Was haltet ihr von Monty Roberts?

denise_p schrieb:
Ich kann mir nicht vorstellen, das Monty & Co behauptet, in 30 Minuten alle Probleme zu lösen oder ein Pferd fertig einzureiten. Das ist ein Grundstein den er da legt, und das es bei einer Show anders abläuft als "zu Hause" ist auch klar. Bei einer Show muss halt möglichst viel in kurzer Zeit gezeigt werden. Ist ja kein neues Phänomän,oder?
Ich weiß nicht, ob er es persönlich behauptet, aber in den Fernsehberichten kommt das so rüber. Und wenn ich mich mit Reitern unterhalte (nicht allen natürlich) kommt es mir so vor, als ob MR die Lösung alles Probleme wäre. Und ganz praktisch - es dauert nur 30 Minuten.

Nachdem ich nicht mehr reite, hab ich mich mit MR nicht so beschäftigt, schildere nur meine Eindrücke. Und er kann sehr wohl an der Berichterstattung über sich mitarbeiten.

Desweitern glaube ich, daß Intuition und Beobachtungsgabe immer im Umgang mit Tieren helfen :)

Ist ein schwieriges Thema, weil ich ihn nicht kenne und nie live arbeiten habe sehen (also nicht in einer Show, sondern auf seiner Ranch)
 
aber in den Fernsehberichten kommt das so rüber

Mhhh, im TV bzw. in den Medien sind auch alle Staffis Kampfhunde...

Ich glaube man darf nicht immer alles glauben...
 
Sag das nicht mir, sondern denen die es glauben. Und da wir die Zuschauer nicht ändern können, sollten wir versuchen die "Macher" zu bewegen...You know what I mean :)
 
Ja, das ist mir schon klar. Nur ich find das immer so schlimm, wenn Leute irgendein Thema anfangen, dass vielleicht auf den ersten Blick nicht gleich eindeutig "du bist mein Freund, sag mir ob du das auch wirklich tun möchtest" Tier Ausbildung ist und dann kommen die großen Experten und fangen an zu schimpfen (ich hoffe ich trete niemandem zu nahe!). Man sollte sich immer mit beiden Seiten befassen bevor man losschimpfen anfängt.

Ich hoffe, ihr wisst was ich meine...
 
denise_p schrieb:
Ja, das ist mir schon klar. Nur ich find das immer so schlimm, wenn Leute irgendein Thema anfangen, dass vielleicht auf den ersten Blick nicht gleich eindeutig "du bist mein Freund, sag mir ob du das auch wirklich tun möchtest" Tier Ausbildung ist und dann kommen die großen Experten und fangen an zu schimpfen (ich hoffe ich trete niemandem zu nahe!). Man sollte sich immer mit beiden Seiten befassen bevor man losschimpfen anfängt.

Ich hoffe, ihr wisst was ich meine...

Ich hab mich eingehend damit beschäftigt und halt noch immer rein GAR NICHTS davon. Denn nochmal: bei wirklichen Problempferden funktioniert es nicht.

Ein Pferd das vor etwas ein wenig Angst hat ist für mich kein Problempferd.

Monty Roberts selbst (Seine Worte in einem Interview, in TV, Kameras an!) hat gesagt: das es doch den Leuten auf den Rennbahnen viiiiel Zeit ersparen würde wenn sie nach seiner Methode arbeiten, dann wäre ein Pferd in 30 Minuten bereits eingeritten.

HALLO? :confused: SO ETWAS kann nur jemand verzapfen der keine Ahnung von den modernen Hochleistungspferden hat. Seine Methode ist sicherlich super im Gegensatz zu den früheren Methoden wo die Pferde mit zwei Lassos auf den Boden geknallt wurden. Aber beim modernen Pferdesport hat das nix verloren.

Ich hab gesehen wie ein Pferd so lange gescheucht wurde bis es fast zusammengebrochen ist. Du vergisst eines. Ein Mensch ist kein Pferd. In der freien Wildbahn oder auf der Koppel weicht das rangniedere Pferd aus und die Sache ist gegessen. In dem kleinen Zirkel wird es von einem "Raubtier" gejagt, es kann nicht ausweichen. Also ergibt es sich. Das hat nix mit Rangordnung zu tun.

Ich bin kein selbsternannter Experte und kein 0815 Freizeitreiter der nur mit den Pferden kuscheln will. Ich hab jahrelang auf der Rennbahn (Galopper) gearbeitet und dort genug Pferde versorgt, mit ihnen gearbeitet (professionell=. Darunter auch "echte" Problempferde.

Beispiel?

Hengst, war recht nett im Umgang, hat aber immer wieder nach Leuten geschlagen (ohne Grund), hast du ihn dann zurückgeschlagen oder sonsiges ist er auf dich losgegangen als ob es kein Morgen gäbe.

Nächstes Beispiel: Mein absoluter Liebling ist er gewesen. Du gehst in die Box und das Pferd drängt dich in die Ecke (egal ob du mit Besen oder sonstigem "bewaffnet" bist) und schlägt auf dich ein. Wenn du mit dem ein Join Up versucht hättest, hätte er DICH durch den Zirkel gejagt. :D

Noch ein Beispiel: ein psychisch äußerst labiles Pferd, das noch dazu KEINERLEI Vertrauen in den Menschen hat und dadurch sogar durch Zäune geht bzw mit dem Kopf buchstäblich gegen die Wand rennt.

