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Nur zehn Jahre nach Eröffnung des Wiener Tierschutzhauses in Vösendorf droht das Gebäude zu zerfallen: "Die Schäden sind enorm. Ich musste die Katzenkrankenstation wegen Feuchtigkeit und Schimmel sperren", erklärt die Obfrau des Wiener Tierschutzvereins Madeleine Petrovic. Wie berichtet wurde der Bau auf der Altlast einer ehemaligen Raffinerie errichtet: "Darunter befindet sich bis zu einer Tiefe von zwölf Metern ein Teersee", so Petrovic. Die Betonpfähle, auf denen das Haus mit seinen 4000 Tieren steht, wurde von den aggressiven Substanzen im Untergrund zerfressen. Ein Statiker prüft derzeit, ob und wie eine Sanierung möglich ist. "Die Lage ist gut, und wo sollten wir ein derart großes Areal finden. Aber Teile müssen abgerissen werden", meint Petrovic. Die den Bau hinterfragen will: "Das Haus hat damals 200 Millionen Schilling gekostet. Auf eine Sanierung der Altlast, die größer als die Mittendorfer Senke ist, hat man anscheinend wegen der Kosten von einer Milliarde Schilling verzichtet."
Welpenhandel
Wer die Kosten übernehmen soll, ist offen. Der Tierschutzverein selbst kann sich das nicht leisten. Man hat auch an anderen Fronten zu kämpfen.
Eine davon ist der florierende Welpenhandel in und durch Österreich. "Durchschnittlich werden vier Mal pro Woche jeweils zwischen 30 und 100 Hundewelpen von slowakischen Tierzüchtern über den Flughafen Wien nach Spanien transportiert", erklärt Alexander Willer vom Verband Österreichischer Tierschutzorganisationen. Das Gesetz sei unzureichend: "Es gibt zwar ein Verkaufsverbot von Tieren auf öffentlichen Plätzen, das Internet betrifft das aber nicht", so die Tierschutzsprecherin der Grünen, Christiane Brunner. Wenn Tiere beschlagnahmt werden, wie 17 Welpen zu Weihnachten 2008 in Schwechat, so bleibt der Tierschutzverein auf den horrenden Kosten sitzen. Und der Abnehmer in Spanien fordert die 13 überlebenden Hunde jetzt zurück. "Im schlimmsten Fall müssen die neuen Besitzer sie wieder hergeben", sagt Petrovic.
Artikel vom 02.03.2009 16:52 | KURIER | Markus Foschum