Wanderreiten

Bruja

Super Knochen
Hi, ich werde heuer zum ersten Mal einen Wanderritt unternehmen, 10 Tage lang in menschenfernen Gegenden in Rumänien.
Da ich äußerst unbedarft in dieser Richtung bin, wäre ich für gute Tipps sehr dankbar.
 
Hallihallo,
willkommen in der Welt der Wanderreiter :):):)!
Was willst du wissen? Am besten, erzähl gleich etwas mehr, zb wie schaut die Organisation aus :)? Gerne auch per PN.
Lg,
Marion.
 
Klar doch, gerne :).
Was wollt ihr wissen? Vorbereitung? Ausrüstung? Organisation? ...
Es wäre gut, Details zu wissen, zB ist ein ortskundiger Führer dabei, gibt es ein Begleitfahrzeug oder wird alles am Pferd mitgenommen? Wann findet der Ritt statt und wie sind - normalerweise - die Wetterbedingungen (zB Hochsommer oder Übergangszeit mit viel Regen etc) und wie schauen die Temperaturen aus? Werden die Pferde und Ausrüstung (zB Packtaschen: welche, wie groß, regendicht, etc) dort zur Verfügung gestellt?
etc etc etc ;)
Lg,
Marion.
 
Das Wichtigste : gepolsterte Spezialunterhosen !!

Mag witzig klingen, aber Freizeitreiter sind im Normalfall ja keine stundenlange Touren auf meist ungewohnten Sätteln gewohnt, vielleicht auch noch bei sehr warmen Temperaturen.

Wenn du dir einmal das Hinterteil blutig geritten und noch 3 Tage vor dir hast - wirst du niemals mehr die passende Unterwäsche vergessen :-)

Ich spreche aus Erfahrung :D:D
 
Ja, stimmt, das ist ein wirklich guter Tip!
Und wenn schon keine Spezialunterhosen: bitte nehmt so große, bei denen ihr nicht auf den Nähten sitzt (und die auch nicht in die "Falte" reinrutschen), auch wenn das nicht sexy ist ;). Wenn ihr dort aufgewetzt seid, tut das nicht nur während dem Reiten weh :bigcry::p.
Und wenn wir schon beim Aufwetzen sind: entweder nehmt eine gut passende Reithose (vorher ein paar Mal verwenden!) oder wenn schon Jeans, dann welche, die innen keine oder nur ganz dünne Nähte haben. Noch ein guter Tipp für Jeans: nehmt nur Stretchjeans! Und auch hier: bitte vorher tragen! Ich nehme zum Reiten (außer Reithose) nur alte Jeans, die total weich sind.

Was mir gleich dazu einfällt: Schuhe. Zum Wanderreiten bitte keine normalen Reitstiefel! Die haben meist eine ziemlich glatte Sohle und Wanderreiter gehen auch selbst schon mal ein Stückchen (nicht nur, um die Pferde zu schonen, sondern auch, um sich selbst zu lockern ;)). Nehmt am besten gut sitzende etwas höhere Wanderschuhe, mit denen rutscht ihr nicht, sie sind wasserdicht, schützen die Fußgelenke und Füße (auch mal vor unachtsamen Pferdehufen) und sind bequem. Auch hier gilt: vorher verwenden! Tip: schaut beim Hofer! Die sind meist günstig und von der Qualität ok.

So, was interessiert euch noch :)?
Lg,
Marion.
 
Und nicht ganz uninteressant ist auch die Frage ob man den Wanderritt mit seinem eigenen Pferd macht od. es ein "Mietpferd" vor Ort ist. Denn beim eigenen kommt ja dann doch nochmal etwas mehr Vorbereitung dazu ;)
 
Interessant wäre auch zu wissen, wie schnell man Hilfe auftreiben kann, wenn in menschenfernen Gegenden Reiter oder Pferd veretzt werden.
 
... und weil wir grad einen "Notfallbeschlagkurs" absolviert haben: gibts nen Hufschmied bzw. kann jemand von den Führern beschlagen?
 