DAS sind Problempferde. Nicht so ein "oooh mein Pferd hat Angst vor dem Hänger" (was ganz logisch und einfach zu lösen ist). Und jetzt zeigst du mir wie du da mit der tollen Methode von Monty Roberts arbeiten willst.

Noch eines: ein Laie kann mit einem versuchten Join Up mehr kaputt machen als das es nützt. Wird dir auch Monty Roberts bestätigen. Wenn du ihn in einem 4 Augen Gespräch triffst wird er dir auch sagen das seine Methode bei wirklichen Problempferden nicht hilft.

Originalzitat Frau Kutsch: "Ach nehmen wir das Pferd, die Leute wollen doch eh nur ein bisschen Show sehen." Dies nachdem ihr 4 Pferde vorgestellt worden sind. Das letzte hatte eben nur Angst vor der Sprühflasche.

Was ist mit dem tollen Springpferd das bei Frau Kutsch in Behandlung war, wo monatelang viel Geld gezahlt wurde und es gar nichts gebracht hatte? Oder dem Pferd das sich nicht verladen lassen wollte? Als es zurückkam war sein Blutkreislauf VOLL mit Beruhigungsmitteln. (Tierärztliche Gutachten liegen übrigends vor, schwarz auf weiß.) Roberts und Kutsch drohten beide Pferdebesitzer zu verklagen.

Noch immer davon sooooo überzeugt? Papier ist soooo geduldig und auch ich kann jederzeit anfangen zu schreiben. Bitte bitte nicht immer alles blauäugig glauben. Es ist ein schöner Roman, jedoch nicht mehr. :rolleyes:
 
Die Geschichte mit den Problempferden finde ich nicht sehr aussagekräftig. Sie dir doch mal die Haltung dieser Tiere an. Du sprichst von der Rennbahn, ich kann mir nicht vorstellen dass die Pferde sich dort auf einer Koppel vergnügen konnten. Man sollte ein Pferd auch wenigstens ein bissl Pferd sein lassen, tut man das nicht, darf man sich auch nicht wundern. Stell so ein Problempferd ein halbes Jahr auf eine Alm oder eine große Koppel wo es keinen Menschen sieht und mit anderen Pferden leben kann. Danach kannst du dann von ganz vorne beginnen mit dem arbeiten, auch mit den MR Methoden.

Schau dir die Situation in den Ställen doch an, wenn ein Pferd da nicht funktioniert, versauert es in seiner Box, weil sich keiner mehr rantraut. Da wundert mich nicht, dass das Pferd durchdreht...

Ich verstehe auch nicht warum du auf den "in 30 Minuten eingeritten" so herumreitest ( :) ). Das heisst ja nicht, dass er das Tier in der Wüste einfängt, kurz joint, den Sattel draufschnallt, sich drauf schwingt, und praktisch schon Turniere reiten kann. Da wird ja auch schon vorher mit dem Tier gearbeitet, und es ist auch so kein Problem in 30 Minuten einem jungen Pferd den Sattel aufzulegen und sich draufzusetzen. Die eigentliche Arbeite fängt ja erst danach an, auch bei MR.

Ich hab die Bücher von MR zwar gelesen, aber frag mich nicht was da drinnen stand. So geht es mir auch bei den anderen, ich les die Bücher und das was für mich sinnvoll und logisch erscheint wende ich an, da spielt es für mich keine Rolle wer das erfunden hat...
 
@ Denise: ich muß dich leider entäuschen. Diese 3 Fälle die ich dir geschildert habe sind allesamt von riesen Koppeln gekommen. Aufzuchtsherde in einem seeehr guten Gestüt. :) Und sie waren von Anfang an so. Nachher wurde es besser.

Es gibt solche Pferde die einfach so einen Charakter haben. Ich geb zu sie sind selten, denn die meisten sind wirklich nur ein wenig ängstlich (was ja gleich als Problempferd bezeichnet wird), aber es gibt sie.

Ich erklär dir das mit dem einreiten nochmal, ok?

Ein junges Pferd hat da Probleme mit dem Gleichgewicht. Es muß zuerst mal gymnastiziert werden, Rückenmuskulatur muß erst langsam aufgebaut werden. Dann darf man den Sattel erst draufgeben und dann kommt erst der Reiter. Es ist ABSOLUT schädlich für die Wirbelsäule des Pferdes sich da einfach nach 30 Minuten raufzuknallen, so ein junges Pferd kann ja auch gar nicht gscheit das Gleichgewicht halten mit dem Reiter. Aber das ist dem Herrn Roberts ja egal.

Er kommt aus ner Welt wo die Pferde eben einfach niedergerissen werden mit 2 Lassos, Sattel drauf und gut ist. Dort ist es egal wenn das Pferd dabei hin wird. Wenn du das aber bei einem Rennpferd machst, dann gehörst du durch Sonne und Mond geschossen.

Sprich mal bitte mit spezialisierten Pferdeärzten darüber wenn du mir nicht glaubst. Ich weiß wovon ich rede.

