Dem Kind ist NICHT VIEL passiert???
Zitat aus ORF on:
Dauerfolgen seien dennoch nicht auszuschließen. Das halb abgebissene Ohr wurde replantiert, allerdings hat die Kleine neben Narben im Gesicht eine gravierende, haarlose große Narbe am Kopf.
Hier wird in Hunderten Threads ein Mordstheater drum gemacht, wenn zwei Hunde raufen und einer hat ein Hämatom.
Und einem 3jährigen Mädchen, das sein Leben lang mit Narben leben muss, ist NICHT VIEL passiert???
Ich hab gegen die Rasselisten unterschrieben, aber je mehr derartiger Posts ich hier lese, desto öfter frag ich mich ernsthaft, ob sie nicht doch eine gute Idee sind.
Jemanden der meint, ein abgebissenes Ohr sei eh nur eine Kleinigkeit, halte ich ehrlich gestanden nicht für verantwortungsvoll genug, überhaupt einen Hund zu halten.
entsetzte Grüße
Diesem Beitrag stimme ich absolut zu. Leider scheint vielen Hundebesitzern jegliches Verständnis und Einfühlungsvermögen im Hinblick auf Kinder zu fehlen, währenddessen sie bei jedem kleinen Kratzer, den ihr Hund aufweist, gleichsam in Hysterie verfallen.
Ausserdem finde ich es mehr als bedenklich, es quasi als NORMAL zu deklarieren, dass wohl die meisten Hunde in einer ähnlichen Situation viel Schlimmeres anrichten, zumindest aber ebenso über das Kind herfallen würden... Daraus könnte man schlussfolgern, dass solcherlei reissende Bestien in einer zivilisierten, modernen Welt, insbesondere in einer grossen, dichtbesiedelten Stadt, ein unkalkulierbares Risiko und eine immense Gefahr für Leib und Leben der Mitbürger bedeuten und folglich aus dem Alltagsleben des Durchschnittsbürgers verbannt werden sollten...
Von einem Hund, welcher in unsere Gesellschaft voll integriert ist, sollte man sehr wohl erwarten können, dass er nicht auszuckt, wenn Kinder (welche vom Vertrauensgrundsatz ausgeschlossen sind - als Autofahrer muss ich ja auch mit deren Fehlverhalten rechnen) auf ihn zulaufen oder zustolpern, oder ihn hinterrücks überfallen. Es gibt sehr viele sorglose Eltern, die ihre Kinder diesbezüglich nicht sensibilisieren, das muss einem bewusst sein. Ansonsten muss ich mit meinem Hund öffentliche Plätze meiden, um keinen derartigen Unfall zu provozieren... Selbstverständlich spreche ich jetzt nicht von einzelnen, insbesondere im Hinblick auf Kinder traumatisierten Hunden - es stösst mir nur sauer auf, dass es hier im Forum von einigen Usern so dargestellt wird, dass es in einer ähnlichen Situation quasi NORMAL sei, dass DIE MEHRHEIT DER HUNDE durch Hinfahren bzw. Hinschnappen auf das Kind reagieren würde...
In diesem bestimmten Fall hat die Sorglosigkeit und Fahrlässigkeit der beteiligten Erwachsenen dazu geführt, dass dieser tragische Unfall passiert ist. Kein vernünftiger Mensch würde die Schuld bei den Hunden suchen.
Erschütternd finde ich nur immer wieder, wie manche Hundebesitzer die Verletzungen des Kindes bagatellisieren. Ebensowenig kann man das kleine Mädchen dafür verantwortlich machen, dass es von den Hunden attackiert wurde - und bei einem abgebissenen Ohr muss das ja sehr wohl der Fall gewesen sein!
Schon klar, dass manche Hundebesitzer mit Kindern nix am Hut haben - ebensowenig wie manche Eltern mit Hunden. Aber ohne gegenseitiges Einfühlungsvermögen und Verständnis wird ein Miteinander auf Dauer nicht funktionieren.