Sozialisierung....

Nivalis

Super Knochen
nur bis zu 12 lebenswoche des hundes möglich, oder kann man danach auch noch mit dem hund daran arbeiten?

Ich werf das jetzt einfach mal so hier rein ohne meine meinung dazu zu schreiben....eure meinung interessiert mich brennend :)

Mich + Rasselbande
 
Hab mal gelesen, dass Sozialisierung ein ganzes Hundeleben stattfindet. Ist halt ein größerer Nachholbedarf und noch mehr Einfühlungsvermögen notwendig. Prinzipiell sollten sich jedoch nur Menschen mit viel Hundeerfahrung um solche armen Würmer annehmen sollte. Ich persönlich würds mir nicht zutrauen.
 
Winnie Puh schrieb:
Hab mal gelesen, dass Sozialisierung ein ganzes Hundeleben stattfindet. Ist halt ein größerer Nachholbedarf und noch mehr Einfühlungsvermögen notwendig. Prinzipiell sollten sich jedoch nur Menschen mit viel Hundeerfahrung um solche armen Würmer annehmen sollte. Ich persönlich würds mir nicht zutrauen.


also ich denke es kommt aber auch immer auf die schwere des problems an :)
denn auch hh mit weniger erfahrung können sehr einfühlsam sein u. so einem hund helfen (es leichter machen)
 
Nicht nur bis zur 12., sondern bis zur 16. Woche.

Danach : mit viel Geduld läßt sich schon noch einiges erreichen, glaube ich.
Allerdings, die Selbstverständlichkeit und Gelassenheit, mit der ein gut sozialisierter Hund an die Dinge des Alltags herangeht, wird man mit einem besonders schlecht sozialisierten Hund nie 100%ig erreichen. Aber das muß ja auch nicht immer sein, wer ist schon perfekt?
 
meine hundetherapeutin hat einmal gemeint: es ist besser wenn ein hund schlechte erfahrungen macht (zB ein strassenhund mit menschen) als gar keine, weil dann ein defizit in der gehirnstruktur entsteht das nicht mehr so leicht wegzubekommen ist als eine schlechte erfahrung
 
sim schrieb:
meine hundetherapeutin hat einmal gemeint: es ist besser wenn ein hund schlechte erfahrungen macht (zB ein strassenhund mit menschen) als gar keine, weil dann ein defizit in der gehirnstruktur entsteht das nicht mehr so leicht wegzubekommen ist als eine schlechte erfahrung
Obwohl das theoretisch schon eine gewisse Richtigkeit hat, würde ich mich doch hüten, das so unreflektiert in ein Forum zu schreiben, denn mit schlechten Erfahrungen handle ich mir eine Menge an Verhaltensweisen (z.B. Angst, Mißtrauen) ein, die dem Haus- und Sporthund das Lernen wieder erschweren. Natürlich gehören auch gewisse negative Erfahrungen zum Lernen (z.B. Dornenbusch --> tut weh), aber lieber habe ich einen Hund, der langsamer lernt, als einen, der durch (viele) schlechte Erfahrungen negativ geprägt und dadurch wiederum in seinem Vertrauen und im Lernen gehemmt ist.

LG, Andy
 
Nivalis schrieb:
nur bis zu 12 lebenswoche des hundes möglich, oder kann man danach auch noch mit dem hund daran arbeiten?

Ich werf das jetzt einfach mal so hier rein ohne meine meinung dazu zu schreiben....eure meinung interessiert mich brennend :)

Mich + Rasselbande
Es gibt bei Hunden verschiedene sog. "lernsensible Phasen", von denen die wichtigste jene ist, die allgemein als Sozialisationsphase bezeichnet wird. Die Dauer dieser ersten lernsensiblen Phase ist individuell von Hund zu Hund verschieden und endet in etwa zwischen der 12. und 16. Lebenswoche.

LG, Andy
 
Andreas MAYER schrieb:
Es gibt bei Hunden verschiedene sog. "lernsensible Phasen", von denen die wichtigste jene ist, die allgemein als Sozialisationsphase bezeichnet wird. Die Dauer dieser ersten lernsensiblen Phase ist individuell von Hund zu Hund verschieden und endet in etwa zwischen der 12. und 16. Lebenswoche.

LG, Andy


danke, denn das sie sogar bis zur 16. lebenswoche gehen kann wusste ich absolut nicht



aber ich bin auch der meinung, das man wenn man viel geduld und zeit hat, man kleinere probleme (nichts gravierendes) auch einem älteren hund noch beibringen kann........nur muss man wirklich viel liebe/zeit/usw mitbringen
 
Nivalis schrieb:
danke, denn das sie sogar bis zur 16. lebenswoche gehen kann wusste ich absolut nicht
Um mit Feddersen-Petersen zu sprechen: "Die typische Hundeentwicklung gibt es wahrlich nicht." Nach ihren Erfahrungen und Forschungen gibt es neben individuellen auch rassebdingte Unterscheide im Entwicklungstempo. Z.B. sind Boder Collies, verschiedene Terrierrassen und Huskys im Vergleich zum Wolf eher schneller in ihrer Entwicklung, hingegen weisen Deutsche Schäfer, Retriever und auch Pudel eher Verzögerungen auf.

