Warum habt ihr 3 Hunde oder mehr?

Das hat aber nichts mit "Rudel führen" zu tun, sondern das sind Spielregeln die Mensch einführt und wo er bei Nichteinhalten notfalls eingreift. Und jeder HH führt ja nach Bedarf andere Regeln ein .... im allgemeinen haben Hunde diese Spielregeln bald drauf und ein eingreifen seitens des Menschen ist gar nicht mehr nötig.


Was ist genau "Rudel Führung"?
 
Was ist genau "Rudel Führung"?


Für mich jedenfalls nicht das , was Mensch sich einbildet sein zu müssen für seinen Hund , seine Hunde ...

Mensch ist Hund natürlich überlegen in einer Menschenwelt voller Türen, Zäune, Kühlschränke, Dosen, Leinen, Maulkörbe und an diese Menschenwelt hat sich Hund im Laufe der Domestizierung immer mehr angepasst , weil er vom Menschen abhängig ist - er passt sich (meistens) auch an wenn sein Mensch weitere Hund mitbringt und bildet im besten Fall eine harmonische Gemeinschaft mit diesen, aber doch kein Rudel , so wie ich das Wort verstehe.
 
Für mich jedenfalls nicht das , was Mensch sich einbildet sein zu müssen für seinen Hund , seine Hunde ...

Mensch ist Hund natürlich überlegen in einer Menschenwelt voller Türen, Zäune, Kühlschränke, Dosen, Leinen, Maulkörbe und an diese Menschenwelt hat sich Hund im Laufe der Domestizierung immer mehr angepasst , weil er vom Menschen abhängig ist - er passt sich (meistens) auch an wenn sein Mensch weitere Hund mitbringt und bildet im besten Fall eine harmonische Gemeinschaft mit diesen, aber doch kein Rudel , so wie ich das Wort verstehe.


Dem pflichte ich bei.

Der Titel hat mich gestört, weil ich kein Hund bin und deswegen auch nie ein Rudel führen kann. Meute, wenn dann. ;-) Selbst das will/brauch ich nicht.

In Wirklichkeit braucht man bei einer funktionierenden Gruppe nicht oder so gut wie nie einschreiten. Wenn ich einschreite, dann nicht wegen der Gruppe, sondern weil zB der Buzziborder glaubt, jeden schreddern zu dürfen, der sich der Küchenarbeitsplatte nähert. Nein, darf er nicht, wenn dann darf ich das.:cool:
Hat aber nix mit der Gruppe zu tun (ich vermeide das Wort "Rudel", es birgt Vorurteile und falsche Einschätzungen der Machtverhältnisse), sondern mit maßloser Gier und ein Bisserl Größenwahn.

Klar hab' ich einen Chef-Hund, der schaut drauf, daß nix Gröberes passiert und das mit Null Gewalt. So solls sein.
Streiten darf man auch mal in einer Familie, warum sollten meine Hunde das nicht auch mal dürfen.

LG Ulli
 
Ich mag das Wort Rudel auch nicht besonders; dennoch verwendet es ein Großteil der HH für die Gruppe an Hunden, die sie zu Hause haben oder mit denen sie unterwegs sind.

Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, geht es um die Begegnungen mit "außen". Damit haben viele Mehr-Hundehalter öfters Probleme. Einen einzelnen Hund zu führen, ist (je nach Hund meist) nicht sonderlich schwer. Sobald aber 1, 2 oder mehr Hunde dazu kommen, entwickeln sie oft eine Eigendynamik und Begegnungen die mit 1 Hund kein Problem sind, sind es mit der Gruppe (Bsp. fremder Hund kommt entgegen - von 3 Hunden sind 2 eigentlich brav, der Dritte fängt zu keifen an und Hund 1 + 2 keifen plötzlich mit). Es geht darum, dass Hund in manchen Situationen passiv bleiben und sich führen lassen kann und muss (was bei einem Hund alleine wiederum häufig kein Problem ist, bei mehreren aber zum Problem werden kann, wenn nur einer nicht mitspielt). Ein Hund auf 180 ist ärgerlich, aber managebar. 3 Hunde auf 180 sind eine Katastrophe. Abgesehen davon, dass das Stresslevel, welches dabei herrscht, für die Hunde selbst auch nicht positiv ist.
Es geht weder darum, den Hund zur nicht mehr selbstständig agierenden Marionette zu machen, noch sich innerhalb eines harmonischen Gefüges einzumischen.
 
Aaahhh, ich verstehe!

Ja, das kann Konfliktpotential beinhalten, das stimmt.

Das systematische Kaskaden-Ausrasten ist sicher jedem Mehrhundehalter bekannt, so auch mir. Wenn das Lundi nicht wäre, hätte ich das wohl auch nie trainieren müssen. Mistvieh. (diesbezüglich).

Ich neige eher dazu, die 2 obligatorischen Pöbler anzuleinen und auszuweichen, es sei denn, ich kenne die Hunde/Halter und hab' das mit denen geklärt, daß ein 6kg-Teil brüllt wie ein Löwe und die Größeren (quasi kopfschüttelnd) dahinter herlatschen. Das war aber auch nicht immer so, da war auch viel Übung und Kleingruppentraining nötig (also nie mehr als 3).

