Wieder Kuhangriff

Ich finds toll das man endlich von der "extrem" Milchwirtschaft weg und hin zur Mutterkuhhaltung geht. ICH find nämlich nicht löblich, wenn Mutterkühen die Kälber immer wieder weggenommen werden...

Die "extreme Milchwirtschaft" findet aber nicht auf Almen statt! Im Gegenteil... das ist "grüne" Milchwirtschaft - so, wie sie eigentlich sein soll.
 
Im Gailtal funktioniert es. Auf mehreren Almen (ad hoc fallen mir Straniger Alm, Zollner Alm, Mösel Alm, Gundersheimer Alm (?), Egger Alm, Schaukäserei am Nassfeld, ein).
http://www.alm-at.com/images/stories/fotos/zeitungsarchiv/97/01_02_97.pdf

http://ktn.lko.at/?+Gailtaler-Almka...zdGFydCZwYWdpbmc9NDBfMzBfNTAmY3Q9MTAmYmFjaz0x

Geht ja.


wird schon da und dort gemacht werden, ein Mordsaufwand bleibt es trotzdem.
Kühe müssen gemolken werden, dafür brauchst Einrichtungen (auf der Alm?), die Milch muss abtransportiert werden, die Kälber separat aufgezogen. Mutterkuhhaltung ist dagegen nicht so arbeitsintensiv (und gut für Kuh und Kalb). Warum sollten Landwirte umstellen, nur weil du Angst vor Mutterkühen hast?
 
Ich habe keine Angst vor Mutterkühen, aber wenn es deshalb zu vermehrten Problemen auf Almen kommt, sind nicht immer Touristen, die Kühe nur lila kennen, schuld. Das wäre nämlich viel zu vereinfachend gesagt.
Jaja, die bösen Touristen.... streicheln ahnungslos die Kälbchen...und benehmen sich immer völlig verkehrt....
 
Abgesehen davon, dass "schon älter" nicht automatisch gleichzusetzen mit "erfahren" ist (wie hier im Wuff ja auch immer wieder eindrucksvoll demonstriert wird) bleibt im Umgang mit Tieren nunmal immer ein Restrisiko. Das Leben ist bis zu einem gewissen Grad lebensgefährlich. Und wer sagt, ob tatsächlich mehr Unfälle passieren oder die Medien diesen Sommer einfach einen neuen Aufhänger gefunden haben?! Interessant jedenfalls, wie selektiv bei manchen Themen kritisch hinterfragt und bei anderen wieder voll auf den Zug aufgesprungen wird... :rolleyes:
 
Ich verstehe überhaupt nicht, wo das Problem ist. Als erwachsener mündiger Mensch kann ich doch entscheiden, gehe ich diesen Weg oder nicht. Dann muß ich aber auch damit leben, dass immer auch etwas passieren kann. Mutterkuhhaltung ist eine sehr gute Sache! Es ist total anmaßend zu verlangen, dass die Kühe woanders untergebracht werden, damit Touristen gefahrlos durchkönnen. Demnächst ist sicher jemand verantwortlich, wenn sich wer den Fuß bricht, wenn er mit seinen zarten Stadtfusserln nicht auf unebenem Gelände gehen kann!

*sarkasmuson* Kühe auf jeden Fall im Stall einsperren, gleich die Bienen eingesperrt dazusperren und mit irgendetwas rein künstlichem zur Honigproduktion anregen - so ist dann wenigstens kein Allergiker gefährdet, usw......*sarkasmusoff*:rolleyes: - ein bissl mehr Natur und Bodenhaftung würde einigen wirklich gut tun;)!
 
