unvermittelbar im Tierheim. Einschläfern?

Paige

Gesperrt
Junior Knochen
bei uns im Tierheim hockt ein Hund, zu dem sich niemand reintraut, nihct einmal zum Füttern. Er hat schon oft gebissen, gebärdet sich wie ein Berseker und verbeißt sich in alles, was ihm unterkommt.
Dieser Hund ist nur ein Beispiel. Ich weiß nicht, wie es in Österreich ist, aber in Deutschland ist die Einschläferung unvermittelbarer Hunde erlaubt und viele TH handhaben es so.
Dieses Tierheim nicht. Es wird grundsätzlich kein Hund eingeschläfert. Schwierige werden vor Vermittlung in die HS geschickt. Andere hocken wirklich bis zum Tod.
Ist es barmherzig, solche Endloshocker zu erlösen?
 
ja ! solange sich niemand findet der sich so einen Hund zutraut und diese Menschen sind selten , was irgendwie logisch ist !
 
Ich finde auch, dass man manche Hunde erlösen sollte. Aber da stosst man bei verschiedenen Tierheimen auch auf verschiedene Meinungen. Ich hab mal mit wem vom Tierheim Vösendorf geredet, der mir erklärt hat, es gibt keine unvermittelbaren Hunde.
Daran liegt sicher ein Funken Wahrheit, aber wie viele Menschen gibt es schon, die Zeit, Platz, Nerven und Geld für einen Hund haben, den man nicht mal angreifen kann? Ich denke, da übersteigt die Anzahl der Hunde die Anzahl der "willigen Helfer" ganz enorm!

Außerdem kommt es meiner Meinung nach bei Tierheimen immer viel auf die Art der Förderungen an. Wenn ein Tierheim staatliche Förderungen für jedes Tier bekommt, das bei ihnen untergebracht ist, werden sie unvermittelbare Tiere nicht so schnell einschläfern, denn sie bringen Geld (die Fixkosten bleiben ja gleich - egal, wie viele Hunde da sind). Tierheime, die auf Spenden angewiesen sind, erlösen diese Tiere vielleicht eher, weil es für sie "zusätzliche Fresser" sind. Das ist zwar hart, aber ich denke trotzdem, dass die Entscheidungen in vielen Tierheimen so ablaufen.

Prinzipiell würde ich aber Hunde einschläfern, wenn nur mehr eine sehr geringe Chance auf Vermittlung besteht. Vor allem, wenn es sich um aggressive Tiere handelt oder solche, die schon die Wände auf und ab gehen.
 
eva und tina
ich finde paige hat da ein sehr heikles,aber interessantes und leider auch aktuelles thema angeschnitten,bitte könnten wir sachlich darüber diskutieren?

bevor ein hund ein trostloses dasein im zwinger führen muss,keine möglichkeit zum austoben und spielen und keinerlei kontakt zu artgenossen und menschen hat,finde ich es besser ihn einzuschläfern. :o
 
ich fand das nicht unsachlich - entweder einschläfern oder ein kompetenter Hundetrainer resozialisiert den einen oder anderen .... und dass das geht , weiss ich ! Ich kanns zwar selbst nicht, aber ich kenne Menschen, die das können !

Aber ich hab die Absicht mich künftig mit der Thematik auch mehr zu befassen direkt in Kontakt mit Hunden !
 
Hallo,

wenn wir mal annehmen, es wurde alles versucht und der Hund würde den Rest seines Lebens wirklich nur im Zwinger verbringen, dann finde ich es besser, ihn zu erlösen.

Unter "alles versucht" fällt bei mir vor allem das Zurateziehen von Kompetenten. Wir haben zB schon so manchen Einschläferungs-Border-Kandidaten bekommen, der mit entsprechender Rasseerfahrung wieder hinzubekommen war und inzwischen ein glückliches Leben in seiner eigenen Familie führt.

