Naja, das ist so:
Worf ist ja seit 10 Jahren im WTV. Am Anfang war er draußen völlig unansprechbar und hat am ganzen Körper gezittert und sich in jedes Gitter verbissen. Mein Kollege hat dann mit ihm soweit geübt, dass ihm Hunde HINTER Zwingern egal sind, im Auslauf und an Zäunen klappt es meistens auch, aber nicht immer. Es klappt tendenziell gut, wenn der andere Hund im Auslauf ist und er vorbeigeht und schlechter, wenn er sich im Auslauf befindet und ein Hund draußen vorbeigeht.
Nach einigen Jahren und nachdem er schon lange allgemein relaxt ist, haben wir ein paar Mal Nahkontakt mit Hunden probiert. Es gab einen Rüden, den er kurz ohne irgendwas angeschnuppert hat, der hatte sich auf einer Türe aufgestellt. Bei Begegnungen draußen ist das Problem, dass er sich so reinsteigert in dieses: "Ich will hin", dass eine langsame Annäherung an der Leine nicht möglich ist (außer man würde mit genügend Abstand sehr lange parallel gehen und sehr, sehr langsam die Distanz reduzieren). Als er einige Zeit versucht hat hinzukommen und dann dort war, hat er versucht zu schnappen oder zu beißen - das kann ich nicht sagen, weil er einen Beißkorb hatte - und war sehr nervös. Wir haben das dann abgebrochen. Nach einiger Pause haben wir mal probiert ihn zu einer Hündin hinzulassen, die in einen Auslauf geführt wurde. Das hat auch nicht geklappt, allerdings war er durch das Warten auf sie auch schon nervöser als sonst. Wir haben an sich vor, es nochmal an einem ruhigeren Tag bzw. mit anderen Hunden durchs Gitter zu probieren. Die Idee war: Die Situation, dass er an jemand hinter Gitter vorbeigeht klappt ja (meist) gut. Wenn er den Hund so einmal kennenlernt und positiv verknüpft, würde dann vielleicht auch der Nahkontakt ohne Gitter mit der Zeit klappen.
Ein Problem ist halt auch, dass wir nicht viele Hündinnen im WTV zum probieren haben, denn - warum auch immer - wir sind voll mit Rüden.
Ich denke schon, dass man - mit genügend Ruhe und Zeit - soweit kommen kann, dass er andere Hunde weniger aufregend findet, entspannter wird und einfach an ihnen vorbeigeht - ohne hinlegen, lauern, starren. Das ist ja auch bereits besser geworden durch seine Patinnen. Ich weiß nicht, ob man ihn vielleicht mit viel Zeit an eine einzelne Hündin gewöhnen könnte - ich fürchte - nachdem er 10 Jahre keinerlei Hundekontakte hatte und nach meinen bisherigen Erfahrungen mit ihm - eher nicht, aber ich möchte es nicht partout ausschließen. Wenn der Traumplatz mit Hündin und Zeit und Geduld da ist, versuchen wir es von mir aus. Man sollte nur bedenken: Worf ist 13 Jahre alt und das Training wird vermutlich mehrere Monate in Anspruch nehmen. Selbst wenn es draußen gut funktioniert, heißt das halt nicht, dass es im Haus klappt, wenn Ressourcen im Spiel sind, etc. etc.
Ist es wirklich unmöglich, dass er irgendwo als Einzelhund lebt? Von mir aus bei lieben Pensionisten? Er ist gemütlich, verschmust, anhänglich. Weiß niemand so jemand?