Aber genug davon, es bringt nichts und ich kann es immer wieder erklären warum seine Methode schlecht ist (bis auf das Abschaun der Pferdesprache mit wegdrehen und so, was aber logisch ist), du wirst weiterhin an den guten Pferdemenschen glauben. Das ist er definitiv nicht.
 
Ich erklär dir das mit dem einreiten nochmal, ok?
Ein junges Pferd hat da Probleme mit dem Gleichgewicht. Es muß zuerst mal gymnastiziert werden, Rückenmuskulatur muß erst langsam aufgebaut werden. Dann darf man den Sattel erst draufgeben und dann kommt erst der Reiter. Es ist ABSOLUT schädlich für die Wirbelsäule des Pferdes sich da einfach nach 30 Minuten raufzuknallen, so ein junges Pferd kann ja auch gar nicht gscheit das Gleichgewicht halten mit dem Reiter. Aber das ist dem Herrn Roberts ja egal.

Ist ja wirklich nett von dir, dass du mir das nochmal erklärst, aber ich hab so den Eindruck, dass du mich nicht ganz verstanden hast. Ich sagte ja, dass man das Pferd vorbereitet, damit meinte ich longieren, Bodenarbeit, Spazierengehen,... dabei wird die Rückenmuskulatur aufgebaut und das Pferd auch mental vorbereitet.

so ein junges Pferd kann ja auch gar nicht gscheit das Gleichgewicht halten mit dem Reiter.

Was willst du damit sagen? Dürfen nur "alte" Pferde eingeritten werden? Ich spreche jetzt von Tieren die älter als 4 sind... Man setzt sich immer das erstemal auf ein Pferd, und es ist jedesmal die gleiche, neue Situation...

Es gibt solche Pferde die einfach so einen Charakter haben.

Nein, es kommt kein Tier aggressiv oder bösartig zu Welt, dafür gibt es immer einen Grund. Und der Charakter bildet sich auch erst mit der Zeit...

Ich hab übrigens nie geschrieben, dass ich MR & Co so toll finde, sondern lediglich das manche Sachen brauchbar sind, aber man kommt auch auf diese Dinge selber wenn man die Tiere beobachtet!

du wirst weiterhin an den guten Pferdemenschen glauben. Das ist er definitiv nicht.

Du sagtest doch, du warst viel auf der Rennbahn, oder? (Was hast du da eigentlich genau gemacht? Rein interessehalber...) Willst du mir allen Ernstes erzählen dass dort alles immer Friede, Freude, Eierkuchen ist? Sorry, aber da finde ich solch "alternative" Methoden tausendmal besser...
 
@ denise p:
der grundgedanke von monty r. ist sicher nicht schlecht, sag ja das mit dem wegdrehen damit das pferd her kommt hat geklappt. Natürlich weiß ich auch dass man in 30 min nicht alles schafft. Als wir unseren bekommen haben konnte der so gut wie nix. Angaloppieren ja aber immer falsch weil richtiger Galopp "KEINE AHNUNG WAS DU MEINST" und SPRUNG "SIEHT NETT AUS SO BUNT ABER SOLL ICH DA JETZT DRÜBER ODER ????"
Er hatte null Respekt vorm Menschen, keine Angst vor irgendwas und er weiß genau dass er mehr Kraft als der Mensch hat, und wenn so ein Pferd mal das herausbekommen hat und knappe 600 kg machen was sie wollen NA BRAVO!! ;)
Aber jetzt ist er das springbegeistertste Pferd das ich kenne und geht ohne weiters L/M-Springen gute L Dressur und ist keineswegs überfordert.

Aber ich hab die Erfahrung gemacht, dass er in dem Stall wo wir vorher waren sehr viel schwieriger war, obwohl er keinen Tag ohne Betreuung ist, es kommt jeden Tag jemand und beschäftigt sich ausgiebig mit ihm, war er einfach oft richtig unausstehlich!!! Sehr aufmüpfig und frech und buckeln kann der, er ist ein echter Profi in "WIE WERDE ICH MEINEN REITER AM SCHNELLSTEN UND GEMEINSTEN LOS" und es sind auch sehr sehr gute Reiter mit ihm im Klinsch gelegen, er wurde trotzdem meistens Sieger :D :D :D

Jetzt im neuen Stall hat sich von der Betreuung unserer Seits nichts geändert, aber durch die kompetenteren Pfleger ist auch jetzt ein täglicher Koppelgang möglich und das Paddock kam wie gerufen und unser Ponyhasser wurde zum Ponyschmuser!!! :D :D ;) :D

Wir würden noch immer keinen Anfänger draufsetzen und er ist trotzdem oft noch vorsichtig zu genießen, aber es wird immer besser und besser.