Ich glaube ja ehrlich gesagt dass solche Zwischenfälle nur soweit zugenommen haben wie es auch die Menschendichte im alpinen Bereich hat.
Nur war es halt früher so dass nicht jeder kleinste Unfall mit einer Kuh (das mit der getöteten Wanderin ist natürlich was anderes) sich so weit herumgesprochen hat geschweige denn medial so aufgebauscht wurde. :cool:
 
Ich finds toll das man endlich von der "extrem" Milchwirtschaft weg und hin zur Mutterkuhhaltung geht. ICH find nämlich nicht löblich, wenn Mutterkühen die Kälber immer wieder weggenommen werden...
An der Mutterkuhhaltung gibts auch etliches was nicht löblich ist, leider. Ist irgendwie wie Pest oder Cholera :eek:. Aber das gehört jetzt nicht hier her.

Gut ist jedenfalls dass bei uns die Kühe überhaupt noch die Möglichkeit haben auf der Alm bzw. draußen zu sein, insofern hoffe ich doch dass das noch lange so bleibt.
 
Natürlich geht Almbewirtschaftung auch in der heutigen Zeit noch, auch Milchwirtschaft, aber es ist wie schon beschrieben ein richtiger "Tschoch", die absolute Passion, Geduld, Ausdauer und Spaß an der Arbeit abverlangt. Außerdem ist das heute mit schulpflichtigen Kindern gar nicht mehr so einfach, sich mal für 4 Monate abzuseilen. Meistens steht ja daheim auch noch eine Landwirtschaft und im Sommer fallen dort die meisten Arbeiten an, weil Kühe dann im Winter ja auch noch was fressen wollen.
Früher gab's am Hof noch viele Generationen und u.U. auch Knechte etc. Meistens ist heute zumindest ein Landwirt noch zusätzlich berufstätig. Ganz davon abgesehen, dass es auch für Almbetreiber heutzutage Hygienerichtlinien usw. gibt, die sie im Idealfall befolgen - installier mal eine halbwegs moderne (Klein-)käserei auf 1500m.

Soweit ich weiß, werden teilweise eh verzweifelt SennerInnen gesucht, nicht nur bei uns, sondern auch in Südtirol oder im Allgäu, da werden Städter, Studenten etc. eingeschult. Viele Almen können heute nur noch als Genossenschaften geführt werden.

Auch ich liebe Almbutter und Käse, und sitze gerne in der Sonne am Bankerl, aber wenn man den Leuten richtig zuhört, kriegt man auch mit dass es nicht nur eitle Wonne ist. Und mir schmeckt ja das Fleischerl vom jungen Almochsen auch nicht schlecht.

Lg Selina
 
Das Problem ist, dass nicht nur die Touristen keine Ahnung haben... Selbst ländlich aufgewachsene Menschen haben oftmals keinen Plan wie sie mit freilaufendem Vieh umgehen sollen. (Denn nicht überall ist Alm, und überall wo es halbwegs eben aus geht, sind die Tiere meistens eingezäunt).
Und die informieren sich noch weniger als "echte" Touristen wenn sie dann doch mal in entsprechende Gegenden kommen. Warat ja a weng peinlich.

Und ich mag auch gar nicht wissen, wie viele, die hier gescheit über Kühe daherphilosophieren überhaupt mal wirklich Kontakt zu einer freilaufenden Herde hatten, in einem Laufstall gestanden sind, oder auch nur irgendeine Ahnung von Kuhverhalten haben :cool::D


LG, von jemandem, der übrigens in die Beurteilung einer Kuh wirklich die Rasse (und den Körpertyp) einbezieht - denn das kann einen gewaltigen Unterschied machen!


Auch ich liebe Almbutter und Käse, und sitze gerne in der Sonne am Bankerl, aber wenn man den Leuten richtig zuhört, kriegt man auch mit dass es nicht nur eitle Wonne ist. Und mir schmeckt ja das Fleischerl vom jungen Almochsen auch nicht schlecht.

Es ist harte Arbeit.
Und es ist auch mit einer gewissen Gefährlichkeit verbunden.
That's life - wenn man entscheidet, mit mehreren hundert Kilo schweren Tieren zu tun zu haben.
(Und auch Leichtere können ungut werden. Ich kannte da einen Schafbock...)

Ich mag die Arbeit mit Großtieren gerne. Aber jeden Tag bzw. für den Rest meines Lebens möcht ich das nicht machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
.

