Das Problem ist: Wer will schon eines Besseren belehrt werden? Die Leute brauchen doch etwas, auf das sie schimpfen können, etwas zum Frust abladen...die sind überhaupt nicht bereit etwas Positives in sich aufzunehmen!!! Tschuldigts schon, bin grad ziemlich in Rage, hab nämlich wieder mal ein »typisches« Erlebnis hinter mir...
Ich habe das grosse Glück meinen Hund in der Arbeit bei mir haben zu können, daher hab ich ihn auch dabei, wenn ich auf dem Heimweg noch schnell ein paar Dinge enkaufen muss. Naja, ein paar Dinge einkaufen artet schnell aus, wenn man ein paar Dosen Hunde- und Katzenfutter, 10 Kilo Katzenstreu und noch ein paar Kleinigkeiten für den Haushalt besorgen muss. Weil ich so voll beladen war und es für mich etwas schwierig ist, neben drei schweren Sackerln auch noch den Hund an der Leine zu führen, hab ich meinem Rüden den Maulkorb draufgegeben und ihn ohne Leine bei Fuss gehen lassen (wohne nur 150 Meter weiter/übrigens NICHT in Deutschland). Als mir eine alte Frau mit kläffendem Dackel entgegenkommt, setz ich meinen Hund neben mir ab, um ihn anzuleinen bis das Gespann vorbei ist. Nicht weil mein Hund sonst dort hinlaufn würde, sondern weil ich diese alten Zwiederwurzen und ihr giftiges Maul zur Genüge kenne. Aber schon zu spät. Trotzdem mein Hund MIT Maulkorb neben mir sitzt fängt das Weibsstück an, mich und meinen Hund zu beschimpfen...die alte Leier von wegen Killer und unverantwortlichem Besitzer, gespiekt mit ganz ordentlichen Schimpfwörtern... eigentlich lassen mich diese Furien relativ kalt, weil ich erstens schon ziemlich abgebrüht und zweitens immer sehr sprachlos bin, ob solcher Häßlichkeiten...aber heute...vielleicht war ich auch nur etwas überreizt, weil ich grad das Rauchen aufhör, aber ich hab mich plötzlich nicht mehr beherrschen können. Ich bin ganz schnell auf die Alte zu und hab ihr äußerst lautstark vermittelt, was ich auf ihre Meinung gebe und dass sie sich mit ihrem Fluffy schleunigst um ihren eigenen Dreck kümmern solle (ihr Hündchen hatte grade einen dampfenden Haufen direkt in den Eingang eines Hauses gesetzt!). Ich mein, was zum Teufel hab ich der den getan? Wieso soll ich mir das ständig gefallen lassen? Sicher, das Ömchen von heut hat vielleicht das erste mal mir gegenüber so reagiert und gleich ihr Fett abgekriegt, aber ich finde in so einem Fall ist das egal. Wie man in den Wald ruft, so schallt es wieder, und wenn sich über längere Zeit schon einiges angesammelt hat, schallts halt ziemlich laut...Soviel zu meiner heutigen Überzeugungsarbeit meinen Hund und mich, als Besitzerin eines solchen »Killers«, als freundliche und liebenswerte Mitbewohner dieser Stadt darzustellen...
So, nach dem Frust ablassen gehts jetzt schon besser. Im Prinziep find ich die Idee einer Aufklärung schon gut. Die Frage ist und bleibt, ob man hierfür aufnahmebereite Menschen findet. Die wenigsten Hundegegener die ich kenne, haben überhaupt Interesse daran sich mit diesen verlausten, stinkenden und vorallem gefährlichen Tieren näher zu befassen, noch dazu wo momentan diesen Leuten ja in allem Recht gegeben wird. Hab schon öfters aus dem Bus und der Ubahn aussteigen müssen, weil sich Fahrgäste trotz Maulkorb und kurzer Leine belästigt fühlten. Ich glaube nicht, dass diese Menschen bereit wären, einen Kompromiss einzugehen. Umso erfreulicher ist es, wenn man auch mal auf ein positives Beispiel stösst. Leider bestätigen diese Ausnahmen die Regel, zumindest in Wien...
mit nachdenklichen Grüssen und einem sicher etwas positiveren Statement sobald ich mich wieder etwas erholt habe...