Aber was war denn nun eigentlich der Grund für seinen Tod?
Er hat eine Pflanze namens Efeutute gefressen, diese ist zwar giftig, aber ich konnte bis jetzt noch nichts über Todesfälle finden. Das Gift, dass sie enthält, greift die Magen- und Darmschleimhäute an und es können Nierenschäden entstehen. Am Sonntag Nachmittag rief uns die Ärztin an, dass es ihm schon besser geht, das Fieber sei gesunken und laut Blutuntersuchung dürfte die Niere nichts abbekommen haben. Sie meinte, eventuell können wir ihn am Abend schon wieder holen. Unsere Freude war einfach riesig.
Am Sonntag Abend rief sie dann nochmal an, meinte, es geht ihm nicht schlecht, nur die Elektrolytwerte seien noch nicht ganz in Ordnung und sie würde uns doch empfehlen ihn noch über Nacht zur Beobachtung drinnen zu lassen. Das hat uns noch immer nicht beunruhigt, es klang einfach sehr positiv.
Um 21 Uhr rief der diensthabende Arzt an und meinte, sein Zustand hat sich verschlechtert, er liegt nur mehr auf der Seite. Am Montag in der Früh konnten wir nur in Erfahrung bringen, dass er noch lebt, aber nichts über seinen Zustand. Mittags hat mich dann endlich die Ärztin angerufen und gesagt, dass sein Zustand unverändert schlecht ist, dass er zwar zweitweise kämpft, aber meistens nur daliegt. Aufgrund des Ultraschalls konnten sie erkennen, dass sein Magen und die Darmschlingen extrem geweitet und flüssigkeitsgefühlt sind. Die Niere, die eigentlich betroffen sein sollte, war jedoch noch immer in Ordnung.
Als wir von Montag bis Dienstag Morgen nichts von ihnen hörten, stieg unsere Hoffnung wieder, denn keine Nachricht ist eine gute Nachricht.
Als dann gestern in der Früh das Telefon läutete und die Stimme sagte: "Ich muss Ihnen leider eine schlechte Nachricht machen", da brach für mich einfach die Welt zusammen.
Mein Mann hat dann später noch einmal mit der Ärztin telefoniert und die meinte, dass er noch etwas anderes gehabt haben muss, vielleicht irgendwas gefressen oder eine andere Krankheit, die durch den Schock der Vergiftung ausgebrochen ist. Sie konnten aber trotz Ultraschall und Röntgen nichts finden. Wir hätten das noch abklären lassen können, aber das wollten wir nicht mehr, es hätte ihn nicht zurückgebracht.
Wir denken seit gestern über viele Kleinigkeiten nach, die wir zwar nie wirklich bewusst wahrgenommen haben, die uns aber doch irgendwie aufgefallen sind. Er hat nie viel gespielt, er war sehr ungeschickt, er hatte gegenüber seinem Bruder einen anderen Gang, immer so leicht schwankend. Für uns war er immer unser liebenswerter Tolpatsch und wahrscheinlich hat er sich gerade durch diese ungeschickte Art so in unsere Herzen geschlichen.
Auch Jabato vermisst seinen Bruder unendlich, gestern wollte er weder spielen, noch schnurren, aber er ist uns nicht von der Seite gewichen. Diese zwei waren einfach ein Traumpaar, so unheimlich liebevoll und zärtlich zueinander, ich hoffe für ihn, dass er irgendwann den Verlust verkraftet.
lg
Bonsai