Was ist Jagen?

ecco.aika

Junior Knochen
Hallo,
der Titel hört sich vielleicht ein bisschen komisch an, aber mir ist nix anderes eigefallen.
Ich hab ja einen Jagdhund, Pointer-Mix, nicht jagdlich geführt und sie würd wirklich gerne jagen, wenn sie könnte wie sie wollte.
Also red ich immer andere Jagdhunde-Besitzer (Münsterländer, Viszla etc) auf den Jagdtrieb von ihren Hunden an und frag, wie sie das in den Griff bekommen. Jetzt hab ich schon öfter die Antwort bekommen " der jagt nicht. Nur Vögel, Oachkatzal, Mäuse und Enten, aber die erwischt er eh ned":confused:
Was ist dann jagen? Bei mir zählt das alle zum jagen, genauso wie das Nachgehen von Fährten oder auch Schatten hinterherhetzen (hat sich unsere jetzt ausgedacht, ganz toll:().

Was meint ihr? Wo fängt bei euch Jagen an? Oder bin ich einfach so empfindlich?

Und noch was: eine Frau hat mal von ihrem Boxer erzählt, ein ganz ein lieber, dass er immer so gerne Rehe jagt und sie is froh, "weil dann läuft er mal richtig und is danach müde!":eek:

LG Sandra
 
Hallo,
der Titel hört sich vielleicht ein bisschen komisch an, aber mir ist nix anderes eigefallen.
Ich hab ja einen Jagdhund, Pointer-Mix, nicht jagdlich geführt und sie würd wirklich gerne jagen, wenn sie könnte wie sie wollte.
Also red ich immer andere Jagdhunde-Besitzer (Münsterländer, Viszla etc) auf den Jagdtrieb von ihren Hunden an und frag, wie sie das in den Griff bekommen. Jetzt hab ich schon öfter die Antwort bekommen " der jagt nicht. Nur Vögel, Oachkatzal, Mäuse und Enten, aber die erwischt er eh ned":confused:
Was ist dann jagen? Bei mir zählt das alle zum jagen, genauso wie das Nachgehen von Fährten oder auch Schatten hinterherhetzen (hat sich unsere jetzt ausgedacht, ganz toll:().

Was meint ihr? Wo fängt bei euch Jagen an? Oder bin ich einfach so empfindlich?

Und noch was: eine Frau hat mal von ihrem Boxer erzählt, ein ganz ein lieber, dass er immer so gerne Rehe jagt und sie is froh, "weil dann läuft er mal richtig und is danach müde!":eek:

LG Sandra

Sehr interessantes Thema! Ich glaub, die meisten verstehen unter "jagen" "hetzen", aber das dürft grad bei einem Pointer(-Mix) relativ leicht in den Griff zu kriegen sein :)

LG
Ulli
 
leider echt kein scherz....er kommt ja auch nach 5 minuten wieder, erläuft ja nicht weg:mad:

ja, wir arbeiten am hetzen, im moment schauts gut aus. sie steht schon ganz schön vor teilweise. jetz jagt sie nicht mehr die vögel, sondern deren schatten und das machts nicht besser, sondern unkontrollierbar:mad:
 
der Gurken hätte ich was nettes gesagt :cool:

ich hab lange mit Deikoon an der Schleppe geübt, der ja der Jägerobermeister wäre, wenn er dürfte :cool: - wir haben das so gut im Griff, dass die Hasen vor ihm aufsteigen und wegrennen und er nur schaut, aber nicht nachrennt - Rehe sind im zur Gänze wurscht, genau wie Rebhühner und Fasane, die schaut er gar nicht an - nur bei Wildschweinen war es nicht in den Griff zu kriegen, aber da bleibt er halt an der Schleppe und somit ist es auch kein Problem......

hast noch einiges an Arbeit vor dir, aber mit Geduld und Konsequenz ist es zu schaffen, dass die Hunde verlässlich nicht jagen ;):)
 
danke:) es wird ja besser, also es ist schon schön zu sehen, dass das Training wenigstens anschlägt. das motiviert.:)
 
Also ich hab ja hier 4 reine Pointer und alle haben mindestens zur Hälfte Jagdlinie eingekreuzt (Fieldtrailer und VGP Hunde). Ich habe weder Probleme mit hetzten noch mit sich selbstständig machen, ist reine Erziehungssache. Auch werden alle 4 jagdlich geführt, und sie wissen das sie nur auf jagden Quersuchen usw machen dürfen(also weit weg gehen), also sie kennen schon den Unterschied zw.*arbeit* und vergnügen.
 
