Wolfsforschungszentrum Ernstbrunn

Fanni

Anfänger Knochen
Hallo,
Ich würde gerne mal das WSC Ernstbrunn besuchen. Allerdings werde ich aus der Homepage nicht schlau. :eek:
Muss man sich vorher anmelden? Ist das gleich beim Wildpark Ernstbrunn dabei? Und kann man auch zu den Wölfen hinein oder nicht?
Ich hoffe irgendjemand kennt sich da aus und kann die Fragen beantworten :)
Ich hoffe das das hierher gehört...

Liebe Grüße
 
Hallo,
Ich würde gerne mal das WSC Ernstbrunn besuchen. Allerdings werde ich aus der Homepage nicht schlau. :eek:
Muss man sich vorher anmelden? Ist das gleich beim Wildpark Ernstbrunn dabei? Und kann man auch zu den Wölfen hinein oder nicht?
Ich hoffe irgendjemand kennt sich da aus und kann die Fragen beantworten :)
Ich hoffe das das hierher gehört...

Liebe Grüße

Auszug aus der HP:

Besuchen Sie uns im Wildpark Ernstbrunn

ernstbrunn_wolf.jpg

Besuchen Sie uns und unsere Tiere im Wildpark Ernstbrunn, inmitten des Naturparks Leiser Berge, nur 40km von Wien entfernt.
Sie können entweder an unseren Ausbildungsprogrammen teilnehmen, oder uns jederzeit zu den Besuchszeiten besuchen und die Wölfe und die Welpen beim Spiel, essen, schlafen und mit ihren BetreuerInnen beobachten. Außer, sie machen gerade mit einen Ausflug an der Leine, um die große weite Welt (zumindest den Wildpark) kennenzulernen.
Die jungen Wölfe sind in ständigem Kontakt mit ihren AufzieherInnen und wachsen daher sehr menschenvertraut auf.
Kommen Sie doch öfters vorbei, Sie werden staunen, wie rasch sich die Tiere entwickeln.
 
Eine Bekannte war dort, natürlich mit Anmeldung und sie ist mit einem Wolf spazieren gegangen (mit Betreuer). Sie war von oben bis unten komplett blau, weil die doch ein bisserl grober sind, aber sie war happy;)!
 
Die Wölfe werden im Alter von 2 - 4 Wochen aus Amerika geholt, und menschenvertraut aufzuwachsen. Da es sich um ein wissenschaftliches Projekt handelt (meine Meinung: Tierversuch) ist das gestattet, dass sie nicht 8 oder 12 Wochen alt sein müssen.
Das wird gemacht um die Wölfe besser studieren zu können?????

Ich gehe davon aus, dass auch in Urzeiten die Wölfe so zu Hunden wurden (natürlich in weiterer Folge durch Vermehrung). Aber die ersten musste man halt zähmen.

Was soll dieses ganze Projekt bringen, ausser Vermarktung?
Aber Hauptsache ein paar Promis können sich mit den "wilden Wölfen" ablichten lassen.... :mad:

Und nicht böse sein: was soll das bringen, mit einem Wolf an der Leine spazieren zu gehen? Als nächstes macht Schönbrunn dann Spaziergänge mit Geparden, oder was weiß ich...?

Aus Tierschutzgründen absolut abzulehnen!
 
http://www.wolfscience.at/deutsch/forschung/

Das ist Forschung, die uns mehr über Wölfe und Hunde lernen lässt (ein Thema, das wohl alle hier im Forum interessiert). Wissen über Hunde ermöglicht tiergerechte Haltung und Erziehung.

Domestikation hat sich vermutlich nicht via Zähmung abgespielt - auch das eine Fragestellung, die nur mit Forschung bearbeitet werden kann und uns auch mehr über den Einfluß der Wölfe/Hunde auf die Entwicklung des Menschen erfahren lässt. Denk nur, wie ein eventuell sich aus unserer Stammesgeschichte ergebendes Menschenrecht auf Hundehaltung sich in der Politik gegen Rasselisten und -diskriminierungen auswirken würde. Momentan noch Utopie, aber ohne Forschung wird es nie Fakten zum Thema geben.

Das Gassigehen mit Wölfen ist kein Forschungsziel, sondern zeigt wie traurig es um die Wissenschaftsförderung bestellt ist. Wenn man keine guten Ideen hat, um Geld reinzubringen, kann heute nicht mal mehr die Uni forschen. Außerdem sind es vielleicht die Menschen, die einen Wolf hautnah erleben konnten, die sich dagegen einsetzen, dass eingewanderte Exemplare gleich wieder abgeschossen werden.

