Unverträgliche Hunde ohne Maulkorb?

Also ich persönlich würde es genau so machen, wie Du es vorhast, Maulschlaufe ( kein ernsthaftes Beißen möglich ) und frei laufen lassen.
Zusätzlich noch versuchen, den Hund von anderen, ob mit oder ohne Leine - mit Ästchen oder was auch immer - ablenken, und einen Bogen machen, damit sie nicht hinläuft.
Ich finde halt, der MK oder eben diese Maulschlaufe ( aber Achtung, die Nylonmaulkörbe, die es im Handel gibt, die sind für den Hugo, halten ein paar Tage. Die Maulschlaufen, kräftige Riemen, gepolstert, gleicher Preis, halten viel länger ) ist das wesentlich kleinere Übel, verglichen mit immer nur an der Leine unterwegs zu sein.
Meine Hündin hat, seit dem sie zum ersten Mal Welpen hatte, angefangen, die anderen in unserem Rudel zu beschützen wollen, das sieht so aus, daß sie dazwischenfährt, wenn ein fremder Hund mit ihrer Tochter oder unserem altersschwachen Tattergreis Kontakt aufnimmt, und sie sich nicht 100% ig sicher ist, daß dieser Fremde es gut meint. Die Leute erschrecken dann natürlich, die Hunde übrigens so gut wie gar nicht, die können dieses Verhalten richtig einordnen, als Warnung, scheint es.
Daher hat sie jetzt diese Maulschlaufe, so braucht keiner sich wirklich zu fürchten.
Es ist zwar erst 2 oder 3 Mal vorgekommen, aber trotzdem - ich fühle mich so auch wohler, ich muß ja 3 Hunde gleichzeitig kontrollieren.
 
claro schrieb:
ein unverträglicher hund muss nicht ausser kontrolle stehen. viele hören sogar
sehr gut. die meisten hunde, die einfach zu anderen laufen heissen doch
"dertutnix
", oder?

Da gebe ich Dir völlig recht!

Theo, mein Schäferrüde war bestens sozialisiert- fast jeden Tag Hundezonen, vertrug sich nach dem anfänlichen Aufgeblase und Gestelze, Fronten abklären, auch mit anderen Rüden sehr gut.
Dann wurde er, innerhalb von 6 Monaten 5 mal gebissen von Hunden, die alle so geheißen haben, mit einer Ausnahme, der hieß, oh je, hab sie nicht gesehen, "bei Schäfern macht er das immer":mad:
Ich habe dannh ein ganzes Jahr gebraucht, ihn zumindest so weit zu kriegen, daß er nicht ausrastet, wenn er andere Hunde sieht.
Alle meine Hunde (4 eigene, immer wieder Gassihunde dabei, einer fix) stehen absolut super in der Unterordnung.
Wenn ich andere Hunde sehe, rufe ich sie zu mir und sie liegen alle Platz.
4 Schäfer, 1 Tibetterrier.
Ich erwarte dann aber auch, daß die anderen ihre Hund unter Kontrolle haben und nicht herschottern lassen.
Ein eingespieltes Rudel...
Mauli ist so gut wie nie drauf.
Am Land nicht Gesetz, in Wien alle an der Leine.
Böse werd ich nur, wenn der Besitzer der anderen Hunde oder des Hundes so überhaupt nicht reagiert, weil er genau weiß, er braucht seinen Hund nicht zu rufen, der kommt eh nicht.
Ist mir schon so in der Art und Weise erklärt worden.
Anmerken möchte ich noch, daß, als Theo so oft gebissen wurde, ich noch in Wien lebte und er immer MIT Mauli freu gelaufen ist, außer im Straßengebiet und HUZO.
Er war nie weit weg von mir und folgte auch damals schon exzellent.
Einmal wurde er sogar gebissen, als er, nach einer OP, mit Mantel und Brustgeschirr ging.
Ein "gaaanz lieeeeber" Golden Retriver stürzte sich auf ihn und ich mußte den im wahrsten Sinne des Wortes von meinem Hund runterprügeln, weil der Besitze, ganz schick in Lodenmantel und Hut nicht eingreifen wollte-konnte-wagte?
Abrufbar war der auch nicht.
So was kanns doch nicht wirklich geben.
Also- erziehen oder an der Leine gehen lassen.
Ich lasse Theo auch mit Maulkorb nicht ohne weiters auf andere Hunde zulaufen, weil die sich erschrecken können, wenn er mit Getöse daherkommt, das selbe erwarte ich aber auch von anderen Hundehaltern.
Jetzt sag ich jetzt eigentlich nur mehr, "abrufen, oder ich leine meine auch ab, bzw. geb sie frei, und meine sind ALLE nicht verträglich"
Ich seh nämlich wirklich nicht ein, warum ich meine niederbrüllen soll, damit sie liegenbleiben, während der andere schon auf ihnen herumspringt.
....aber, nur so am Rande bemerkt- früher, so vor 25 Jahren war es wirklich einfacher und es gab viel weniger Probleme mit den Hunden untereinander.
Die Besitzer gingen mit der ganzen Sache viel natürlicher um und die Hunde hatten klarere Richtlinien und wurden konsequenter (damit meine ich NICHT brutal- ich habe mich damals schon geweigert, meine Hunde zu schlagen oder diese ganzen Brutalomethoden anzuwenden)