Was ist dann jagen? Bei mir zählt das alles zum jagen, genauso wie das Nachgehen von Fährten oder auch Schatten hinterherhetzen (hat sich unsere jetzt ausgedacht, ganz toll:(.

Sehe ich auch so wie du.

Ich habe leider den Fehler gemacht, dass ich Sky rumfliegende Blätter und Schatten als Welpen jagen lassen habe, weil ich das ja so süß fand ... mit meinem jetzigen Wissen würde ich das unterbinden, aber mei, ich wusste es halt nicht besser.

Momentan jagt er GsD gar nicht, wir trainieren einfach so viel, dass er gar nicht auf die Idee kommt. Meiner ist so ein typischer "Langeweile-Jäger". Wenn ich ihn am Spaziergang nicht genug auslaste sucht er sich eben seine Beschäftigung. Sonst interessiert es ihn gar nicht, ob da zB. eine Krähe in 2m vor ihm steht, oder nicht.

Habe ihn aber auch lange an der Schlepp hängen gehabt und geübt, dass er lernt, dass sich das Jagen nicht lohnt, viel mehr aber, dass bei mir bleiben lustig ist, da gibts immer ein Spiel.
Seit ich mit Dummys arbeite und er fährten darf, ist das Jagen kein Thema mehr. Vielleicht würde das deinem Jagdhund auch gefallen, wenn er in diese Richtung ausgelastet wird :)
 
Sehr interessantes Thema! Ich glaub, die meisten verstehen unter "jagen" "hetzen", aber das dürft grad bei einem Pointer(-Mix) relativ leicht in den Griff zu kriegen sein :)

LG
Ulli


***Ulli,

Verzeih wenn ich Dir widerspreche ... aber grad so ein schneller Ferrari a la Pointer ist in meinen Augen ein Hund, dem man das, wenn mal mit Erfolgserlebnissen der "ureigensten" Art verknüpft, selbstständige Jagen und Hetzen nur mehr sehr, sehr schwer abgewöhnen kann. Da denke ich, hätten Leute eher mit einem deutschen Vorsteher wesentlich mehr Chancen als mit einem britischen Paradejäger!;)

Auch bei den Settern ist es unterschiedlich. Der ES kommt dem Pointer schon sehr nahe, drum sind auch viele ES-Nichtjagdlich Halter mit dieser Rasse überfordert. Der Rote ist dicht dahinter, der Rotweiße diesem auf den Fersen und dann kommt erst der GS, der in meinen Augen leichter zu führen ist, auch NJ, weil man ihn aufgrund seiner häufiger innigen Bezogenheit zum Menschen auch "leichter" alternativ beschäftigen kann. Aber auch da muss man gut wissen, wie es funzt. Sonst hat man das Gleiche Übel wie beim Pointer ...

liebe Grüße
Gini & Rodin
 
Für mich würde die Definition des Jagens so lauten:
Wenn der Hund mit dem Menschen jagt, ist es gute gemeinsame kontrollierte Jagd, - sofern sie keine Wilderer sind;).
Geht der Hund eigenständig jagen, wird er es in der Regel nicht dabei belassen, unter der Hand des Führers Blättern, Schatten, Vögel nach zu hetzen, sondern er wird zu hetzen und wildern beginnen. Die Eigenjagd eines Hundes beschränkt sich nicht darauf, irgendwelchen Vögelchen nachzujagen, sondern "Beute" zu machen - selbstbelohnend. DAS ist keine Jagd, sondern eben Hetzerei und Wilderei. Sie hat mit der Jagd, wie wir sie im - kontrollierten Sinne - verstehen, nix mehr zu tun.

