Tierschutz(?) Orgas...

Estrella

Profi Knochen
Angesichts des Threads "Erster eigener Hund,..." und meines Schmökerns in den TS Foren, würde ich gerne eure Meinung zum Thema Tierschutz Organisationen lesen...
Ich denke dass hier die Grenzen fließend sind in Richtung Vermehrerhunde und fast täglich neue entstehen.
Gerade für Menschen, die zum ersten Mal einen Hund suchen/wollen sehe ich hier ein großes Gefahrenpotential.
Kennt ihr Viele dir "Hunde vorbeibringen"?
Gibt es irgendeinen Dachverband/Gütesiegel, etc.?
Worauf sollte geachtet werden?
 
Gütesiegel? Wovon träumst Du nachts???

Kenne einen Fall, da wurde der potentiellen HH gesagt, sie müsse sich gaaanz schnell entscheiden und der Hund wurde ihr ohne jede Vorkontrolle schlicht in die Hand gedrückt.
 
Da hilft nur lesen, lesen, lesen, fragen, informieren, durchstöbern des Internets, sehr aufmerksam sein und vor allem sehr mißtrauisch. Es gibt sehr gute Orgas und es gibt wahrscheinlich viel mehr schlechte Orgas.
 
wenn ich einen hund von einer tierschutzorga OHNE vorkontrolle, schutzvertrag und nachkontrolle, bekomme, is des schon mal nix.
 
bitte nicht alle in einen topf werfen und schlecht machen.
es gibt sehr wohl seriöse orgas, die viel zeit, geld und arbeit für die tiere leisten, die seriös vermitteln und gute arbeit leisten.

was hat eine solche orga mit vermehrerei zu tun ??? :confused:
ein grundproblem ist doch, dass viele leute unbedingt einen welpen wollen, egal, ob sie dafür geeignet sind oder nicht.
auf der strecke bleiben die erwachsenen hunde, die dringend einen platz brauchen und oft sogar getötet werden, weil sie chancenlos sind.
vermehrerei wird duch solche leute und deren ansprüche gefördert, nicht durch vereine, die den ärmsten tieren helfen !

ich bekomme z.b. immer wieder anfragen von leuten weit jenseits der 70, die kaum mehr hatschen können, aber einen welpen wollen.
da frage ich mich schon.....
oder die anfrage für einen welpen, 10 wochen alt: ist er wohl verlässlich rein, hält er nachts 10 stunden durch, muss er spät abends noch raus, kann er alleine bleiben (möglichst 8-9 stunden), kann er schon sitz, platz und fuss..... ??
meine antwort: ja, und stricken kann er auch schon, damit es ihm nicht fad wird, während sie ihn alleine lasen.
:mad:

da liegen die probleme ! :mad:
 
bitte nicht alle in einen topf werfen und schlecht machen.
es gibt sehr wohl seriöse orgas, die viel zeit, geld und arbeit für die tiere leisten, die seriös vermitteln und gute arbeit leisten.

was hat eine solche orga mit vermehrerei zu tun ??? :confused:
ein grundproblem ist doch, dass viele leute unbedingt einen welpen wollen, egal, ob sie dafür geeignet sind oder nicht.
auf der strecke bleiben die erwachsenen hunde, die dringend einen platz brauchen und oft sogar getötet werden, weil sie chancenlos sind.aber auch die überstürzt gekauften welpen, die dann gar nicht oder falsch erzogen werden, und wenn sie nicht mehr süss sind, oder anfangen problematisch zu werden wieder im tierheim abgegeben werden (im besten fall)
vermehrerei wird duch solche leute und deren ansprüche gefördert, nicht durch vereine, die den ärmsten tieren helfen !

ich bekomme z.b. immer wieder anfragen von leuten weit jenseits der 70, die kaum mehr hatschen können, aber einen welpen wollen.
da frage ich mich schon.....
oder die anfrage für einen welpen, 10 wochen alt: ist er wohl verlässlich rein, hält er nachts 10 stunden durch, muss er spät abends noch raus, kann er alleine bleiben (möglichst 8-9 stunden), kann er schon sitz, platz und fuss..... ??
meine antwort: ja, und stricken kann er auch schon, damit es ihm nicht fad wird, während sie ihn alleine lasen.
:mad:

da liegen die probleme ! :mad:
an sonsten stimme ich dir zu! die erfahrung haben wir auch gemacht...
 
