Welpenkauf nur bei spaeterer Kastration

Pet und show-quality war, als ich meine ersten Hund vom Züchter kaufte, nur von der "Schönheit bzw. zuchttauglichkeit" abhängig.
Wenn zb. die Farbe "fehlerhaft" ist, oder wenns ein Kryptochide ist, dann wird er billiger als pet-quality verkauft. Hier würde ich die Kastra noch einsehen.

Bei einem Tier das gesund ist, die Zuchtkriterien erfüllt ist es für eine Beschneidung des Eigentumsrechts. Die genannten 1.500,--(?) euro sind schon ein stolzer Preis, ich würd sie nicht mit eingeschränkten Rechten kaufen.
Es fragt sich auch, wenn es wirklich zum "Notfall" kommt und der Züchter sie zurücknimmt, ob sie dann nicht als intakter und damit für ihn "brauchbarer" Hund bessere Karten dort hat, optimal umsorgt zu werden.

Ich nehme den Züchtern den barmherzigen Samariter nicht ab, das sie "Rückläufer" jahrelang durchfüttern. Viel eher werden sie nochmal verkauft oder eben wenns passt, in der Zucht verwendet.

Eigentum
ist ein Recht bzw. ein Befugnis ist, mit der Substanz und mit den Nutzungen einer Sache willkürlich umzugehen sowie andere von deren Nutzung auszuschließen. Das bedeutet also, dass der Eigentümer der Sache die Sache beliebig gebrauchen kann sowie über sie rechtsgeschäftlich verfügen darf.

------ Hätte da, ironisch, noch ein paar Kreative Ideen für Züchter ------

1. vertragliche Klausel nur zu einem bestimmten Vet, zu einer bestimmten Hundeschule gehen zu müssen, die dem Züchter dann Provision zahlt

2. vertragliche Klausel eine für das Tier durchschnittliche Futtermenge einer bestimmten Marke und bei einem bestimmten Händler kaufen zu müssen. wieder klingeling im Beutel des Züchters
Du lachst aber sogar das habe ich schon erlebt. Da wurde einen vorgeschrieben welche Hundeschule und sogar welches Futter man geben soll.
 
ja lachen muss man über die Leute die sowas akzeptieren. :D

Da würde ich den Züchter fragen, ob er zu heis gebadet wurde als Kind.

Über die die es verlangen, kann man nur weinen oder ob solcher Geschäftstüchtigkeit den Hut ziehen.
 
etwas verkaufen heist ja auch "loslassen", sich von etwas trennen, die Verantwortung abgeben, sich nimmer einmischen.

So wie Elten ihre erwachsenen Kinder loslassen müssen, muss ein Züchter seine Welpen loslassen, auch wenns schwer fällt und er das Beste für sie will.
Hilfe ja, einmischen nein.
Wer tief in den Sack greift für einen Zuchthund, der sollte auch das Hirn haben verantwortungsvoll umzugehen.

Gemeint ist: wer irgendwie das Geld verdient hat um sich so einen teuren Hund zu leisten, sich informiert hat und einen Zuchter gefunden hat, der hat hoffe ich mehr Hirn als ein Prolo der sich am ostischen Wochenmarkt einen Hund um 50,-- kauft. Und setzt nicht sinnlos Hundekinder in die Welt.
 
Ich find das eigentlich absolut legitim. Ihr müßt das mal aus Züchter Seite sehen:

Du möchtest die Rasse verbessern, befasst dich mit Genetik, etc etc. Holst eine Hündin aus Amerika, fährst zum decken nach Finnland. Du "produzierst" spitzen Hunde, die gesund sind, vom Wesen her top, was vielleicht bein mancher Rasse seltener ist als bei anderen Rassen.

Da ist es doch durchaus legitim, dass man dann nicht will, dass irgendein 0815 Rüde die Hündin deckt und dann wieder ein Wurf entsteht der - sagen wir mal - suboptimal ist. Nur weil vielleicht der Rüde halt grad in der Nähe ist. Oder noch schlimmer, die Hündin dann jedes Jahr einen Wurf hat. :eek:

Ich würde dann auch im Vertrag festhalten, dass - wenn der Wunsch da ist - auch gezüchtet werden darf, allerdings wird der Deckrüde gemeinsam ausgesucht, es müssen bestimmte Sachen erfüllt werden (Hündin wirklich auf Herz und Nieren prüfen etc) und halt unter meinem Namen, weil ich ja eine Linie damit aufbauen möchte.