Also aus Tierschutzgründen zu befürworten!
 
http://www.wolfscience.at/deutsch/forschung/

Das ist Forschung, die uns mehr über Wölfe und Hunde lernen lässt (ein Thema, das wohl alle hier im Forum interessiert). Wissen über Hunde ermöglicht tiergerechte Haltung und Erziehung.

Domestikation hat sich vermutlich nicht via Zähmung abgespielt - auch das eine Fragestellung, die nur mit Forschung bearbeitet werden kann und uns auch mehr über den Einfluß der Wölfe/Hunde auf die Entwicklung des Menschen erfahren lässt. Denk nur, wie ein eventuell sich aus unserer Stammesgeschichte ergebendes Menschenrecht auf Hundehaltung sich in der Politik gegen Rasselisten und -diskriminierungen auswirken würde. Momentan noch Utopie, aber ohne Forschung wird es nie Fakten zum Thema geben.

Das Gassigehen mit Wölfen ist kein Forschungsziel, sondern zeigt wie traurig es um die Wissenschaftsförderung bestellt ist. Wenn man keine guten Ideen hat, um Geld reinzubringen, kann heute nicht mal mehr die Uni forschen. Außerdem sind es vielleicht die Menschen, die einen Wolf hautnah erleben konnten, die sich dagegen einsetzen, dass eingewanderte Exemplare gleich wieder abgeschossen werden.

Also aus Tierschutzgründen zu befürworten!

danke,

es wird zb lt. dem Buch von Kurt Kotrschal zeitgleich auch mit Hunden gearbeitet die samt und sonders aus dem Tierschutz kommen, für mich ein weiterer Grund dem Projekt nicht gleich den Tierschutz absprechen zu wollen....
 
Da die Wolfbabys VOR der Prägungsphase den Wolfmüttern weggenommen wurden, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, was da außer Instinkten vom Wolf noch da sein kann.

Wenn man wirklich Wölfe erfoschen will, muss man sich halt warm anziehen und nach Canada etc fahren und sich dort in den Schnee schmeissen. Das ist aber sicher unbequemer und man kriegt nicht soviel Geld dafür!

Nach den Informationen, die ich habe, ist das Projekt auf insg. 20 Jahre ausgelegt und VOLL FINANZIERT!!!! Dazu kommen noch die Bücher etc.

Ein Wolf-Gassi-Gehen also zwecks Finanzierung mehr als fraglich! Glaub auch, dass das nicht extra berechnet wurde, oder?

Aber das ist meine Meinung, die ich in diesem Falle sicher nicht ändern werde, weil es für mich eine Vergewaltigung von Tieren darstellt. Wenn es als Tierversuch genehmigt wurde, macht es das ja auch nicht besser - wenn man gegen Tierversuche ist. ;)

Ausser Frage steht, dass sich die Mitarbeiter dort sehr um die Tiere kümmern. Das machen aber Zoo-Angestellte auch. Und auch Zoos geben vor Artenschutz zu betreiben und zu "forschen".

Drum ist ABU nach Deutschland abgeschoben worden (mit oder ohne Mutter), man hört auch nix mehr, ob er überhaupt noch lebt, hier aber schon während der normalen Führungsphase stunden- und tagelang von seiner Mutter getrennt worden. Das ist VERGEWALTIGUNG unter wissenschaftlicher Aufsicht.

Wenn man eine Zoo- und/oder Tierheimgenehmigung hat, kann man sich fast alles erlauben: frühzeitige Trennung von den Müttern, 100erte Papageien auf engstem Raum, und was es sonst noch alles gibt. Mit diesen Genehmigungen ist fast alles erlaubt, was nach dem TSchG dem Otto-Normalbürger als Tierquälerei angelastet würde.

Tut mir leid, so sehe ICH das und da wird mich niemand vom Gegenteil überzeugen können!
 
Zuletzt bearbeitet:
Da die Wolfbabys VOR der Prägungsphase den Wolfmüttern weggenommen wurden, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, was da außer Instinkten vom Wolf noch da sein kann.

Alles, was genetisch vorgegeben ist, darum geht es ja.