aber auch die überstürzt gekauften welpen, die dann gar nicht oder falsch erzogen werden, und wenn sie nicht mehr süss sind, oder anfangen problematisch zu werden wieder im tierheim abgegeben werden (im besten fall)

ja, sag ich doch.... ;)
 
Kennt jemand eine gute Orga, die einen 9 Wochen alten Welpen vorbeibringt (wie im Fall Sachertorte)???
Für mich klingt das eindeutig nach Vermehrer.:mad:
Ich denke auch, dass es gute Orgas gibt, aber ich persönlich sehe ihre Zahl schon fast in der Minderheit...
Natürlich sind das Problem die Leute die sich auf so eine Art einen Hund holen - bloß die hats immer und wirds immer geben.
Daher müsste man bei den Orgas ansetzen.
Wie schaut es mit der Absetzbarkeit von Spenden aus - weiß das wer?
Ich sehe hier ehrlich gesagt großen Handlungsbedarf!
Für so vieles gibt es Richtlinien - warum nicht hier???
 
Kennt jemand eine gute Orga, die einen 9 Wochen alten Welpen vorbeibringt (wie im Fall Sachertorte)???
Für mich klingt das eindeutig nach Vermehrer.:mad:
Ich denke auch, dass es gute Orgas gibt, aber ich persönlich sehe ihre Zahl schon fast in der Minderheit...
Natürlich sind das Problem die Leute die sich auf so eine Art einen Hund holen - bloß die hats immer und wirds immer geben.
Daher müsste man bei den Orgas ansetzen.
Wie schaut es mit der Absetzbarkeit von Spenden aus - weiß das wer?
Ich sehe hier ehrlich gesagt großen Handlungsbedarf!
Für so vieles gibt es Richtlinien - warum nicht hier???

Entschuldige, aber was hat die Absetzbarkeit von Spenden mit einer offensichtlichen Fehlvermittlung zu tun?? :confused:

KEINE gute Orga wird einen Hund einfach mal so vorbeibringen, weil man "eh grad in der Gegend zu tun" hat.
Wir versuchen zwar auch oft, unsere Termine zusammen zu legen (immerhin machen wir das alles in unserer FREIZEIT!), aber wir nehmen uns Zeit für das Gespräch, das heißt, es wird alles genau besprochen, abgeklärt etc.
Den Hund dort lassen würde ich nur, wenn die Leute ihn vorher schon auf der Pflegestelle besucht haben (von der Pflegestelle auch das OK gekommen ist) und wir mit dem Hund zur Vorkontrolle hinfahren, er sich dort wohl fühlt, auf die Leute zugeht, alles bis ins kleinste Detail besprochen wurde etc.. Es bringt nichts, einen Interessenten durch Mitbringen des Hundes unter Druck zu setzen, das ist für keine Beteiligten fair, am allerwenigsten dem Hund gegenüber...

So, wie es bei dieser Vermittlung, die du ansprichst, gelaufen ist, war es sicher KEINE GUTE Orga.
Andererseits muss man auch bedenken, dass einem Interessenten ja das Blaue vom Himmel versprechen, dir erzählen, was sie nicht schon alles geplant, organisiert etc. haben, dass es natürlich kein Problem sei, wenn ein 10 Wochen alter Welpe nicht stubenrein sein und dann trotzdem noch am gleichen Abend das Telefon klingelt, weil grad ein Lackerl passiert ist.

Man kann in Leute nicht reinschauen, sondern einfach nur versuchen, bestmöglich alles im Vorfeld abzuklären.
Nicht immer sind die Orgas die "Bösen" ;-)

Aber auch mir wurde gleich beim Lesen der angesprochenen Vermittlungsgeschichte schlecht :o
 
ah ja, noch ein Zusatz als Denkanstoß:

ich weise potentielle Interessenten oder Pflegestellen immer darauf hin, dass sie ein bissi Geduld haben möchten und man nicht einfach einen Hund auf gut Glück bringen kann, sondern wir zuerst ein Vorgespräch führen möchten, die Leute kennenlernen möchten und wenn ich der Meinung bin, dass zu einer 80jährigen Dame kein 8 Wochen alter Welpe vermittelt werden sollte, sag ich das auch.

oder ich bitte die Interessenten, mir zu sagen, welche Eigenschaften ihr zukünftiger Hund unbedingt haben sollte, worauf sie wirklich Wert legen, um sie bestmöglich zu beraten.
Erst kürzlich hatte ich wieder eine Anfrage wegen einer Pflegestelle: es wurde mir ein ziemliche Litanei erzählt, dass der Hund verträglich sein müßte (würde mit einem Rüden zusammen leben), dass er zumindest eine Weile allein bleiben können müßte etc. etc.

