Wenn Wuffi auf die letzte Reise geht

unser camillo wurde letzten dezember von uns in den weinbergen bestattet. die tierärztin gab uns den körper, weil meine tochter völlig hysterisch war und den hund nicht dort lassen wollte.

also fuhr meine mutter den nächsten tag hin und holte camillo mit dem auto ab. er lag in seinem korb, die augen geöffnet....:(

wir begruben ihn (er hatte ja nur 8 kg) in den weinbergen in stammersdorf bei strömendem regen.

es war wichtig für uns, zu wissen, dass er nicht in die tierkörperverwertung kommt.
 
Ich hoffe dass ich es noch einige Jahre nicht brauchen werde... aber wenn es mal so weit ist, werd ich meine Hündin auch einäschern lassen! :(
 
Das hat nicht wirklich mit Vermenschlichen tun. Der Körper ist zwar eine leere Hülle nach dem Tod aber in diesen Körpern war mal Leben. Diese Körper brachten mir Glück und Fröhlichkeit, Liebe und Wärme entgegen.
Tag für Tag. Sie sind Familienmitglieder und meine Freunde.
Wie kaltherzig wäre es da von mir, die Körper meiner Hunde der Tierkörperverwertung zu überlassen.
Diese Sammelcontainer sind ein grausamer Anblick. Soviele tote Tiere, wie Abfall liegen sie da drinnen. Pferde, Schweine, Hunde, Katzen, usw.. Ein großer Haufen toter Tiere. Ich kriege dieses Bild nicht mehr aus meinem Kopf.
Auch wenn meine Hunde nach ihren Tod nichts mehr spüren, sie haben es nicht verdient wie Abfall behandelt und weiterverarbeitet zu werden. Als Knochenmehl für Tierfutter enden. Das ist kein Märchen, da ist leider wahr.
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Tierfriedhof ist mir zu weit weg. Ohne Auto und selbst wenn ich ein Auto hätte, wird es mit der Zeit, so hart es auch klingt, zu einer "lästigen" Verpflichtung die weh tut. Ich denke auch bei Menschen so. Sorry.
Ich bin sehr froh, daß unsere Familiengräber auf einen nahen Friedhof sind.
Wären diese ausserhalbs Wien würde ich nicht alle ein bis zwei Wochen zu den Gräbern gehn.
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Eingraben geht leider nicht. Das wäre für mich die Ideallösung.
Hätte ich ein Haus und einen großen Garten dazu, würde ich meine Tiere im Garten beerdigen.
Aber da wir nur einen kleinen Schrebergarten den Sommer über haben, bleibt mir nur die Einäscherung. Tierkörperverwerung kommt für mich nicht in Frage.
Ich respektiere es wenn jemand seinen Hund beim Tierarzt lässt. Deswegen hat er/sie seinen Hund nicht weniger lieb gehabt. Aber ich könnte das nicht. Es würde mir weh tun, weil in diesen leeren Körpern mal Leben war.

Nachtrag: Ich möchte meine Hunde, wenn es irgendwann soweit ist, zuhause einschlafen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich finde den ort und auch den thread sehr wohl passend und ich finde es auch schön wenn man sich in der wuff gemeinschaft zusammenschließt und sozusagen gemeinsam abschied nimmt. :(

dir ist aber schon klar, dass das Wuff nicht die welt ist, oder? ;)

finde es recht unverschämt und anmassend, hier den moralapostel zu spielen und anderen leuten vorschreiben zu wollen, wie und wieviel man angemessen zu trauern hat :mad:
 
Wir haben unseren Rolfi begraben - eingewickelt in der Decke, die wir immer zum Picknicken und wandern mit hatten, wenn er uns begleitete. Die Decke war genau so bunt wie er. Nun "schläft" er friedlich unter unserer riesen großen Fichte auf unserem Grundstück. Neben ihm ruht Kaninchen Roger und unsere beiden Hamsterchen Shiva und Karli. Sollte eines meiner Tiere mal sterben, so werden sie auch unter der Fichte begraben, aber ich hoffe, das dauert noch viele, viele Jahre.

