Beschwichtigungssignale sind Teil der hündischen Kommunikation. Sie beschwichtigen oft, aber das heißt nicht immer, daß der Hundehalter was ernsthaftes falsch gemacht hat. Daß ein Hund beim Anleinen beschwichtigt, ist eigentlich normal, da man dazu ja in die Individualdistanz eindringen muß. Wenn man sich dabei über den Hund beugt, ist ihm dies unangenehmer, als wenn man sich dazu seitlich neben den Hund kniet. Da jetzt aber etwas grundsätzlich Negatives reininterpretieren zu wollen, halte ich für falsch.
Wenn ich meinen Hund knuddel, beschwichtigt er (und trotzdem gefällt es ihm), wenn ich ihm HB oder BG anlege beschwichtigt er. Das ist einfach so und sollte nicht überbewertet werden. Sogar Hunde, die völlig entspannt miteinander spielen, zeigen ebenfalls eine Menge verschiedenster CS, da es eben Teil ihrer Kommunikation ist.
Bei Bandscheibenproblemen - und da spreche ich aus eigener leidvoller Erfahrung - bewegt man sich einfach anders (fremd für den Hund) als man dies normalerweise tut. Man tut sich bei jeder kleinen Rotation in der Wirbelsäule schwer und hat Schmerzen. Daß das für den Hund ungewohnt ist, kann man sich wohl vorstellen. Und daß er da mal heftiger beschwichtigt, wohl auch. Schöne Grüße an den Ossi von einem Leidensgenossen.
Thema Streß, die 457te: die körperlichen Auswirkungen (Hormonausschüttung usw.) von sog. pos. oder neg. Streß sind nahezu gleich.
Das ist einfach so und kann nicht mit der Argumentation "das ist doch positiver Streß/Eustreß" abgetan oder gar verharmlost werden. Solange diese Streßreize einzeln auftreten und keinen chronischen Streß mit gesundheitlichen Problemen oder Verhaltensauffälligkeiten zur Folge haben, sollte man aber die Kirche im Dorf lassen und Hundesport nicht grundsätzlich verdammen und den dabei auftretenden Streß nicht immer als Argument dagegen einsetzen.
Nichtsdestotrotz nervt die von Unwissenden gebetsmühlenartig vorgetragene Verdammung der Streßthematik schon gewaltig, denn jeder Hundesport bedeutet naturgemäß Streß für den Hund. Solange man sich dabei aber an gewisse Erkenntnisse hält und die Hunde nicht überfordert, ist Streß jedoch nicht das wirklich große Thema dabei (aber nur dann).
Das Problem ist doch eher in der Häufigkeit und Intensität des Trainings zu sehen, dem Umfeld beim Training, ob beim Training auf Ruhe und konzentriertes Arbeiten geachtet wird, usw. Und (zuallererst) hängt Streß vom tagtäglichen Umfeld des Hundes ab und von der Art, wie mit ihm grundsätzlich umgegangen und auf eventuelle Probleme eingegangen wird.
LG, Andy