seltsame tierheim-tipps

lisali

Neuer Knochen
hallo,
bin gerade über google zufällig auf die seite des tierheims "rhein-berg" gestolpert samt ihrer verhaltentipps. bin etwas irritiert, was auf einer tierheim-seite so empfohlen wird (zb. das anlegen der würgekette wird mit fotos erklärt und zitat: "Leinenruck und Wurfkette müssen dem Hund angepasst sein (lieber einmal richtig, evtl. etwas zu hart korrigierten als 10 Mal seidenweich. Mit laschen Korrekturen kann man einen Hund gewöhnen und abhärten")
nur falls es jemanden interessiert, man findet die seite unter dem tierheim "tierschutz rhein-berg" bei "wir über uns" und da ist dann der link zum artikel "Infoveranstalltung für Gassigeher".


 
Also, so wie ich das sehe, sind diese Tipps für Leute, die ins Tierheim kommen und dort helfen wollen, indem sie mit den Insassen Gassi gehen, und da schreckt es mich schon, dass die mit solchen Tipps und anscheinend schwierigen Hunden dann losgeschickt werden. Ein Hund im Tierheim, der ohnehin schon schwierig ist, weil er Weiß Gott Was erlebt hat, der dann mit solchen Tipps und einem Laien an der Leine losgeschickt wird, wird dann wahrscheinlich zum absolut unvermittelbaren Hund.

Ich kann als Gegenbeispiel nur von den "Häusern der Hoffnung" ausgehen, wo versucht wird, traumatisierte Hunde wieder alltagstauglich zu machen. Es gibt dort auch ehrenamtliche Helfer, die auch u.A. mit den Hunden Gassi gehen. Die müssen dort aber zuerst einen "Gassigeherkurs" machen und dürfen dann auch nur mit Hunden raus, die nicht schwierig sind. Mit traumatisierten oder aggressiven Hunden gehen ausschließlich die geschulten Pfleger oder Trainer. Das ist in meinen Augen das einzig Zielführende bei solchen Tieren, und nicht wenn dann irgendein Helfer, ders ja ursprünglich mal gut gemeint hat am Würger reißt.

LG Sabine
 
Hallo!

Zumindest das ist richtig: Besser eine harte Korrektur als immer wieder weich korrigieren = den Hund abstumpfen und auch ärgern.

Wenn eine Korrektur sein muss! (dann, wenn ein Verhalten gefährlich, auch für den Hund, werden könnte)

LG
 
O.K. ...
das hört sich für mich nicht brutal an, sondern, korrekt angewendet, vernünftig.
ALLERDINGS nicht bei einem ängstlichen Hund, sondern bei einem großen, starken, schwer zu führenden Hund.

LG
 
Außer dem Kot-wegräumen und der Bauchtasche für die Leckerlies hört sich für mich da genau gar nichts vernünftig an. Eher nach "Wapplern", auf gut wienerisch
 
Grundregeln im Umgang mit Hunden beim Gassigehen
- Halsband und Leine kontrollieren, evtl. austauschen
- Nicht ableinen
- Kein großes „Geschäft“ im Dorf verrichten lassen bzw. wenn es passiert, gleich wegräumen

Eine Bauchgurt mit Tasche für Leckerchen, Kotbeutel etc. ist von Vorteil.
Sehr ängstliche Hunde anfangs mit Würgekette (um ein Rückwärtsherausziehen zu vermeiden) und Geschirr führen.
Den Hund normalerweise immer links auf der dem Verkehr abgewandten Seite geführt.
Bei Benutzung der Würgekette ist auf das korrekte Anlegen zu achten. Dies kann leicht kontrolliert werden mit Hilfe des linken Arms.


Wenn ein fremder Hund aus dem Zwinger geholt wird direkten Augenkontakt soweit es geht vermeiden. Wird von Hunden als Provokation aufgefasst. Wenn der Hund sehr ängstlich ist, ist es von Vorteil, sich klein zu machen indem man in die Hocke geht und die erste Kontaktaufnahme dem Hund zu überlassen. Ist schon eine kleine Schleppleine am Halsband befestigt, diese ohne Augenkontakt greifen und zügig aus dem Zwingen gehen. Die richtige Leine kann man dann im Vorraum, wo mehr Platz und Ruhe ist, anlegen. Hunde, vor allem ängstliche Exemplare mögen es sehr oft nicht, am Halsband gegriffen zu werden.

Die Art wie Hunde herausgeholt werden finde ich soweit OK - es tut dem Hund nicht weh, verhindert dass er sich schreckt und hilft bei der Vermeidung von Unfällen ...