Für mich war es sehr wichtig, meine Tiere begraben zu können. Es war Abschied nehmen, ein Ritual, dass einfach sein musste um auch irgendwie loslassen zu können. Mir ist es auch wichtig, dass sie zuhause einschlafen können, weiß aber nicht, ob sich das realisieren lässt.

Beim TA ging mal die TA-Helferin durch mit 2 toten Katzen in einem Plastiksackerl. Ich empfand dies schon als würdelos und ich würde meine Tiere nie beim TA belassen. Einzige Ausnahme: Eine Obduktion würde anderen Tieren das Leben retten. Dies muss aber für mich felsenfest klar sein und es würde mir schon Einiges abverlangen.

LG
Rosanna
 
Der traurige Fall ist bei uns vor knapp zwei Wochen eingetreten, wir mußten unsere fast fünfzehnjährige Labradorhündin einschläfern lassen. Das geschah zuhause, in ihrer gewohnten Umgebung, ihre zwei-und vierbeinigen Angehörigen waren anwesend und haben sich von ihr verabschieden können. Sie blieb die Nacht über bei uns in der Wohnung, am nächsten Tag haben wir sie bei uns im Garten beerdigt. Da Bonny extrem verfressen war, bekam sie natürlich jede Menge Leckerchen und Kaustangen mit ins Grab. Beim Zuschaufeln haben mein Mann und ich uns Anekdoten von Bonny erzählt, es gab ganz viele, und wir waren hin-und hergerissen zwischen Lachen und Weinen. Und sie bekam jede Menge gute Wünsche mit auf die Reise.

Ich weiß nicht, wo meine Hündin jetzt ist, ob es einen Himmel oder das oft genannte Regenbogenland gibt. Ich weiß nur, daß ich Bonny geliebt habe und immer noch liebe. Und ich denke, genau diese Liebe lässt einen manchmal Dinge tun, die für andere Menschen nicht unbedingt nachvollziehbar sind.

Wir hatten auch an Kremieren und das Verstreuen der Asche auf dem Lieblingsweg gedacht, aber so im Garten ist es auch schön. Schlimm finde ich, daß tote Tiere in die Tierkörperverwertung kommen, allein schon dieses Wort ist schrecklich. Aber egal, welche Form der Bestattung ein Hundebesitzer auch wählt, letztlich hat das verstorbene Tier doch seinen festen Platz im Herzen seines Menschen!

GlG Jutta
 
ich kann mir nicht vorstellen, meine Hündin nach ihrem Tod so einfach der Tierkörperverwertung zu überlassen. Ich weiß, es ist ja "nur" der tote Körper, trotzdem. Wenn man eine enge und innige Beziehung zu seinem Tier hat, so plagt einem fast automatisch das schlechte Gewissen, es nach dem Tod einfach "wegzuwerfen".
Ich bin aber auch nicht für übertriebenen Kult mit pompösen Gräbern und Grabsteinen, die nicht mal so manche verstorbene Menschen haben.
Ich werde meine Hündin verbrennen lassen und die Asche an ihren Lieblingsplätzen verteilen. Oder, wenn ich vielleicht die Möglichkeit haben werde, die Aschenurne in einem Garten zu vergraben, dann würde ich das vorziehen.
Zum Trauern und Erinnern brauche ich keinen Friedhof und kein "Schnickschnack"-Grab. Ich glaube daran, dass die Seele meines Tieres weiterleben wird und in anderer Form bei mir sein wird. Das, was wir begraben, ist nur die Hülle dessen, was das Tier eigentlich ausgemacht hat.

Trotzdem möchte ich selbst entscheiden, was mit dieser toten Hülle geschieht.
 
dir ist aber schon klar, dass das Wuff nicht die welt ist, oder? ;)

finde es recht unverschämt und anmassend, hier den moralapostel zu spielen und anderen leuten vorschreiben zu wollen, wie und wieviel man angemessen zu trauern hat :mad:

Danke gleichfalls. Hund-Mensch-Vergleiche sind auch sonst schon fia'd Wiascht. Aber gerade in unserer großteils narzistischen und soziopathischen Welt ist Trauer um ein geliebtes Lebewesen zu sensibel um sich hinzustellen und mit dem Finger zu deuten, was einem selbst nicht passt, obwohl es für einen andren vielleicht so nötig ist, wie die Luft zum Atmen.