Ich tue mir da auch schwer, ich habe gemischte Gefühle dabei. Ich finde es sehr interessant, was da genau geforscht wird, aber bin mir halt nicht sicher, wie weit ich finden soll, dass man gehen darf.....hmmmm.

Allerdings war ich schon mal dort mit einer Seminargruppe, wir durften zu den Jungwölfen sogar ins Gehege. Die machten einen Eindruck genau wie junge Hunde auch, keineswegs unglücklich.
 
Naja, handaufgezogene Hundewelpen, wenn es ihnen gut geht, machen auch keinen unglücklichen Eindruck!

Trotzdem ist es im TSchG verboten, wenn es nicht zwingend notwendig ist, die Welpen frühzeitig der Mutter wegzunehmen.

Es ging ja soweit, dass durch den Vulkanausbruch der Flugverkehr schwer beeinträchtigt war, und es geheissen hat "es ist sich grad noch ausgegangen, dass die Welpen eingeflogen werden konnten, sonst wären sie zu alt gewesen" - sonst hätte man auf den nächsten Wurf warten müssen, um sie mit 2 Wochen wegzunehmen.

Für mich ist das bei KEINEM Welpen ethisch, moralisch vertretbar. Aber im Sinne der Forschung....

Tierversuch bleibt Tierversuch - der eine schlimmer, der andere weniger schlimm. Aber mit Tierschutz hat das eben nichts zu tun.
 
Hallo,
Ich würde gerne mal das WSC Ernstbrunn besuchen. Allerdings werde ich aus der Homepage nicht schlau. :eek:
Muss man sich vorher anmelden? Ist das gleich beim Wildpark Ernstbrunn dabei? Und kann man auch zu den Wölfen hinein oder nicht?
Ich hoffe irgendjemand kennt sich da aus und kann die Fragen beantworten :)
Ich hoffe das das hierher gehört...

Liebe Grüße

Unabhängig von meiner Einstellung dazu: Die Wolfsgehege sind direkt im Wildpark. Wenn du dir die Wölfe einfach nur ansehen willst, musst du dich nicht anmelden. Es gibt (ich nehm mal an täglich) auch Vorführungen mit den Wölfen. Wenn du eine extra Führung mit Hintergrundinfos oder mit den Wölfen spazieren gehen möchtest, wirst du dich anmelden müssen. Und nein, ins Gehege kannst du nicht einfach hinein.
 
Alles, was genetisch vorgegeben ist, darum geht es ja.

Ich tue mir da auch schwer, ich habe gemischte Gefühle dabei. Ich finde es sehr interessant, was da genau geforscht wird, aber bin mir halt nicht sicher, wie weit ich finden soll, dass man gehen darf.....hmmmm.

Allerdings war ich schon mal dort mit einer Seminargruppe, wir durften zu den Jungwölfen sogar ins Gehege. Die machten einen Eindruck genau wie junge Hunde auch, keineswegs unglücklich.

Ich hab da auch sehr gemischte Gefühle und wirklich nicht nur ich als Laie, auch ausgewiesenen Fachleuten geht es so.

Auch frag ich mich i.S. Forschung, was der Vergleich, die Erkenntnisse Hund zu Wolf, genauer gesagt: Hund zu ganz klar nicht artgerecht gehaltenen Wölfen, bringt?

Die Forschung Hund lässt sich vom Lebensbereich Haushund = + Mensch, sonst wär's kein Haushund, ja nicht trennen.

Wenn also an Erkenntnissen z.B. so einiges rauschschaut, was Hund vom Wolf trennt, inwiefern dient das der Forschung am Haushund?

Und das "Verhalten" Wolf kann ja kaum erforscht werden, das wäre "a bissi a Hohn".
 
Es ist ohne Frage ein schwieriges Kapitel, ist Forschung in Zusammenhang mit Tieren sehr oft-wenn nicht sogar immer. Selbst bei Beobachtungen in freier Wildbahn muss ich mich grad bei einem Tier wie dem Wolf immer fragen inwieweit man durch die eigene Anwesenheit nicht erst recht wieder das Ergebnis verfälscht.
Es ist auch wirklich zu hinterfragen was genau man mit den Ergebnissen anfangen wird können, wie die zu bewerten sind etc.

