naja da wären wir ja bei meinem lieblingsthema
darum habe ich auch immer ein rudel, weil meine hunde für mich immer die besten lehrer waren, trotz vieler seminare, schulungen etc.
als "rudelführer" bezeichne ich mich mit sicherheit nicht, weil ich kein hund und kein wolf bin

ich bezeichne mich als "leader", als denjenigen, der gewisse regeln im rudel aufstellt, gewisse verhalten toleriert, aber auch einschreitet, wenn ich der meinung bin, dass ist nicht ok.
für mich ist es immer sehr wichtig, egal ob ein hund oder ein rudel, souveränität nicht mit dominanz zu vergleichen. wenn man die chance hat ein wildes hunderudel, oder aber auch wölfe beobachten zu können, sieht man sehr wohl und deutlich, dass so ein rudel ein total sozialer verband ist. es gibt einen leitwolf eine leithündin und dann die gefolgschaft und jeder dieser mitglieder ist mit einer aufgabe betreut. und ich habe sehr beeindruckende videos sehen dürfen, wo man sehr genau sieht, dass der leitwolf da steht und wartet und die leitwölfin mit einigen jungwölfen mal nach vorne geht und nachschaut, auskundschaftet, aber immer mit einem blick zurück zum leitwolf. aber wenn dann das geringste anzeichen von diesem kommt, ziehen sich alle zurück. und gerade in so einer szene sehe ich genau, um was es geht. absolut nicht um ein dominanzverhalten, sondern die anderen wissen genau, dass sie sich auf ihren leitwolf verlassen können, er kann die situation vollkommen richtig einschätzen und darum auch der rückzug.
und so habe ich meinen rudel aufgestellt. keine dominanz, sondern souveränität. ich gehe nicht vor meinen hunden aus der türe, doch wenn ich sage, weg von der türe, dann haben die hunde wegzugehen z.b. es gibt keine diktatur in meinem rudel, aber klar gesteckte grenzen, konsequenz und sie wissen, mein wort ist geschriebenes gesetz

aber diesen status herauszuarbeiten, war schwere arbeit für mich, denn ich bin eben kein hund, kein wolf. ich kann nicht knurren, nicht heulen wenn gefahr im anzug ist. nicht abschnappen, wenn ich mit etwas nicht einverstanden bin, aber ich habe "meine" hundesprache" gefunden und das ist verbal nichts ausser, sitz, platz, bleib, hier, fuss. alles andere funktioniert mittels geräuschen, lauten und sehr sehr viel körpersprache. denn so bin ich lesbar für meine hunde, denn mit einem ewigen nein nein, oder du du das macht man nicht, komm ich nicht weit
jeder hat in meinem rudel seine aufgabe, aber wenn ich mit etwas nicht einverstanden bin, akzeptieren meine hunde sofort mein veto. und somit arbeite ich jeden tag an meiner souveränität, denn wenn ich die verlieren sollte, dann hab ich sodom und gomorrha in meinem rudel. und diese klaren linien brauchen alle hunde, egal jetzt ob rudel oder nicht. denn für mich ist bereits ein mensch-hund-gespann ein rudel. der hund ist ein hund, ein lebewesen mit 4 beinchen und reagiert und agiert als solches. und das sollten wir nie vergessen.
rudelführung ist für mich das schönste in meinem leben, das interessanteste, was ich kennenlernen durfte, aber es ist auch eine aufgabe, und das mit sicherheit keine leichte. viel arbeit mit den hunden, aber auch an mir, hat mich viele dinge mit anderen augen sehen lassen, und wie gesagt, die besten lehrer waren immer meine hunde
"rudelführer" hat auch für mich einen bitteren beigeschmack, rudelführung ist für mich keine diktatur, kein dominanzgehabe, sondern ein zusammenleben mit sozialen strukturen, aber doch klaren linien und grenzen und mit viel einfallsreichtum meinerseits, denn ich bin ja kein hund
