Zweiteres gewiss nicht. Seit wann gibts Sippenhaftung. Ich finds furchtbar wenn ein Hund per se zum Maulkorb verdonnert wird, das ist schlichtweg nicht artgerecht.
Aber ich finds nicht gut wenn Leut nur drauf lauern dass was passiert um dann zu zeigen- "ja der kann aber auch besoffen sein, der kann auch beissen". Meint man wirklich dass man zur Antwort bekommt "mei hast recht, brauchts alle keinen Maulkorb". Wird nicht eher die Antwort sein: "stimmt, besser alle mit Maulkorb"?
Mails an Fr Sima und weiteres - super Sache wenn man sich mit Vernunft dran macht, ein höfliches Gespräch sucht, etc pp. Aber fordern, poltern und "aber der beisst auch" bringt nur allen Nachteile.
Ich wohne nicht (mehr) in Wien und bekomme nicht alles mit, aber wo sind die tollen braven lieben Listis? Wieso organisiert man Demos und Protestkundgebungen aber z. B kein "meet&greet" mit Listis. Wo man zeigt dass keineswegs nur verantwortungslose Alkis mit beisswütigen Muskelpaketen unterwegs sind. Dass es genug Leute "wie Du und ich" gibt, dass auch (und gerade - leider wegen der viel Negativpresse nötig) Listenhunde ganz normale Hunde sind.
o.k. danke, dann hab ich Dein Post nur "in den falschen Hals" gekriegt - tut mir leid.
Was Du hier vorschlägst mach ich im Kleinen doch seit Jahren. In meiner Wohnumgebung, lange Zeit auch in der Hundeschule (Im Freundes- und Verwandtenkreis sowieso) wissen die Leute, dass mein Hund ein "ganz normaler Hund" ist - mit der ein oder anderen Ecke und Kante, wie andere Hunde auch, aber bestimmt für niemanden bedrohlich. Da gibt's auch viele Leute, die deutlich zeigen, dass sie den Simba mögen - wenn ich ihn einmal nicht mithab fragen wo er denn ist etc.
Das Problem bei der ganzen Sache ist halt nur, dass sich die meisten Leute eine negative Begegnung mit einem Listenhund sicher länger und nachhaltiger merken, als 10 positive Begegnungen mit Listenhunden. Das werf ich auch wirklich niemandem vor, das ist eigentlich etwas ganz Normales, dass Dinge die Angst machen, ganz besonders gut im Gedächtnis haften bleiben.
Ich finde die derzeitige Situation nicht nur für "unsere" Hunde diskriminierend und bedrohlich (man weiss ja nicht was die nächste Novelle bringt) sondern generell nicht gut. Jeder Hundehalter hat die Veranntwortung für seinen Hund - für das Wohlergehen seines Hundes und dafür dass der Hund niemanden belästigt oder bedroht. Bei dieser Verantwortung darf es keine Unterschiede geben - je nachdem ob die Rasse eines Hundes auf einer Liste steht oder nicht. Aber genauso muss auch jeder Hundehalter unterschiedslos die rechtliche Sicherheit haben, dass ihm sein Hund nicht weggenommen wird, solange der Hund gut gehalten wird und keinen Schaden anrichtet. Genau diese Sicherheit hat man als Listenhundehalter nicht mehr und ich denke es ist legitim sich dagegen wehren zu wollen.
Was den MK betrifft - ich hätte damit gar kein Problem, wenn das "nur" in den "städtischen Teilen" von Wien gelten würde. Aber dass mein Hund künftig auch in den zu Wien gehörenden Teilen des Wienerwaldes. der Lobau, den Praterauen etc. nicht mehr Grashälmchen knabbern, Spielzeug tragen oder den Futterdummy holen darf, empfind ich einfach nur als Schikane, die Wien ganz bestimmt um keinen Deut sicherer macht.
Und es waren ja auch User von hier, die gleich mal Schnappatmung bekommen haben und angemerkt haben, dass doch schließlich auch in der Lobau einmal eine Gruppe Kinder unterwegs sein könnte. Ja und? ich hab schon oft Kinder in der Lobau getroffen - die haben selbstverständlich alle keinen Schaden genommen, obwohl ich dort mit meinem Hund immer mit einer langen Leine und ohne MK unterwegs war.
Mein Hund ist neun Jahre alt und hat nie jemandem etwas getan - aber selbst wenn er einmal 12 oder 13 Jahre alt sein wird und niemandem etwas getan haben wird, wird er den "Stempel gefährlicher Hund" trotzdem nicht los sein. Ich find das einfach unfair.
Liebe Grüße, Conny