Rollstuhl und Hund - wie geht das ?

Snuffi

Super Knochen
Es gibt 2 User Sweetsun und Perro06 die anscheinend eines gemeinsam haben - sie können nicht auf ihren eigenen Füßen gehen lieben aber Hunde über alles und wollen trotz Behinderung ein Hundeleben führen. Der Winter gibt ihnen noch weniger Möglichkeiten mit ihren Hunden in der Natur zu sein und so hätten sie Zeit hier ihre Fragen zu stellen und wären für jeden Tipp dankbar - der ihnen hilft auch in ihrer besonderen Situation einen Hund ein Superleben zu geben und ihn auch gut zu erziehen - ich denke den Rest sollen die beiden erzählen ......
 
Zitat von Giacomo
ad a)
Ich gehe immer auf die Seite und lasse meine Hunde absitzen, selbst bei bekannten freilaufenden Hunden. Das mache ich auch wenn Reiter, Jogger, Radfahrer, Autos etc. kommen. Meine Hunde haben das schon so verinnerlicht, dass sie in solchen Fällen ohnehin automatisch kommen. Angeleint werden sie dafür nicht.


Hi!

Ich mache das so ähnlich - hab dann aber das Ergebnis wies Julchen beschreibt: Jilly dreht dann durch, hängt im BG und jault und heult als würde sie in den nächsten 30 Sekunden alles um sich herum sofort und gnadenlos zu Tode beissen. Wobei ich sicher bin, dass sies nicht tut - sie hat nur dermaßen viel Akustik in dem Fall.

Bei mir läuft das so: Ich seh Jogger, Läufer, Walker (mit diesen Stöcken, besonders beliebt *g*), fremden angeleinten Hund oder Auto und rufe sie wenn sie frei ist. Sie kommt. Wird belohnt, und macht Sitz und kriegt dafür Belohnung. Meistens wird sie am BG dann festgehalten bis der/die/das weg ist. Angeleint nur selben aber: Angeleint darum weil mir schon passiert ist, dass sie nach dem Sitz (Jogger, fremder Hund und Auto) und NACHDEM der/die/das vorbei war hinterhergehetzt ist (nicht überall ist das Objekt gleich ausser absoluter Sicht...) und wir nicht schnell genug mit der Hand am BG waren. Rufen hat nix gebracht also hinterhergewetzt wie besessen. Eingefangen.
Also wird jetzt angeleint oder am BG festgehalten von Anfang an, sobald zumindest der Mensch oder das Auto vorbei ist wird weitergegangen und dafür auch belohnt, ebenso wie das Sitzen bleiben.

Bei einem fremden Hund und manchmal auch bei Läufern (Autos noch nie) sitzt sie und sobald Hund oder Läufer auf unserer Höhe ist gehts los - und zwar so, dass man glauben könnte, sie wäre der ABSOLUTE TERRORHUND. Sie hängt im BG und/oder an der Leine, spuckt Gift und Galle, keift, jault und tobt, dass man glaubt sollte sie los kommen zerlegt sie sämtliche anwesenden Hunde und Menschen. Bei 54cm Stockmaß und guten 22kg ist das nicht witzig. Das hält bei Hunden noch an bis die wirklich ausser Sicht sind, die Besitzer gehen immer mit ihrem Hund weiter und bleiben nie stehen, wenn ich Pech hab hält dieses Verhalten dann noch 5 Minuten an und sie ist auch nicht dazu zu bewegen den Hintern zu heben und weiter zu gehen.

Was tun?


Zitat:
ad b)
Meine Hunde werden ebenfalls abgeleint (damit sie nicht gehandicapt sind und notfalls flüchten können) und ich gehe in eine andere Richtung weg. Das mache ich sobald ich einen unbekannten freilaufenden Hund von weitem sehe. Bisher ist uns noch nie einer nachgelaufen.
Wir haben nur wenige Begegnungen mit freilaufenden Hunden, die einzige, die wir kennen is immer frei und mit der darf sie auch spielen, was sie auch weiss und wo auch der andere Besitzer einverstanden ist.


Zitat:
Kontaktaufnahme mit anderen Hunden gibt es nur mit meiner Erlaubnis.
Will ich auch so halten, aber wie oben beschrieben züchte ich mir so offenbar aber Leinen- und BG-Pöbler ran :eek:

LG
Barbara
__________________

Das war der Ursprung des Themas. Hinzu kommt eben, dass ich im Rollstuhl sitze und vorwiegend (zur Zeit nur) in Begleitung durch eine andere Person mit unserem Hund spazieren gehen kann. Unter anderem eben auch eben wegen dem beschriebenen Verhalten.