Zu glauben, dass ein Boxer, allenfalls aus Luftmangel, keine Rehe erwischen würde, deckt sich mit dem fatalen Irrglauben und der masslosen Dummheit von Leuten, die meinen, ein Hund, auch ein Jagdhund, bekäme sowieso keinen Hasen erfolgreich vors Maul.
Eigenständig "jagende" Hunde beschränken sich NICHT auf Spuren und Fährten und auf Wild, sondern gehen dann u. U. und nicht gerade selten auch auf Weiden bei Schafen, Ziegen hetzen und reissen.

liebe Grüße
Gini & Rodin
 
***Ulli,

Verzeih wenn ich Dir widerspreche ... aber grad so ein schneller Ferrari a la Pointer ist in meinen Augen ein Hund, dem man das, wenn mal mit Erfolgserlebnissen der "ureigensten" Art verknüpft, selbstständige Jagen und Hetzen nur mehr sehr, sehr schwer abgewöhnen kann. Da denke ich, hätten Leute eher mit einem deutschen Vorsteher wesentlich mehr Chancen als mit einem britischen Paradejäger!;)

Auch bei den Settern ist es unterschiedlich. Der ES kommt dem Pointer schon sehr nahe, drum sind auch viele ES-Nichtjagdlich Halter mit dieser Rasse überfordert. Der Rote ist dicht dahinter, der Rotweiße diesem auf den Fersen und dann kommt erst der GS, der in meinen Augen leichter zu führen ist, auch NJ, weil man ihn aufgrund seiner häufiger innigen Bezogenheit zum Menschen auch "leichter" alternativ beschäftigen kann. Aber auch da muss man gut wissen, wie es funzt. Sonst hat man das Gleiche Übel wie beim Pointer ...

liebe Grüße
Gini & Rodin

Meine beste und jangjährigste Lehrmeisterin war eine Pointerhündin (die Shonka :) ) und die war durchaus ein "Ferrari", aber ihr Herrl, ein Falkner, hat das Vorstehen derart genau und konsequent bestätigt, dass sie im Lauf der Ausbildung nichtmal mehr eingesprungen ist, wenn mein Border Terrier sie beim Vorbeiflitzen zum Hochmachen des Fasans fast umgerempelt hat. Wir hatten dann noch einige weiter Pointer und ES im Training und jeder hats auf diese Weise gelernt. Klar haben die sensibleren und "wildern" ES aus Italien dafür ein bissl länger gebraucht und anrempeln beim Vorstehen war bis zum Schluß nicht drin. Alle Hunde, die bis jetzt bei mir beim Antijagdtraining waren und auch nur ein bissl Tendenz zum Vorstehen hatten, haben wir sehr gut auf diese Art der Jagd einstimmen können. Deshalb bin ich so entzückt von den Vorstehhunden.

LG
Ulli
 
Das ist schön, auch gut zu lesen, und grad ich freu mich immer sehr, wenn ich höre, wie auch NJ und "Laien" ihre triebigen Jagdhnde immer wieder super in den Griff bekommen. Trotzdem ... es bedarf wohl eines guten Trainers, oder auch eines sehr erfahrenen Jagdhundeführers, einer Menge Glück und Verstand und Gefühl, um einen schon Hetz-"Jagd"-Erfolge gehabt habenden Jagdhundes wieder in den Griff zu bekommen. Du weißt selbst, was mit dem Rest an Jagdhunden und -Mixen passiert, die nicht dieses "Glück"haben, in versierte oder zumindest konsequent dran arbeitenden Händen zu sein. Also so locker aus der Hüfte schießend würde ich bei keinem NJ-Jagdhund, der sich schon mehrfach derart selbst belohnen konnte, die Hand ins Feuer legen und so hinwerfen, dass das wieder wird - und schon gar nicht bei einem Pointer-Mix! Und ich bin mir jedesmal wieder sehr klar darüber, dass auch mir mal so ein Mißgeschick passieren könnte, auch wenn ich in 35 Jahren Jagdhundehaltung noch nie einen hatte, der eigenständig jagen und hetzen ging. Ich hab aber NUR Setter ....

