Unachtsamkeit! Hund hat Angst vor mir ??

[Trixie88]

Habe folgendes Problem, hab vorhin mit meinem Hund Freifolge auf dem Grundstück meiner Eltern geübt.
Da hat mein Rüde eine Katze erblickt und wollte losrennen, hab ihn versucht am Halsband oder am K9 zu greifen er war aber schon am losrennen und hat kerz auf aufgequiekt.
Ich weiß echt nicht was los war und wo ich ihn versehentlich gegriffen hab.

Auf einmal kommt der nicht mal mehr zu mir und wenn doch rollt er sich gleich auf den Rücken, bin total verzweifelt, ich würde ihm nie weh tun.

Weiß nur das die Vorbeitzer ihn geschlagen haben.

Sowas ist mir in dem ganzen Jahr seit ich ihn habe nicht passiert.

Könnt ihr mir helfen?

 

[tabor12]

da hat er wohl was falsch verknüpft und frühere Erinnerungen sind aufgetaucht, kann auch nur an deiner schnellen Bewegung gelegen sein wenn er schlechte Erfahrungen hat.

 

[Rotzpippen88]

War bei meinem Hund am Anfang auch so, schnelle Bewegungen und laute Stimme machten ihm Angst. Auch heute gibt's noch bestimmte Situationen in denen er Angst hat... wahrscheinlich werden unsre Hunde mit schlimmer Vorgeschichte nie ganz vergessen was ihnen passiert is...

Und wenn du ihn wo erwischt hast, wirds ihm wahrscheinlich a bissl weh tan haben... viele Leckerlis, viel kuscheln sollt's wieder gut machen

 

[Tamino]

Ist mir mit meinem Angsthund auch passiert.

Würde in anderer Gegend mit gleichem Halsband, gleiches Geschirr was üben, was er absolut gut kann, total leckere Belohnung geben und dann ganz langsam und vorsichtig, Du merkst ja wie er reagiert, streicheln.

Er hat das Vertrauen zu Dir sicher nicht verloren, aber solche Hunde bleiben "störanfällig" und ist es nur eine Kleinigkeit, die man nicht vermeiden kann. Mach Dir keine Vorwürfe sondern versuche, Dich so "alltäglich" wie immer zu verhalten. So würde ich es halt handhaben.

 

[Trixie88]

Geht heute schon etwas besser, er kommt schmusen und macht eigentlich alles wie immer.
Leider hat er dabei immer noch einen unterwürfigen Blick drauf und wedelt nur zaghaft mit runterhängendem Schwänzel.
Im Bett (ich möchte keine diskussion warum oder warum nicht) kam er heute ganz nah rangekuschelt, so aufdringlich hab ich den noch nie erlebt.
Beim ranrufen ist es auch noch nicht ganz normal, wenn er weit weg ist wedelt er wie immer total freudig beim herkommen.
Ist er dann so etwa 2-3m vor mir geht der Schwanz runter und er fängt an zu beschwichtigen.
Mache alles wie immer geb ihm ein Leckerli, schmuse mit ihm.

Nur beim Ballspielen und gestern am See beim rumtoben ist er wieder normal.

 

[Tamino]

Das kenne ich auch, ist immer ein schlimmes Gefühl gewesen.
Bei meinem waren am Anfang einfach bestimmte Zwangshandlungen zwecks Versorgung seiner Wunden nötig, ein Albtraum. Aber auf der anderen Seite denke ich, so da und dort ein wenig zum "Glück gezwungen" zu werden, ist auch diskutabel.


Hätte ich nicht täglich dem Haarigen auf den Bart gegriffen, könnte ich's vielleicht immer noch nicht, ohne dass er zittert. So hat er im Lauf der Zeit einfach gelernt, die Negativverknüpfung aufzulösen und abzulegen.

Jetzt beobachtest Du mit Argusaugen, aber mach Dich bitte nicht selbst fertig, das wird schon wieder. Und es kann sein, dass es wieder mal passiert, damit muß "unsereins" wohl leben.

 

[kylie]

tamino recht geb, das wird wieder, dauert halt a bisserl. hab geduld und machs wie sonst auch. vermeide halt schnelle bewegungen oder bei aktion (unerwünschter oder vorsicht) den griff auf hb oder geschirr. versuch ihn mit vielen übungen so an dich ranzubringen, hinter dich zu bringen, damit du ihn abschirmen kannst.
machst eh richtig. wenn er beschwichtigt bei 2-3m rankommen, lock ihn weiter, mit freudigen gesten, lobe, bevor er noch ganz bei dir ist. 2m vorher, mah, so braaaav! streichle ihn, lass ihn gleich wieder frei. dann nochmals ranrufen, anleinen, sagen, so brav, jetzt gehn ma heim, gibt gutes fressi oä, die worte sind eh wurscht, nur bei solchen worten hat man schlicht ne andere melodie drauf selber beschwichtigen, also über den mund lecken, wegschauen, während man redet.

 

[sumsum]

kylie hat recht, versuch ein paar Beschwichtigungssignale auszusenden (das Buch v. Turid Rugaas "Die Beschwichtigungssignale der Hunde ist eine kleine Hilfestellung).

Halt ihn auch immer wieder in ganz harmlosen Situationen am Halsband/Brustgeschirr ein bissal fest, zb. wenn du ihn zum Gassigehen fertigmachst ......send Beschwichtigungssignale aus , wie Kylie es beschrieben hat und lob ihn dann auf ruhige Art, wenn du merkst, dass er keinen Stress dabei hatte.

Du kannst ihn auch zum Fressen "anziehen", ihn kurz festhalten u. dann das Futter geben od. beim Spielen, bevor du ein Balli etc. wirftst immer mal Halsband greifen üben.

Beim Herankommen, bevor die "magische Grenze" erreicht ist, lob ihn ganz toll und fang an, dich rückwärts zu bewegen und lock ihn mit deiner Stimme....dreh dich dann etwas seitlich, so als ob du ihn zum Fußgehen einladen wolltest und lock ihn weiter. Schau dabei so halb über die Schulter. Wenn er dann kommt, würd ich ihn ganz toll loben (in welcher Form wirst du selbst am besten wissen), ihn aber vorerst nicht ins Halsband greifen.

Erst wenn du das Gefühl hast, dass er ohne Angst kommt, dann fang langsam mit dem Halsbandtraining an.

Nur Mut, das wird schon wieder