Im Laufe der Diskussion kamen dann eben die Überlegungen auf, ob und wenn ja warum/inwiefern der Rollstuhl da mit ne Rolle spielt.
Ich hab mich - wie auch in dem anderen Thread erwähnt - bezügl. Erziehung von Hunden und deren Verhalten sowie CS mit den hier am meisten empfohlenen Büchern eingedeckt und diese auch gelesen. Was natürlich so nix heissen will, aber ich hab mir zumindest mal ne Basis geschaffen. Jetzt wäre halt interessant inwiefern der Hund (egal ob jetzt meiner oder ein anderer) ein Problem mit dem Rollstuhl hat/haben kann. zB Körpersprache? Wie vermittle ich ihr in meinem Fall, und vorallem für mich machbar, dass diese Tobsuchtsanfälle a) ihr nix bringen und b) nicht erwünscht sind. Weil gängige Dinge wie ich tob mit ihr am Straßenrand herum fallen ja durch die Sachlage (Mobilität) weg.

Wobei ich dazu sagen muss, dass ich voll beweglich bin und keinerlei Einschränkungen bis auf die Tatsache, dass ich weder gehen noch stehen kann, habe. Anders dürfts zB schon für jemanden mit Spasmen oder ähnlichem aussehen. Ich kann meinen Hund selbst bereits seit wir sie haben führen, hab sie mir auch an den Rollstuhl heranerzogen (blöd gesagt, ist aber so). Hemmungen hatte sie keine, sie musste nur lernen, dass Vorderräder unberechenbar sind. Ich hab von ganz klein auf erst ohne Leine und später mit Leine das direkt neben mir begleiten geübt. Immer mit dem Leckerchen in der Hand - mittlerweile halt nur mehr als "Zug" wenn sie sich vergisst.

Ein paar Erfahrungen und Gedankenanstösse (s. vorallem den anderen Thread die letzten 3 Seiten: http://www.wuff-online.com/forum/showthread.php?t=72734&page=4 )
wären für mich halt sehr interessant. Vielleicht mögen sich ja auch Giacomo und Snuffi, die dort schon sehr aktiv waren, diesebezüglich beteiligen. Und wenns nur Anregungen und Überelgungen sind. Nicht bei jedem (simma ja alle individuell inklusive der Fellnasen ;) ) muss das, was beim einen nicht geht, beim anderen auch nicht machbar (oder doch machbar) sein...
Und Perro is ebenfalls herzlich eingeladen ;)

LG
Barbara
 
Ich habe den Tread jetzt nicht alles gelesen und möchte dir genau aus diesem Grund jetzt auch nicht wirklich erziehungstechnisch einen Tip geben...Allerdings weiss ich, das die Hundeschule ÖGV Alt-Mödling Kurse für Menschen mit Handicap anbietet (von Übungen a la Breitensport bis normale Unterordnung). Ich weiss, das Mödling von dir sehr weit entfernt ist, aber vielleicht kannst du dich mal dorthin wenden und dir können dir eine Hundeschule empfehlen, die so etwas auch in deiner Nähe anbietet bzw. sogar Tips für dich geben...

Ich kenne die Hundeschule und kann Sie nur empfehlen...sind echt nette Trainer dort..
 
es gibt noch eine Userin, Nice, die vielleicht auch ihre Erfahrungen erzählen kann, wenn sie möchte.
 
Allerdings weiss ich, das die Hundeschule ÖGV Alt-Mödling Kurse für Menschen mit Handicap anbietet (von Übungen a la Breitensport bis normale Unterordnung).

Das is interessant! Auch für die, die ähnliches Situationen haben und die sogar noch in der Nähe wohnen wärs ein guter Tip!


Ich weiss, das Mödling von dir sehr weit entfernt ist, aber vielleicht kannst du dich mal dorthin wenden und dir können dir eine Hundeschule empfehlen, die so etwas auch in deiner Nähe anbietet bzw. sogar Tips für dich geben...


Gute Idee, ich denke ich werd mal sehen ob man die per Mail erreichen kann.
 