Wie seht ihr anderen, die ihr auch schon ein wenig älter seid und schon viele Jahre Hunde haltet diese Sache?
Liebe Grüße
Brigitte
 
Hallo,
heikles Thema...
Ich gehe zuerst mal am liebsten mit meinen Hunden dort wo ich mit ziemlicher Sicherheit keine anderen Hunde treffe, die 2 alten Hündinnen sind nicht scharf auf Hundekontakt, die 2 Jungen leben im Rudel und brauchen nicht dauernd wen zum Spielen. Wenn mir unangeleinte Hunde entgegenkommen wird die Alte mal angeleint oder muss Fuss gehen (ist die unfreundlichste), die anderen dürfen hin, wenn ich sehe, dass der andere Hund ok ist (oder kein potentielles Plattmachopfer für meine Alte) darf auch sie hin. Bei angeleinten Hunden werden alle angeleint und ich weiche aus wenn geht. Bei den 2 Jungen ist es mir manchmal auch ehrlich gesagt egal...ich weiss, wie sie sich verhalten: Wenn der angeleinte Hund unfreundlich ist oder der Besitzer ihnen mitteilt sich zu schleichen sind sie eine Wolke, meist bleiben sie auch mit Sicherheitsabstand stehen und laufen dann wieder. Wenn ein unangeleinter Hund auf meine losstürmt (egal ob freundlich oder unfreundlich) wird abgeleint. Meine 4 vertreiben auch angreifende Schäfer ohne Prügelei...hat bis jetzt immer funktioniert. Ich kann aber auch meine Hunde einschätzen, weiss, das eigentlich nichts passiert (sie verweisen, unterwerfen aber ohne Fleischwunde - auf jeden Fall seit mehr als 10 Jahren...).
Ich bekomme aber auch nicht die Krise, wenn eine von meinen Weibern mal was abbekommt, gab schon einige leichte Bisswunden - ist halt Lehrgeld, es sind Hunde. Meist aber passiert, wenn alle frei gelaufen sind. Pech...
Meine alte Hündin könnten manche als unverträglich bezeichnen, kleine Hunde werden ignoriert, ab ihrer Grössenordnung wird gestänkert, Feiglinge werden unterworfen, einer Rauferei nicht abgeneigt - nur, sie hat bis jetzt noch nie gebissen, also, was soll's...Beisskorb gebe ich ihr sicher keinen rauf, nur an der Leine geht sie sicher auch nicht. Mittlerweile ist sie halt auch schon 10 und ich bin einfach vorsichtiger, da ich nicht scharf drauf bin, dass ein alter Hund sich prügelt und dann vielleicht an den Falschen gerät.
Das Problem im städtischen Bereich ist halt einfach die Masse von Hunden auf wenig Platz und der weit verbreitete Irrglaube, dass Hunde sooo gerne sozialen Kontakt haben und sooo gerne miteinander spielen. Blödsinn. Viele erwachsene Hunde wollen ihre Ruhe, deswegen bin ich eher abseits von Hundetreffpunkten anzutreffen, ist für die Hunde und mich angenehmer.
Grüsse,
Valerie
 
scarlett von de schrieb:
Wie seht ihr anderen, die ihr auch schon ein wenig älter seid und schon viele Jahre Hunde haltet diese Sache?
Liebe Grüße
Brigitte

