Verhalten bei Angst vor Hunden

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Vierbeiner

Guest
Hallo!
Ich hatte von Kindheit an Angst vor Hunden (wurde als Baby von einem Hund angegriffen). Meine Leidenschaft für das Radfahren hat nicht unbedingt dazu beigetragen, die Angst vor Hunden abzubauen. Seit einigen Jahren kenne ich eine nette Familie mit einem traumhaften, liebenswürdigen Setter. Dieser Hund hat viel dazu beigetragen, meine Ängste abzubauen.

Heuer hat mich aber leider ein frei herumlaufender Hund (Schäfer) im Wald angefallen, als ich während eines Spazierganges mit dem mir unbekannten Besitzer gemütlich plauderte. Dieser Schäfer lief auf mich zu und ich blieb ruhig, weil ich es vom Setter der Bekannten gewohnt war. Allerdings wollte der Schäfer zubeissen und nicht spielen (wie der Setter meiner Bekannten). Trotz Beisskorb wurde die Jacke zerrissen und eine tiefe blutende Wunde aufgerissen. Ich habe den Vorfall natürlich angezeigt, war (weil Wochenende) im Krankenhaus und die Jacke wurde nach einem halben Jahr bezahlt.

Soweit so gut, aber: Seither ist's jedesmal eine Zitterpartie, wenn ich als Radfahrer an Hunden vorbeirolle (ich trete nicht und versuche den Hund nicht anzusehen) oder im Wald beim Spaziergang einem Hund begegne.

Ich habe wenig Verständnis dafür, wenn ich mich auf öffentlichen Straßen (mit dem Rad) oder auf Forstwegen (beim Spaziergang) im ländlichen Raum vor Hunden fürchten muß. Schließlich nehme ich als Radfahrer auch Rücksicht und fahre langsam an Spaziergängern vorbei. Von "schwarzen Schafen" unter den Radfahrern will ich jetzt nicht diskutieren, es geht einfach darum, dass ich als rücksichtsvoller Mensch von anderen Menschen gefährdet werde, die glauben, dass ihr Hund "... noch nie jemanden gebissen hat ...".

Wie soll ich mich verhalten? Stehen bleiben und darauf hoffen, dass der Hundebesitzer eingreift? Was gilt, wenn kein Hundebesitzer zu sehen ist? Das Recht des Stärkeren?

Wie lautet ein bekannter Spruch: Freiheit des Einzelnen endet bei der Freiheit der anderen.

Für ein paar Tipps zu richtigem Verhalten wäre ich euch sehr dankbar, denn ich will mein Problem wirklich nicht mit Gewalt lösen. Einige Tipps wie z.B. "nicht ansehen", "niemals in die Augen sehen", "nicht flüchten" habe schon gehört.

Danke!
 
Ich würde penetrant wegschauen, bewege dich ruhig und gähne vielleicht sogar. Allgemein sollte das Hunde beruhigen, in wie weit es aber bei so arg aggressiven Hunden hilft konnte ich noch nicht selbst in Erfahrung bringen. :rolleyes:
 
Hallo

ich kenne dein problem genau. denn ich selber hatte bis vor 1,5jahren auch angst vor hunden und zwar panische!!
ich habe die straßenseite gewechselt bzw. bin erst gar nicht zu leuten gegangen wo ich wußte bzw. dachte das da evt. ein hund sein könnte!!
spaziergänge waren bei mir nie drin!
durch sammy habe ich das alles abgebaut. am anfang obwohl er voll klein und süß war bin ich rückwärts gegangen als er auf ich zu kam. war ein harte arbeit an mir mit hilfe von meinem freund und der hundeschule die jetzt immer noch total erstaunt sind wie ich teilweise mit fremde hunde einfach so spiele. naja egal. das war meine kleine geschichte zum thema hunde angst.

du bist ja aber schon ein stück weiter als ich damals. immerhin gehst du raus sogar spazieren und zu leuten die einen hund haben!! hätte ich nie gemacht!

wichtig ist das wenn dir ein hund ohne leine entgegen kommt du ganz ruhig bleibst. ich weiß das ist sehr schwer. ich habe heute auch noch teilweise je nach hund ein komisches gefühl im bauch und mir wird schlecht dann atme ich immer ein zweimal tief durch um mich zu beruhigen denn der hund merkt genau wenn du angst hast! der fühlt das und wird dadurch dann noch aufmerksamer auf dich.also durchatmen und zügig ohne ihn anzusehen an ihm vorbei.
wenn ein besitzer dabei ist würde ich evt. fragen ob er ihn anleinen kann oder einfach durch körperhaltung (z.b. auf die andere seite des weges gehen)
ihm zeigen das ich angst habe.
was aber auch super wär ist das du die hundesprache bzw. die körpersprache von ihnen ein bißchen lernst. das hat mir sehr viel geholfen.
wenn jetzt ein hund mir entgegen kommt achte ich genau drauf was er macht z.b.gähnen,schnauze lecken,geduckt laufen usw. das alles zeigt mir dann schon ob es "gefährlich" wird oder nicht bzw. wie der hund drauf ist oder ob er nur spielen will.
es gibt ein super buch darüber habe ich vor kurzem erst gelesen und kann es nur jedem empfehlen:Turid Rugaas Beschwichtigungssignale der Hunde kostet 19.
ich habe sammy oft an der 10meter schleppleine und wenn leute mir entgegen kommen hol ich ihn immer zu mir und laufe an den leuten vorbei.
klar könnte ich ihn auch so laufen lassen zu 85%tät er nix machen nur 100&ig ausschließen kann ichs nicht daher mach ich ihn immer an die leine wenn leute kommen. weil ich weiß wie man sich fühlt wenns die leute nicht machen und um probleme zu vermeiden sei es nur das er sie anspringt und die klamotten dreckig sind ( war schon mal der fall :( )