Deshalb meinte ich wenn es den Pferden wirklich gut geht in ihrer Umgebung, dann kann man erst mit ihnen richtig arbeiten, dann bringt das alles erst den gewünschten Erfolg!! :D :D

Lg Dani
 
ach ja noch was:
ich bin ganz deiner Meinung, kein Pferd kommt mit versautem Charakter auf die Welt, die Menschen prägen sie und dann kommt mancher Sch... (sorry) raus, da has ganz recht.
Unserer war als Baby sicher auch nicht so ein strolch, da sind schon die "Erziehungsmaßnahmen" schuld die er genießen musste bevor er zu uns kam.
Ich hatte mal einen Ponyhenst, der war reiner Angsbeißer, hab ich nach ewig langer arbeit und geduld abgelegt, 2 Jahre hab ich gebraucht, dass er wieder "normal" wird, meine Eltern wollten immer dass ich ihn hergebe weil er zu gefährlich für mich war, aber ich habs nicht übers herz gebracht obwohl ich mal eine ernsthafte muskelquetschung hatte, steigenl, beißen, buckeln, das volle programm habe ich mit dem durchgemacht, aber bei Stuten hat er sich immer brav benommen. Am Ende war er ein richtiges verlasspferd, aber frag nciht wie ich es geschafft habe - viel viel geduld und liebe.

Lg Dani
 
Jeder sollte sich doch wohl seine eigene Meinung bilden dürfen!? Und man kann jetzt hier auch keinen davon überzeugen, dass M.Roberts' Methode geeignet oder total daneben ist. Ich will, wie gesagt, nicht als Verfechter dieser Methode schreiben, aber mal zugegeben, so verkehrt ist diese Geschichte gar nicht, es gibt nämlich viel schlimmere! Wenn wir alle mit unserem besten Wissen und Gewissen mit den Pferden arbeiten, dann hat wohl jeder sein möglichstes getan, ob nun nach Roberts oder nicht! :)
 
denise_p schrieb:
Ist ja wirklich nett von dir, dass du mir das nochmal erklärst, aber ich hab so den Eindruck, dass du mich nicht ganz verstanden hast. Ich sagte ja, dass man das Pferd vorbereitet, damit meinte ich longieren, Bodenarbeit, Spazierengehen,... dabei wird die Rückenmuskulatur aufgebaut und das Pferd auch mental vorbereitet.

Denise nochmal... so war das nicht. Er wollte (wortwörtlich) den Leuten die auf der Bahn arbeiten viel Zeit sparen indem sie doch die 1 3/4 bis 2 jährigen gleich mit seiner Methode innerhalb von 30 Minuten einreiten um sie dann im RENNEN starten zu lassen. Und das nicht 2 Jahre später sondern 1 Woche oder so! Jetzt verstanden? Du schreibst selber das man das Pferd vorbereitet. Das macht er aber NICHT. Wie er ja auch selber immer sagt "das Pferd wurde erst vor wenigen Stunden von der Koppel gefangen". Du schreibst selbst man soll das Pferd vorbereiten. Er macht das GEGENTEIL. Besser kann ich es nicht mehr erklären, oder spreche ich chinesisch?

Nein, es kommt kein Tier aggressiv oder bösartig zu Welt, dafür gibt es immer einen Grund. Und der Charakter bildet sich auch erst mit der Zeit...

Es gibt von Geburt an psychisch gestörte Menschen, dasselbe gibt es bei den Pferden (aber noch viel seltener als bei Menschen, die drei Beispiele waren einfach so). Es gibt ebenso Pferde mit "verdorbenen Charakter" (auf das ich hinauswollte) die so behandelt wurden das sie einen Hau haben. Wofür das Pferd in beiden Fällen nix kann. Ich wollte damit jediglich sagen das sie nicht wegen der Arbeit auf der Bahn durchgedreht haben. Die hatten ne Koppel etc.

Ich hab übrigens nie geschrieben, dass ich MR & Co so toll finde, sondern lediglich das manche Sachen brauchbar sind, aber man kommt auch auf diese Dinge selber wenn man die Tiere beobachtet!

Da sind wir dann ja mal einer Meinung. :D

Du sagtest doch, du warst viel auf der Rennbahn, oder? (Was hast du da eigentlich genau gemacht? Rein interessehalber...) Willst du mir allen Ernstes erzählen dass dort alles immer Friede, Freude, Eierkuchen ist? Sorry, aber da finde ich solch "alternative" Methoden tausendmal besser...

Ich hab ganz klein angefangen, war bei 2 verschiedenen Trainern (beide sehr erfolgreich), hab die Pferde am Schluß schon mit ausgebildet usw usf. Also ALLES gemacht. (Außer Rennen reiten, bin immer nur im Training geritten.) Alles in allem hatte ich insgesamt sicher 100 - 150 verschiedene Pferde die ich betreut habe.

Auf der Rennbahn gibt es auch schwarze Schafe, allerdings kann ich dir versichern das in "meinem" Stall (also den wo ich ausgeholfen habe) kein einziges Pferd zum Schlachter ging oder misshandelt wurde. Ablauf vom Tag: Frühstück, ausmisten, putzen, waren vormittags arbeiten (keine schnelle Arbeit, sondern ein Canter zum Konditionsaufbau), dann wurden sie trockengeführt, grasen gegangen. Mittagessen, Pferd werden bis am Nachmittag in Ruhe gelassen. Am Nachmittag nochmal ausmisten, putzen und grasen/spazieren gehen. Maximum 2x die Woche eine schnelle Arbeit. (Ziel ist es ja das Pferd aufzubauen und nicht zu verheizen.) Ich hab die Pferde (wenn die als Jährling zu uns gekommen sind konnten sie ja noch gar nichts) an Zaumzeug und Sattel gewöhnt, Bodenarbeit gemacht (longieren usw). Und sie spielerisch an die Startbox herangeführt (einfaches durchgehen, Pferd daneben grasen lassen usw).

