Sind Schlittenhunde anders?

Sonja1

Medium Knochen
Meine Frage betrifft die Sozialisierung von Schlittenhunden die im Sport, sprich zu Rennen, eingesetzt werden. Mein Ex-Freund hat mir heute von seinem Freund erzählt, den ich auch flüchtig kenne, da er bei uns in der Nähe wohnt, das seine Hunde, besagte Schlittenhunde ich glaube ein Malamut und 3 Sibiren Husky, ganz genau weiß ich es jetzt nicht, jeden fremden Hund der ihnen zu nahe kommt, ich zitiere wörtlich: zerlegen. Im Winter haben sie einen Dackel der ihrem Gespann zu nahe gekommen ist von vorne bis hinten durchgereicht, so seine Worte . Der kleine Kerl war natürlich nicht mehr zu retten. Sein Leitrüde hat auch einen neu aufgenommenen Jungen Rüden getötet, warum: keine Ahnung.
Ist das normal bei diesen Hunden, oder ist hier grundsätzlich etwas schiefgelaufen.
Akzeptieren diese Hunde nur das eigene Rudel und bekämpfen erbarmungslos jeden Aussenstehenden? Ich kann mir das nicht recht vorstellen. Wir haben darüber eine Weile diskutiert sind aber auf keinen grünen Zweig gekommen. Mein Ex-Freund findet das normal. Ich eigentlich nicht. Habe aber keine Erfahrung mit dieser Art von Hunden, oder liegt es an der Haltung. Kann mir hier jemand weiterhelfen? :confused: :confused: :confused:
 
Hallo Sonja,

ich schreib dir hier mal aus meinen persönlichen Erfahrungen. Mein Stiefonkel hat 7 Huskys. Die 7 verstehen sich super untereinander es gibt auch welche die später dazugekommen sind allerdings als Welpe. Die Hunde sind super brav auf meine Frage: Wie ist das wenn ein Hund bei euch zu besuch kommt antwortete er, das ist verschieden sie meiden es aber eher weil es das Territorium ihres Rudels ist und wenn da ein fremder Hund kommt und zu stänkern anfängt ist es zu gefährlich das Rudel würde sich gegenseitig beschützen was das bedeutet kannst du dir ja denken.
Sie hatten aber schon einmal Besuch von einem Freund der kam mit seinem Pitbull der Hund hat sich sofort unterworfen da gab es keine Probleme.
Allerdings würde ich meine nicht dorthin mitnehmen auch wird es weitgehend vermieden das Hunde zu besuch kommen das Risiko ist immer gegeben bei solch einem großen Rudel.
Wenn sie Rennen fahren gibt es eigentlich nie Probleme.

Es ist schwer zu pauschalisieren das was du aber schreibst trifft bei "unseren" bedingt zu habe aber schon von anderen Vorfällen gehört wo Huskyrudeln einen fremden hund wörtlich "zerlegt" haben, bei "uns" war das bis jetzt zum Glück noch nie.
Geht man mit einem von ihnen auch alleine gassi gibt es keine probleme ich glaueb es liegt viel mehr daran das sich ein Rudel eben gegeseitig beschützt und verteidigt, da liegt es in der Hand der Besitzer Acht zu geben und die Lage richtig einzuschätzen.

LG Veilchen
 
Zuletzt bearbeitet:
@sonja 1

ich kann dir da ein bisserl auf die sprünge helfen.

es ist im allgemeinen so, dass ein schlittenhunde-gespann, sehr aufeinander abgestimmt ist, sich im fall der fälle aufeinander verlassen muss, und eine strengere hirarchie hat, als ein famiilienhunderudel. es geht hier um sport und im "leistungssport" sind die regeln noch strenger.

ein rudel schlittenhunde kann es sich nicht leisten, dass ein einzelnes individuum die gruppe stört, darum werden bei hunderennen dieser art auch halter von besucherhunden gebeten nicht zu nah an ein gespann heranzugehen. man kann das ungefähr so sehen, wie bei einem blindenhund. ein hund in einem gepann hat eine bestimmte aufgabe und darf sich nicht beirren lassen, dafür sorgt zum einen der halter und zum anderen die hunde im rudel.

