Unterlassene Hilfeleistung?

Ob sie tatsächlich nicht mehr hätte machen können, das können wir nicht beurteilen. Will ich auch nicht, ich möchte der Frau nix unterstellen!

Ich kann mir aber viele wahrscheinliche Szenarien vorstellen, wo das schon möglich wäre, etwas mehr zu versuchen. 1m vor oder zurück geradeaus kann man auch mit 1 Hand fahren....den Leerlauf einlegen und dann schieben vermutlich auch.
 
Ich finde auch, dass es in diesem Fall nicht um unterlassene Hilfeleistung geht. Ich bin aber Deiner Meinung, Cato, dass die Zivilcourage immer weiter zurück geht. Meine Tochter hat mit 15 einen Mann in der Strassenbahn wieder beleben wollen, der einfach umgefallen war. Er war tot, aber das hat sie mit allen ihren Erste-Hilfen-Kursen nicht mitbekommen. Ich, (selbst) bin froh, dass ich Ihr Zivilcourage näher bringen konnte und es versucht habe damals in der Schule zu verbreiten. Damals Vorstandsvorsitzende des Elternverein habe gegen den Direktor gekämpft um für alle Schüler einen Erstehilfekurs zu erreichen (der Elternverein hätte alles bezahlt) ... leider, ich hab abgebissen. Ich hab für Zivilcourage gekämpft und wurde leider erfolgreich abgewürgt *seufz
 
Mit "Kinder" meinte ich die 14 jährige Fahrerin und ihre ich glaube Schwester! Sie hatten die Schuhe verlohren und sind halb nackt im Schock herum gelaufen *eh klar*

Ich habs ja nicht gesehen aber anscheinend war es nahe an "der Kopf liegt 2 m daneben"

Ob es nun sinngemacht hätte noch runter zu fahren und dass das wohl auch mit einer Hand ging und dass sie den Hund auch wo anbinden hätte können und und und sei jetzt mal dahin gestellt.

Aber dass er noch geschrien hat und niemand wollte helfen stimmt so einfach nicht.

Gerade wenn man nicht gewohnt ist mit solchen Stresssituationen um zu gehen - und wer kommt schon laufend zu Unfällen - sind einfachste Handlungen schon schwierig.

Ich kam einmal dazu als ein alter Mann bei der Ubahn Station am Ende einer Treppe bewusstlos und sehr verdreht lag. Die bereits dort stehenden Leute waren total überfordert. Sie konnten sich nichtmal mehr an die Nummer der Rettung erinnern....!
 
Mit "Kinder" meinte ich die 14 jährige Fahrerin und ihre ich glaube Schwester! Sie hatten die Schuhe verlohren und sind halb nackt im Schock herum gelaufen *eh klar*

Ich habs ja nicht gesehen aber anscheinend war es nahe an "der Kopf liegt 2 m daneben"

Ob es nun sinngemacht hätte noch runter zu fahren und dass das wohl auch mit einer Hand ging und dass sie den Hund auch wo anbinden hätte können und und und sei jetzt mal dahin gestellt.

Aber dass er noch geschrien hat und niemand wollte helfen stimmt so einfach nicht.

Gerade wenn man nicht gewohnt ist mit solchen Stresssituationen um zu gehen - und wer kommt schon laufend zu Unfällen - sind einfachste Handlungen schon schwierig.

Ich kam einmal dazu als ein alter Mann bei der Ubahn Station am Ende einer Treppe bewusstlos und sehr verdreht lag. Die bereits dort stehenden Leute waren total überfordert. Sie konnten sich nichtmal mehr an die Nummer der Rettung erinnern....!


Irgendwie wirds hier immer skurriler: Nochmal, niemand macht deiner Schwiemu oder dem Mädchen einen Vorwurf, offenbar sogar nicht mal der Vater der Jungen. Wie man im Schock reagiert oder nicht reagiert, das weiß keiner von uns. Aber-und das machen ja auch Feuerwehrmänner-man kann solche Situationen in Gedanken durchspielen, und dadurch vielleicht anders reagieren....


Also du schreibst, daß die FAhrerin und ihre kleine Schwester dabei waren, klar völlig schockiert, und beide haben dann irgendwie ihre Schuhe verloren, und ihre Kleider offenbar auch, oder ist man barfuß schon halb nackt? Und wenn der Arzt sagt, daß der Junge überlebt hätte, wenn der Wagen weggefahren worden wäre, also dann kann keine Rede davonsein, daß es
nahe an "der Kopf liegt 2 m daneben"
war. Was erzählst du hier für einen Unsinn?
 