Ich würde halt als "Tierheim" immer versuchen, rasseerfahrene Ausbilder zu interviewen.

Wenn alles nichts hilft sehe ich das Einschläfern aus zwei Sichtweisen. Zum einen ist es unter normalen Zwingerumständen wie gesagt einfach nicht fair einen Hund sein Leben lang einzuknasten, es sei denn dieser käme nun prima damit zurecht.
Aber was ich auch wichtig finde: Wenn ein Hund wirklich erwiesenermaßen eine Gefahr für einen Menschen darstellt, kann ich ihn nicht ruhigen Gewissens weitergeben. Das würde ich nicht verantworten wollen.

Es ist schwierig eine pauschale Antwort auf Deine Frage zu geben. Das hängt, denke ich sehr stark vom Einzelschicksal ab...


Wurde denn bei betreffendem Hund alles versucht??



Liebe Grüße

Gesa & Borderbande
 
EvaJ schrieb:
ich fand das nicht unsachlich - entweder einschläfern oder ein kompetenter Hundetrainer resozialisiert den einen oder anderen .... und dass das geht , weiss ich ! Ich kanns zwar selbst nicht, aber ich kenne Menschen, die das können !

Aber ich hab die Absicht mich künftig mit der Thematik auch mehr zu befassen direkt in Kontakt mit Hunden !
in stern-tv gab es doch vor nicht allzulanger zeit einen bericht über eine "hundeflüsterin".wir haben dann hier im forum darüber gesprochen,ich weiß den thread aber nicht mehr.die hat bei solchen hunden erstaunliche erfolge erzielt.
 
und wo sind sie ? aber nicht die, die die rutschige treppe als ursache für die änsgtlichkeit des Hundes erkannt haben .... ? oder die ängstliche Hündin unter Küchentisch ?

Weil wenn das Hundeflüsterer heisst .... dann ..... danke !
 
hi!


ich schließe mich in diesem punkt sheila's meinung an - auch wenn es im prinzip keinen gänzlich unvermittelbaren hund gibt - wer hat denn, gerade in der heutigen zeit, genügend erfahrung, geduld, geld und vor allem das nötige umfeld (einen hund der jeden und alles anfällt, kann ich kaum in der großstadt in einem normalen wohnumfeld halten), sich eines solchen tieres anzunehmen, vor allem, wo man doch auf allen seiten rasch und mehr oder weniger billig an einen welpen herankommen kann... :cool:

..und ein hund, der jahrelang nur in einen zwinger eingesperrt ist, ohne menschliche zuwendung, ohne richtige und artgerechte beschäftigung und bewegung... da ist es mit sicherheit, so schwer es ist, sinnvoller, diesen hund zu "erlösen".

leider ist jedoch, wie es auch sheila gesagt hat, sehr oft der finanzielle aspekt mit ein grund, weshalb solche tiere nicht eingeschläfert werden...eine fragwürdige auffassung von tierschutz, wenn man mich fragt...


lg, dev
 
also ich bin auch dafür, das man soche arme Hunde erlöst.
Diese Hund bekommt keine Zuwendung, hat sicher Zwingerkoller und es wird immer ärger werden. So leid mir so ein Tier tut, über der Regenbogenbrücke hätte er es besser.
Ich weiß, klingt bisserl blöd, aber realistisch .

Liebe Grüße Biggi und Leni
 
@ Borderfanatic
Ich wage jetzt mal zu behaupten, dass die meisten Tierheimhunde Schäfer oder Schäfermischlinge sind. Und da wird es mit den Rassekennern, die bereit sind, so einen Hund aufzunehmen, wahrscheinlich schon schwieriger.

