Ich hab auch einige Freundinnen/Freunde die Lehrer geworden sind - und mit Freude und Engagement ihrem Beruf nachgehen. Was ich jedesmal bewundere - mit was für Schülern sie sich heutzutage rumschlagen müssen. all den Lehrern gehört mein Respekt - ich würde so manche Gfraster nicht aushalten (müssen).
Allerdings geben auch die offen zu das sie mehr Freizeit haben - als ich beispielsweise oder andere Berufstätige. Die machen da aber auch kein Theater drum.
Ich mach da auch kein Theater drum, weil ich mir denk: Jeder von uns hätte die Möglichkeit gehabt selber Lehrer zu werden und von den Vorzügen profitieren zu können.
Und nochmal, ich geh nicht heim wie die meisten normal berufstätigen Menschen, leg meine Füße hoch und hinter mir die Sintflut... Ich sitz auch am Abend noch und "arbeite".
Es ist halt schon so - dass ich z.B. jede Woche knapp 50 Stunden arbeiten gehe, manchmal auch 60 Stunden - weil einfach abgebaut und abgebaut wird, aber die Arbeit muss ja trotzdem gemacht werden. Gerade wenn man relativ neu in einem Unternehmen ist, will man ja auch positiv auffallen, also arbeitet man halt soviel geht um das "Werkl" am Laufen zu halten.
Ich arbeite im direkten Kundenverkehr im Bildungssektor - bitte fragt mich nicht was ich alles so erleben muss mit Kunden und auch Jugendlichen die von AMS Maßnahmen geschickt werden z.B.
Meine Arbeit macht mir grundsätzlich sehr viel Spaß - allerdings hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht so viel Stress und Druck.
Dazu kommt - das ich nicht so gescheit war wie andere und meine Matura jetzt im zweiten Bildungsweg nachmache. Heisst also ich bin 4 x die Woche Abends bis 22:00 Uhr im Kurs und mache dann auch noch Hausaufgaben und lerne bis der Kopf raucht.
Nebenbei aber schmeiss ich noch meinen Haushalt (das macht ja jetzt, nehme ich an, deine Mutter für dich) - also alles was so dazu gehört. Habe einen Hund der versorgt werden muss UND ich leite (mit meinem Team) so nebenbei noch einen Tierschutzverein.
Kannst du dir vorstellen wie viel Freizeit MIR noch bleibt? Gar keine und das seit mehr als 7 Monaten und ich werd noch 1,5 Jahre durchhalten müssen.
Du musst "nur" in die Schule gehen und lernen - andere müssen aber noch viel mehr.
Soll nicht heissen, dass Schule gehen jetzt leiwand und nicht anstrengend sein kann (bitte, ich kann mich noch gut daran erinnern

) - allerdings würde ich mir heute nichts sehnlicher mehr wünschen als mein Leben lang Schüler bleiben zu dürfen.
In Wahrheit war das Leben da noch "einfach" - ich wusste nicht wie SCHWER es wirklich ist da draußen: Arbeiten gehen, Haushalt schmeissen, Verpflichtungen und Verantwortungen nachkommen zu müssen. Regelmäßig genügend Geld ranzuschaffen um die Rechnungen bezahlen zu können.
Niemand der Schüler weiß wie das Leben tatsächlich ist - eine Bestie nämlich. Es interessiert dann niemanden ob du müde bist oder krank bist - es zählt das du täglich zur Arbeit kommst, bereit bist Überstunden zu machen, auf flexible Arbeitszeiten eingehst (also auch mal SA oder SO zu arbeiten wenn es das Business verlangt) und mit zickigen Kollegen klarkommen musst.
Heute ist es nimmer so wie vor 20 Jahren - das du dir einiges erlauben kannst in deinem Job. Passt du nicht ins Unternehmensbild bist du weg vom Fenster - schneller als du "baff" sagen kannst, auf deinen Job warten hundert andere. Dann sitzt daheim mit Arbeitslosengeld - wovon kein Mensch nachhaltig leben kann - und schaust wenn die Rechnungen eintrudeln...
Richtige Existenzängste waren mir jedenalls in meiner Schulzeit nicht bekannt.
Genieße deine Schulzeit, jede Stunde davon - es ist einfach ein sorgenfreieres Leben... und das sag ich dir, als ehemalige Schulhasserin, Rebellin und Lehrerschreck

- SIE HATTEN ABER ALLE RECHT und ich habs net glauben wollen und hab immer nur gehofft, dass ich bald aus der Schule draußen bin (schön blöd

) und jetzt will ich meistens nur mehr zurück in meinen Schulalltag, in meine kleine heile Welt wo ich Schularbeiten und belanglose Dispute noch für meine grössten Sorgen gehalten hab...