Sprich, ich würde ein solches Tier nur in Co-Ownerschaft abgeben. Das wäre dann der halbe Kaufpreis und als Züchter würde ich mir Vorkaufsrecht auf einen Welpen einräumen.

Ansonsten würde ich auch zur Kastration mittels wasserdichten Vertrag (von RA aufgesetzt) verpflichten, die auch nachgewiesen werden muß.

Ich seh das so, wenn ich wirklich etwas aufbauen möchte, die Rasse verbessern möchte, dann sind das notwendige Schritte so etwas zu tun. Genauso habe ich die Verantwortung als Züchter für die Leben die ich in die Welt setze. Da möchte ich nun mal nicht, dass irgendjemand einfach weiter produziert ohne dass es "für das größere Ziel" von nutzen wäre.

In Punkto Weitergabe an Dritte: wäre auch ein absolutes no-go für mich. Ich möchte den neuen Besitzer dann schon kennenlernen der den Hund dann übernimmt, wär ein Alptraum für mich wenn ein Hund einfach "irgendwohin" verschwindet.

Wer sich dann drüber aufregt oder meint Knebelvertrag, kann ja gerne zu jemand anderen gehen. Es wird ja niemand gezwungen einen Hund von mir zu kaufen. Als guter Züchter kann ich mir dann nämlich die Leute aussuchen. ;)

Ein Hund ist nunmal keine Wurstsemmel die man einfach so verkauft und sich nachher nix mehr darum schert. (Die Züchterin von meiner kleinen war erst umlängst extra auf Besuch in Wien zB)
 
Ich seh das so, wenn ich wirklich etwas aufbauen möchte, die Rasse verbessern möchte, dann sind das notwendige Schritte so etwas zu tun. Genauso habe ich die Verantwortung als Züchter für die Leben die ich in die Welt setze. Da möchte ich nun mal nicht, dass irgendjemand einfach weiter produziert ohne dass es "für das größere Ziel" von nutzen wäre.

Es lebe die Linien- und Inzucht...

Außerdem kannst du die Rasse schlecht verbessern, wenn deine tolle verbesserte Nachzucht sich nicht fortpflanzen kann...
 
Eine ohne Einwilligung am Menschen vorgenommene Kastration ist strafbar als schwere Körperverletzung (§226 StGB). Die Einwilligung kann bei Körperverletzung jedoch gegen die guten Sitten verstoßen und daher für die Rechtswidrigkeit der Tat bedeutungslos sein. Die Kastration Minderjähriger ist verboten (§ 1631c BGB), wird jedoch bei intersexuellen Menschen mit der Begründung einer Heilbehandlung auch an Kleinkindern und Jugendlichen durchgeführt.
Die Kastration kann dazu führen, dass ein Sexualstraftäter, gegen den Unterbringung in Sicherungsverwahrung angeordnet ist, nicht mehr als gefährlich anzusehen ist. Gemäß § 67d Abs. 2 StGB kann dann eine Aussetzung zur Bewährung in Betracht kommen.
In Österreich ist die Kastration – außer bei medizinischer Indikation – verboten. In sie kann auch nicht eingewilligt werden (§ 90 Abs. 3 StGB).

Ich sehe es auch bei einem Tier, ohne medizinische Indikation, es ist und bleibt eine Körperverletzung/Sachbeschädigung:cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wer sagt dir, dass sie das auch wirklich bekommt? Bist du Hellseher oder was?
Gut dann werde ich mir nun auch alles rausnehmen lassen, denn ich könnte ja auch Krebs bekommen. :rolleyes:


Befasse dich mal mit einschlägiger Literatur und Statistiken.

Dann beantwortet es sich selbst.
Ob man es hören will, oder nicht.
 
Befasse dich mal mit einschlägiger Literatur und Statistiken.

Dann beantwortet es sich selbst.
Ob man es hören will, oder nicht.
Komischerweise hatte ich Hündinnen die das nie bekommen haben. Obwohl sie nicht kastriert waren. Stell dir mal vor. Und deine einschlägige Literatur dazu brauch ich sicherlich nicht lesen. :rolleyes:
 
Komischerweise hatte ich Hündinnen die das nie bekommen haben. Obwohl sie nicht kastriert waren. Stell dir mal vor. Und deine einschlägige Literatur dazu brauch ich sicherlich nicht lesen. :rolleyes:


Naja, wennman schon alles weiß, braucht man nix mehr lesen.