Ob allerdings ein Seminar da mehr machen kann, als Übungstips geben, ist fraglich. Wenn man aber eh schon lange Hunde im Hundesport führt, sollte einem klar sein, wie man trainiert, dann brauchts auch kein Seminar.

LG Ulli
 
eben im WDR mehrhundehaltung mit günther bloch..
( wahnsinn wie er sich verändert hat, hätte ich nicht wieder erkannt :o )

sehr interessant
 
Ähm...

Ein Seminar kann immer nur Übungstipps geben. Wer glaubt, er geht auf das Seminar und dort werden alle Probleme beseitigt, ist auf jedem Seminar falsch.

Und nein, ich finde nicht, dass jahrelanges Führen im Hundesport automatisch Profis aus den Leuten macht. Ich kenn genug Hundesportler (aus diverse Disziplinen) die trotzdem im Alltag die eine oder andere Baustelle haben. Ich denke außerdem, dass auch ein Profi durchaus immer noch etwas dazu lernen und seinen Horizont erweitern kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar kann man immer was dazulernen, daher auch mein Interesse an diesem Workshop.

Ich kenne durchaus auch viele (!!) Leute Im Hundesport, die zwischen den Hürden/Revieren/Boxen reine Baustellen an der Leine laufen haben. Zu 80% ist dort dann Inkonsequenz zu finden, was ich allerdings erstaunlich finde, weils ja am Platz funktioniert, nur ab der Türe nicht mehr.
Theoretisch wissen sies also, aber die Durchführung ist ziemlich mau (außer am Platz).

Ich fürchte nur, daß die dann beim Seminar sagen, daß sie das eh immer schon wußten, nur wieder nicht umsetzen. :( Oder noch schlimmer: es für so trivial halten, daß sie garnicht dran denken, zu üben.

Denkt ihr (ernst gemeinte Frage!), daß es wirklich so viele Leute nicht wissen, wie sies trainieren können, wenn sie mehr Hunde haben? Wie kommt man dann auf die Idee, sich mehr zuzulegen?:confused:

OT:
Ich geh unheimlich gerne auf Seminare, lerne immer wieder was Neues, aber alles kann man einfach nicht behalten. Inzwischen schreib' ich sogar mit, oder filme/mache Fotos, aber tw hab' ich Probleme, das nach einem halben Jahr noch ganz genau nachzuvollziehen, da bleiben nur die Grundzüge hängen, wieso sollte es den anderen besser gehen?

LG Ulli
 
Naja, also zwischen theoretisch wissen und praktisch umsetzen können können Welten liegen. Zumal man oft in einen Trott gerät, wo man selbst einfach auch betriebsblind wird.

Weiters kenn ich das oft von mir selbst: ich bin auf einem Seminar, mir schaut der Seminarleiter über die Schulter und erinnert mich permanent daran, xy zu tun oder zu lassen. Insofern bin ich nicht im üblichen Alltagstrott, bemühe mich, verhalte mich anders und es klappt. Je länger das Seminar dann zurück liegt, desto mehr falle ich in meinen Alltagstrott zurück und desto weniger funktionieren die Dinge dann auch wieder.

Und... gerade Micha (wobei ich wie gesagt nur vermute, dass sich die Vortragende des Seminars um welches es hier ging daran orientiert) arbeitet nicht unbedingt wie ein Großteil der Trainer - sprich keine Unterordnung/Gehorsam, aber auch kein ablenken, Distanz eruieren, füttern, sondern eben schlicht mit Bewegungseinschränkung (und ja, das könnte man durchaus auch aversiv betiteln) und aktivem Führen durch den Menschen. Viele Hunde sind gerade dieses aktiv geführt werden gar nicht gewohnt; durch die (oft aus Hilf- oder Ratlosigkeit resultierende) Passivität ist dann eben der Hund der aktive und agierende Part. Halt leider häufig nicht so, wie Mensch sich das wünschen würde. Insofern ist das ein Ansatz, den viele HH gerade aus dem Hundesport wo ja eigentlich anders gearbeitet wird (nämlich über: man bringt Hund xy bei, stellt es unter Signalkontrolle und belohnt die richtig ausgeführte Übung dann) so gar nicht kennen.

Aber es ging hier ja jetzt auch nicht um Hundesportler, die dann glauben, es eh selbst besser tu wissen, sondern Greju hat einfach berichtet, dass sie dieses Seminar besuchen wird; so wie wahrscheinlich auch eine Handvoll anderer Hundeführer, die nicht zwingend schon auf jahrelange (Mehr-)Hundehaltung zurück blicken können oder im Hundesport aktiv sind.

Und bzgl sich mehr zulegen: wieso nicht. Wenn ich einen braven Hund habe, spricht ja nichts dagegen, sich einen weiteren Hund dazu zu nehmen? Als Halter eines braven Hundes (und ohne bereits über Erfahrung in der Mehrhundehaltung zu verfügen) würde ich auch nicht auf die Idee kommen, dass das unter Umständen um ein Vielfaches schwieriger sein KANN. Wie gesagt: viele Probleme hat man mit einem Hund alleine ja gar nicht, sondern die entstehen durch die Eigendynamik, die eine Hundegruppe entwickelt. Und ich finde es auch durchaus um ein Vielfaches schwieriger, mit einem Hund zu trainieren, als mit 2 oder mehr zugleich...
 