Das einzige Pferd das ich jemals "verprügelt" habe war ein Pferd das mich gegen die Wand gedrückt hat und wo ich mich nicht mehr anders wehren konnte. Der Bursche hat dann die Spitze des Hufkratzers im Bauch gespürt. Ansonsten gabs einen Klaps mit der flachen Hand am Po oder auf die Brust wenn ich schon 3x NEIN gesagt habe (niemals bei verschreckten Pferden! nur bei Pferden die ihre Grenzen ausloten wollten, was bei halbwüchsigen immer mal vorkommen kann). Es wurde weder gebarrt, noch mit Stromschlägen gearbeitet, noch wurden die Pferde in die Startmaschine reingeprügelt. Mein Trainer hat mir immer gesagt "das sind keine Kuscheltiere, behandle sie mit Respekt!" Daran hab ich mich auch gehalten. Was ich so oft in Freizeitställen sehe... da kommt einem das Essen wieder hoch wie die Leute mit den Pferden umgehen. Ohne Sachverstand wird da herumgezerrt, Haken reingehauen, runtergeringelt, die Pferde mit Hilfszügel verschnallt.... *Kopf schüttel* Das gabs bei uns nie. Ich wäre hochkant rausgeflogen wenn ich das gemacht hätte. :eek:

Um es auf den Punkt zu bringen: bevor bei uns ein Pferd an den Start ging wurde es über 1 Jahr auf diese Aufgabe vorbereitet. An Sattel und Zaumzeug gewöhnen, longieren, anfangen den Sattel leicht zu belasten. Dann nochmal über Winter zurück aufs Gestüt um das erlernte setzen zu lassen. Im Frühjahr wurde dann mit dem Training angefangen.

Das wird hier aber zu Off Topic (falls du noch etwas spezifisches wissen möchtest, PN!). Auf jeden Fall habe ich meine begründete Meinung was die Methoden von MR angeht. Also lassen wir's gut sein. ;)
 
Und wie "rechtfertigst" du die Tatsache dass auf der Rennbahn Zweijährige antreten, wohlgemerkt, für alle die sich mit Pferden nicht so auskennen, das sind Kinder, denn ein Pferd ist erst mit 4 Jahren erwachsen. Das ist doch auch nicht die feine Art, oder?

Ablauf vom Tag: Frühstück, ausmisten, putzen, waren vormittags arbeiten (keine schnelle Arbeit, sondern ein Canter zum Konditionsaufbau), dann wurden sie trockengeführt, grasen gegangen. Mittagessen, Pferd werden bis am Nachmittag in Ruhe gelassen. Am Nachmittag nochmal ausmisten, putzen und grasen/spazieren gehen. Maximum 2x die Woche eine schnelle Arbeit.

Da steht nirgends was von Koppelgang, nichts das die Tiere auch mal einfach nur Pferd sein durften.

Das ein Pferd oder ein Mensch mit verhautem Charakter auf die Welt kommt halte ich für falsch! Aber ich glaube das ist wieder was worüber wir ewig lang diskutieren könnten, gell!? :p
 
@winnie

Sorry, hab ich ganz übersehen...

Genauso ist es. Mir ist es ein Rätsel wie man seinem Pferd das antun kann, und es bis auf ein paar Stunden am Tag in einer Box stehen lassen kann. Das hat doch nichts mit artgerechter Tierhaltung zu tun... Wer schon mal eine Herde beobachtet hat, der weiss wovon ich rede! Und wie gesagt, bei artgerecht gehaltenen Tieren kommt eine Verhaltensstörung sehr selten vor...

Ich musste neuerlich sehr lachen, da war ich in einem Stall und eine Dame, wohl gemerkt ihres Glaubens die Pferdeexpertin schlechthin, hatte einen 1,5 Jahre alten Araberhengst. Wie sich so ein Hengstchen, dass gerade entdeckt, dass es ein Mann ist ;) benimmt, wenn er keinerlei Erziehung genossen hat kann sich sicher jeder vorstellen. Beim führen, was die Dame nur mit Kette um die Nase und Gerteneinsatz bewerkstelligte, sprang der Kleine wie ein junger Hund neben ihr herum, hatte keinerlei Respekt und war halt einfach nur ein unerzogener junger Hengst wie er im Bilderbuche steht. Achja, und sie behauptete auch noch, nur sie hätte das Tier im Griff. So, das Pferd stand den ganzen Tag in einer Box und sollte am Tag 4 Stunden mit einer Stutenherde auf die Koppel, aber die Besitzerin band ihn lieber 4 Stunden in der Stallgasse ganz kurz an, denn so lernt er gutes Benehmen. Der kleine tat mir so leid, dass ich mich mal auf eine heisse Diskussion mit ihr einlies. So tolle Argumente hab ich schon lange nicht mehr gehört, und ich musste mir das Lachen echt oft verkneifen. Irgendwann gingen ihr dann aber die Ideen aus, und sie meinte zu mir ich solle doch mal versuchen ihn aus dem Stall zu führen. Gut dachte ich mir, wenn sie denn unbedingt einen Dämpfer erhalten möchte... Als ich zum Hengstchen hin bin, hat der mal groß geschaut als ich ihm die dumme Kette von der Nase gewickelt habe. Kaum losgebunden wollte er natürlich sofort loslaufen, nur hatte er da die falsche Person vor sich. Ich habe ihn erstmal die ganze restliche Stallgasse mittels Gertentippsern auf die Knie rückwärts geschickt, und ich weiss nicht wer blöder aus der Wäsche geschaut hat, der Hengst oder die Besitzerin... :D Dann bin ich ganz normal mit ihm aus dem Stall gegangen, ins Round Pen und hab ein bissl Bodenarbeit gemacht. Ich kann nur sagen, das war ein Lämmchen, und total heiss drauf was zu lernen. Fakt ist, wenn man sich auch nur ein bissl Pferdisch verhält geht alles gleich viel leichter...