Für kräftige, ungestüme Hunde ist der Gebrauch des Haltis ideal.
Hier muss immer mit zwei Leinen gearbeitet werden: die normale Leine am Halsband und eine möglichst leichte Leine am Halti. Am Halti wird niemals geruckt! Es ist nur dazu da, um Sichtkontakt mit dem Hund herzustellen, ein unerwünschtes Verhalten abzubrechen und die Aufmerksamkeit auf die eigene Person zu lenken. Nimmt der Hund dank der Hilfe des Haltis Augenkontakt zu seinem Führer auf, freundliche Kontaktaufnahme und gegebenenfalls eine Aufgabe stellen, die der Hund beherrscht und gerne ausführt, z. B. Sitz. Das Halti imitiert den unter Hunden zum Bestrafen gebräuchlichen „Schnauzengriff“. Kann, um einen Hund zu dominieren, auch mit der Hand gemacht werden, aber nur wenn man sicher sein kann, als Sieger hervorzugehen.


Ich persönlich halte nicht viel von einem Halti aber ich habe Hunde wo ich das nicht brauche und ich habe bei meinen Hunden die Zeit auch ohne Halti den gewünschten Erfolg zu erreichen. Die Situation im TSH ist sicher eine andere. Das Halti mit dem Schnauzengriff gleichzusetzen und diesen wiederum mit einer normalen hündischen Maßnahme - das erscheint mir schon viel bedenklicher - weil es zeigt dass der Schreiber nicht viel von Hundeerziehung versteht mM.

Beim ersten Gebrauch des Haltis ist mit Gegenwehr des Hundes zu rechnen. Das wird soweit wie möglich ignoriert, der Hund am Halti hochgezogen und sobald die Gegenwehr nachlässt und der Hund ruhig wird, Haltileine sofort wieder locker lassen und Hund für ruhiges Verhalten loben (auch wenn Wohlverhalten nur für Sekunden anhält). Zeigen, dass man sich freut. Haltiübungen können die Geduld auf die Probe stellen; jedoch nicht aufgeben, auch wenn man beim ersten Spaziergang nicht weit kommt. Beenden der Übung (Spaziergang) nur, wenn es geklappt hat (auch wenn es nur für ½ Minute war). Ist wichtig bei allen Arbeiten mit dem Hund: immer positiv eine Übung beenden.

Ich verwende kein Halti aber aus Beobachtung sage ich dass die wenigsten HB's mit einem Halti gut zurechtkommen - aber vielleicht habe ich nur diejenigen gesehen dies nicht auf die Reihe bringen. Ich finde es problematisch mit TSH HUnden solche Experimente zu machen - was spräche dagegen den Gassigehern vorher den Gebrauch des Haltis beizubringen wenn man es schon verwenden will. Stattdessen werden hier Gassigeher mit einer Gebrauchsanweiseung losgeschickt mit der sie nur wenig anfangen können.

Eine Übung immer positiv beenden ist klar dass man das tun soll

Bei entgegenkommenden Hunden kann man wie folgt reagieren, wenn der eigene Hund sich daneben benimmt:
- Leinenruck
- Abbruch des Verhaltens mit Wurfkette
- Haltieinsatz


Leinenruck, Wurfkette - das ist für mich ein NONO - eine Wurfkette in gewissen Situationen richtig eingesetzt mag Sinn machen - aber in der Situation wo ich Hund an der Leine habe - ist es einfach dumm mM.

Das klingt für mich mehr wie "domptieren" aber nicht wie einen Hund führen

Wichtig bei allem ist jedoch, dass man frühzeitig unerwünschtes Verhalten abbricht, also schon wenn der eigene Hund den Entgegenkommenden fixiert. Leinenruck und Wurfkette müssen dem Hund angepasst sein (lieber einmal richtig, evtl. etwas zu hart korrigierten als 10 Mal seidenweich. Mit laschen Korrekturen kann man einen Hund gewöhnen und abhärten (sieht man leider bei vielen Hunden mit dem sog. Stachelhalsband. Es wird zum Festhalten eingesetzt und der Hund zieht genauso an der Leine als hätte er ein Lederhalsband um).

Frühzeitig unerwünschtes Verhalten abbrechen ja - aber nicht mit solchen Methoden. Leinenruck dem Hund anpassen ist einfach dumm - Ziel ist immer dass ich Hund ohne Leine führen könnte - also warum soll ich ihm einen Leinenruck antrainieren

Lieber 1x hart als 10x seidenweich - ich würde sagen lieber 1x richtig als 10x falsch. Wenn jemand mit aversiven Methoden arbeitet ist die Gefahr natürlich gegeben dass der Hund "abhärtet" - aber gerade das sagt ja aus dass es 1000x besser ist ohne aversive Methoden auszukommen. Einem traumatisierten TSH Hund noch Schmerz zuzufügen mit dem Argument dass er sich dass dann "merkt" finde ich ......:mad:

Beim Gebrauch der Wurfkette nicht dabei schimpfen, Hund anschauen etc. Die Kette soll nicht mit dem Führer sondern mit der Tat in Verbindung gebracht werden und für den Hund am besten „aus dem Himmel“ fallen. Sobald er sich seinem Führer widmet oder vom begehrten Objekt (anderer Hund, Fahrradfahrer, Jogger etc.) wegschaut, loben und zeigen, dass sein Verhalten so richtig ist.

