ich hätt da ein selbstgeschriebenes weihnachtsmärchen,wenns gefällt....bitteschön:
Es war ein richtig schöner Wintertag.Es schneite,Lichter blinkten in den Auslagenscheiben,der Duft von Maroni lag in der Luft und Kinderlachen klang wie die hellsten Glockenschläge der alten Kirche zu ihm herüber.
Es war nicht so,dass er an dem allen vorbei ging und sich nichts von all der Pracht leisten hätte können.
Aber im Laufe der Jahre waren sie alle gegangen.Die Frau gestorben,der Sohn nach Australien ausgewandert,man hörte sich selten am Telefon.Die Tochter hatte einen stressigen Job und schwirrte nur ab und zu bei ihm rein.Brachte für kurze Zeit Hektik in sein Haus und wenn sie ging,war die Stille umso lauter.
So ging er zu dieser Jahreszeit gern durch die Straßen,freute sich am Trubel und den strahlenden Augen der Menschen rund um ihn.
Plötzlich sah er eine große Trauben Menschen vor einer Auslage stehen.Sie lachten,pressten ihre Finger gegen die Scheibe und die Kinder klopften dagegen.
Als sich der Haufen dann ein wenig lichtete trat auch er in den Schein der Glitzerlichter und da sah er sie.....2 große Ohren,ein lachendes Gesicht inmitten von Millionen Papierschnitzel.Sie sprang da drinnen herum und freute sich über das herumfliegende Papier.
Als er näher an die Glasscheibe trat,hielt sie kurz inne...hopste ihm entgegen und stellte sich mit den Vorderpfoten gegen das Glas.
Ihre Augen trafen sich und seit langer Zeit erfüllte ihn wieder eine wohlige,innere Wärme.
"Das wärs doch!" dachte er sich und betrat festen Schrittes die Tierhandlung.
"Das da in der Auslage.Was isn das?" fragte er mit rauher Stimme.
"Oh mein Herr"Eine Französische Bulldogge.Die letzte aus einem wuuuuunderbaren Wurf Welpen und soooo süß!"
"Hmmm" brummelte er ."Kostet?" "Ein Weihnachtsschnäppchen....1000" strahlte ihn die Verkäuferin an.
"Gut und geben sie mir alles dazu,was der kleine Wurm noch braucht"
So geschah es dass er an diesem Tag nicht allein nach Hause ging. Zwar länger für den Weg brauchte,weil das kleine Ding an seiner Seite mehr hüpfte und sitzenblieb als sich normal fortbewegte.Seine Pakete schwer zu tragen waren und als er endlich zu Hause ankam war er ziemlich erschöpft.
Dennoch wurde das weiche Bettchen sofort ausgepackt.Er überlegte sich wohin......hmmm......naja,zuerst mal ins Wohnzimmer.Dann wurden die Futternäpfe gefüllt und Wasser hingestellt.Die Quitschis ausgepackt und dann setzte er sich hin und betrachtete seinen neuen Mitbewohner.
Die durchstöberte ihr neues Heim.Versuchte die Bank zu erklimmen,holte sich dazwischen ein Leckerli und hopste mit den Quitschis glücklich durch das Zimmer.
"Wie sollst du denn heissen?"
Er legte seine Stirn in Falten und sagte:"Wie wärs mit Käthe?"
Die Kleine schaute nicht mal hin zu ihm.
"Spatzl?"
Wieder keine Reaktion.
"Cinderella?"
Nichts.
Er durchforstete sein Hirn nach Märchen und was er sich da so an Namen gemerkt hatte.
"Sternchen!!!!!!!!!"
Da lachte sie ihn an und er wußte das war der richtige Name.
Die nächsten Tage und Wochen waren herrlich.
Er war mit Sternchen jeden Tag unterwegs.Leute sprachen ihn an,im Kaffeehaus setzten sich Menschen zu ihm an den Tisch und Sternchen verbreitete eine Heiterkeit,die ihn um Jahre jünger machte.
So nahte der Weihnachtsabend.Seine Tochter würde wieder für eine Stunde hereinschnein und als sie kam sah sie mit großem Widerwillen die neue Mitbewohnerin ihres vaters.
"Was tust du dir in deinem Alter an?Was ist wenn du ins Spital mußt?Wenn dir sonst was passiert?Ich pass dir nicht auf.Wie könnte ich auch?Bin doch den ganzen Tag in der Arbeit"
Er sah sie mit finsteren Gesicht an und meinte:"Ich hab schon vorgesorgt"
Als sie wieder ging sprang Sternchen auf seinen Schoß und gemeinsam assen sie ein leckeres Abendmahl,sahen sich die Weihnachtsshows im Fernsehen an.
Um Mitternacht ging er nochmal Gassi mit der Kleinen und es begann zu schnein.
"Schau Sternchen.......alle Seelen von den lieben Verstorbenen fallen für einen Augenblick zu Boden und küssen uns,die wir zurückgeblieben sind, noch einmal"
Sternchen sprang voll Freude durch den Schnee,versuchte jede Flocke zu fangen und der alte Mann strich sich die Nässe von den Wangen.
Die Küsse seiner verstorbenen,große Liebe.....seiner Frau.
Wieder auf dem Heimweg fühlte der alte Mann eine große Schwere in seiner Brust.
"Sternchen.....was ist mit mir?"
Er mußte öfter stehenbleiben und seine kleine Freundin wich ihm nicht von der Fersen.
Schweißperlen traten auf seine Stirn und er sehnte sich nach seinem Zuhause.
"Ach Sternchen......doch nicht heute?Dem glücklichsten Tag seit langer,langer Zeit?"
Aber es war so-----in dieser Nacht verliess seine Seele seinen Körper und am nächsten Morgen fand man ihn eingeschneit im Hauseingang seines Hauses sitzen.In seinen Mantel eingekuschelt Sternchen.
Die Nachbarin,die versprochen hatte Sternchen zu sich zu nehemn,wenn ihm was passierte,packte Sternchen in eine dicke Decke und trug sie nach oben in ihre Wohnung.
Sternchen trauerte.Auch wenn die Zeit nur kurz war.
Er hatte ihr soviel Liebe gegeben,dass Sternchen dieses nie vergessen würde.
Und jedes Jahr zur Weihnachtszeit streckte Sternchen ihr Näschen gegen den Himmel und wartete auf den Kuß ihres Herrchens.Wenn der erste Schnee fiel,stand sie erwartungsvoll und sah nach oben.
lg
gabi