Tierheim St. Pölten

Krambambuliiiii

Medium Knochen
Ich möchte kurz meine Erfahrungen mit dem Tierheim St. Pölten schildern.
Uns (Gartenanlage) ist ein Kater zugelaufen, der wirklich herzallerliebst ist. Wir, die Pächter, haben ihn regelmäßig gefüttert und ich habe ihn schlussendlich einen Namen gegeben auf den er auch nach ein paar Tagen brav gehört hat. So wurde er „unser“ Tiger. Jeder war hin und weg und war am überlegen, ihn mitzunehmen. Also wartete ich geduldig ab und versucht brav für ihn zu werben. Im Endeffekt war es aber dann so, dass sämtliche Pächter Winterdicht gemacht haben aber keiner Tiger ein schönes zu Hause geben wollte.

Da stand ich nun mit Tiger und ich überlegte hin und her, ob ich ihn nicht nehmen könne. NEIN, NEIN, NEIN – es geht nicht – drei Katzen – zwei Hunde – es reicht – es geht nicht mehr. Schlaflose Nächte hat mich Tiger gekostet, weil ich mich doch auch schon so in ihn verliebt hatte. Keiner mehr da – ich kann ihn nicht nehmen aber so sich selbst überlassen kann ich nicht…



Ich rief das TH – St. Pölten an, dass für den Bezirk Lilienfeld zuständig wäre… Ein sehr unhöflicher Mann war am anderen Ende der Leitung.
Man fühle sich nicht zuständig. Wer ist der Verpächter? Sie können keine Tiere aufnehmen, usw. Das waren seine Worte. Auf die Tatsache hin, dass Tiger ganz dringend einen Tierarzt braucht, da er nicht mehr ordentlich fressen kann und auch Zähnchen fehlen bzw. gebrochen sind und das Zahnfleisch entzündend ist, gab er mir nur die lapidare Ansage, dass man sich im TH – St. Pölten nicht um alles kümmern kann!?!?! Meine letzten Worte waren, dass der „Verein“ nicht den Titel Tierheim verdient hätten und, dass sie noch von mir hören werden. Dann beendete ich das Gespräch!


Am nächsten Tag versuchte ich es im TH – Baden. Die Dame war sehr sehr nett aber konnte Tiger auch nicht helfen, da sie selber restlos überfüllt ist und heute in der Früh wieder junge Kätzchen bekam, wo die Mama leider tot aufgefunden wurde L. Bei ihr hatte ich aber das Gefühl, dass sie mich und auch die Situation von Tiger versteht und uns auch geholfen hätte, wenn sie gekonnt hätte…


Gut, was nun? Ich befragte Google und fand die „Katzenhilfe Mostviertel“. Ich setzte mich mit der Dame in Verbindung und sie bot mir Hilfe an. Ich solle nach Altlengbach fahren und den Kater untersuchen lassen und auch eine Kastration würde der Verein übernehmen. Also fuhr ich nach Altlengbach mit Tiger und es stellte sich heraus, dass er Herpes auf der Zunge hatte. Er bekam eine Spritze und Antibiotika für die nächsten Tage. Sowohl die Dame von der Katzenhilfe Mostviertel also auch die Tierärztin waren sehr bemüht und bemühten sich um einen Pflegeplatz für Tiger…


Gott sei Dank hatte ich am nächsten Tag einen Fixplatz in Aussicht, den ich durch Zufall gefunden hatte. Ich fuhr also hin und wollte die Leute kennenlernen und auch das neue Umfeld, dass eventuell für Tiger in Frage kommen würde. Die Gegend war super – weit und breit keine Straße, nur die Zufahrt und einige Gefährten für ihn standen auch bereit. Also fuhr ich zurück in die Anlage und rief Tiger. Er kam sofort und mir brach es das Herz, dass das unser letzter gemeinsamer Weg war. Er war für alles so dankbar und so anhänglich.



Ich brachte ihn zu seiner neuen Familie, die schon alle bereit standen, als wir ankamen. Vor lauter Angst hat er sich angemacht und am liebsten hätte ich ihn wieder eingepackt aber da mussten Tiger und ich durch – es war das Beste für ihn…
Am nächsten Tag ging es schon besser und nach einer Woche war er schon wieder ganz der Alte – „mein“ Tiger. Er hat sich richtig gefreut, als er mich sah und er sah auch schon viel besser aus. Er konnte wieder richtig fressen und ein kleines Bäuchlein war auch schon angesetzt.


Ich bin froh, dass es so ausging aber was hätte ich gemacht, wenn uns die Katzenhilfe Mostviertel nicht geholfen hätte und ich nicht so schnell einen tollen Platz gefunden hätte???


Auf das TH-Baden darf man nicht böse sein, denn die wären für Lilienfeld gar nicht zuständig. Aber ich kann doch nicht einfach zum TH-St. Pölten fahren und den Kater in eine ungewisse Zukunft geben, wo man mir am Telefon schon erklärt, dass es einfach niemanden interessiert was mit dem Kater passiert. Das ist Tierschutz???