Nun, ich bemühte mich, sämtliche Infos zusammenzutragen, die potentielle Pflegestelle zu beraten, den richtigen Hund für sie zu finden - kurz vor dem vereinbarten Treffen erhielt ich die Info, es würde gleich am nächsten Tag ein Hund einer anderen Orga dort auf Pflege einziehen. Von diesem sei aber nicht bekannt, ob er allein bleiben könne etc. - da fühlt man sich schon manchmal ein wenig veräppelt und man fragt sich schon, wie gut die Beratung dieser Orga ausgesehen haben kann?
Wie sehr geht es diesen Orgas um die Auswahl eines gutes Platzes oder doch eher darum, möglichst viele Hunde in möglichst kurzer Zeit zu vermitteln?
Oder tun sie sich einfach nur leichter, weil sie riesig sind und wenn es halt mal wieder nicht klappt auf einer Pflegestelle wird halt mal schnell wieder um Hilfe geschrien, irgendjemand wird sich dann schon finden, der den Wuff aufnimmt?
Eine verärgerte oder verunsicherte Pflegestelle oder Fixplatz, die/der dann für den ganzen Tierschutz verloren ist, weil sie automatisch annimmt, alle Orgas wären so, ist ja nicht so wichtig....

Es kann immer mal etwas schief gehen, weil sich Hunde in einem Zuhause nach Eingewöhnung trotzdem meist anders verhalten als im Tierheim und darüber sollte man die Leute auch aufklären.
Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass die meisten Interessenten nicht aufgeklärt werden wollen, sondern es ihnen darum geht, dass ein Hund ihrer Meinung nach jetzt sofort toll in ihr Leben passen würde, sie die Tiere nur nach Äußerlichkeiten auswählen und sowieso 90% nur einen Welpen haben wollen, weil "die sind ja noch nicht gestört". Dass diese aber viel mehr Arbeit machen, als ein bereits erwachsenener, problemloser Hund - auf diesem Ohr sind sie taub.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entschuldige, aber was hat die Absetzbarkeit von Spenden mit einer offensichtlichen Fehlvermittlung zu tun?? :confused:
Bei Vereinen, die mit Menschen arbeiten, gibt es ganz klare Regeln die eingehalten werden müssen, damit die steuerliche Absetzbarkeit gegeben ist. Das scheidet recht gut den Spreu vom Weizen und wäre vielleicht ein Ansatzpunkt bei TS Orgas
Für welche bist denn du tätig?
 
ja, aber es gibt im Tierschutz nun mal keine fixen Regeln, außer bestimmte vorgeschriebene Impfungen und Chip für die Tiere.
Jede Orga macht ihre eigenen Vermittlungsrichtlinien, manche eben besser, manche schlechter.

Ich bin bei der Hundezukunft, war davor aber fast 2 Jahre bei einem anderen Verein, bei dem wir dann aber aufgehört haben (und nicht nur wir), weil uns wir uns eben mit der praktizierten Tiervergabe nicht (mehr) identifizieren konnten. Der besagte Verein ist damals wohl in kurzer Zeit zu groß geworden, wodurch die Vermittlungsqualität stark gesunken ist.

Wir sind nun ein kleiner Verein mit allen Vor- und Nachteilen und auch nicht davor gefeit, mal daneben zu greifen.... Das Risiko läßt sich aber eben stark minimieren, wenn man keine Ruckzuck-Vermittlung macht, sondern immer wieder versucht, die Leute zu beraten, aufzuklären etc. - Leute, die das zulassen, sind dann die wirklich guten Plätze und die anderen sollten wohl besser keinen Hund bekommen ;)
Wenn die 80jährige dann aber bei einem anderen Verein einen Welpen bekommt, der in Fall ihres Ablebens NICHT durch Angehörige abgesichert ist, kann man das aber meiner Meinung nach nicht pauschal "den Orgas" vorwerfen...
 