Warum den Hund hormonellem Stress aussetzen?

Bei mit ist Fortpflanzung nicht geplant, daher auf Nummer sicher und dem Hund ein entspanntes Leben.

Hormonell gseteurt sein und nicht dürfen ist auch nicht stresslos.

Aber deinen Hündinnen hatten sicher nie Stress...
 
Darf jetzt nicht mal mehr der Besitzer des Hundes entscheiden ? :confused: Es gibt Gründe für Kastra - es gibt Gründe gegen Kastra, aber in jedem Hundekäufer gleich einen potentiellen, verantwortungslosen Vermehrer zu vermuten, grenzt ja schon an Paranoia ! :eek:
 
Pet und show-quality war, als ich meine ersten Hund vom Züchter kaufte, nur von der "Schönheit bzw. zuchttauglichkeit" abhängig.

Man sieht du hast keine Ahnung, es geht nicht um Schönheit, die liegt imme rnoch im auge des Betrachters. Es geht um Gangwerk, Winkelungen usw, und da kann eben nicht JEDER Hund aus einem Wurf Showqualität haben.

Wenn zb. die Farbe "fehlerhaft" ist, oder wenns ein Kryptochide ist, dann wird er billiger als pet-quality verkauft. Hier würde ich die Kastra noch einsehen.

Das sind dann fehlerhafte Hunde, das ist eigentlich noch weniger als Pet hart gesagt.

Bei einem Tier das gesund ist, die Zuchtkriterien erfüllt ist es für eine Beschneidung des Eigentumsrechts. Die genannten 1.500,--(?) euro sind schon ein stolzer Preis, ich würde sie nicht mit eingeschränkten Rechten kaufen.

1500 für einen Hund in richtig guter Showqulität, davon kannst in der Regel nur träumen wenn du bei Züchtern kaufst die in Pet und showquality teilen. Für wirklich gute Hunde legst du ganz andere Preise hin. aber wir Züchter sind ja soo gierig dass wir dass investieren nicht wahr :-)

Es fragt sich auch, wenn es wirklich zum "Notfall" kommt und der Züchter sie zurücknimmt, ob sie dann nicht als intakter und damit für ihn "brauchbarer" Hund bessere Karten dort hat, optimal umsorgt zu werden.

Ich nehme den Züchtern den barmherzigen Samariter nicht ab, das sie "Rückläufer" jahrelang durchfüttern. Viel eher werden sie nochmal verkauft oder eben wenns passt, in der Zucht verwendet.


Aber sonst gehts noch oder? Wer sagt dass der Hund noch Mal verkauft wird, wer sagt dass der Verkauserlös an den Züchter geht? Ich nehme meine Hunde auch jederzeit zurück und habe jetzt z.B eine Hündin hier die ich füttere, ich pflege auf meine Kosten und der Verkaufserlös geht an die ehemaligen Besitzer.

ist ein Recht bzw. ein Befugnis ist, mit der Substanz und mit den Nutzungen einer Sache willkürlich umzugehen sowie andere von deren Nutzung auszuschließen. Das bedeutet also, dass der Eigentümer der Sache die Sache beliebig gebrauchen kann sowie über sie rechtsgeschäftlich verfügen darf.

das ist korrekt, gibt es jedoch Einteiligung in Familienhunde und Zuchthunde, oder Show und Pet, dann hast du wenn du einen Pet erwirbst nicht einfach das Recht zu züchten. Ganz so ist es eben nicht. Willst du einen Zuchthund kannst du ja den Showquality erwerben.

------ Hätte da, ironisch, noch ein paar Kreative Ideen für Züchter ------

1. vertragliche Klausel nur zu einem bestimmten Vet, zu einer bestimmten Hundeschule gehen zu müssen, die dem Züchter dann Provision zahlt

Kindergartenniveau, oder? Was sind die Züchter nicht alles böse.
2. vertragliche Klausel eine für das Tier durchschnittliche Futtermenge einer bestimmten Marke und bei einem bestimmten Händler kaufen zu müssen. wieder klingeling im Beutel des Züchters


siehe oben. Züchter sind ja alles geldgierige Leute. Welch ein Niveau :-(
 
In Punkto Weitergabe an Dritte: wäre auch ein absolutes no-go für mich. Ich möchte den neuen Besitzer dann schon kennenlernen der den Hund dann übernimmt, wär ein Alptraum für mich wenn ein Hund einfach "irgendwohin" verschwindet.