Mensch, ich bin heut aber echt sehr schreibwütig...
 
Ja,ja so obergscheite Leut gibts immer :D
Da gibts Leut die nehmen sich einen Hengst und kennen sich null aus! Naja ich konnte mit meinem Ponyhengst auch mit Stuten ausreiten gehen und der is sogar im Hänger mit einer Stute gefahren ohne mal zu blubbern. So richtig cool in solchen Situationen :cool:
Aber wehe wehe wenn nur das Halfter oben war und eine rossige Stute wahr direkt vor ihm, dann gings zur Sache, naja der gute hat 3 Fohlen gezeugt, der wusste wies geht :D (aber gewollt, vor meiner Zeit 2 Stutis und ungewollt als Koppelunfall, waren die Pfleger schuld, haben sich "dummerweise" in der Koppel geirrt, nur die war schon besetzt mit einer rossigen Haflingerstute, da entstand der kleine Sharon)
Aber ich sag ja, man muss sich mit den Pferden beschäftigen, meinen Hengst hab ich auch nur die Blödheiten abgewöhnt mit Bodenarbeit, und viel spazieren und grasen, dann ist er mir nachgelaufen wie ein Hund, aber Männer mag er bis heut nicht. Jetzt hat ihn die Schwester von einer guten Freundin, die haben einen Bauernhof mit riesiger Koppel - er is ja jetzt schon 16. Ein bissi ausreiten und viel, viel schmusen! :D :D

Unlängst hat ihn der Vorbesitzer wieder gesehen, wie die kleinen Mädls mit ihm geblödelt haben, den dummen Blick hättest sehen müssen. :p

Lg Dani
 
denise_p schrieb:
Und wie "rechtfertigst" du die Tatsache dass auf der Rennbahn Zweijährige antreten, wohlgemerkt, für alle die sich mit Pferden nicht so auskennen, das sind Kinder, denn ein Pferd ist erst mit 4 Jahren erwachsen. Das ist doch auch nicht die feine Art, oder?

Ich kopier einfach mal den Text rein den ich auch schon mal jemand anderen geschrieben habe, der mich das gefragt hat (bin heute tippfaul :D ). Alles was sie über den Rennsport jemals wissen wollten und sich nie zu fragen trauten... oder so. :o

wie reitet man eigentlich pferde von der rennbahn? möglichst schnell? einfach vorwärts? was brauchen die für hilfen? brauchen die überhaupt hilfen?
Also mit gymnastizieren ist auf der Rennbahn nicht viel los. Also "biegen was ist das?" Dazu fehlt es an Zeit, wobei ich da schon mit den Jungpferden draufhin gearbeitet habe.

Naja, man reitet mit kurzen Bügeln (noch kürzer als in der Vielseitigkeit). Schritt sitzt man ganz normal, traben prinzipiell nur leichttrab. Beim Galopp steht man in den Bügeln auf, verlagert den Schwerpunkt nach vorne. Das hat den Vorteil das man mit den Knien (im Rennen wenn man das Pferd voll ausreitet) mit "antauchen" kann. Dasselbe gilt für die Hände, man geht mit dem Galopp mit.

Man reitet IMMER nur mit Brücke (Zügelführung). Das heißt Zügel einmal kreuzen und die doppelten halten.

Damit das Pferd auf die andere Hand wechselt während eines Bogen reitest du es ein wenig schräg, zupfst den Kopf auf die eine Seite, dann springen sie um.

Grundsätzlich gilt: je mehr du die Zügeln annimmst desto mehr wird das Pferd pullen. Nach dem Ende der "Arbeit" oder des Rennens wirft man einfach die Zügeln hin und pfeifft leise.

-kurenai - warum reitet man nur mit brücke?

Weil du ansonsten keinerlei Chance hast die Pferde zu halten. Du hättest die Zügel am Hintern vom Pferd. Mit Brücke kannst du den Hals des Pferdes besser runternehmen, die Hände bleiben beim verhaltenen Galopp (also Canter) am Hals des Pferdes.

Nur im vollen Renngalopp (Pferde machen maximum 1 - 2 x die Woche eine schnelle Arbeit) geht man mit den Händen mit und taucht mit den Knien an um das Pferd "voll auszureiten".