Bei Vereinen, die mit Menschen arbeiten, gibt es ganz klare Regeln die eingehalten werden müssen, damit die steuerliche Absetzbarkeit gegeben ist. Das scheidet recht gut den Spreu vom Weizen und wäre vielleicht ein Ansatzpunkt bei TS Orgas
Für welche bist denn du tätig?

Spenden an TS Orgas sind in Ö nicht absetzbar!
 
Hallo!
Hatte mal eine VK bei einer älteren Dame mit Rheuma, einigen Herzinfarkten, Hüftoperationen, keine Verwandten oder Freunde in der Nähe, die sich im Falle kümmern würden usw....sie wollte eine junge Galga.
Ich habe versucht ihr einen älteren ruhigen Hund, einen der eben ihren Lebensumständen entspricht schmackhaft zu machen. Nein, wollte sie nicht, nur eben diese Galga!
Hab der Orga dann empfohlen den Hund nicht an die Dame zu vermitteln, was sie auch nicht taten.
Einige Monate später habe ich die Dame dann angerufen und wollte wissen wie es ihr so geht. Sie hat mir dann freudig erzählt, dass sie jetzt einen jungen Galgo hätte von einer Deutschen Organisation.
Hingefahren und mitgenommen...........ich war irgendwie schockiert, dass man jemanden mit so einem Gesundheitszustand einen so jungen Hund aufs Auge drückt, na ja verstehe es wer will!!!! Von dieser Orga würde ich nie einen Hund nehmen, dann schon Lieber auf Leber und Nieren geprüft werden als gar nicht.
Liebe Grüße Monika
 
Ich kann leider mit schlechtem Beispiel dienen:

Bin einmal mit einer richtigen Flotte von Autos in den Osten zu einer Auffangstation gefahren (war das erste und letzte Mal für mich). Es war ein richtiger Massenauflauf und dort angekommen sprangen alle Menschen aus dem Auto und los ging's. Da waren Leute, die wollten einen Hund fix übernehmen, es gab Leute, die wollten als Pflegestelle agieren, da waren Leute, die nur Spenden brachten, ...

Auf dem Gelände wurden die Hunde wie Waren herum gereicht. "Schau der is doch herzig, den nehmen wir mit!" "Ja, aber den nehmen wir auch noch mit, der hat nämlich ein verkürztes Beinchen!" "Okay, aber schau mal, da hinten! Ich kenn eine alte Dame in Wien, die nimmt den sicher, nehmen wir ihn mit!" Und so ging's dahin.

Es wurde in letzter Minute vor der Abfahrt noch ein Hund miteingeladen, wo dann während der Fahrt nach Wien erst eine Pflegestelle in Deutschland kontaktiert wurde, die ihn eventuell nimmt...

Ich habe mich für eine (Pflege-)Hündin entschieben, wobei vor Ort nicht mal meine Personalien aufgenommen wurden.

Ich bin deshalb nicht mehr sonderlich positiv gestimmt, wenn es um Auslands-Tierschutz-Organisationen geht. Weiters arbeite ich bei einem Tierarzt und was da für Storys ans Tageslicht kommen...*grusel*

Aber natürlich mag es auch seriösen Tierschutzorganisationen geben, die die Tiere gewissenhaft vermitteln.

lg Cony
 
Ich kann leider mit schlechtem Beispiel dienen:

Bin einmal mit einer richtigen Flotte von Autos in den Osten zu einer Auffangstation gefahren (war das erste und letzte Mal für mich). Es war ein richtiger Massenauflauf und dort angekommen sprangen alle Menschen aus dem Auto und los ging's. Da waren Leute, die wollten einen Hund fix übernehmen, es gab Leute, die wollten als Pflegestelle agieren, da waren Leute, die nur Spenden brachten, ...

Auf dem Gelände wurden die Hunde wie Waren herum gereicht. "Schau der is doch herzig, den nehmen wir mit!" "Ja, aber den nehmen wir auch noch mit, der hat nämlich ein verkürztes Beinchen!" "Okay, aber schau mal, da hinten! Ich kenn eine alte Dame in Wien, die nimmt den sicher, nehmen wir ihn mit!" Und so ging's dahin.

Es wurde in letzter Minute vor der Abfahrt noch ein Hund miteingeladen, wo dann während der Fahrt nach Wien erst eine Pflegestelle in Deutschland kontaktiert wurde, die ihn eventuell nimmt...

Ich habe mich für eine (Pflege-)Hündin entschieben, wobei vor Ort nicht mal meine Personalien aufgenommen wurden.