Die meisten Schäfer-Besitzer, die ich kenne oder von denen ich mir im Internet die Homepage angesehen habe (v.a. Züchter), wirken auf mich eher so, als ob der Hund 100%ig zu folgen hätte und wenn nicht, kriegt er's.
Mir hat auch einmal ein Schäfer-Trainer erklärt, ich soll für meine Hündin ein Elektroschockhalsband kaufen :eek: - er hat damit die bissigsten Hunde zahm bekommen. :mad:
Und bevor ein Hund im Tierheim nur leidet und dann bei so einem "Trainer" nur leidet, würde ich ihn einschläfern lassen.
 
Bei dem angesprochenen Hund handelt es sich tatsächlich um einen Mischling. Ich denke, er ist noch jung und das TH wird ihn in die Hundeschule schicken.
Sie haben ihm einen zweiten Hund zugesellt. Leider! Denn dieser zweite Hund kopiert inzwischen dieses Verhalten. Die Veränderung ist gruselig. Beide schaukeln sich jetzt hoch.


Als ich das schrieb dachte ich neben so aggressiven Hunden auch an den Kangal, den schon seit 6 Jahren niemand will, obwohl er eigentlich lieb ist. Inzwischen ist er alt und müde. Nutzt den Freilauf nicht mehr und die täglichen Gassigänge sind ihm zu schwer. Er wird im Tierheim sterben, einsam in seiner Box. Ich schaffe es kaum, ihm in die Augen zu sehen. Er war eigentlich immer keine sonderlich schwieriger Hund, aber ihn wollte niemand. All die Jahre nicht. Einschläfern? In den Armen eines vertrauten Pflegers?
 
mal ganz abgesehen davon, wie es dem hund dort geht: wenn der hund gefährlich ist, würde ich ihn nicht vermitteln, selbst wenn ich könnte. zu großes risiko.
jeder biss ist einer zuviel und durch das vermitteln solcher hunde wird es provoziert.
 
Da schließ ich mich einfach mal Borderfanatic an und sage, dass es sehr aufs Einzelschicksal ankommt. Die Idee mit den rassekompetenten Trainer ist in der Realität wahrscheinlich schwer umzusetzen, es gibt im Tierheim einfach mehr Mischlinge und außerdem sind diese Trainer doch auch teurer, oder? Ich kann verstehen, wenn ein Tierheim nicht für jeden Hund oder für jede Rasse einen eigenen Trainer beschäftigt, das ginge ja auch viel zu sehr ins Geld.
Die Thematik ist, denke ich, sehr schwierig. Besonders als Tierheimleiter könnt ich eine solche Entscheidung nicht treffen, ich würd immer zu optimistisch denken: vielleicht kommt grad morgen wer, der sich diesem Hund angenommen hätte und ich hab ihn umgebracht!

Wahrscheinlich ist es schon so, dass es viel mehr hilfebedürftige Hunde als hilfsbereite Menschen gibt, aber ich würde auf jeden Fall so lang es geht abwarten. Ein jedes Tier hat ein Recht auf Leben und auf die Möglichkeit Liebe.

Dennoch verachte ich Tierheime nicht, die wirklich unvermittelbare Hunde nach einer gewissen zeit einschläfern.

Ich verstehe beide Seiten.

Lg, Speervogel :)
 
Paige schrieb:
Bei dem angesprochenen Hund handelt es sich tatsächlich um einen Mischling. Ich denke, er ist noch jung und das TH wird ihn in die Hundeschule schicken.
Sie haben ihm einen zweiten Hund zugesellt. Leider! Denn dieser zweite Hund kopiert inzwischen dieses Verhalten. Die Veränderung ist gruselig. Beide schaukeln sich jetzt hoch.


Als ich das schrieb dachte ich neben so aggressiven Hunden auch an den Kangal, den schon seit 6 Jahren niemand will, obwohl er eigentlich lieb ist. Inzwischen ist er alt und müde. Nutzt den Freilauf nicht mehr und die täglichen Gassigänge sind ihm zu schwer. Er wird im Tierheim sterben, einsam in seiner Box. Ich schaffe es kaum, ihm in die Augen zu sehen. Er war eigentlich immer keine sonderlich schwieriger Hund, aber ihn wollte niemand. All die Jahre nicht. Einschläfern? In den Armen eines vertrauten Pflegers?