Im Abschluss möchte ich nochmal erwähnen, dass ich vom TH – St. Pölten mehr als enttäuscht bin und ich auch an der Sache dran bleibe. TH-Baden sehr nett und verständnisvoll war aber halt restlos überfüllt und die Katzenhilfe Mostviertel sofort ihre Hilfe bereitgestellt hat und auch sofort einen Tierarzt zugesagt hat. Vor allem haben sie Wort gehalten!
 
Mein uns gab´s in der weiteren Nachbarschaft einen ähnlichen Fall mit einem Hund.

Besitzerin verstorben - Nachbarn und Sohn (welche den Hund beide nicht nehmen konnten) wollten den Hund ins St. Pöltner TH bringen und man sagte ihnen, das sei absolut kein Notfall (nein, die Dame ist zum Spaß verstorben....:rolleyes:), sie könnten den Hund nur in Pension nehmen.....

Ich persönlich hab noch nie ein Tier dort abgegeben.....aber alleine was gelogen wurde bei den beiden Tieren, welche ich aus diesem Tierheim hatte/habe. Unverständlich und absolut nicht notwendig.
 
Hallo Tipsy,

ich habe von verschiedenen Seiten jetzt schön gehört, dass sich das TH - St. Pölten wohl kein Bein ausreisst :mad:.

Die Frage ist nur (die werden doch sicher vom Land gefördert, oder?), wie es sein kann, dass kleine Vereine, die von Spendengeldern abhängig sind mehr für ein Tier tun können, wie ein Tierheim (wenn man es so nennen darf)? Und wir wissen alle, wie es mit Spenden aussieht, weil jeder heute schon auf den Euro schauen muss :rolleyes:
 
ich gebe zu, Gschichtln dieser oder ähnlicher Art habe ich aus unterschiedlichsten Ecken schon über fast jedes TH mal gehört. Mir selbst ist es schon passiert, dass ich einen gefundenen Hund ins TH (nicht das in St. Pölten) brachte, denn bei mir behalten kam damals mit 3 Pflegis schlicht nicht in Frage. Dort wurde ich behandelt wie ein halber Verbrecher, es wurden mir reihenweise Fangfragen gestellt - man wollte mir ganz offensichtlich nicht glauben, dass ich den Hund gefunden habe (immerhin hatte ich auch noch ein passendes HB und einen Mauli, als Hundesitter und Pflegestelle nicht so ungewöhnlich :o). Ich habe mir damals geschworen, sowas niieee niiieee wieder zu machen. Irgendwen werd ich schon finden, der den Hund aufnimmt, bis sich der Besitzer gefunden hat oder ein neuer Platz gefunden wurde, sollte sich niemand mehr melden. Aber das Theater, das damals veranstaltet wurde tu ich mir sicher nicht mehr an - ich empfand es schlicht als bodenlose Frechheit :o.

Warum sowas offenbar immer und immer wieder an allen möglichen Stellen passiert, ist mir leider nicht ganz klar. Ich denke es wird mit der Überforderung bzw. teilweise auch Abstumpfung der Leute im TH zu tun haben, wenn man ständig übervoll ist, die Leute immer wieder mit Lügengschichtln daher kommen, etc. etc. etc.

In Ordnung ist es dennoch nicht... :(

PS: der von mir gefundene Hund wurde übrigens einige Tage später abgeholt, um die Auskunft hab ich auch kämpfen müssen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Tatsache ist aber auch, dass man sich wenn man eine herrenlose Katze füttert und betreut automatisch zum Halter dieser macht. Es ist natürlich klar, dass man einem armen Tier in Not hilft, aber man muss sich schon auch der Konsequenzen klar sein. Ich kann das Tierheim schon verstehen, wenn die Kapazitäten nun mal erschöpft sind, kann kein weiteres Tier aufgenommen werden. Es ist auch kein Tierschutz die Katzen übereinander zu "stapeln".

Zum Glück ist ja für den Kater alles gut ausgegangen:)
 
Mir ging es ähnlich, als uns eine halbverhungerte Findlingskatze gebracht wurde. Auf meine Anfrage ans Tierheim St. Pölten ob vielleicht jemand eine solche vermissen würde, kam die knappe Antwort dass nichts bekannt sei und sie auch auf keinen Fall aufgenommen werden kann. (was ich erstmal noch gar nicht gefragt hatte) – Na danke auch für die Hilfe. :rolleyes:
Scheinbar fühlt sich der Tierschutzverein St. Pölten für "irgendwelche" gefundene oder gerettete Tiere nicht zuständig. Aber Spenden wollen sie natürlich schon haben. Wenn sie überfordert sind meinetwegen, aber die unfreundliche und abwiegelnde Art hat sich schon herumgesprochen. Und diese Taktik finde ich ziemlich frech.
Mich würde auch interessieren ob andere Erfahrungen gemacht wurden, oder ob das dort die Regel ist. Denn wie man sieht geht es bei anderen Organisationen auch anders. Wo nicht erwartet wird, dass man das Tier einfach liegen lässt. "Das regelt sich von allein, eine Katze weniger auf dem Stapel".
 
Ich hab leider auch nicht grad die besten Erfahrungen mit ihnen gemacht.