Wurfkette und Hund an der Leine :confused: dieser Tipp sagt eigentlich alles über die Qualität der auf der HP gegeben Ratschläge aus....

Beim Spaziergang auf alle Fälle darauf achten, dass die Leine immer locker bleibt. Man kommt mit einem an lockerer Leine gehenden Hund genauso schnell voran als mit einem Ziehenden; es ist nur für Hund und Führer bequemer und für die Knochen gesünder.

Toll - Hund ist mit Halti, Würger usw ausgestattet - HF arbeitet mit Wurfkette und Leinenruck - und dann erwarten dass Hund deswegen locker an der Leine geht. Vielleicht geht er nach der Behandlung zitternd voller Angst ohne zu ziehen an der Leine - aber mehr wurde dadurch nicht erreicht.

Ich bin sicher kein WBW aber solche Methoden zu empfehlen, zu erwarten dass ein ungeübter HF diese Methoden richtig umsetzen kann - spricht ja für die Dummheit des Schreibers auf dieser HP. Außerdem wird keine einzige der hier empfohlenen Methoden einen erziehungstechnisch richtigen Effekt bringen. Das Ergebnis ist ein ängstlicher oder aggressiver Hund - der wenn er vorher noch kein Problemhund war -nach dieser Behandlung einer sein wird.
 
O.K. ...
das hört sich für mich nicht brutal an, sondern, korrekt angewendet, vernünftig.
ALLERDINGS nicht bei einem ängstlichen Hund, sondern bei einem großen, starken, schwer zu führenden Hund. LG

Na wenn Du das bei einem großen starken schwer zu führenden Hund machst hast du entweder einen Hund der Dich (mM mit Recht) grimmig verhaut oder einen Hund der Angst vor Dir hat. Aversive Methoden werden nicht richtig nur weil der Hund groß ist. Das was hier empfohlen wird ist Steinzeit der Hundeerziehung. :mad:
 
Der Ratschlag:
"Beim ersten Gebrauch des Haltis ist mit Gegenwehr des Hundes zu rechnen. Das wird soweit wie möglich ignoriert, der Hund am Halti hochgezogen und sobald die Gegenwehr nachlässt und der Hund ruhig wird, Haltileine sofort wieder locker lassen und Hund für ruhiges Verhalten loben (auch wenn Wohlverhalten nur für Sekunden anhält)".....

da würde ich jetzt gern mindestens 30 solche :rolleyes: machen, leider ist die Zahl begrenzt. Oh ja, da bekommt man garantiert einen Hund, der freudig mit dem Halti geht....:rolleyes: Meine würde beim nächsten mal die Flucht ergreifen, sobald sie das Ding nur sieht
 
@snuffi und andere
ja, sehe das ähnlich!

Sehr ängstliche Hunde anfangs mit Würgekette (um ein Rückwärtsherausziehen zu vermeiden) und Geschirr führen.
z.b. auch bei diesem satz verstehe ich die logik nicht ganz? wozu die würgekette, da reicht doch auch ein geschirr.

umso schlimmer, dass sowas auf ner tierheim-seite steht, die ja schon eine gewisse autorität in punkto hundeerziehung hat. nicht nur bei unwissenden leuten, die mal netterweise ihnen unbekannte tierheim-hunde ausführen wollen und so schlechte tipps bekommen, sondern auch leute, die im internet was über würgeketten etc. erfahren wollen und per google diesen artikel finden
aber vielleicht kann man das tierheim ja durch diesen threat wenigstens darauf aufmerksam machen
 
@snuffi und andere
ja, sehe das ähnlich!

Sehr ängstliche Hunde anfangs mit Würgekette (um ein Rückwärtsherausziehen zu vermeiden) und Geschirr führen.
z.b. auch bei diesem satz verstehe ich die logik nicht ganz? wozu die würgekette, da reicht doch auch ein geschirr.

umso schlimmer, dass sowas auf ner tierheim-seite steht, die ja schon eine gewisse autorität in punkto hundeerziehung hat. nicht nur bei unwissenden leuten, die mal netterweise ihnen unbekannte tierheim-hunde ausführen wollen und so schlechte tipps bekommen, sondern auch leute, die im internet was über würgeketten etc. erfahren wollen und per google diesen artikel finden
aber vielleicht kann man das tierheim ja durch diesen threat wenigstens darauf aufmerksam machen

Der Würger ist in dem Fall da bewußt Schmerz zuzufügen - dabei nimmt man Halswirbel-und Kehlkopfverletzungen in Kauf - nicht nur fahrlässig sondern Tierquälerei ....
 