Bin schon ein wenig älter, habe seit 30 Jahren Hunde....früher mal, da war es wirklich unkomplizierter. Muß dazu sagen, dort, wo ich aufgewachsen bin, gab es eine überschaubare Anzahl an Hunden, nicht zu viele auf einem Haufen;) .
Damals haben sie auch noch gelegentlich mal raufen dürfen, ohne gleich als böse Bestien verschrien zu sein, man hat halt versucht, den Schaden zu begrenzen und ist sich dann zukünftig aus dem Weg gegangen, wenn man wusste, daß die Hunde sich nicht vertragen. So gut wie alle sind ohne Leine und ohne Maulkorb unterwegs gewesen. Und wenn ein Hund ein Kind angebellt hat, das ihn ärgerte, dann haben die Eltern dem Kind erklärt, daß es den Hund nicht ärgern soll:cool: .
Auch noch vor 10 oder 15 Jahren war es unkomplizierter als jetzt, ich hatte damals eine eher unverträgliche Hündin, sie wurde als Junghund mehrfach gebissen und war dann als erwachsene Hündin nicht sehr gut auf Geschlechtsgenossinen zu sprechen, aber wenn es möglich war, ist sie auch ausgewichen, hat keinen Streit gesucht. Mit ihr war ich auch ohne Leine unterwegs, hatte allerdings einen MK dabei, den ich ihr anlegte, wenn wir uns einer anderen potentiell gefährlichen Hündin näherten ( gleich groß oder größer, kleineren gegenüber war sie nachsichtig ).
 
StaffBull schrieb:
Also ich habe einen unverträglichen Hund und der geht immer ohne Beißkorb aber mit Leine.
Ich erwarte mir sehrwohl, dass die Leute ihren Hund abrufen können, egal wie jung oder alt er ist, egal in welcher Situation. Ist dies nicht möglich, kann mein Hund eben nicht ohne Leine gehen.
was ist wenn mein hunde einen maulkorb trägt und deinem hund entgegen kommt?
soweit ich weiß, muss ein bissiger hund sogar lt gesetz immer einen maulkorb tragen!
 
und wenn er bereits einen hund gebissen hat nicht?
Das wusste ich nicht.
sorry:o

Mir ist es eigentlich nur wichtig, dass die HF ihre bissigen hunde unter kontrolle haben, egal mit oder ohne Maulkorb/Leine.
Und dies ist leider oft nicht der fall- schade!
 
Auszug aus:
Gesetz über die Haltung von Tieren (Wiener Tierhaltegesetz)


(3) Als bissiger Hund ist jeder Hund anzusehen, der einmal einen Menschen oder einen Artgenossen gebissen hat oder von dem auf Grund seiner Aggressivität eine Gefahr für die Sicherheit von Menschen oder anderen Hunden ausgeht.

(3) An öffentlichen Orten müssen bissige Hunde mit einem Maulkorb versehen sein
 
Florentin schrieb:
Auszug aus:
Gesetz über die Haltung von Tieren (Wiener Tierhaltegesetz)

(3) Als bissiger Hund ist jeder Hund anzusehen, der einmal einen Menschen oder einen Artgenossen gebissen hat oder von dem auf Grund seiner Aggressivität eine Gefahr für die Sicherheit von Menschen oder anderen Hunden ausgeht.

(3) An öffentlichen Orten müssen bissige Hunde mit einem Maulkorb versehen sein
hoppla ... dann dürfte der passus wohl eine neuerung sein die mir bisher noch nicht aufgefallen ist :o früher stand nämlich genau das eben ohne den artgenossen drinnen. danke für die info!
 
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