Ich bin deshalb nicht mehr sonderlich positiv gestimmt, wenn es um Auslands-Tierschutz-Organisationen geht. Weiters arbeite ich bei einem Tierarzt und was da für Storys ans Tageslicht kommen...*grusel*

Aber natürlich mag es auch seriösen Tierschutzorganisationen geben, die die Tiere gewissenhaft vermitteln.

lg Cony

Sonntag war ein Pflegehund?
 
So begrüßenswert ich Tierschutz finde, so skeptisch stehe ich mittlerweile Auslandstierschutz gegenüber.

Ich orte da durchaus auch einen Zusammenhang zu der völlig überhand nehmenden Mehrhundehaltung (ich seh meine 3 schon als kritisch) - der Trend geht eindeutig zu immer mehr, möglichst geretteten Hunden. Teilweise ist das bereits mehr Hundehortung, als Hundehaltung. Auch das sehe ich nicht mehr ganz so locker.

"Gerettet Hunde" sind absolut modern - nicht dass ich nicht jedem Hund einen guten Platz gönnen würde, bei den zigtausend Hunden, die jährlich über Österreichs Grenzen gebracht werden, bezweifle ich aber, dass die ausschließlich an supertolle Spitzenplätze kommen. Das Argument "Hauptsache der Hund ist raus aus der Tötung, hat ein Dach über dem Kopf und eine volle Futterschüssel. Hunde aus dem Tierschutz sind soooo dankbar" kann ich schon nicht mehr hören.

Aktuell hab ich mit 3 Auslandshunden zu tun, 2 davon meine eigenen. Alle drei nicht ganz einfach, einer sogar ziemlich problematisch - und zwar nicht zwangsläufig allein wegen seiner "tragischen Kindheit", sondern weil die Was Auch Immer Mischung an Rassen keine glückliche ist und der Hund einige ansich normale Verhaltensweisen mitbringt, die keiner erwartet hatte - weil der sah halt so knuffig aus.

Meine eigenen Hunde waren beide bereits in Österreich vermittelt, der eine wurde nach 5 Monaten abgegeben, die andere nach 2 oder 3 Wochen. Aber Hauptsache, wir schippern massig Hunde tausende Kilometer quer durch Europa, damit sie dann in Österreich die Runde machen. Sehr toll auch der Podenco neulich im Wr. Tierschutzhaus. Erst karrt man einen Hund einer sehr ursprünglichen Rasse, der sicher kein Allerweltshund ist, von Spanien nach Ö, damit er dann hier erst recht wieder im Tierheim sitzt.

Diese Bestellmentalität "Ich sehe Hund am Foto - ich bestelle Hund - ich kaufe Hund" mißfällt mir zunehmend, auch wenn ich selbst nicht anders gehandelt habe.

Zu den Orga-Erfahrungen:

Mit Orga eins hab ich lange Mails ausgetauscht, meine Lebenssituation quasi bis auf die Staubmilbe Olga hinten links in der Matratze geschildert. Vorkontrolle fand dann über einen anderen Verein statt, war im Prinzip ein Gespräch in einem Lokal, verlief positiv.
Hündin 1 für die ich mich beworben hatte, war nach dieser Vorkontrolle plötzlich "verschollen" und außerdem war sie ja nie bei diesem Verein, man hätte nur für irgendjemanden ein Foto online gestellt. Bei Hündin 2 das selbe Spiel. Also weiter überlegt und einen weiteren Hund gewählt. Plötzlich die Mitteilung "Sie haben einen Kampfhund" (woraus ich nie einen Hehl gemacht hatte), ein paar ziemlich patzige Ansagen - das mir auf der Zunge liegende "blöder Trampel" hab ich mir leider gespart - "Wir vermitteln keine Hunde an Menschen mit Kampfhunden. Das ist zu gefährlich, der wird den anderen Hund töten." Danach Funkstille, obwohl ich ausgesprochen höflich blieb.

Orga zwei, die Vermittlerin war sehr bemüht - und hat sich danach leider aus dem Tierschutz zurückgezogen. Auch hier gab es zwar "Kampfhundbedenken", den ungeliebten Restposten durfte ich dann allerdings schon haben, die "Prunkstücke" in der Sammlung allerdings nicht.
Der Vermittlungsablauf war meines Erachtens nach dennoch sehr fair und umfassend.