O.K. ...
das hört sich für mich nicht brutal an, sondern, korrekt angewendet, vernünftig.
ALLERDINGS nicht bei einem ängstlichen Hund, sondern bei einem großen, starken, schwer zu führenden Hund.

LG

Diese Gassigehertipps beziehen sich nicht auf die Allgemeinheit, die das liest, sondern auf die Leute, die mit den (anscheinend zum Teil schwierigen) Tierheimhunden spazieren gehen will. Das sind Laien, die mit solchen Tipps und ohne Kontrolle durch einen Trainer auf die Tiere losgelassen werden. Ich glaube kaum, dass sie das nur durch Lesen dann richtig machen können oder dass es überhaupt das Richtige für solche Hunde ist ( und auch für andere Hunde nicht).
 
Diese Gassigehertipps beziehen sich nicht auf die Allgemeinheit, die das liest, sondern auf die Leute, die mit den (anscheinend zum Teil schwierigen) Tierheimhunden spazieren gehen will. Das sind Laien, die mit solchen Tipps und ohne Kontrolle durch einen Trainer auf die Tiere losgelassen werden. Ich glaube kaum, dass sie das nur durch Lesen dann richtig machen können oder dass es überhaupt das Richtige für solche Hunde ist ( und auch für andere Hunde nicht).

Hi,

ein Laie hat mit einem schwierigen Tierheimhund ohne professionelle Anleitung sowieso absolut nichts zu tun.

lg Nina
 
O.K. ...
das hört sich für mich nicht brutal an, sondern, korrekt angewendet, vernünftig.
ALLERDINGS nicht bei einem ängstlichen Hund, sondern bei einem großen, starken, schwer zu führenden Hund.

LG

das kann ein Schuß nach hinten sein :rolleyes:

diese Tipps die dort gegeben werden, würde ich bei "gar keinen Hund" anwenden :cool:
 
Naja - aber die Realität sieht in TSH's oft anders aus - sehr oft sind dann Laien mit schwierigen Hunden unterwegs .....

Hi,

nur weil es in der Realität oft anders aussieht, ist es nicht besser oder richtig.

Ich bin der Ansicht, dass das unter der Anleitung von Trainern erfolgen sollte oder zumindest Pflegern, die sich gut auskennen. Bei einem ohnehin schwierigem Tierheimhund kann dieses doofe Getue wie zB mit dem Halti auch gefährlich werden ... und ein Vertrauensaufbau ist da dann eh unmöglich.

lg Nina
 
Hi,

nur weil es in der Realität oft anders aussieht, ist es nicht besser oder richtig.

Ich bin der Ansicht, dass das unter der Anleitung von Trainern erfolgen sollte oder zumindest Pflegern, die sich gut auskennen. Bei einem ohnehin schwierigem Tierheimhund kann dieses doofe Getue wie zB mit dem Halti auch gefährlich werden ... und ein Vertrauensaufbau ist da dann eh unmöglich. lg Nina

Man muss aber mit dem "arbeiten" was die Realität ist. Kleinere TSH's können sich keine Trainer leisten und ehrenamtlich gibt es nicht soviele die in TSH's arbeiten. Also ist es eine Realität dass Laien mit schwierigen Hunden konfrontiert sind - ohne professionelle Hilfe.

Problematisch wird es dann wenn das TSH selbst Erziehungsanleitungen aus der Steinzeit verwendet die dazu führen die Hunde noch mehr zu traumatisieren - darum geht es in diesem Thread....
 
Man muss aber mit dem "arbeiten" was die Realität ist. Kleinere TSH's können sich keine Trainer leisten und ehrenamtlich gibt es nicht soviele die in TSH's arbeiten. Also ist es eine Realität dass Laien mit schwierigen Hunden konfrontiert sind - ohne professionelle Hilfe.

Hi,

trotzdem halte ich es nicht für richtiger - aber vielleicht lebe ich einfach fernab von jeder Realität :rolleyes:

Problematisch wird es dann wenn das TSH selbst Erziehungsanleitungen aus der Steinzeit verwendet die dazu führen die Hunde noch mehr zu traumatisieren - darum geht es in diesem Thread....

Vielen Dank, dass du mich über den Inhalt des Themas informierst - lesen konnte ich bisher ja nicht :rolleyes:

lg Nina
 
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