Gibt es bei Hunden auch die Möglichkeit, sie der Anatomie verschreiben zu lassen/zur Verfügung zu stellen? Noch hab ich nicht die rechtliche Möglichkeit, aber ich werde mich, so wie mein Opa, mein Vater und meine Mutter der Anatomie verschreiben lassen.

Einen ersten Schritt, um mit Mimis möglichem Ableben umgehen zu können, wird sein, dass wir einen 2ten, nach Möglichkeit Blutsverwandten Hund dazu nehmen.

Zur Trauer an sich: Der Tod von Menschen, solange sie mir nicht nahe stehen, lässt mich weitestgehend kalt. Da ich selbst demnächst in der Totenbeschau eingeschult werde, ist das quasi Grundvorraussetzung. Ich finde am Tod auch nix schlimmes. Es ist ok, manchmal sogar wirklich gut, dass Menschen sterben (Stichwort Sterbehilfe) - denn irgendwann ist genug.
Anders ists aber, wenn meine Tiere sterben. Der Umstand, dass mein Großvater gestorben ist, hat mich weit weniger getroffen als die 3 Wochen, in denen ich um das Leben meiner Bea bangen musste - eine ruppige, anfangs bösartige Ratte die später zum Inbegriff einer souveränen Anführerin wurde - obwohl ihr Kopf gerade mal so groß wie eine Walnuss war. Vielleicht aber, weil Bea bei mir gelebt hatte, während sich meine Großeltern nicht großartig für mich interessiert haben dürften.

Ich bin froh, dass Mimi scheinbar unverwundbar ist, denn mein Freund und ich haben sie schon in die Lebensplanung für die nächste 40 Jahre eingespannt.

Interessanter Weise ist die Trauer um ein Tier in meinem Umfeld überhaupt nichts anstößiges. Selbst jene, die keine Tierfans sind oder nicht die gleichen Gefühle für ihre Tiere hegen wie ich, machen sich nicht lustig sondern sind überraschend einfühlsam. Wahrscheinlich liegt das aber auch an mir.
 
Einen ersten Schritt, um mit Mimis möglichem Ableben umgehen zu können, wird sein, dass wir einen 2ten, nach Möglichkeit Blutsverwandten Hund dazu nehmen.

Das haben wir auch vor :), wobei man auch bedenken muss, dass auch der Hund niemals ein Ersatz sein wird. (Schon klar, dass dir das bewusst ist)

Wir haben das Glück, dass Bambi 2 eng verwandte Hündinnen hat, die Zuchthündinnen sind und beide haben 8 Jahre lang mit ihr zusammen gelebt. Jede einzelne hat jeweils eine gewisse Ähnlichkeit (Sei es das Bellen, das Laufen oä.) und ich bin froh, dass es die Möglichkeit gibt, eine würdige Nachfolgerin zu bekommen wo Bambis Gene drinstecken. :)
 
Das haben wir auch vor :), wobei man auch bedenken muss, dass auch der Hund niemals ein Ersatz sein wird. (Schon klar, dass dir das bewusst ist)

Wir haben das Glück, dass Bambi 2 eng verwandte Hündinnen hat, die Zuchthündinnen sind und beide haben 8 Jahre lang mit ihr zusammen gelebt. Jede einzelne hat jeweils eine gewisse Ähnlichkeit (Sei es das Bellen, das Laufen oä.) und ich bin froh, dass es die Möglichkeit gibt, eine würdige Nachfolgerin zu bekommen wo Bambis Gene drinstecken. :)

Ich weiß net warum, aber genau das würde ich niemals wollen. Als Rolfi starb war es mir wichtig, dass der nächste Hund komplett anders aussieht und auch vom Wesen her anders ist. Ich glaub, wenn der neue Hund dieselben liebenswerten Macken hat, dann kann ich niemals "loslassen" und würde sicher auch vergleichen (was nicht gerecht ist).