Orga drei: ich hatte mich als Pflegestelle beworben, da es keine Möglichkeit der Vorkontrolle gab, hab ich die Daten der Orga, die mich und meine Hunde kennt, weitergeben, zwecks der Einholung von Erkundigungen. Am selben Tag noch der Anruf, der Hund kommt morgen - davon war zuvor keine Rede (das Eilverfahren lässt darauf schließen, dass der Hund ohnehin transportiert worden wäre, egal ob ein Platz vorhanden ist, oder nicht). Also 600 km Fahrt organisiert, um einen Hund abzuholen, der zuvor 26! Stunden Autotransport hinter sich hatte. Hund kam mit einer hochgradig vereiterten Kastrationsnarbe und Fieber an. Auf das Jammern der Orga hin "Wir haben ja kein Geld", hab ich einen Großteil der gleich ab Tag 1 fälligen Tierarztkosten selbst übernommen. Wobei ich das Problem nicht so sehr in den für mich entstandenen Kosten sehe, ich hätte den Hund auch gerne behalten, wenn nicht die Gefahr bestanden hätte, dass das Rudel kippt - ich sehe vielmehr ein Problem darin, Hunde en masse zu "retten", ohne das nötige Kapital für Notfälle parat zu haben (oder nur eingeschränkt transportfähige Hunde zu transportieren - unter tierschutzwidrigen Bedingungen) und dann noch rumzujammern "Ja, diese Spanier", den Transport haben Österreicher organisiert und sie sind es auch, die eine Menge an Hunden importieren, die ihnen dann finanziell oder platzmäßig über den Kopf wächst. Trotz all meiner Kritik verlief diese Vermittlung ansich okay, die Altersangaben des Hundes haben zwar bei weitem nicht gestimmt - statt eines 3+ jährigen Hundes hatte ich einen kaum ein Jahr alten Hund zuhause - eine Kombination die ich bereits im Vorfeld für problematisch erachtet hatte und bei allen Gesprächen mit versch. Orgas darauf hingewiesen hatte, dass ein "zu junger" Hund aufgrund meiner eigenen Hundekonstellation nicht in Frage kommt.

Orga vier - eigentlich eine Privatinitiative. Suchten dringend! einen Pflegeplatz für einen Windhundrüden, weil kein Platz und keine Erfahrung vorhanden. Die Vermittlerin hatte von Hunden ansich keine Ahnung, also hab ich allerhand Kontakte bereit gestellt und zig Telefonate geführt. Der Rüde war privat in Ungarn untergebracht. Ich hätte den Transport organisiert und mal vorsichtig angemerkt, dass ein Einhoder kastriert werden sollte, ob das denn nicht auf meine Kosten noch direkt vor Ort möglich wäre. Auf die Frage nach der Höhe der Schutzgebühr kam von der Pflegestelle nur ein "Wissen sie wie teuer diese Hunde hier sind? Der ist reinrassig", im Prinzip hätte ihn der Herr, ein ausgewanderter Wiener, gerne verkauft. Zwei Wochen zuvor hatte es noch geheißen, er kann dem Hund nicht gerecht werden, der Hund lebt nur in einem abgetrennten Bereich des Gartens und im Haus, weil der nicht zu den anderen, unverträglichen Hunden des privaten "Tierheims" darf, der Hund muss dringend weg - plötzlich kam dann die Frage auf, wie ich den Hund - als Windhundhalterin - denn überhaupt auslasten könnte, im Endeffekt hat er ihn anscheinend im Vorgarten behalten. War mir dann auch zu blöd, wenn erst wochenlang alle möglichen Foren mit Hilfegesuchen gefüllt werden und hinterher nur patzige Anworten kommen, weil die einzige Interessentin den Hund dann nicht richtig kaufen möchte.