hoffe konnte dir etwas helfen.
gruß cathy
 
Hallo

ich wurde auch als 5 jähriges Kind von einen Pudel gebissen und hatte danach panische Angst vor Hunden. Darum beschloss meine Mutter dann einen eigenen Hund zu halten da alle anderen Versuche mir die Angst wieder zu nehmen scheiterten.
Hunde merken sofort wenn Menschen Angst haben da man dann anders riecht und natürlich auch die Körpersprache diese Angst ausdrückt. Manche Hunde gehen dann erst recht auf diesen Menschen zu weil sie rausfinden wollen was da los ist, andere Hunde reagieren agressiv darauf weil sie es eben nicht einordnen können. Da wäre es dann halt die Pflicht des Hundehalters seinen Hund rückzurufen oder anzuleinen. Ich merke eigentlich fast immer wenn mir Leute entgegenlommen die Angst vor Hunden haben dann ruf ich sie kurz zu mir nehm sie am Halsband und geh vorbei, das sollte ja eigentlich auch normal sein.
Würde dir raten weiter zu versuchen deine Ängste abzubauen den je weniger Angst du ausstrahlst desto leichter fällt es dir dich ungezwungen neben Hunden zu bewegen. Vielleicht wäre es für dich auch hilfreich dich ein bissi über die Körpersprache der Hunde zu informieren, damit du besser abschätzen kannst welcher Hund wie drauf ist. ;)
 
Habe auch das Buch von Turid Rugaas *fanbin* gelesen, und daher mein Tipp mit dem gähnen und penetranten wegschauen, sowie ruhig bewegen. ;)
 
Vielen Dank für eure Tipps!

Das Buch "Beschwichtigungssignale der Hunde" von Turid Rugaas sowie das dazugehörige Video habe ich bereits bestellt.
 
Vierbeiner schrieb:
Vielen Dank für eure Tipps!

Das Buch "Beschwichtigungssignale der Hunde" von Turid Rugaas sowie das dazugehörige Video habe ich bereits bestellt.
Habe mir auch vor kurzen das Buch und das Video gekauft, und ich bin einfach begeistert davon. Manchmal habe ich einfach ihre Signale falsch verstanden, oder besser gesagt gar nicht verstanden. Aber seit ich das Buch gelesen und mir das Video angesehen habe beobachte ich die Hunde viel genauer und verhalte mich auch dementspechend. Bei meiner Angsthündin, sie ist eine Galgo-Espaniol Hündin mit sehr schlechter Vergangenheit, habe ich schon erste Fortschritte gemacht.
 
Huhu!

Ich kann dir nur den Tipp geben, wie meine Freundin Ihre Angst überwunden hat. Sie hat einfach bei einer Hundeschule nachgefragt ob sie bei verschiedenenen Stunde zuschauen dürfte. Sie hat der Hundetrainerin ihre Probleme geschildert und diese hatte vollstes Verständniss dafür. Erst durfte meine Freundin 2 x wöchentlich bei der Welpengruppe zuschauen die natürlich für sie sehr aufregend war. 4 Kleine Welpen die um sie herum hüpften. Dann ging es von Kurs zu Kurs weiter und sie hat nach einem halben Jahr bei der Antiaggressionsgruppe zugeschaut. Da hat sie dann auch sehr viel gelernt und gemerkt, dass die meistens Hunde, genauso wie sie, aus Angst handeln. Heute ist sie Hundeangst frei und hat nun selbst 2 kleine Rabauken zuhause.
Vielleicht hilft dir der Tipp ja weiter und ich wünsche dir, dass du falls du diesen Tipp befolgst eine gute und fähige Hundeschule findest.

Lieben Gruß
Kerstin
 
Ach ja - lang, lang ist's her ... :D
Ich hatte als Kind regelrechte Panik vor Hunden, und zwar derart, dass ich keinen Muskel mehr bewegen konnte, wenn ich nur das Hecheln eines Hundes hörte. :eek:
Dazu kam noch, dass mir schon damals alle Hunde (freundlich) nachgelaufen sind. Dabei hatte ich nicht mal Angst, gebissen zu werden, sondern einfach nur eine völlig irrationale Angst. Und das Perverse daran war: Ich liebte schon damals Hunde! Es war zum Verzweifeln.
Mit 17 hat's mir dann gereicht (und meiner Mutter auch :) ): Ich bekam meinen ersten eigenen Hund, ein 8 Wochen altes Dackel-Mädchen. Und siehe da! Meine Angst vor Hunden war von einem Tag zum anderen verschwunden!
Aber ich kann heute noch nachempfinden, wie sich Menschen mit Hunde-Angst fühlen müssen. Deshalb achte ich sehr darauf, dass meine Hunde keinem Menschen zu nahe kommen, der das nicht offensichtlich will. Bei Kindern sind wir ganz besonders vorsichtig, denn da kann oft schon ein harmloses Anbellen genügen, um eine jahrelange oder sogar lebenslange Angst vor Hunden zu provozieren.
 
Hallo Vierbeiner,
auf lange Sicht wird Dir nur gezieltes Training helfen.
Ich habe seit meiner Kindheit an einer Spinnenphobie gelitten- heute bekommen die Spinnen Zuhause Namen und ich freue mich über jede Fliege die sie fangen. Um diese Panik zu verlieren war es ein langer Weg.

Die Schweizer Behörden haben Broschüren mit Tipps herausgegeben, zu finden unter: www.bvet.admin.ch .

Grüsse Schinken
 
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