Es sieht brutal aus ist aber die schonendste Art einen Renngalopp zu reiten. Ansonsten würde man die Pferde kaputtmachen (den Rücken). Hinzu kommt das - wenn man in den Bügeln aufsteht - auch ganz ruhig als zentraler Punkt fungieren kann.

Noch was zu den Schlägen mit der Peitsche. Über das worüber sich die meisten Leute aufregen. Ein Rennpferd darf pro Rennen nur 8 (!) mal mit der Peitsche berührt werden. In manchen Ländern nur 4 mal. Das was das meißte aufsehen erregt ist wenn ich die Peitsche nehme und sie in einem schnellen Tempo am Pferdeauge vorbeikreisen lasse. Ich berühre das Pferd aber damit nicht. Es sieht so aus, wird aber nicht geschlagen. Ansonsten würde man disqualifiziert werden.

warum legen die viecher los, wenn man die zügel annimmt? wird denen das so beigebracht, oder ist das irgendwie logische folge der "ausbildung"?

Man stachelt sie damit an. Das vordere Pferd rennt vorweg und du nimmst die Zügel an, der Abstand vergrößert sich zum vorderen Pferd... und das Pferd unter dir wird automatisch schneller werden wollen damit es das vordere einholt. Manchmal muß man wirklich stehen im Sattel und sich zurücklehnen damit sich das Pferd nicht verausgabt. Es liegt ihnen teils schon im Blut dieses Verhalten, teils wird es dadurch verstärkt.

Am schlimmsten ist es wenn erfahrene Rennpferde dann einfach das Gebiss zwischen den Zähnen einklemmen und ab durch die Mitte gehen, da hat man exakt null Chancen. dry.gif Zeigt sich auch noch immer zeitweise bei Exrennpferden die schon laaaange weg von der Bahn sind. laugh.gif Nur solange bis sie den vordermann eingeholt haben, dann ist alles ok.

Aber wenn man das pferd so lange zurückhält, hat man doch gar keine chance mehr an die eryste Stelle zu kommen?! Ich blick da nicht durch...

Ein Pferderennen beruht auf Taktik. Es gibt Pferde die wollen nur vorneweg gehen, dann gibt es Pferde die man anfangs etwas zurückhalten muß um genügend Kraftreserven für das Finish zu haben. Und dann gibts so Pferde wie den Bärli die mit ca 15 Längen rückstand zum Feld herumzuckeln, mal links gucken... dann ein bisschen reeechts... und in der Zielgerade alle anderen überholen.

das schwierige ist nicht, ein rennpferd auszubilden, sondern es "umzupolen"

Das stimmt.

Die Traber sind meistens ruhiger als die Galopper, dafür hast du da die Erschwernis das die mit allen möglichen kreativen Gangkreationen aufwarten können.

Es kommt seeeehr viel auf den Trainer drauf an. Es gibt auch schwarze Schafe. Aber großteils geht es den Rennpferden meistens besser wie den vielen Schulpferden oder sogar Privatpferden (man kennt ja die 23 h Boxenhaltung, wo das Pferd nur rauskommt um eine fragwürdige Leistung dann in der Halle zu erbringen).

Ich kann von meinem Trainer sagen (ist jetzt in Deutschland tätig) das er die Pferde NIE verheizt hat, sich nix dreinreden hat lassen, kranke Pferde wurden geduldig gesund gepflegt. Das ist mit ein Grund warum alle unsere Pferde auch nach ihrer Karriere als Rennpferd 100%ig fit waren auf den Beinen.

Hinzu kommt das unsere (die ersten zwei Fotos die ich geposted habe sind Pferde von einem anderen Trainer) auch viiiiel ausgeglichener waren, weil sie am Nachmittag immer spazieren gingen, grasen usw. Guckt mal die Bilder von Faustino im Führring an, nicht ein Tropfen Schweiß oder Zähneknirschen.

Es sieht in meinen Augen echt brutal aus, wie da mit der Gerte eingedroschen wird (und bitte erzählts mir jetzt nicht, dass das zum anspornen ist!

4 - 8 Schläge pro Rennen, mehr nicht sonst wird man disqualifiziert, die Jockeys für den nächsten Renntag gesperrt und da wird peeeiiinlich genau darauf geachtet. Den ganzen Rest den du da siehst wie beim Kopf herumwirbeln, von links nach rechts, da wird das Pferd nie berührt mit der Peitsche.

Es gibt auch Pferde wie den King Of Boxmeer. Der weigert sich ab und an einfach zu rennen, weil er keinen Bock hat. Wenn er dann will läuft er super. http://www.es-lebe-der-king.org/index.htm

Das was du meinst ist das die Pferde im Finish den Kopf runter nehmen, die Ohren anlegen und sich strecken. Das hat aber nichts mit "verzeifelt" zu tun sondern damit das sie eben voll rennen.

Ich muß gucken ob ich noch den link von Smarty Jones habe, damit du ein Video gucken kannst. Genau hier isses http://www.teamsmartyjones.com/ Bitte klicke auf Gallery Videos und guck dir das Kentucky Derby an. smile.gif

Und vergleiche mit dem was ich geschrieben habe, bis zum Schlußbogen tut sich nicht viel, die Jockeys haben die Hände unten. Dann siehst du das der Jockey auf dem führenden Pferd schon die Hände einsetzt während der zweite (Smarty) einfach normal läuft aber schon aufholt.