Speziell gings damals um einen Hund der unverträglich war und andere Hunde mit Verletzungsabsicht immer wieder angriff und auch Kinder nicht allzu gern mochte.
Da meinte das TH nur, dass sie prinzipiell keine unverträglichen Hunde aufnehmen, weil die so schwer zu vermitteln seien.
Fertig. Und das obwohl die Familie mit Kleinkind sehr verzweifelt war und auch gesagt hat, dass sie den Hund einschläfern lassen werden, weil sie schon so lange einen Platz für ihn suchen und sich die Situation mit Kind täglich zuspitzt.
Aufgenommen hat ihn dann ein anderes TH.

Auch als ich vor ca. 2 Jahren persönlich dort war mit meinem Mann um mich für eine Patenschaft zu bewerben, wurden wir nur gestresst abgewimmelt (obwohl Besuchszeit war) und wir sollten ein ander Mal kommen.
Haben wir getan, aber auch diesmal wieder: keine Zeit, Hunde können sie sowieso nicht sehen, weil zu wenig Personal da...
Naja, hat sich dann für uns erledigt.

Schade, ich hätts nett gefunden ein TH in meiner Gegend unterstützen zu können, aber SO sicher nicht.
 
Keine Frage, dass es die Mitarbeiter in TH nicht leicht haben.....denen kommt natürlich einiges unter.
Und sicher auch genug Lügengeschichten um die Abgaben oder Fundgründe eines Tieres.

Aber die Taktik das Tier nicht zu nehmen bringt bei genau solchen Leuten, die die Tiere um jeden Preis loswerden wollen sowieso nix. Dann wird der Hund ausgesetzt oder die Katze über den Zaun des Heimes geworfen usw.

Und das bewusste anlügen (Vorgeschichte bekannt!) über Hunde die vermittelt werden find ich zum Teil bescheuert und zum Teil gefährlich.
Es gibt einige Vereine, wo die Leute wirklich kaum was über die Hunde wissen und die trotzdem nicht lügen, beschönigen und verjüngern.

Und ja, es stimmt....immer weniger Leute werden genau solche Tierheime und Vereine unterstützen.
Wozu auch?
 
Keine Frage, dass es die Mitarbeiter in TH nicht leicht haben.....denen kommt natürlich einiges unter.
Und sicher auch genug Lügengeschichten um die Abgaben oder Fundgründe eines Tieres.

Aber die Taktik das Tier nicht zu nehmen bringt bei genau solchen Leuten, die die Tiere um jeden Preis loswerden wollen sowieso nix. Dann wird der Hund ausgesetzt oder die Katze über den Zaun des Heimes geworfen usw.

Und das bewusste anlügen (Vorgeschichte bekannt!) über Hunde die vermittelt werden find ich zum Teil bescheuert und zum Teil gefährlich.
Es gibt einige Vereine, wo die Leute wirklich kaum was über die Hunde wissen und die trotzdem nicht lügen, beschönigen und verjüngern.

Und ja, es stimmt....immer weniger Leute werden genau solche Tierheime und Vereine unterstützen.
Wozu auch?

du ich bin voll deiner Meinung, auf jeden Fall. Wie gesagt, auch wenn ich die Gründe bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen kann, ist es definitiv nicht in Ordnung! Noch viel weniger ist es in Ordnung Hunde unter falschen Tatsachen zu vermitteln aber da sind sie meines Wissens nach auch nicht die einzigen im großen Pool der TSVs in Österreich. Vielleicht stumpfe ich auch mittlerweile ab bei solchen Gschichtln, weil ich sie einfach schon zu oft gehört habe... :o

Nur... es ist auch bei mir selbst schon vorgekommen, dass ich irgendwann am Telefon unfreundlich geworden bin oder einfach aufgelegt habe, wenn irgendein Interessent mal überhaupt nicht einsehen wollte, warum ich ihm überhaupt Fragen stelle, ich nicht denke, dass der Hund für ihn geeignet ist, ich keine Hunde an Zwingerhaltung vermittle, etc. etc. etc. Auch das kommt vor und vielleicht hilft es dennoch auch die andere Seite zu verstehen - denn ich denke auch das ist nie verkehrt ;).
 
Tatsache ist aber auch, dass man sich wenn man eine herrenlose Katze füttert und betreut automatisch zum Halter dieser macht.

Da war aber das Tierheim ganz ganz anderer Meinung. Die wollten nämlich unbedingt wissen, wer der Verpächter ist, denn der hätte jetzt die Verantwortung - der hat ihn aber nicht gefüttert.

Ich bringe es halt nicht zusammen, einem Tier nicht zu helfen bzw. zu füttern... Ich wollte diesem Kater nur Gutes tun. Egal welches Tier Hilfe braucht, werde ich mich auch weiterhin nicht umdrehen und gehen...

Wie oben schon geschrieben, wenn ich nur irgendeine Möglichkeit gesehen hätte Tiger aufzunehmen, dann hätte ich das getan. Ich habe aber zum Wohl meiner Tiere und zum Wohl von Tiger gehandelt ;)
 
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