Thema Hundeerziehung

Ich glaub, Du hast mich schon wieder missverstanden. Ich bin seit meiner frühesten Kindheit (ich glaub, beim ersten mal war ich vier) mit Jagdhunden im Wald unterwegs. Jagdhunde, die sich von mir nicht lösen würden, wären wohl kaum hilfreich gewesen. Ich hab ungefähr alles, was man in Bezug auf Jaghundeausbildung falsch machen kann, gesehen (leider sehr oft auch den Tele-Einsatz), hab auch selbst sehr viel falsch gemacht, weil ichs als Jugendliche einfach nicht besser wusste. Mittlerweile aber eben schon. In all den Jahren hat sich etwas gezeigt, wovon ich genau darum so überzeugt von der Richtigkeit meiner Ausbildungsmethode bin: Ich habe in dieser langen Zeit nur zwei wirklich nachahmenswerte (Jagd-)Hundeführer getroffen. Der eine war ein Jäger, der andere ein Wilderer. Was die beiden von den vielen anderen (meine Familie mit eingeschlossen) deutlich unterschieden hat, war, dass sie all diese Dinge, über die wir hier diskutieren, anscheinend instinktiv richtig gemacht haben. Die überraschenden Gemeinsamkeiten waren: die Hunde (ein Pointer und ein Border Terrier) schliefen im Bett (oder Zelt), die beiden teilten ihre Mahlzeiten mit den Hunden (den gesundheitlichen Aspekt dieser Fütterungsweise einmal außer Acht gelassen), keiner der Hunde wurde je bestraft, keiner konnte irgendwelche sinnlosen "Kommandos", alles, was diese beiden Menschen mit ihren Hunden unternahmen, war für die Hunde verständlich und keiner der Hunde wäre je auf die Idee gekommen, alleine jagen zu gehen oder sonstwelchen "Ungehorsam" zu zeigen - sie hatten es schlichtweg nicht nötig!

Das ist die Art, wie ich mit meinen hundlichen Freunden leben will und es auch tu. Und aus diesem Grund sind für mich Aussagen wie "ein Platz ist ein Platz, wo auch immer..", oder "ein Tele hat manchmal seine Berechtigung" oder "mein Hund hat dieses und jenes zu tun..." Zeichen für ein noch-nicht-verstanden-haben, was Hundehaltung sein könnte und deshalb tu ich mir auch so schwer damit!

LG
Ulli


Ich denke, dass unsere Gesellschaft das aber nicht als Norm ansieht, das geht schon sehr zurück an die "Wurzeln"...
 
Ich denke, dass unsere Gesellschaft das aber nicht als Norm ansieht, das geht schon sehr zurück an die "Wurzeln"...

Ich glaub das hat nix mit Wurzeln zu tun.

Ich glaube was Ulli meint ist einfach mit dem Hund so zu leben, dass es einfach gewisser Korrekturen gar nicht bedarf.

Schau, mein Pflegedobi den ich hatte hat bei deren Besitzern gejagt, ist einfach stundenlang davon gelaufen, hat Katzen des Nachbarn schwer verletzt, usw.
Wenn er bei mir war hat ist er nie davon gelaufen, hat nie gejagd, hat die Katzen meiner Freundin einfach ignoriert.
Was hab ich anders gemacht, als die Besitzer zwei Stunden vorher oder nachher? ich weiß es gar nicht wiklich, es ist schwer zu erklären.
Ich war einfach ich und hab den Hund respektiert so wie er ist. Dadurch konnte er Vertrauen aufbauen und somit kam die Aufmerksamkeit. Im Gegenzug hab ich ihm vertraut, somit hat er mir Aufmerksamkeit und Respekt geschenkt.
 
Ich denke, dass unsere Gesellschaft das aber nicht als Norm ansieht, das geht schon sehr zurück an die "Wurzeln"...

Ich wohne jetzt auch nicht mehr auf einem Berg am Waldrand, sondern in einer Reihenhaussiedlung - man kann die Wurzeln aber sehr gut adaptieren, wenn man wirklich Lust dazu hat. Meine Hunde dürfen auch nicht mehr jagen um Wild zu stellen, oder aus dem Bau zu treiben. Jetzt jagen sie, um mir einen Bau zu "zeigen", für sie macht das keinen Unterschied, ob das finale "Kommando" kommt, oder nicht, es geht rein um die Zusammenarbeit.

LG
Ulli
 
Wie gesagt, bei diesem Thema gehen die Meinungen auseinander und jeder hält es so wie er will.
Es war aber mal nett einen Gedankenaustausch darüber zu haben.

Resultat für mich darauß:
Im Grunde genommen halten hier es die meisten ähnlich, nur sind die Begriflichkeit ein bisschen anders.:)

War eine nette Diskussion (auch ziemlich ruhig und gesittet)!

LG
Natalie
 
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