Also: Mein LG und ich reiten im Juli in Rumänien und haben ein Packpferd mit, Übernachtung im Zelt, möglichst wenig Zivilisationskontakt. Orientierung dürfte kein Problem sein, mein Liebster ist da ziemlich gut, ich das Gegenteil. Dafür habe ich Reiterfahrung, er nicht. Na ja, er lernt es gerade für den Sommer. Aber nach vier Monaten ist man kein Meister. Die Pferde müssten frisch beschlagen sein, das wurde mir zumindest gesagt, selber beschlagen wäre ein Problem. Hoffentlich hält alles. Verpflegung schleppen wir alles mit, besser gesagt das Packpferd. Und wir sind alleine unterwegs, also wir zwei beide und die drei Pferde. Genial, oder?
Mit Reithose und Schuhen sind wir gut ausgerüstet, aber was mir etwas Sorgen macht, ist der Regen. Es wird zwar die zehn Tage warm, trocken und wunderschön, zumindest erwarte ich das, das ist doch das Mindeste, nicht wahr? Aber was, wenn es so richtig gießt, weil das Wetter nicht das macht, was ich will? Sattel und Packtaschen aufs nasse Pferd? Besteht die Gefahr eines Satteldrucks?
 
Puh.. dann würd ich aber schon noch schauen das ich irgendeinen Hufschmied finde der mir noch zeigt wie man Eisen zumindest abnimmt u. die Hufe soweit versorgt das man bis zur nächsten Unterkunft kommt (besser noch wie man sie selber beschlägt in solchen Fällen). Ansonsten kannst wirklich massive Probleme bekommen :o
Das ist so ziemlich das "blödeste" was passieren kann u. kann für das Pferd auch gefährlich werden (wenn das Eisen eben nur halb runterhängt...).
 
Angeblich wir es uns dort noch gezeigt. Es war auch eine große Sorge von mir. Unterkunft gibt es ja keine, da wir nur im Zelt schlafen und nicht oft in die Zivilisation kommen. Was wir nicht machen werden, ist am offenen Feuer zu kochen, das wird zu mühsam, auch wenn es romantisch wäre. Ab und zu ein Lagerfeuer für die Stimmung ist ok, aber gekocht wird am Campingkocher.
 
Das is nämlich der Klassiker beim Wanderreiten das man am 2.-3. Tag ein Eisen verliert :o

Kennt ihr keine Hufschmiede in eurer Gegend, vielleicht dürft ihr ja mal zumindest zuschauen, etc..? Mir wäre das zu unsicher wenn die mir das erst vor Ort zeigen kurz bevor ich abreite (falls überhaupt). Eben weil ihr kein Begleitfahrzeug, etc. dabei habt.
 
Ich habe natürlich schon oft dabei zugesehen, aber ob ich mich auch selber trauen würde, mich mit Hammer und Nagel dem Huf zu nähern, weiß ich nicht. Aber danke für den Tipp, ich werde mich umsehen, ob ich eine Einschulung bekomme.
 
Ich habe natürlich schon oft dabei zugesehen, aber ob ich mich auch selber trauen würde, mich mit Hammer und Nagel dem Huf zu nähern, weiß ich nicht. Aber danke für den Tipp, ich werde mich umsehen, ob ich eine Einschulung bekomme.

zumindest abnehmen u. feilen solltest du können, damit man zumindest so weit kommt um hilfe zu rufen (denk mal das telefonnetz wird dort ja auch nicht grad das beste sein) ;)

bzgl. nassen pferd u. sattel, etc.. immer drauf achten das weder die decke noch das pferd sandig, etc.. sind. nur nass ist nicht ganz so schlimm, sofern es wirklich gut passendes equipment ist. dreckig, staubig, sandig sollts halt nicht sein. gut eignen sich da finde ich diese woilach decken, die kann man zur not einfach anders falten (damit die dreckige seite innen ist) und hat somit fürs weiterreiten eine "saubere" decke (da die sehr groß sind kann man sie auch gut als abschwitzdecke verwenden bzw. falls man für einen notfall ne decke braucht..und man kann sie eben mehrmals falten so das man über mehrere tage eine saubere unterlage hat). nachteil, man muss verdammt aufpassen das sie keine falten schlägt, also satteln kann schon bisserl länger dauern als bei einer normalen satteldecke ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
zumindest abnehmen u. feilen solltest du können, damit man zumindest so weit kommt um hilfe zu rufen (denk mal das telefonnetz wird dort ja auch nicht grad das beste sein) ;)

bzgl. nassen pferd u. sattel, etc.. immer drauf achten das weder die decke noch das pferd sandig, etc.. sind. nur nass ist nicht ganz so schlimm, sofern es wirklich gut passendes equipment ist. dreckig, staubig, sandig sollts halt nicht sein. gut eignen sich da finde ich diese woilach decken, die kann man zur not einfach anders falten (damit die dreckige seite innen ist) und hat somit fürs weiterreiten eine "saubere" decke (da die sehr groß sind kann man sie auch gut als abschwitzdecke verwenden bzw. falls man für einen notfall ne decke braucht..und man kann sie eben mehrmals falten so das man über mehrere tage eine saubere unterlage hat). nachteil, man muss verdammt aufpassen das sie keine falten schlägt, also satteln kann schon bisserl länger dauern als bei einer normalen satteldecke ;-)
Wir waren vor zwei Jahren mit einem Esel in den französischen Alpen unterwegs. In der Nacht war es auf 2500 Metern dermaßen kalt, dass wir die Satteldecke des Esels zusätzlich zum Zudecken verwendeten. Ich glaube, sonst wäre ich erfroren (oder fast). Heuer sind wir besser gerüstet, ich habe einen richtig warmen Schlafsack und eine dicke Isomatte.
 