Und ich mag auch gar nicht wissen, wie viele, die hier gescheit über Kühe daherphilosophieren überhaupt mal wirklich Kontakt zu einer freilaufenden Herde hatten, in einem Laufstall gestanden sind, oder auch nur irgendeine Ahnung von Kuhverhalten haben :cool::D


LG, von jemandem, der übrigens in die Beurteilung einer Kuh wirklich die Rasse (und den Körpertyp) einbezieht - denn das kann einen gewaltigen Unterschied machen!




Es ist harte Arbeit.
Und es ist auch mit einer gewissen Gefährlichkeit verbunden.
That's life - wenn man entscheidet, mit mehreren hundert Kilo schweren Tieren zu tun zu haben.
(Und auch Leichtere können ungut werden. Ich kannte da einen Schafbock...)

Ich mag die Arbeit mit Großtieren gerne. Aber jeden Tag bzw. für den Rest meines Lebens möcht ich das nicht machen.

Also ich arbeite täglich mit Rindviechern zusammen und natürlich verhalte ich mich in einer Limousinmutterkuhherde im Laufstall anders, als bei HF-Kühen in Anbindehaltung. Aber jedem "Laien" würde ich anraten im Zweifelsfall sicher davon auszugehen, dass die Kuh einfach stärker ist. Weil der Schuss kann schon in den Ofen gehen, biestige Kühe habe ich in jeder Couleur kennnengelernt. Und z.B. Galloways sehen ziemlich knuffig und plüschig aus, sind aber oft mit Vorsicht zu genießen.
 
http://www.rinderzucht-tirol.at/rassen/pustertaler-sprinzen/beschreibung.html

:)

Aber zugegebenermaßen sowieso eher selten.

Gut, in einem Land mit fast nur Fleckvieh :eek: ist eigentlich alles andere selten - und vieles was wir hier auch so haben steht nicht auf weit abgelegenen Almen (Ausnahme, regionale, alte Rassen wie eben die Pustertaler Sprinzen, Blondvieh,...). So wie die Hochlandrinder, die angeblich so freundlichen Angusrinder (die sind aber auch nicht so lustig, wenn extensiv gehalten), die findest doch eher gut eingezäunt...
 
Mein Mann ist ja auf einem Bauernhof aufgewachsen mit 3 Brüdern. :rolleyes::p
Irgendwann sind die 4 Jungs auf die super Idee gekommen, sie wollen auf einer Kuh reiten. Gesagt getan, saß mein Mann schon auf der Weide auf einer Kuh (eh eine sehr nette) :D und sein toller Bruder haut der Kuh hinten eine drauf und die gibt natürlich Vollgas. Mein Mann runtergefallen und im Krankenhaus gelandet. Nicht schwer verletzt aber halt ein paar Abschürfungen. Natürlich haben die Burschen ordentlich Anschiss kassiert von den Eltern, heutzutage wären natürlich wieder die Rindviecher die Schuldigen.
Viele Leute meinen auch immer alles antatschen zu müssen was ihnen gefällt. Zum Beispiel fremde Hunde, Pferde, Kühe, fremde Kinder,... :rolleyes:
Da sich das Hunde und Kinder auch gefallen lassen müssen, glauben halt viele Leute, dass auch Rindviecher sich an diese Gesellschaftsregeln halten müssen. Ich habe nicht erst einmal erlebt dass Touristen oder Stadtmenschen, die einen Ausflug zu uns auf´s Land machen, da stehen und die Kühe streicheln und dann erschrocken zur Seite springen wenn ein neugieriges Jungrind buckelnd, verspielt angaloppiert kommt. :p:D
Die Leute werden sich denken "oh schau Rindviecher" und die Rindviecher werden sich denken "oh schau Stadtmenschen". ;):D:)
 
Vielleicht doch noch etwas ausführlicher um nicht absolut unsympathisch rüber zu kommen:

Kühe haben, wie eben so vieles in dieser Welt ein natürliches Gefahrenpotential. Das will heutzutage scheinbar niemand mehr wahrhaben, ich sag‘s trotzdem: Das Leben ist nicht sicher und es ist nicht berechenbar. Es gibt immer Risiken und damit müssen wir leben.