Sehe ich auch so.

Wer sich dann drüber aufregt oder meint Knebelvertrag, kann ja gerne zu jemand anderen gehen. Es wird ja niemand gezwungen einen Hund von mir zu kaufen. Als guter Züchter kann ich mir dann nämlich die Leute aussuchen. ;)

Das stimmt, es gibt ja genug Züchter die einfach verkaufen ohne großen Firlefanz, da sind dann jene die nicht möchten dass der Züchter auch eine Restverantwortung trägt gut aufgehoben. ich sage immer jeder Topf findet seinen Deckel.

Ein Hund ist nunmal keine Wurstsemmel die man einfach so verkauft und sich nachher nix mehr darum schert. (Die Züchterin von meiner kleinen war erst umlängst extra auf Besuch in Wien zB)

Danke genau so ist es, auch wenn mancher Züchter nur als geldgierige Wesen hinstellen möchte.
 
Hallo!
Ich finde die Forderung vernünftig.

Denn unkontrollierte Vermehrung, sei es auch aus Versehen, bringt keinem was. Dafür sitzen genug Hunde im Tierheim, die kleiner haben will.
Um die Hündin vor Scheinträchtigkeiten, Gebärmutterentzündung und Milchleistentumoren zu schützen, finde ich Kastration eine vernünftige Sache.


"Frühkastration: Skalpell sollte immer nur Ultima Ratio darstellen

Einen krummen Hund und Feind der Tierärzte hat man mich gescholten, als ich vor einigen Monaten das Frühkastrieren von Hunden zur Diskussion stellte und auch einen Zusammenhang zur ökonomischen Situation insbesondere mancher junger Veterinäre herstellte. Wohl wissend, dass die allermeisten Tierärzte auf fachlich und ethisch höchstem Niveau arbeiten.

Frühkastration bedeutet die Entfernung einer entwicklungswichtigen Hormonquelle, bevor Körper und Verhalten ausgereift sind. Als Vorsitzender des Eurasier-Clubs, dem von Junghundehaltern immer wieder von kastrationsfreudiger Veterinärberatung berichtet wird, wusste ich, wovon ich schrieb. Das vorbeugende Entfernen der primären Geschlechtsorgane schwappte als Mode aus den USA nach Europa; dort wird der Großteil der Hunde kastriert, bevor sie ein Jahr alt sind. Was auch Kollegen in Übersee sauer aufgestoßen ist, etwa dem Veterinär Ben Hart.

Mit seinem Team durchforstete er daher einen Datensatz von 759 Retriever-Hunden und bestätigte, dass Frühkastrieren nicht nur nicht vor Krebs schützt, sondern einen Rattenschwanz von Gesundheitsproblemen nach sich ziehen kann. Damit stach er in ein Wespennest. Aus seinem ursprünglichen Plan, die Ergebnisse in hochklassigen Veterinär-Journalen zu publizieren, wurde nichts. Unter fadenscheinigen Begründungen wurde das Manuskript abgeschmettert. Herausgeber meinten etwa, dass dies für die veterinärmedizinische Praxis nicht von Relevanz sei.

So landeten die Ergebnisse schließlich gottlob in der Online- Fachzeitschrift „PLoS ONE“. Die Erkenntnisse von Ben Hart werden damit weite Beachtung finden, was sie fürwahr verdienen. Denn es zeigte sich, dass doppelt so viele der frühkastrierten Rüden unter Hüftgelenksdysplasie litten als intakte Rüden (zehn vs. fünf Prozent). Im Gegensatz zum Fehlen der kranialen Kreuzbandzerrung bei intakten Hündinnen und Rüden, zeigten acht der frühkastrierten Hündinnen und fünf Prozent der frühkastrierten Rüden dieses Problem. Letztere entwickelten auch dreimal häufiger (zehn Prozent) Lymphdrüsenkrebs.