Melde mich zurück ins Forum und bin natürlich, wie schon gestern mehr oder weniger angekündigt, gerne bereit meine Erfahrungen kund zu tun.
Ich habe ungewöhnlich spät (mit fast 50) MS bekommen und zwar die, die langsam immer schlimmer wird. 2007 musste ich meinen vorigen Hund einschläfern lassen und habe befürchtet mir nie wieder einen Hund nehmen zu können. (Am liebsten wäre ich mit ihm über die RBB gegangen) Hunde waren und sind mein Leben.
Das Schiksal wollte es zum Glück anders. Im Herbst 2007 wurde ich ersucht einen jungen Dogorüden für 3 Monate in Pflege zu nehmen. Zu Weihnachten hat mir dann mein Mann ein Geschenk gemacht : Barry kann bleiben.
Meine nächste Aktion war zu sehen wie ich an einen Elektoscooter komme, weil so billig sind die ja auch nicht und mir wurde schliesslich im Sommer einer zur Verfügung gestellt.
Seit dem kann ich wieder selbst einkaufen und das Haus verlassen - natürlich mit meinem Hund.
Der süsse Kerl freut sich wie ein Schneekönig, wenn er sieht, dass es raus geht. Der Scooter hat den Vorteil gegenüber eines Rollstuhls, dass er schwer genug ist, um nicht umzufallen, wenn er wirklich mal zieht, wenn es auch selten ist, (bei besonders gut duftenden Weibchen z.B.)
Am Anfang habe ich ihn jedesmal abgelegt, wenn ein anderer Hund gekommen ist (hat gut funktioniert), in der Zwischenzeit gehen/fahren wir ganz einfach weiter.
Er hat gelernt von selbst Hindernisse, wie Verkehrszeichen und andere Stangen an meiner Seite zu passieren, brav hinter mir zu warten, wenn ich ein Tor aufmachen muss usw.
Das was mir/uns jetzt noch fehlt ist, dass ich ihn manchmal gerne frei lassen würde und er wirklich zuverlässig kommt. Ich kann ihn nicht aus dem Feld abholen, da macht mein Scooter nicht mit, wenn es ihn mal nicht freuen sollte. Wenn ich nicht alleine unterwegs bin versuche ich (kommt auf die Begleitperson an) das immer wieder zu üben.

Wenn das Wetter wieder besser wird, habe ich mich samt Handycap bereits in Langenzersdorf angekündigt (war schon mit dem Vorgänger mal dort) und hoffe mir dort die letzte Sicherheit zu holen, damit ich auch ohne fremde Hilfe meinem kleinen "Eisbären" ein wirklich schönes Leben bieten kann.

LG Christine
 
Zu Weihnachten hat mir dann mein Mann ein Geschenk gemacht : Barry kann bleiben.


Das freut mich für dich!


Meine nächste Aktion war zu sehen wie ich an einen Elektoscooter komme, weil so billig sind die ja auch nicht und mir wurde schliesslich im Sommer einer zur Verfügung gestellt.

Auf so einen Scooter bin ich noch nie gekommen. Hast Bilder davon? Das klingt für mich irgendwie echt spannend. Kann man da einfach draufsitzen und ab gehts? Und was würdest du sagen, bietet es abgesehen vom Krafaufwand und dem Handling mit der Leine, noch für Vorteile gegenüber einem handbetriebenen Rollstuhl? Geländegängiger? Mei, DAS wär ja Hammer, wenns so wäre... das is irgenwie ne Überlegung wert *find*

Wie machstn das dann beim Spaziergang auf Radwegen (unasphaltiert) im Feld und so? Da is der Scooter gut zu brauchen?

Der Scooter hat den Vorteil gegenüber eines Rollstuhls, dass er schwer genug ist, um nicht umzufallen, wenn er wirklich mal zieht, wenn es auch selten ist, (bei besonders gut duftenden Weibchen z.B.)

Raus/Runter fallen? Ich bin ja ein Leichtgewicht und wenn ich da net schom im Voraus gefasst wäre auf solche Aktionen (was man garnicht immer sein kann) würd ich nen glatten Bauchfleck machen. Hab schon überlegt mir nen Gurt für mich um die Taille zuzulegen.

Am Anfang habe ich ihn jedesmal abgelegt, wenn ein anderer Hund gekommen ist (hat gut funktioniert), in der Zwischenzeit gehen/fahren wir ganz einfach weiter.

Hab ich auch versucht - mit Sitz - aber das zieht jetzt nicht mehr, in ihrem Alter hat man halt wirklich wenig Selbstbeherrschung...
Deiner war, als du ihn bekommen hast, schon älter, nicht? Da war er schon leinenführig und konnte so gewisse Sachen wie eben liegen bleiben wenn jemand vorbei geht schon? Oder hast du es ihm beigebracht - wenn ja, wie? Handzeichen, Kommando?