Nur wenn es als Nebeneffekt dazu beiträgt die Wölfe den Menschen näher zu bringen, wenn es bei einigen vielleicht dazu betragen kann das man nicht beim Thema Wolf sofort Panik schiebt und die Flinte laden geht, dann hat es schonmal was bewirkt. Denn ich hoffe wirklich dass auch bei uns Wölfe wieder heimisch werden dürfen.
 
@ Meriones: arbeitest Du dort, weil Du so positiv schreibst?

Nein, tue ich nicht, falls du mir finanzielles Interesse unterstellen willst. Ich bin nur ein großer Freund von Fakten, und die bekommt man nur durch Forschung.

Der Grund, warum Hunde und Wölfe beide von Menschen aufgezogen werden, liegt in der Standardisierung. Wenn man Hunde und Wölfe in bestimmten kognitiven Eigenschaften (und darum geht es hier, nicht um das Leben in der Wildnis) vergleichen will, müssen sie identisch aufgewachsen sein, für eine methodisch saubere Studie. Wölfe, die Angst vor Menschen haben, werden etwa in Kommunikationsexperimenten schlechter abschneiden als gut sozialisierte Hunde.
http://www.wolfscience.at/deutsch/f...unterschiede_ind_er_verwendung_von_mensc.html

Wenn man es nicht richtig macht, braucht man es gar nicht machen. Forschung an Tieren (und Menschen) muss überdies von der Ethikkommission der Universität bewilligt werden, gerade um dem Tierschutz gerecht zu werden.

Ich habe keinen Einblick in die Finanzierung des Wolf Science Center, aber meine Erfahrung mit wissenschaftlicher Arbeit ist die, dass Projekte maximal für 3 Jahre finanziert werden, eher deutlich kürzer. Diese Finanzierung erfolgt dann in der Regel durch Forschungsförderungsfonds.
Wenn du dir die Sponsorenbildchen und die Bitte um Unterstützung auf der Wolfscience HP anschaust, entsteht auch nicht der Eindruck, als hätte hier jemand unbegrenzte Mittel, sondern eher, als wäre es notwendig gewesen, mit allen Kräften Drittmittel zu lukreieren.
Woher stammt deine Info "20 Jahre vollfinanziert"?
 
ich habe vor längerer zeit einen beitrag gesehen, in dem prof. kotrschal das projekt ernstbrunn vorgestellt und erklärt hat. natürlich sind das dort kontrollierte bedingungen, die aber notwendig sind um manche dinge eben untersuchen zu können - vergleichbar mit dem clever-dog-lab.
ich werde mir ernstbrunn sicher anschauen, und wenn geld reinkommt, wenn man mit dem wolf spazierengeht - warum nicht. der spaziergang läuft meiner information auch so ab, dass man den wolf nicht berùhren darf, der betreuer ihn an der leine hat und man sich eben auch im umfeld der tiere mit ihnen bewegen kann.

p.s.
ich arbeite in einem bereich, wo es um (medizinische) forschung geht und die finanzierung von projekten ist erfahrungsgemäß sehr eng - sowohl zeitlich als auch finanziell.
könnte mir das für ernstbrunn auch vorstellen, dass das nicht so einfach ist und ein bissel vermarktung schadet sicher nicht, wenn sogar wissenschaftlich betreut
 
Meine Frage war abseits von finanziellen Vorteilen. Es hätte ja sein können, dass Du ehrenamtlich mitarbeitest - sowas soll es geben.

Nun, die Ethikkommissionen haben auch bisher die Versuche für Kosmetika zugelassen. Ebenso die Forschung an Primaten, die jetzt in Gänserndorf sind - um nur die allseits bekannten Forschungen zu nennen.
Wie man weiss, hat das nichts mit Tierschutz im eigentlichen Sinn zu tun.

Die 20 Jahre sind aus einem ersten Zeitungsinterview mit Prof. K. entnommen, also aus erster Hand. Dem widerespricht auch nicht, dass weiterhin um Sponsoren etc. gebeten wird - Geld kann man bekanntlich nie genug haben ;) und ev. kann man dann ja mehr forschen, als im bisherigen Umfang vorgesehen....

Es bleibt aber meine Frage offen, wieso Du so ausgesprochen positv dem Projekt gegenüber stehst. Das würde ich wirklich gerne verstehen.
 
Meine Frage war abseits von finanziellen Vorteilen. Es hätte ja sein können, dass Du ehrenamtlich mitarbeitest - sowas soll es geben.