Rinder besitzen ganz ohne böse Absicht, schon alleine auf Grund ihrer Größe und Maße ein gewisses Gefahrenpotential für Menschen (und Hunde). Schon übermütige Bocksprünge von Jungrindern oder eine neugierige Kuh, die einen mit dem gehörnten Kopf „an schubst“, können ziemlich unangenehm sein. Für diese Tatsache braucht es keine Mutterkühe, keine dummen Touristen, aggressive Angriffe, keine Hunde. Das macht Kühe aber weder unberechenbar, noch per se gefährlich. Sie sind eben einfach auch groß. Aber auch Berge sind groß und potentiell gefährlich. Abtragen? Sperrgebiet daraus machen? Und by the way: Nur weil man von Kopf bis Fuß in Salew, Lowa oder sonst einer Marke die draußen zu Hause sind, gekleidet ist, wird der Berg nicht weniger gefährlicher. Aber anderes Thema, gleiche Baustelle.

Man braucht deshalb nicht gleich in Panik geraten und zu versuchen, diese potentiellen Gefahren ständig durch Reglementierungen einzudämmen. Jetzt jede Kuhattacke durchzudiskutieren und den Hund aka „böser Wolf“ oder die Mutterkuhhaltung als Scheingründe zu liefern, damit jeder fleißig mitdiskutieren kann ist einfach lächerlich.
Es hilft auch nichts ständig zu beteuern, dass man nie Probleme hat und die Opfer eben „dämliche Touris“ sind, nicht durch Weiden latschen sollen oder ähnliches. Meines erachtens wird da all zu leicht verharmlost, dass es scheißgroße Viecher sind, Respekt schlicht und ergreifend mehr als angebracht ist und du ein echtes Problem hast, wenn sie dich angreifen...


Zu den Experten zähle ich mich nicht und trotzdem frag ich mich, was so schwer daran ist, einfach auch mal ohne Drama darüber zu reden, dass wir nicht in einer Wattewelt leben...
 
Aber ich mag Tiroler Grauvieh. Ich find das grau, das weiße Fell um die Schnauze und die zweifarbige Zunge sehr hübsch und zudem sehen sie auch nicht ganz so plump aus, wie das Fleckvieh. Vielleicht bin ich doch ein Experte :D
 
Also ich arbeite täglich mit Rindviechern zusammen und natürlich verhalte ich mich in einer Limousinmutterkuhherde im Laufstall anders, als bei HF-Kühen in Anbindehaltung. Aber jedem "Laien" würde ich anraten im Zweifelsfall sicher davon auszugehen, dass die Kuh einfach stärker ist. Weil der Schuss kann schon in den Ofen gehen, biestige Kühe habe ich in jeder Couleur kennnengelernt. Und z.B. Galloways sehen ziemlich knuffig und plüschig aus, sind aber oft mit Vorsicht zu genießen.
oja...und die können springen, das mit den Ohren wackelst, der Zuchtstier eines Bekannten von uns springt locker über den Zaun, wenn er lustig ist :cool:
 
Aber ich mag Tiroler Grauvieh. Ich find das grau, das weiße Fell um die Schnauze und die zweifarbige Zunge sehr hübsch und zudem sehen sie auch nicht ganz so plump aus, wie das Fleckvieh. Vielleicht bin ich doch ein Experte :D

ich mag das Blondvieh am Liebsten....:) vermutlich weil wir schon als Kinder damit viel zu tun hatten..und sie auf die Weide getrieben haben und geholt haben...und geputzt und gefüttert

als Kinder...himmel...und heutzutage können Erwachsene nicht mal bei Kühen vorbei gehen, ohne das es in der zeitung endet
 
Ich hab wahrscheinlich mehr Braunvieh per Hand gemolken, als unsere "liebe" Sydney in ihren Leben gesehen hat:cool:
 
Oben