Also liegt es eigentlich an einer (un)freiwilligen Passivität?

Das heißt, das aktive Hundeführen (blöder Ausdruck) ist spontan in Vergessenheit geraten?
Lernt man aktives Hundeführen erst beim Hundesport (ernst gemeinte Frage)? Für mich war das immer eine logische Folgerung, da es sonst zu keinem Trainingseffekt kommt, wobei auch immer.

Mir ist Training mit weniger Hunden immer leichter gefallen, mit mehreren gings bei mir nur nach viel, viel Übung. Voraussetzung war außerdem, daß alle einen gewissen Grundgehorsam hatten und zumindest (!) abrufbar waren. Ich bewundere jeden, der auf Anhieb mit 2 oder mehr zurechtkommt, das würde ich nicht schaffen.

LG Ulli
 
Tut mir leid, ich kann dir grade nicht folgen und verstehe deine Fragen nicht? :confused:

Du schriebst, dass du der Meinung bist, wenn man jahrelang im Hundesport aktiv ist, sollte einem klar sein, wie man trainiert. Ich habe lediglich geantwortet, dass das nicht zwingend so sein muss?

Es ist etwas schwierig darüber zu diskutieren, da du Michael Stephan/Anita Balser bzw. die Arbeitsweise nicht kennst
(und bitte bevor irgendwem einfällt, mit mir nun über besagte Personen und ob sie oder ihre Arbeitsweise "gut" oder "schlecht" sind diskutieren zu wollen - ich bin daran nicht interessiert und meine Beiträge verstehen sich nicht als Lobeshymne auf irgendjemanden, sondern weisen lediglich darauf hin, dass sie nicht wie meist üblich arbeiten und basieren auf der Annahme, dass die Leiterin des Seminars über das diskutiert wurde, sich ev. daran orientiert).
Ist bitte nicht bös gemeint. Aber wie geschrieben: es wird dabei nicht über Gehorsam gearbeitet, sondern mittels Bewegungseinschränkung einerseits und selbst aktiv agieren andererseits der Hund zum passiv bleiben und folgen (nicht im Sinne von gehorchen, sondern hinterher folgen) gebracht.

Insofern habe ich vermutlich ein anderes Bild vor Augen, wenn ich von aktivem führen schreibe als du. Und nein - dieses führen lernt man nicht im Hundesport. Ich schrieb ja, dass Hundesportler i.d.R. anders arbeiten.
Was du mit spontan in Vergessenheit geraten meinst, versteh ich nicht?
 
Guten Morgen!

Ja, ich fürchte, wir reden ein wenig aneinander vorbei. Macht nix. ;)

Nein, ich kenn' den Trainer nicht, daher möcht' ich jetzt natürlich weder urteilen noch meine Meinung abgeben, ist ja klar.

Was ich mit dem "spontanem vergessen" sagen wollte ist, daß es mich wundert, daß so viele Hundesportler wissen, wie man einem Hund mit Motivation und Spaß eine Sache beibringt (beim Hundesport), dann aber dieses Lernprinzip nicht ins Privatleben mitnehmen.

Ein Beispiel: Der Hund läuft einen schönen Parcour und wird in den Zonen und am Ende mit Spielen und Leckerli bestätigt. Soweit so gut.
Dann ist der Hund draußen und muß auf den nächsten Durchgang warten, beginnt zu kläffen dabei und reißt in die Leine. Da wird er dann angeschrie'n und schlimmsten Falls bekommt er eine drüber.
Warum kann man nicht (wenn man den Hund schon nicht separat zB in eine Box zur Entspannung legen kann :rolleyes:), das anfänglich ruhige Verhalten bestätigen und wartet auf den "Auszuck"?

Aber wurscht, das passt jetzt nicht zum Thema Mehrhundehaltung....
Jedenfalls bin ich gespannt, ob das Seminar die erhofften Infos bringt.
Viel Spaß dabei!

LG Ulli
 
Zum Thema Training mit mehreren Hunden.
Ich persönlich mache es so das ich it jedem Hund Einzeltraining gebe und an deren Schwachstellen arbeite. Wie an der Leine gehen. Hört sich banal an ist aber ein Problem wenn man drei Hunde oder mehr hat die nicht ordentlich an der Leine gehen.
Mein Zeil ist es auf lockere Art spazieren zu gehen ohne Stress. Das erreiche ich nur wenn jeder Hund brav an der Leine geht. Also niemanden anpöbeln und an der lockeren Leine gehen.
Zuerst wird einzeln gegangen, dann ein zweiter besser trainierter Hund dazu genommen und am Ende alle drei. Bei Rückfällen gibt's wieder Einzeltraining und wieder 2 Hunde dann drei.
Geduld und Disziplin zahlen sich am Ende aus.
 
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