Hi,
erstens - WOW - tolle Sache :)!
zweitens - WOW - ihr traut euch einiges :cool:!
drittens - WOW - einer meiner Träume - nur länger ... so ein paar Jährchen :D!

Was ich auf jeden Fall tun würde (und ich habe es auch schon getan): ein paar Wochen vorher ein verlängertes Wochenende planen und den Ritt "probieren". Also: Pferde genauso satteln und packen, wie ihr es dort auch machen wollt (inkl. allem Gepäck etc). Dann mindestens einen zwei Tagesritt in eurer Umgebung (aber Gelände und Strecke so ähnlich wie möglich) irgendwo hinreiten. Dort wie auch beim "richtigen" Ritt übernachten (Zelt etc). Auch ev. mit einem richtig schönen Regentag dabei :D. Dann seht ihr: was paßt, was paßt nicht, was fehlt, wie fühlt ihr euch etc.
Wenn eben was nicht paßt, könnt ihr die Ausrüstung modifizieren, etwas dazu kaufen usw.

Hufschmied: wir haben unseren Hufschmied gebeten, daß er uns so einen Notfallbeschlag zeigt, also wenn ein Eisen runtergeht, wie bekommen wir es wieder rauf (in die alten Löcher). Er hat uns auch gezeigt, welches Beschlagwerkzeug wir wirklich benötigten. War wirklich sehr lehrreich und ich denke, das sollte jeder Wanderreiter mal machen ;).

Wegen dem Beschlag: nein, nicht ganz frisch, mindestens eine Woche bis 10 Tage vorher beschlagen, frisch beschlagene Eisen gehen manchmal schneller ab! Und nehmt euch Reserveeisen mit.

Wie gesagt: wenn ihr konkretere Fragen zu Ausrüstung, Wetterschutz, Organisation, Training etc. habt, meldet euch! Ich denke, es hat wenig Sinn, hier ganze Romane zu schreiben :p.

Lg,
Marion.
 
Irene, ich hoffe, du bekommst noch viel zu lesen, das heißt, ich hoffe noch auf einige Erzählungen und Erfahrungsberichte.
Ich bin früher sehr viel geritten, dann fünfzehn Jahre nicht mehr und habe jetzt wieder angefangen. Mein LG hat erst vor kurzem begonnen, eben für diesen Urlaub. Es wird spannend, wie er zurechtkommt.
In den Karpaten müsste es eigentlich alles mögliche Getier geben. Die Frage ist nur, ob wir Luchs, Bär und Co sehen, wenn wir mit drei Pferden durch die Botanik poltern. Aber wer weiß. Die Vorfreude ist auf jeden Fall gewaltig.
 
Irene, ich hoffe, du bekommst noch viel zu lesen, das heißt, ich hoffe noch auf einige Erzählungen und Erfahrungsberichte.
Ich bin früher sehr viel geritten, dann fünfzehn Jahre nicht mehr und habe jetzt wieder angefangen. Mein LG hat erst vor kurzem begonnen, eben für diesen Urlaub. Es wird spannend, wie er zurechtkommt.
In den Karpaten müsste es eigentlich alles mögliche Getier geben. Die Frage ist nur, ob wir Luchs, Bär und Co sehen, wenn wir mit drei Pferden durch die Botanik poltern. Aber wer weiß. Die Vorfreude ist auf jeden Fall gewaltig.

apropos Karpaten, habt ihr eigentlich auch irgendwas zu eurem Schutz mit? Stell mir das bisserl ungünstig vor wenn einem sich ein hungriger Bär in den Weg stellt (od. hab ich zu viele Filme gesehen *g*)?

(bzw. kenn ich Herdenschutzhunde aus dem Gebiet, so gesehen denk ich mir das es dort tlw. wirklich sinnvoll ist etwas mit zu haben um sich u. die Pferde zu schützen, denn diese Hunde werden ja nicht zum Spaß nach wie vor in dem Gebiet eingesetzt)
 
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