Nun, die Ethikkommissionen haben auch bisher die Versuche für Kosmetika zugelassen. Ebenso die Forschung an Primaten, die jetzt in Gänserndorf sind - um nur die allseits bekannten Forschungen zu nennen.
Wie man weiss, hat das nichts mit Tierschutz im eigentlichen Sinn zu tun.

Die 20 Jahre sind aus einem ersten Zeitungsinterview mit Prof. K. entnommen, also aus erster Hand. Dem widerespricht auch nicht, dass weiterhin um Sponsoren etc. gebeten wird - Geld kann man bekanntlich nie genug haben ;) und ev. kann man dann ja mehr forschen, als im bisherigen Umfang vorgesehen....

Es bleibt aber meine Frage offen, wieso Du so ausgesprochen positv dem Projekt gegenüber stehst. Das würde ich wirklich gerne verstehen.

Also jetzt mal halblang, die Uni Wien macht doch keine Untersuchungen über Kosmetika und die Schimpansen ware Versuchstiere von Baxter und nicht von der Uni!
Und sorry, die Ethikkommission hat nur Einfluß auf universitäre Forschung, nicht was irgendwelche Firmen oder Pseudoinstitute als Forschung bezeichnen.

Zur Finanzierung hab ich Google bemüht, es läuft auf Spenden und Sponsoren hinaus, aber lies selbst:
http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/oesterreich/1178855/index

Und warum ich universitärer Forschung positiv gegenüberstehe, habe ich doch schon im letzten Posting geschrieben. Sie bringt uns Wissen, führt zu einer aufgeklärten Gesellschaft und einer besseren Welt, in der nicht Ammenmärchen regieren und Wölfe gekillt werden, weil Rotkäppchen als Fachliteratur gelesen wird oder behauptet wird, Hunde hätten ein schlechtes Gewissen oder würden es ihren Menschen heimzahlen wollen.
 
Freilandforschung lässt sich mit solchen Verhaltensversuchen nicht vergleichen. Du kannst in Kanada ein Wolfsrudel beobachten und festhalten was du gesehen hast, das ist aber dann im Grunde eine Anekdote, rein deskriptiv, statistisch verwertbare Daten wirst du eher kaum bekommen.

Ich selber stehe dem WCS auch mit gemischten Gefühlen gegenüber. Es gibt doch einige Dinge die man kritisieren kann. Für mich z.B. auch dass einige der Wölfe aus einer Zuchtstation aus den USA stammen, da könnte man sich z.B. einerseits fragen ob die nicht vielleicht doch ein bisserl anders sind als ihre wild lebenden Artgenossen ;) und andererseits ob man so was unterstützen soll/muss (für welche Angelegenheiten werden die Wölfe dort sonst noch gezüchtet, usw., gebe zu ich hab mir nicht die Mühe gemacht da nachzurecherchieren). Einige Wölfe kommen aus Herberstein, wo glaube ich ein Problem mit Inzucht besteht. Auch da kann man sich fragen wie hieb- und stichfest die Ergebnisse sind, wenn solche Wölfe getestet werden.

Ich habe vor ein paar Wochen mal wieder auf die HP geschaut und war ehrlich gesagt auch etwas verwundert dass in der kurzen Zeit seit das Projekt läuft schon so viele Hunde und Wölfe verstorben sind. Man kann natürlich nichts unterstellen, ich bin mir sicher es wird schon sehr gut auf das Wohl der Tiere geachtet. Mir ist das nur sofort aufgefallen, beim letzten HP-Besuch. Aber vielleicht war das auch einfach nur Pech. Bei den Hunden die ja aus dem Tierschutz kommen ist vielleicht auch damit zu rechnen dass der ein oder andere leider eine Krankheit mitbringt.
 
Prof. Kotrschal ist ja nicht in erster Linie Tierschützer sondern Forscher. Und erforscht werden in erster Linie die Gemeinsamkeiten im Verhalten von Wolf, Hund und Mensch. Indem er durch seine Forschungen in der breiten Öffentlichkeit Bewusstsein für Wölfe UND Hunde schafft, hat es natürlich schon etwas mit Tierschutz/ Artenschutz zu tun.

Und wenn es um das artgerechte oder tiergerechte Leben geht, denk ich, dass die Wölfe in Ernstbrunn wahrscheinlich immer noch artgerechter leben als so mancher Haushund in Wien 1, die Katze in der Wohnung, die Schlange im Terrarium oder der Hamster im Käfig....
 
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