Mastzellenkrebs trat bei intakten Hündinnen nicht auf, betraf aber sechs Prozent jener Hündinnen, die nach Vollenden ihres ersten Lebensjahrs kastriert wurden. Und HSA, ein bestimmter Blut-(gefäß)krebs, trat bei diesen Hündinnen viermal häufiger auf (acht Prozent) als bei intakten oder frühkastrierten. Fazit: Frühkastration schädigt die Gesundheit, und auch die spätere Kastration ist insbesondere im weiblichen Geschlecht problematisch.

Es bleibt dabei: Tierkumpane mit dem Skalpell sozial kompatibel machen zu wollen, ist nicht nur ethisch, sondern auch gesundheitlich problematisch. Es gilt im Umgang mit Tierärzten jenes Prinzip, welches mündige Patienten auch im Umgang mit den eigenen Ärzten pflegen: schlaumachen, fragen, eine zweite Meinung einholen und erst dann in Ruhe entscheiden. Tier- und Menschenärzte sind hoch spezialisierte Berater; Entscheidungen aber sind in der Regel vom betroffenen Menschen selbst, für sich oder für den Tierpartner zu treffen. Als zweite Regel sollte man internalisieren, dass das Skalpell immer nur Ultima Ratio darstellen kann. Denn seine Nebenwirkungen stehen selten im Beipackzettel jener Chirurgen, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen."

Kurt Kotrschal ist Zoologe an der Uni Wien und Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle in Grünau.


E-Mails an: debatte@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.03.2013)

Liebe Grüße
Gini, Rodin & Primo
 
"Frühkastration: Skalpell sollte immer nur Ultima Ratio darstellen


Es bleibt dabei: Tierkumpane mit dem Skalpell sozial kompatibel machen zu wollen, ist nicht nur ethisch, sondern auch gesundheitlich problematisch. Es gilt im Umgang mit Tierärzten jenes Prinzip, welches mündige Patienten auch im Umgang mit den eigenen Ärzten pflegen: schlaumachen, fragen, eine zweite Meinung einholen und erst dann in Ruhe entscheiden. Tier- und Menschenärzte sind hoch spezialisierte Berater; Entscheidungen aber sind in der Regel vom betroffenen Menschen selbst, für sich oder für den Tierpartner zu treffen. Als zweite Regel sollte man internalisieren, dass das Skalpell immer nur Ultima Ratio darstellen kann. Denn seine Nebenwirkungen stehen selten im Beipackzettel jener Chirurgen, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen."

Kurt Kotrschal ist Zoologe an der Uni Wien und Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle in Grünau.


E-Mails an: debatte@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.03.2013)

Liebe Grüße
Gini, Rodin & Primo


Von "Sozial kompatibel machen" habe ich nie gesprochen.

Sondern von gesundheitlichen Risiken und sexuellem Stress.


So schaut's aus.
 
Definiere doch mal bitte "Sexuellen Stress".?

Ständig wollen und können, aber nie dürfen :D

Unsere heutigen Haushunde leben einfach nicht mehr in einem Rudel mit klaren Strukturen. Ständig tanzen irgendwo läufige Hündinnen vor den Nasen potenter Rüden herum, die dann aber nie dürfen (weil wir ja alle verantwortungsbewußte Hundehalter sind) - also wenn das keinen Stress auf allen Seiten hervorruft....

Irgendwie schon komisch, wenn sich Frauen ihr halbes Leben mit Hormonen zupumpen erregt das den männlichen Teil der Bevölkerung weit weniger, als wenn´s um die Kastration eines Hundes geht;)
Ich halte jetzt auch nicht unbedingt viel von Frühkastration und bin auch sehr dafür, jeweils den Einzelfall zu betrachten. Aber ich halte es eigentlich für viel brutaler sein Tier ein Leben lang "mit Gewalt" davon abzuhalten seinen Fortpflanzungstrieb auszuleben, als es zu kastrieren.
 
Die, die dürfen, haben auch nicht wirklich weniger Stress.
Und bei weitem nicht alle sind betroffen. Gibt genug Rüden, die sich nur für willige Hündinnen in den Stehtagen interessieren und sonst nix.
Also wenn das Verhalten sehr extrem ausgeprägt ist, fällt es für mich unter medizinische Indikation, aber ich finde, da wird sehr oft etwas vermenschlicht und falsch interpretiert.
 
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