Das Schicksal dieser Hunde besonders des o.a. Kangal gehen mir sehr zu Herzen.
Diese Hunde müssen dafür büssen, dass sich irgendein Mensch irgendwann einen Hund genommen hat, mit ihm nicht zurecht kam, den Hund einfach nicht mehr mag und desgleichen mehr.
Dieser Hund (Kangal) tut mir unendlich leid und ich glaube es Dir, dass Du ihm nur mehr sehr schwer in seine traurigen Augen schauen kannst.
Mir stehen momentan die Tränen in meinen Augen.

Man sollte von Fall zu Fall genaustens abwägen, alles ausschöpfen (Hundeschule, Hundetrainer-, - flüsterer etc.) bevor man an`s Einschläfern denkt.

Traurige Grüsse
Amanda
 
Hallo Speervogel,

Speervogel schrieb:
Da schließ ich mich einfach mal Borderfanatic an und sage, dass es sehr aufs Einzelschicksal ankommt. Die Idee mit den rassekompetenten Trainer ist in der Realität wahrscheinlich schwer umzusetzen, es gibt im Tierheim einfach mehr Mischlinge und außerdem sind diese Trainer doch auch teurer, oder?

Viele Rassespez. Nothilfegruppen machen das kostenlos, oder bieten auch an, die Tiere ganz zu übernehmen und in eine geeigente, rasse/problemvertraute Stelle zu geben/nehmen - bei uns ist das zumindest so, und ich weiß, die Herdenschutzhundleute sind da auch ganz rührig.

Gerade Langzeitinsassen wie Senioren bekommen wir immer unter - wir müssen halt nur davon erfahren :)

Viele liebe Grüße


Gesa & Borderbande
 
Ich kann mich erinnern das es zu der Zeit als ich auf der Uni war, schwer genug war die Beagels zu vermitteln, seelens gute Tiere, reinrassig anhänglich, aber etwas eigen.
So und wenn ich in ein TH gehe un dman erzähltmir die Vorgeschichte des Hundes, was werde ich eher nehmen ? Den jungen verschmusten Hund der von außen auch was hermacht oder einen verhaltens aufälligen Hund wo ich nie weis woran ich bin ?
Der eventuell schon älter als 3 ist.
Naja, ich sehe da wenig Chance, gut man kriegt den Hund hin und dann ?
Es gibt genug "liebe" Hunde die einen Platz suchen und keienn kriegen, die Chance das sso ein Hund vernmittelt wird ist wie im Lotto zu gewinnen.
Lebenslange Haft ine einer Zelle ist da auch nicht human.
 
ich hab mich wegen Ricky jetzt an die Union Türkische Hirtenhunde gewandt. Wie heißt es: die Hoffnung stirbt zuletzt.
 
ich persönlich wäre dafür, dass man ein tier, welches menschen gegenüber aggressiv ist, einschläfern würde.
kenne eine familie, die sich eines solchen hundes angenommen hatte.
sie hatten viel zeit und liebe für diesen hund geopfert. dies hatte leider alles nichts gebracht und zu guter letzt mußte der hund doch eingeschläfert werden. :mad:
 
whizmo schrieb:
ich persönlich wäre dafür, dass man ein tier, welches menschen gegenüber aggressiv ist, einschläfern würde.
kenne eine familie, die sich eines solchen hundes angenommen hatte.
sie hatten viel zeit und liebe für diesen hund geopfert. dies hatte leider alles nichts gebracht und zu guter letzt mußte der hund doch eingeschläfert werden. :mad:

Ach?
Ich liebe solche Beiträge, echt!
Aber streng genommen wäre ich eigentlich dafür Menschen die Tieren gegenüber agressiv sind einzuschläfern.
 
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