TanteMitzi
Super Knochen
einspruch, tante mitzi!
die geschichte ist wirklich wundervoll, tragisch, traurig, informativ, spannend.... nur bei TEIL 1 muss ich dir entschieden wiedersprechen.
selber als landei, in einem kleinen dorf im vorarlberger oberland, aufgewachsen, muss ich die ländliche bevölkerung in schutz nehmen.
es ist absolut nicht üblich, einen hund an der kette zu halten. auch nicht einen wachhund.
die hunde der bauern haben eine aufgabe, die sie mit freude machen. den hof zu beschützen gehört da dazu. ich kenne aber keinen bauern, der seinen hund anketten würde. vielmehr haben diese hunde mehr freilauf, als es ein stadthund jemals haben wird.
der hund schläft oft im stall bei den pferden oder kühen. er sucht sich schon sein plätzchen, an dem er´s schön warm hat.
um 5 uhr früh kommt der bauer in den stall um zu melken. die hundchen sind da natürlich immer in der nähe. freuen sich über jeden tropfen milch, der daneben geht. eine köstlichkeit, die sogar den ältesten hund an die glückliche welpenzeit erinnert.
hinterher geht´s ins haus. die ganze familie (zu der auch der hund gehört) frühstückt zusammen. die kinder werden für die schule fertig gemacht und die erwachsenen machen sich bereit, das vieh auf die weide zu treiben. der hund hüpft schon fröhlich herum, weil er weis, dass er seine arbeit jetzt machen darf. das, was er am besten kann. aufpassen auf das hab und gut seines herrchen. die kuh herde muss zusammen gehalten werden. will eine der damen ausbüchsen, wird sie mit viel gebell zurück getrieben. der hund weis was die kuh darf und wo sie hin muss.
zurück beim hof hat der bauer ne menge arbeit. repariert maschienen, geht die milch ausliefern, mistet den stall aus.
der hund liegt derweil im schatten und döst. oder er spielt mit den unzähligen hofkatzen, wenn ihm danach ist. feindschaft gegenüber anderen hofbewohnen kennt er nicht. immerhin ist er ja mit ihnen aufgewachsen und weis genau, dass er unter den tieren der ranghöchste ist.
kommt ein fremder auf´s grundstück, wird er mit gebell gewarnt und jedem menschen ist klar, dass er ein revier betreten hat, in dem er eigentlich nichts verloren hat.
aber auch der bauer hört das bellen und sieht nach wer da gekommen ist. ein scharfes "ruhig rex!", reicht aus und der hund zieht sich zurück. er weis, sein herrchen übernimmt jetzt die verantortung und es reicht, wenn er das geschehen aus gebührendem abstand betrachtet.
zusammenfassung:
hunde auf dem land, gerade hunde von bauern, kennen keine leine und keine kette.
sie sind an tiere und menschen gewöhnt, da immer jemand auf dem hof ist.
sie sind sehr selbständig. machen auch gerne allein spaziergänge über die felder um ihr GROSSES revier zu kontrollieren.
sie verteidigen ihr revier, was man keinem hund verübeln kann, da es sein urinstinkt ist.
sie gehorchen auf´s wort. und das ohne hundeschule.
sie können vielleicht keine tricks wie sitz, platz oder bei fuss. aber dafür verhalten sie sich sonst genauso, wie es von ihnen erwartet wird.
sie haben eine aufgabe und sind deshalb ausgelastet.
so hab ICH das landleben kennen gelernt. tut mir leid, tante mitzi, dass ich dir in dem punkt wiedersprechen muss.
Schön, wenn es anderswo so war. In Vorarlberg hab ich auch schon Kühe auf der Weide gesehen. Oder ich hab die Satire gerade nicht erkannt.
Nicht jeder Bauer hat seine Tiere schlecht behandelt, auch nicht bei mir im Umfeld (hihi, Wortspiel quasi). Es gab auch Hunde, die sicherlich ein tolles Leben hatten, das waren wenn, dann aber eher die kleinen.
Gebissen worden ist trotzdem und wenn der Hund nicht von sich aus so funktionierte, wie er funktionieren sollte, ist er halt erschossen worden, vom Bauern, die Jäger haben nur die streunenden Hunde erschossen - und die Katzen, die ausgemergelte Tiere waren, die kaum jemals älter als drei - vier Jahre wurden. Da haben die fetten Mäuse nicht darüber hinweg geholfen, dass Katzenseuchen grassierten oder die Tiere sommers ins Mähwerk gerieten. Dreibeiner waren keine Seltenheit, tote Katzen noch viel weniger.
Es gab eine Frau, die sowas wie ein privates Tierschutzhaus betrieb, den misshandelte oder herrenlose Hunde hast immer gefunden, verstanden hat das keiner, warum um alles in der Welt die das macht, es gab auch Leute, die Kastrationsprojekte ins Leben riefen, damit nicht jedes Jahr hunderte Katzerl erschlagen oder Welpen ertränkt werden, angenommen hat die aber niemand, man wollte nicht bevormundet werden.
Wer zuviele Katzen hatte und sich die Hände nicht schmutzig machen wollte, hat einfach die alte Frau Sigl gerufen, die hat dann halt ihres Amtes gewaltet und die Viecherl geköpft.
Im Übrigen sag ich nicht, dass die Leute böse oder schlecht waren, die haben einfach gemacht, was alle gemacht haben.