F.-P. beschreibt die Sozialisierungsphase als gekennzeichnet durch das Auftreten aller Verhaltensweisen, die für die Beziehung der Welpen zur Umwelt (belebte und unbelebte) wichtig sind und durch das Ansteigem deren Aktivitätsphasen, insbesondere von der 3. bis zur 12. Woche. Einzelne Rassen (z.B. Pudel) behalten diese frühe sensible Phase sogar bis zur 20. Woche!

Nach F.-P. richtet sich der spätere "Sozialitätsgrad" nach den sozialen Erfahrungen in einer Phase, die zwischen der 3. und der 20. Woche liegt. Einen Höhepunkt dieser Phase ortet sie bei etwa der 7. Woche.

Quelle: "Hundepsychologie" von Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen

LG, Andy
 
Zuletzt bearbeitet:
wow danke, jetzt hast mich neugierig gemacht u. ich werd gleich mal ein wenig meine suchmaschinen anschmeissen .....klingt sehr interessant

danke für die mühe :)
 
und jetzt frag ich mal folgendes: ein hund, der ohne geschwister aufwächst hat somit keine sozialisierung mit gleichaltrigen, er hat nur mit seiner mutter zu tun.
ich denke, das beeinflusst auch die entwicklung.
gibt es irgendwo in der literatur darüber was zu lesen?
 
berta schrieb:
und jetzt frag ich mal folgendes: ein hund, der ohne geschwister aufwächst hat somit keine sozialisierung mit gleichaltrigen, er hat nur mit seiner mutter zu tun.
ich denke, das beeinflusst auch die entwicklung.
gibt es irgendwo in der literatur darüber was zu lesen?
Soziale Deprivation (sozialer Erfahrungsentzug) führt zum Deprivationssyndrom, einer schwerwiegenden Entwicklungsstörung, die sich auf alle Verhaltensbereiche auswirken kann.
Das Einschränken oder der Entzug dieser Erfahrungen führt zu einer irreversibel eingeschränkten Kommunikationsfähigkeit mit der Umwelt.

Als Folge sind Bewegungsstereotypien oder zwanghafte Verhaltensstereotypien (ein Hund kontrolliert dauernd seinen Sozialpartner bzw. ist sein Verhalten auf das Verhalten seines Sozialpartners fixiert) zu beobachten. Weiters ist das DS durch ständige Unruhe oder Apathie, plötzliche aggressive Reaktionen und zwanghaften Gewohnheiten gekennzeichnet. Erkundungs- und Spielverhalten ist gestört, Lernleistungen sind verringert, die Fähigkeiten zu sozialen Kontakten und zur sozialen Eingliederung sind herabgesetzt.

Quelle: "Hundepsychologie" von Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen

LG, Andy
 
Zuletzt bearbeitet:
Andreas MAYER schrieb:
Es hat etwa 500 Seiten und kostet etwa 41 Euro, ist aber jeden Cent wert. :)

LG, Andy


;) habs schon gefunden bei amazon...wird sofort bestellt...brauch eh wieder bücher zum verschlingen, da kommt mir dein tip nur zu recht ;D (jaja noch vor einem jahr warens fantasy bücher u. jetzt sinds hunde bücher *lach*)
 
Andreas MAYER schrieb:
Soziale Deprivation (sozialer Erfahrungsentzug) führt zum Deprivationssyndrom. einer schwerwiegenden Enzwicklungsstörung, die sich auf alle Verhaltensbereiche auswirken kann.
Das Einschränken oder der Entzug dieser Erfahrungen führt zu einer irreversibel eingeschränkten Kommunikationsfähigkeit mit der Umwelt.

Als Folge sind Bewegungsstereotypien oder zwanghafte Verhaltensstereotypien (ein Hund kontrolliert dauernd seinen Sozialpartner bzw. ist sein Berhalten auf das Verhalten seines Sozialpartners fixiert) zu beobachten. Weiters ist das DS durch ständige Unruhe oder Apathie, plötzliche aggressive Reaktionen und zwanghaften Gewohnheiten gekennzeichnet. Erkundungs- und Spielverhalten ist gestört, Lernleistungen sind verringert, die Fähigkeiten zu sozialen Kontakten und zur sozialen Eingliederung sind herabgesetzt.

Quelle: "Hundepsychologie" von Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen

LG, Andy

heeee, andy, danke!
das ist das erste was ich zum thema lese. bei menschen ist mir das durchaus geläufig, auch berufsbedingt, bei hunden dachte ich, sei die beobachtung(forschung) noch nicht so weit.
ich wurde durch posts hier im forum von besitzern, deren hunde einzelhunde waren, auf ähnliches verhalten wie polds verhalten aufmerksam. da muss ein zusammenhang bestehn, dachte ich, wollte aber nicht unbedingt mit der kinderentwicklung (stellung in der geschwisterreihe) vergleichen.
das buch ist gekauft! danke.
lg.m.
 
hab was vergessen: deprivation bezeichnet (zumindest beim kind) den zustand nach beziehungslosigkeit, bindungslosigkeit.
mein hund jedoch hatte bindung zu seiner mutter, jedoch keinerlei möglichkeit, rudelverhalten zu üben. das resultat sah ich sehr bald, gepaart mit falschem verhalten meinerseits gabs halt die katastrophe.
 
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