Vom Schlußbogen in die Gerade kannst du auch gut beobachten wie der Jockey Smarty auf die andere hand wechseln lässt.

Und ganz knapp vorm Ziel dieses "Gefuchtle" mit der Peitsche von Smarty's jockey, das vor-zurück-vor-zurück, was so unglaublich brutal aussieht, das ist NICHTS das Pferd wird nicht berührt dabei. Es hört nur das flirren der Peitsche bei den Ohren. Das ist alles.

Ich hab mitgezählt und er berührt Smarty exakt 4x mit der Peitsche während des gesamten Rennens. 2x links hinten und dann Wechsel und 2x rechts hinten.

Hinzu kommt das eine Rennpeitsche weitaus weniger weh tut als eine Dressurgerte (hab beides einmal ausprobiert *ouch* )

Ich will nichts beschönigen, es gibt viele Besitzer die ihr Pferd laufen lassen bis es kaputt ist und wo die Trainer nicht sagen "gehen sie" weil sie nur auf die Kohle schauen. es gibt auch schwarze Schafe. Aber ein Großteil der Trainer sind echt ok. Du kannst sicher sein das die Pferde die große Rennen gewinnen das auch wollen, ansonsten würden sie bei der untersten Klasse mitlaufen.

Ist genauso wie im Springsport (was ja noch unnatürlicher ist) da gibts viele die die Pferde mit Elektroschocks behandeln damit sie noch höher Springen oder eben "barren".


kurenai - was mich stört, ist das frühe alter der pferde. wie alt waren eure, als sie an die arbeit mussten?

Englische Vollblüter sind extreeeeeemst frühreif und auch die Knochen schon fest usw. Mit einem Warmblut oder so könnte man das nie machen, das wäre unverantwortlich.

Die sogenannten "Jährlinge" sind nicht wirklich 1 Jahr alt wenn sie auf die Bahn kommen sondern FAST zwei Jahre alt. Dann wird angefangen mit dem Training. Behutsam, man will das Pferd ja aufbauen und nicht kaputt machen. Sie werden an den Sattel und Zaumzeug gewöhnt und an den Reiter (dauert alles ein paar Monate).

Über Winter gehts nochmal zurück aufs Gestüt um das erlernte "setzen" zu lassen um den Pferden eine Auszeit zu geben. Zurück im Frühjahr auf die Bahn, dann geht der Ernst des Lebens los und man arbeitet auf die Kondition hin.

An den ersten Start gehen die Pferde mit fast 3 Jahren (als "Zweijährige", sind sie ja noch, aber eben fast 3). In der ersten Rennsaison starten die Youngsters maximum 2x im Jahr. Nur um sie mit dem Trubel vertraut zu machen.

Unsere Pferde waren allesamt mindestens 3.5 Jahre alt beim ersten Start, bis auf eine Ausnahme der war extreeemst frühreif und ist 2x gerannt mit ca 2 3/4 Jahren. Aber auch mit gebührenden Abstand zwischen den Rennen.

Du kannst ein Warmblut nicht mit einem englischen Vollblut (die EXTREMST frühreif sind) vergleichen.
 
Möchte mich in eure heiße Diskussion nicht einmischen, aber Tatsache ist dass die Kreuzwirbel bei Pferden erst ungefähr mit dem 5-6 Lebensjahr mit dem Kreuzbein verwachsen, das heißt, dass man den Pferden bis dahin keinem extrem Sport aussetzen sollte, wenn man sie nicht schwer schädigen möchte. Ab dem vierten Jahr sollte man mit leichter Reitarbeit anfangen (Dressur,Bodenstangen, Ausritte,..)
Außerdem sind die Gelenke noch so "weich", dass bei überbelastung bzw.überanstrengung so genannte Chips entstehen (kleine Absplitterungen der Knochen bzw Gelenge, die entweder verwachsen oder schwimmen) und dann fangen die Probleme an.

(Wollte das nur los werden, und keinen angreifen!)

Lie
 
Frühreif hin oder her, mit 2 Jahren ist noch kein Pferd fertig ausgereift. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass zwischen einem Shagya Araber und einem Englischen Vollblut (gehören ja beide zur selben Familie) so ein gravierender Unterschied ist. Und die SA die ich kenne sind mit 2 noch keinesfalls reif genug um zu arbeiten. Und ein 2 Jähriger Engländer sieht auch vom Körperbau her noch nicht "fertig" aus...

@ winnie
ja, so kann man das auch sagen. Das hab ich eigentlich mit meinem Posting sagen wollen. ;)
 
Ich sehe wir sind voll einer Meinung :D
Schlimmer sind die Leute die sich eigentlich vor den Tieren fürchten die sie besitzen - ich meine generell nicht nur durch einen Vorfall - und dieses Hobby trotzdem machen, weils halt das Geld haben und es hört sich halt gut an "Mein Haus, mein Auto, mein Pferd, meine Jacht" (Werbung). Solche Leute versaun die Tiere genauso wie die obergscheiten, aber bei denen sind dann die Pferde schuld - so frech und bösartig!! :mad:
Wennst weißt was ich mein!

Lg Dani
 
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