schlittenhunde sind von charakter her ziehmlich selbstständig und das müssen sie auch sein, um ihre aufgabe zu erfüllen. bei langstrecken-rennen durch die wildnis ist ein musher (schittenfahrer) auf den instinkt seiner hunde angewiesen. der hund würde z.b. wege meiden, wo er merkt, es geht gefahr aus (bär, oder eisbruch im see,...) pfuscht man da zu viel hinein, dann verlässt sich der hund nicht mehr auf seinen 6ten sinn, sondern auf die anweisungen des mushers. man darf auch nicht vergessen, das die hunde vor einem rennen, oder beim training unter einem gewissen druck stehen.

ich glaube zwar, das euer bekannter ein bisserl eindruck geschunden hat und "geflunkert" hat, aber im großen und ganzen geht es bei schlittenhunden, vorallem bei denen die für den sport gehalten werden eher rauher zu.

lg
 
Es ist mir schon klar das es bei den Schlittenhunden eher rauher zugeht, aber die Tatsache das es meist gleich bis zum Äussersten geht hat mich doch etwas schockiert muss ich sagen. Vieleicht hat er etwas geflunkert, das kann schon sein, nur ich finde nicht das er sich in ein positives Licht setzt wenn er solche Sachen von seinen Hunden erzählt.
Ich würde mich auch nie in die Nähe wagen wenn er mir mal in den Wiesen unterkommt. Aber, weil ich die Hunde bei Ihrer "Arbeit" nicht stören will. Die Tatsache, das es für meinen Wuff sehr gefählich werden kann, hab ich bislang zu gering eingeschätzt, das muss ich zugeben. Ich war wohl etwas blauäugig. :o
 
Also ich hab das auch schon gehört. Einmal, als ich in Tirol auf Urlaub war, und hinter unserem Haus war ein Schlittenhundezwinger. Die Besitzer des Hauses erzählten mir, dass die Schlittenhunde ausgebrochen seien und sich auf ihren eigenen kleinen Mischlingshund gestürzt hätten. Sie konnten ihn Gott sei Dank retten, aber er wäre sicherlich getötet worden.
Und die andere Geschichte steht in dem Buch "Schneekind", wo der Autor erzählt, wie ein zufällig vorbeilaufender Hund von seinen laufenden Hunden fast zerissen worden wäre, weil er ihnen zu nahe kam. Seine Hunde hätten sich auf jeden freilaufenden Hund gestürzt, den sie erwischt hätten.
Einzeln sind sie ja die Friedlichkeit in Person - da kenne ich auch einige. Aber im Rudel ist das ganz was Anderes!

Liebe Grüße, Rosmarie
 
ich würde mal sagen, man kann nicht alle in einen topf werfen. ;)

wer zum petmedia-treffen kommt, der wird meine akela kennen lernen, die ist auch ein schlittenhund und absolut lieb. ich halte auch zuhause ein minirudel, allerdings gemischt. nicht rein schlittenhund. und da übernimmt akela eher den zurückhaltenden part, der im notfall aber schnell zur stelle sein kann.

ich denke, die große gefahr ist die selbstständigkeit der schlittenhunde. es herrscht zwischen hund und herrl zwar eine beziehung, ich will nicht sagen eine weniger intensive als bei familienhunden, aber eine andere.

lg
 
Hallo!

Einzelne Schlittenhunde sind sicherlich nicht das Problem. Erst wenn mehrere Schlittenhunde beisammensind, wird es gefährlich. Das habe ich halt gehört und auch gelesen. Wir hatten auch 5 Jahre lang einen Schlittenhund als Pflegehund, und das war eine Seele von Hund - hätte niemals jemandem etwas zuleide getan, oder andere Hunde von sich aus angegriffen.