LG
Rosanna
 
Ich weiß net warum, aber genau das würde ich niemals wollen. Als Rolfi starb war es mir wichtig, dass der nächste Hund komplett anders aussieht und auch vom Wesen her anders ist. Ich glaub, wenn der neue Hund dieselben liebenswerten Macken hat, dann kann ich niemals "loslassen" und würde sicher auch vergleichen (was nicht gerecht ist).

LG
Rosanna

ich habe mich nach dem völlig überraschenden tod von camillo 10 tage später in einen hund verliebt, der ihm äusserlich sehr ähnlich sah. ich erblickte ihn und musste an unseren verstorbenen schatz denken.

da wars auch schon um mich geschehen und ich habe ihn aus dem auffanglager mit nachhause genommen.

von ihrer art sind die beiden grundverschieden.
 
Deikoon wird nach seinem Ableben verbrannt und seine letzte Ruhestätte wird er dann im Garten erhalten.
Meine anderen Tiere mußte ich immer beim TA lassen, weil ich keine Möglichkeit zum begraben hatte, mir tut das heute noch weh daran zu denken, wo ihre Körper gelandet sind:(
 
ich hol den thread kurz hoch, weil mir die thematik momentan nahe geht.
bei mir sind vor fast 3 wochen 3 kitten eingezogen die erst wenige tage alt waren. mittlerweile habe ich leider bei den beiden mädels den kampf ums überleben verloren. zuerst ging mein kleiner engel, und danach noch der augenstern von christian. bei beiden war klar, dass ihre hülle nicht zur seifengewinnung herangezogen wird.
aber ich verurteile niemanden der die hülle nur als solche sieht, und deren weiterer verwertung keinen wert beimisst.
 
ich hol den thread kurz hoch, weil mir die thematik momentan nahe geht.quote]


Hi...

Jetzt - 4 Monate später kann ich darüber reden - heuer mussten wir unseren Schäferhund einschläfern - 13 Jahre alt - HD, ED, Herzschwäche usw - er war einfach schon sehr müde... Zu allem Überfluß hatte er auch sehr viele Warzen, die die Fliegen angezogen haben.:(.. Nachdem wir den Entschluß gefasst haben, ihn einzuschläfern, haben wir auch drüber nachgedacht, was mit seinem Leichnam passiert.

Wir haben uns dann entschlossen, ihn beim TA zu lassen - denn einen 45 Kg Hund zuhause im Garten einzugraben, erschien mir als äußerst schwierig :( Noch dazu, wo unsere beiden anderen Hunde tagsüber immer draußen sind...

Für mich wars wichtiger, dass er schnell und schmerzlos einschläft ... von allem nachher spürte er ja nix mehr...

Bei meinem Dackel wars anders, der wurde im Alter von 17 Jahren vor meinem Haus von einem Auto überfahren, und so schlimm es sich anhört, für einen 12 kg Hund ist schnell mal ein Grab ausgehoben.

Liebe Grüße
 
Jetz wo ich das hier so lese wird mir eigentlich so richtig bewußt das ich nicht mit dem tod von meinem felix nicht wirklich abschließen kann weil ich ihn damals auch bei meiner tierärztin gelassen hab.
und es mir deshalb immer noch so weh tut.
Den nächsten (was aber hoffentlich noch gaaaanz lange dauert) werd ich wahrscheinlich auch einäschern lassen, außer ich hätte eine möglichkeit zum begraben.

glg romy
 
Ich habe meine 5 Jährige Hündin im Juli verloren. Der Gedanke, sie in eine Tierkörperverwertungsanstalt zu geben , war mir unerträglich.
Ich habe sie im Garten begraben. Allerdings muß ich zugeben, dass es mir beim Anblick der Grabstelle immer noch das Herz bricht - wenn ich es nicht immer sehen würde, ginge es mir vielleicht besser - ich weiß es nicht.
Meine beiden Galgos sind zu groß, um sie im Garten zu
beerdigen, ich denke, wenn ihre Zeit kommt (bitte, bitte noch lange nicht!!) werde ich sie verbrennen lassen und die Asche auf das 1. Grab streuen.
Aber daran mag ich noch gar nicht denken
Ich finde, jeder muß seinen eigenen Weg finden, mit der Trauer um das geliebt Tier umzugehen und fertig zu werden.
 
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