Orga fünf suchte dringend eine Pflegestelle, ich habe mich spontan angeboten, auch hier keine Vorkontrolle, nur der Hinweis von Leuten, die mich mittlerweile kennen - durchwegs auch kritische Stimmen (was ich eigentlich begrüße - ich würde den meisten Menschen in meiner Lebenssituation keinen dritten Hund geben - mich kennen allerdings genug Leute, um zu sehen, dass es dennoch klappt). Die ausdrückliche Bedingung: Der Hund muss bekanntermaßen verträglich sein.
Hündin kam vom Fixplatz, wo man sie schleunigst loswerden wollte, wegen angeblicher Katzenunverträglichkeit (das Thema war nach 3 Tagen durch), der tatsächliche Abgabegrund muss ihr Problem mit anderen Hunden gewesen sein - kaum daheim angelangt, hat sie sich erst mal den Weg zu Sofa freigebissen. Vertäglichkeit im Rudel mittlerweile okay, ansonsten - nein - dieser Hund ist kein bisschen so unproblematisch, wie beschrieben. Auch wenn die Fehlinformation zum Gutteil den Vorbesitzern zuzuschreiben ist. Meine Bitte mit den Vorbesitzern Kontakt aufzunehmen, wurde geflissentlich ignoriert, hätte mir aber unter Umständen die ersten Tage erleichtert.
Diesen Hund hab ich nach einiger Bedenkzeit fix adoptiert, auch wenn sie sich nur langsam in die Gruppe einfügt und sicher der problematischste Hund ist - ganz ehrlich in erster Linie deshalb, weil ich nicht wollte, dass sie noch weiter herum geschoben wird, von einer Orga, die eine Vermittlung nach der anderen in den Sand setzt, das Bild des völlig unproblematischen Auslandshundes propagiert und dann noch so tolle Dinge behauptet wie "Galgos haben keinerlei Aggressionspotential. Galgos sind Fluchttiere", 10 Minuten laufen am Tag reicht denen übrigens auch :rolleyes: Das ist eine Art der Vermittlung und Fehlinformation die mich mittlerweile auf die Palme bringt. Da wird auf Teufel komm raus herangekarrt, letztens war dann ein Hund dabei, der kurz nach der Ankunft eingeschläfert werden musste, weil schwerst verletzt und keiner hat sich Gedanken über die Transportfähigkeit gemacht - auch hier "diese bösen Spanier haben uns einen kranken Hund untergejubelt" - ja himmelherrgott, dann packt`s halt nicht jeden Hund ein, der euch unter die Finger kommt. Oder ewiges Raunzen über diese bösen Adoptanten, die ihre Hunde gleich wieder abgeben. Ja wenn man den Leuten Märchen erzählt, gibt das oft recht schnell ein böses Erwachen.

Ich fand und finde jeden diese Hunde toll, meine beiden Spezialisten würd ich nicht mehr missen wollen - nur dieses um jeden Preis vermitteln, womöglich noch an Menschen, die allen Ernstes einen absolut pflegeleichten Hund erwarten, weil ihnen das von Orga Seite so weisgemacht wird, halte ich nicht für sinnvoll.

Außerdem läuft Auslandstierschutz völlig aus dem Ruder, niemand kann mehr nachvollziehen, wer aller wieviele Hunde über die Grenzen bringt und was dann damit passiert. Es gibt durchaus engagierte Orgas - zwei derer, mit denen ich zu tun hatte, würde ich aller Kritik zum Trotz dennoch als engagiert und seriös einstufen - nur jeder kocht sein eigenes Süppchen, das "Angebot" ist völlig unüberschaubar und wenn ich im Angebotsdschungel früher realisiert hätte, wieviele Windhunde auch innerhalb Österreichs und Deutschlands vermittelt werden, ohne dass man sie durch die halbe Weltgeschichte schleift, hätte ich eher einen solchen Hund genommen.

Falls ich wieder einmal vor der Entscheidung für einen Hund stehe, würde ich jederzeit wieder einen Tierschutzhund aufnehmen, aber nur noch regional, keinen extra herbeigeschafften. Vor lauter Auslandstierschutz geht nämlich der Inlandstierschutz ziemlich unter.

(Anmerkung: ich habe mich redlich bemüht, mich möglichst kurz zu fassen, ehrlich, das hätt noch viel länger werden können :)
 
Sehe ich genauso.
Nur wie wird man dem Herr?
Jeder 2te HH den ich beim spazieren gehen mit Stella kennen lerne, hat einen Hund "aus einer Tötungsstation". Was auffällig ist, ist dass es durchwegs reinrassig (Windhundartige, Merlefarbene) und/oder sehr hübsche Hunde (2 verschiedenfarbige Augen, "Huskyaugen") sind.
Das sollen alles Hoppalas / Straßenhunde sein???
Also die Straßenhunde, die ich in halb Europa sehe und gesehen habe, schauen sehr anders aus, kann ich nur sagen!
Warum ist es so einfach Hunde zu importieren?
 
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