LG Rosmarie
 
Ich bin zwar kein Schlittenhundebesitzer nur glaube ich das alle Hunde egal welcher Rasse im Rudel mit vorsicht zu genießen sind.

Ich sehe es bei meinen eigenen.

Wenn sie im Rudel sind (die Hunde unserer Bekannten mit denen sie fast täglich zusammen sind) ist die hemmschwelle ganz niedrig und einer knurrt und die anderen fliegen den entgegenkommenden gleich in der Meute an.

Natürlich kam es noch nie zu einem Kampf da wir unsere Hunde dann immer rechtzeitig mit "hier" oder einen lustigen Ball spiel ablenken.

Aber es ist doch eine deutliche Wesensveränderung erkennbar als wenn meine beiden nur zu zweit sind.

Witzig irgendwie aber wenn mans weis kein Problem für den HF.

LG
CH
 
Hi Sonja

Eiiges wurde hier ja schon schön erklärt. Allerdings muss man dazu sagen dass solche Vorfälle sehr, sehr selten passieren.

Mir persönlich sind z.B einige Male Hunde beim Training ins Gespann gelaufen, wobei zwei Mal meine Hunde draufgezahlt haben und gebissen wurden von freilaufenden Hunden :(.

jeden fremden Hund der ihnen zu nahe kommt, ich zitiere wörtlich: zerlegen.

D awäre die Frage ob die sim Rudel passieren würde*wäre in meinem Fall genauso wenn der Hund versuchen würde eine meiner Hunde nazugreifen, da das Rudel zusammenhält. Reagieren sie auch einzeln auf fremde Hunde so, wurden sie zuwenig sozialisiert. So mancher Rudelhalter denkt ja es reicht wenn si eim Rudel leben. Nur Hunde die nie mit anderen Kontakt haben, außer dem eigenen Rudel vertragen sich auch nicht mit Fremdhunden.

Im Winter haben sie einen Dackel der ihrem Gespann zu nahe gekommen ist von vorne bis hinten durchgereicht, so seine Worte .

Da ist oft Flunkerei dabei. Ich hatte ein Mal einen Unfall mit einem Yorkie, der angreifend auf meine Hunde losstürmte, diese packten ihn und warfen ihn auf den Rücken. Der Kleine schrie natürlich gotts erbärmlich, aber passiert war ihm natürlich nix. In Kürze machte es jedoch die Runde, das hier zwei Schlitenhunde einen Yorkie zerrissen hätten*passierte damals noch in Wien* man sieht wie schnell solche Geschichten entstehen. Denn selbst die Besitzerin stellte ihren Hund als gerade noch vorm Tode gerettet hin :(

Sein Leitrüde hat auch einen neu aufgenommenen Jungen Rüden getötet, warum: keine Ahnung.

Auch das kann durchaus normal sein. Ich habe auch so einen Rüden der nicht akzeptiert wird udn nicht akzeptiert, hätte ich sie jetzt nicht getrennt, würde er früher oder später sterben. Der letzte Kampf der drei hat mir das gezeigt. Durchaus normal, in der freien Natur würde so ein Hund aus dem Rudel vertrieben, bzw. würde nach einem Kampf das Weite suchen, beim Menschen ist das nicht möglich. Da muss der Hundehalter auf solche Zeichen achten.

Ist das normal bei diesen Hunden, oder ist hier grundsätzlich etwas schiefgelaufen.

Es kann normal sein, man müsste wissen was genau der Grund war. Nur genau das kann in jedem größeren Hunderudel passieren.

Akzeptieren diese Hunde nur das eigene Rudel und bekämpfen erbarmungslos jeden Aussenstehenden?

Jedes Hunderudel wird zusammenhalten wenne in Außenstehender angreift, jedes normale Hunderudel wird wenn alles ok ist entweder mit dem anderen Hund spielen oder ihn ignorieren.

Mein Ex-Freund findet das normal.

Es kann den Umständen entsprechend normal sein.

lg Uschi & Rudel
 
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