Ich weiß, leider aus mehrfacher Erfahrung, dass ich zum Glück sehr besonnen, überlegt und "ruhig" in extremen Stresssituationen reagiere, kenne aber Menschen, auch in meiner sehr nahen Umgebung die komplett überfordert sind mit Stresssituationen, Unfällen usw. beinahe auszucken und komplett den eigenen Halt verlieren. Jeder Mensch reagiert anders, ich denke Vorwürfe zu machen ist müßig, jeder Mensch hat ein anders Nervenkostüm.
 
Danke Exilim so seh ich das auch!
Klar hilft es gedanklich solche Situationen durch zu spielen etc. und auch ich bin niemand der in solchen Situationen panisch reagiert. Ich habe zwar nichts mit Humanmed zu tun sondern bin nur im Veterinärbereich angesiedelt aber auch da muss man in kritischen Situationen einen klaren Kopf bewahren und die Gesamtsituation überblicken. Aber selbst das ist keine Garantie in solchen extrem Situationen komplett richtig zu reagieren.

Nur in Top + Hose, ohne Jacke und Schuhe im Winter kann ich glaub ich durchaus mal nach einem 13h Arbeitstag salopp als "halb nackt" bezeichnen ohne mir sagen lassen zu müssen was ich wir Blödsinn rede - vielen Dank im übrigen!

Ja im Artikel Stand dass der Junge überlebt hätte, wenn das Auto von ihm runter gefahren worden wäre..! Aber keiner von uns weiß selbst wie die Situation beim Eintreffen der Ersthelferin war. (Im übrigen stand noch ein weiteres Auto mit Helfern am Unfallsort - von denen sich niemand zumindest in der Lage fühlte die Rettung zu rufen)

Der Punkt auf den ich hinaus wollte ist einfach dass der Junge zu dem Zeitpunkt zumindest nicht mehr bei Bewusstsein war und schrie wie geschrieben wurde - und laut dem was mir erzählt sah es eher danach aus, dass nicht mehr geholfen werden konnte. Ja man sollte nicht vorschnell Urteilen weil man sich als nicht Arzt durchaus irren könnte und ja vielleicht hat der Junge noch gelebt und vl hätte man ihn noch helfen können. Aber es kann nicht die Rede davon sein dass jemand einen schreindem Jugendlichen der unter einem Auto liegt nicht helfen wollte und Hilfe verweigert hätte.
 
die ganze geschichte ist etwas merkwürdig bzw. kaum zu glauben. vermutlich hatte die spaziergeherin eher angst, dass die geschichte umgedreht wird und sie dann wegen mordes noch sitzen geht.

Solche Annahmen sind aber mehr als weit hergeholt, denn jeder halbwegs normale Mensch weiß, dass Mord den Vorsatz bedingt.

§ 95 StGB ist ja eindeutig. Zumutbare Hilfe ist zu leisten. Was zumutbar ist, wird im Einzelfall entschieden. Einsatzkräfte zu rufen ist Pflicht, das wird immer als zumutbar angesehen.
 
Ich muss noch mal betonen, dass ich niemandem konkrete Vorwürfe mache!
Wie es in dieser speziellen Situation genau war, kann ich nicht beurteilen, daher würde ich auch nie sagen, die Frau hätte dieses oder jenes tun müssen.

Nur finde ich halt, wenn man so eine Geschichte hört - egal, wie es in Wirklichkeit genau war - dann sollte man sich vorstellen, wie man helfen hätte können, nicht umgekehrt lauter mögliche, aber doch auch unwahrscheinliche Gründe (Automatik...) finden, warum es nicht geht.

Alles fängt im Kopf an, das ist so. Wenn man sich x-mal vorstellt, was alles schief gehen könnte, wenn man jemandem hilft, dann wird man im Ernstfall auch daneben stehen (falls überhaupt, bei Verkehrsunfällen fahren die meisten ja einfach vorbei, wie der ÖAMTC neulich getestet hat) und nur telefonieren.

Es stimmt übrigens, manchmal ist man so aufgeregt, dass man nicht mal mehr die Notrufnummern weiß....wenn man zu sowas neigt, wäre es vielleicht geschickt, sich das im Handy unter Kurzwahlen abzuspeichern. Oder mit Namen, also zB unter RETTUNG oder NOTRUF.
 
was ich an der ganzen Sache nicht verstehe, ist, warum keiner den Wagenheber genommen hat und das Auto hoch gehoben hat...runter gefahren wär ich mit Sicherheit auch nicht...wenn die Räder nicht ganz gerade stehen, kanns echt blöd ausgehen und man fährt dann noch übern Brustkorb, bewegen sollte man in so einer Situation das Lenkrad aber sicher nicht...aber mit dem Wagenheber hätte ich einen Versuch gestartet...:confused:..

Auf der anderen Seite kann wohl niemand sagen ,wie er in so einer Situation reagieren würde...
 
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