Das schreibt die Zuchtwartin des ÖCNHS auf ihrem FB-Profil als Stellungnahme zur Causa S. bezüglich der Angriffe auf den Verein.
Ich habe mir jetzt echt lange überlegt, ob ich zu der ganzen Geschichte BDW – Ursula S. etwas Privates dazu sagen soll, oder eben nicht.
Ich werde es tun, aber nicht in der Form, in der ich es eigentlich tun wollte. Voll von Wut, von Enttäuschung und voll von Ärger. Unbeschreibliche Fassungslosigkeit und Ohnmacht!
Sondern mit der Erkenntnis, dass es sowieso keinen Sinn macht.
Man kann es machen, wie man es will – die Gesellschaft wird es einem übel nehmen. Man braucht einen Sündenbock, man braucht einen Buhmann, einen, der den Kopf hinhält und auf den man los treten kann und will. Die Menschheit will gar nie etwas sehen, dass mal positiv laufen könnte. Sie wollen Köpfe rollen sehen...
Kontrolliert man zu viel und macht zu viele Vorschriften, ist man ein unerträglicher Diktator. Gibt man sich loyaler, ist man ein Weggucker, oder mitschuldiger Mitspieler.
Das ein Züchter auch Eigenverantwortung zeigen könnte und sollte, scheint in den Köpfen der Besserwisser gar nicht zu existieren.
Das man vom verurteilten Betrüger und deren Mithelfern verleumdet, verfolgt, gestalkt, und bedrängt wird, an das hat man sich ja schon nahezu gewöhnt.
Dass man dann aber anschliessend dem Vereinsvorstand die ganze Schuld an der Sache zuschiebt, ist schon echt erschütternd.
Da traut sich mal jemand den Mund aufzumachen. Und was passiert? Schuld ist er. Verdammt ist er, schämen soll er sich, dass er das so lange zugelassen hat!
Die Leute haben eine ganz falsche Vorstellung. Sie haben keine Ahnung von all dem. Weder von den Vorschriften, noch von all den Bemühungen, welche von Nöten waren, das überhaupt alles belegen zu können und heraus zu finden. Ständig Beschwerden von Anonymen. Keiner wollte damit in Berührung kommen. Jeder hatte Angst. Ein Mitglied aus dem Verein zu werfen bedeutet gar nichts. Er zahlt nur mehr für die Papiere. Die Zucht können WIR ihm nicht verbieten. Das obliegt der Obrigkeit des ÖKV´s und deren Disziplinarkommission. Er kann genauso weiterzüchten, wie eh und je. Da haben wir uns an die ÖKV Vorgaben zu richten. Und Papiere einfach zu verwehren, ist die schlechteste Idee überhaupt. Das hatte der ehemalige Vorstand alles schon mal. Und was war das Fazit der Geschichte? Verklagt wurde der Verein und musste die Papiere nachreichen und viel bezahlen.
Wer in Europa hat schon mal einen FCI Züchter vor Gericht gestellt und derjenige ist verurteilt worden? Ja, wir haben es getan. Denn wir verurteilen solche Züchter auf´s Gröbste und stehen NICHT hinter solchen Machenschaften und schon gar nicht hinter schweren Betrug!
Nein, Dank erwartet sich keiner von uns – aber, anschliessend als Schuldiger dazustehen, hat keiner von uns verdient. Kein einzelner. Manche Leute scheinen zu vergessen, WER da verurteilt wurde. Nicht der Verein war der Beklagte – sondern der Kläger!
Es gab auch noch einen Vorstand vor uns. Der jahrelang zugesehen hat. Der unsere Beschwerden nicht wahr nahm. Und ja, auch ich gehörte früher mal zu denen, welche sich beschwerten. Als wir in den Vorstand kamen, gaben wir ihr eine neue Chance und wir wurden angelogen. Immer und immer wieder. Das zum Schluss dermassen verheerende Straftaten zu Tage kommen würden, konnten nicht mal wir in unseren wirresten Träumen erahnen. Vereinsvorschriften missachten und Straftaten begehen sind zwei total verschiedene paar Schuhe. WIR haben NICHT weggesehen. Wir haben gehandelt.
Das Kämpfen nicht einfach ist, dass wusste ich – aber ich lerne gerade, dass Wegsehen oft der einzige Weg ist, seine Familie und sich zu schützen. Manchmal wünsche ich mir, ich könnte einfach wegsehen und das Kämpfen anderen überlassen. Denn was ich jetzt erlebe, ist simpel nicht zu beschreiben. Mir fehlen weitere Worte...
Die Gesellschaft züchtet Wegseher – weil anders übersteht man das Ganze gar nicht!