liebe Grüße
Gini & Rodin
 
also wir haben mit viel geduld und noch mehr konsequenz, viel training und gehorsam den hund von meinem papa (pointer-münsterländer-mix) sehr gut in den griff bekommen (er hat auch schon gehetzt davor). heute is er 8 jahre alt und da können hasen und rehe vor ihm vorbeiflitzen, das stört ihn gar nicht mehr.
ich will damit sagen, dass es nicht unmöglich ist, einen pointer zu "erziehen", und wir waren damals ersthundehalter, also weit weg von jagdhundeerfahren. obwohl pointer natürlich schon "schwierig" sind, aber sie sind einfach tolle hunde, deswegen hab ich ja auch schon den zweiten (mix).:D
 
Also ich find die Rasse nicht schwierig, muss aber dazufügen das ich damit aufgewachsen bin und ich mir bewusst bin das es in sachen Freilauf kein wenn und aber gibt. Erziehung ist das Machtwort. Das sagen wir aber auch unseren welpenkäufern. Und die können alle ihre Hunde frei laufen lassen ohne Probleme.

Ich mag das garnicht wenn der Pointer als schwierig betitelt wird, weil das ist er nicht wenn gut erzogen.
 
hello

mein ridgeabck hat auch das jagen im blut-
was wir aber sehr gut im griff haben - dank konsequente erziehung. letztens sprag vor ihm ein hase auf, auf pfiff kam mein bub zurück...
das allerwichtigste ist seinen hund lesen zu können!
merke ich jedoch, das meiner unkonsetriert ist und seinen radius um einige meter erweitert, geht er an der schlepp weiter ...

jagen abtrainieren ist unmöglich- aber umlenken ist machbar.
er darf auch seinen " jagdtrieb " auf der rennbahn ausleben :)

ich finde, alles was der hund hinterher rennt/läuft/springt ist eine form von jagen...

lg
 
Geht der Hund eigenständig jagen, wird er es in der Regel nicht dabei belassen, unter der Hand des Führers Blättern, Schatten, Vögel nach zu hetzen, sondern er wird zu hetzen und wildern beginnen. Die Eigenjagd eines Hundes beschränkt sich nicht darauf, irgendwelchen Vögelchen nachzujagen, sondern "Beute" zu machen - selbstbelohnend. DAS ist keine Jagd, sondern eben Hetzerei und Wilderei. Sie hat mit der Jagd, wie wir sie im - kontrollierten Sinne - verstehen, nix mehr zu tun.

sorry, widerspruch !

meine zugelaufene mittlere war am anfang des öfteren hinter rehen her. die kamen früher bis zu unserem garten, der anfangs unten noch offen war. und wenn ich nicht aufgepasst habe oder madame ihr kopf-aus-dem-halsband-kunststück vorgeführt hat, war sie weg.
sie hat definitiv nicht gejagt, heißt für mich, das wild auch zu stellen-beute zu machen.
fand sie und reh erschöpft friedlich nebeneinander in wiese liegend, sie wollte nicht mal weg, meinte sie muß auf bambi aufpassen. das ist für mich hetzen.
ist natürlich auch nicht in ordnung, garten zugemacht und ganz schnell ein halsband, wo sie nicht mehr raus kann.
 
Ich finde es schon extrem gut wenn man es schafft das wie manche hier schreiben der Hund am ende gar kein Interesse mehr am jagen hat, also Wild vor ihm aufspringen kann und der Hund nicht reagiert.

Mein Hund reagiert IMMER also sie sprintet immer erstmal los inzwischen stopt sie aber von alleine oder ist abrufbar.
 
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