Sitz und Platz (beides mit Bleib da ich ihr beigebracht hab es wird gelegen/gesessen bis ich abrufe/auflöse) funktioniert in allen Situationen bis auf diese Begegnungen. Für Sitz gehobener Zeigefinger und Platz Zeigefinger zum Boden, beides kann sie auch ohne Handzeichen einwandfrei. Vermittelt hab ichs über die Leckerlimethode (Leckerli in der Faust am Boden, Hund legt sich. Leckerli überm Kopf in der Faust, Hund setzt sich). Da war für sie nie ein Unterschied ob man sitzt oder steht.


Er hat gelernt von selbst Hindernisse, wie Verkehrszeichen und andere Stangen an meiner Seite zu passieren, brav hinter mir zu warten, wenn ich ein Tor aufmachen muss usw.

Na, das muss ich immer schon vorher umgehen dh die Leine kürzer nehmen wenn wir bei sowas vorbei kommen, das hat sie noch nicht raus, dass sie net links und ich rechts davon vorbei können, wenn da die Leine dazwischen ist. Aber wir üben und es funktioniert immer besser.

LG
Barbara
 
@sweetsun
Also was die verschiedenen Modelle für E-Scooter betrifft empfehle ich Dir zu googeln. Ich habe meinen von der Krankenkasse zur Verfügung gestellt bekommen und hatte daher nicht die grosse Auswahlmoglichkeit.

Auf Feldwegen ist es so gut wie nicht möglich damit zu fahren (mit meine). Auf unasphaltierten Radwegen ist es kein Problem, wenn sie breit genug sind.

Und mein Hund ist jetzt 2 Jahre und 4 Monate alt.

Das mit den Hindernissen hab ich folgender Maßen hingebracht:
Zuerst hab ich es ihm mit verkürzter Leine gezeigt, was ich von ihm will und dann hab ich gewartet, bis er von selbst die richtige Seite genommen hat und dann viel gelobt. Hat beim vorigen auch so funktioniert, wenn auch noch auf zwei Beinen
LG Christine
 
hey,

erstmal thx für die pn-einladung ;) gern kann ich meine erfahrungen dazuschreiben. auch wenn für mich das eingangsposting extrem gönnerhaft rüberkommt "geh, helft's den kindern ein bisschen". :rolleyes:

ich "kenne" noch 3 weitere rollstuhlfahrer im wuff, denke auch, dass es nicht die einzigen sind *g*

selbst sitze ich "erst" seit 3 jahren drin. neben den monatspausen, die ich in krankenhäusern verbracht habe. bin also selbst noch am lernen, wie ich mit allem klarkomme. der hund - der vorher schon da war - passt sich mit mir an.

bevor jamie27 hergezogen ist, machte ich die ausflüge mit aris alleine. und es funktionierte auch. muß aber dazusagen, dass es hier 1. noch nicht den ganz extremen ich-komm-nicht-durch - winter gab und aris 2. sehr auf mich bezogen ist. was fortgehen angeht. am hupla ist er selektiv schwerhörig, liegt aber auch an der sicheren umgebung *denk*

wir haben hier gute wege zum spazierengehen. gegen den ganzen motorkram weiger ich mich noch. irgendwie hab ich paranoia, dass mir der saft mitten in der pampas ausgeht *lol* ... so kann ich das selbst noch steuern. auch wenn es mühsamer ist. aus dem rollstuhl hat es mich im ersten jahr häufiger. allerdings lag es weniger an dem hund :p mittlerweile (wohl auch durch's zugelegte gewicht durch reine rumsitzerei) hab ich da mehr stabilität.

klar KANN es sein, dass der hund anreißt. vor allem unser jungrüde soah ist da noch sehr wild - allerdings bin ich da schon automatisch in lauerstellung.. d.h. wenn er anreißt, hab ich mein gewicht schon so verlagert, dass ich dem standhalten kann. alles übungssache.

auch gesunde menschen haut's von den füßen, wenn ein großgewachsener hund anreißt. das hat nicht rein was mit dem rollstuhl-manko zu tun.

gewisse regeln müssen die hunde bei mir z.b. einhalten, die bei anderen entweder lockerer gesehen werden, oder die man mir als "kadavergehorsam" vorwirft... :rolleyes: unsere hunde dürfen z.b. nicht vor mir aus der tür. es gab schon schmerzhafte erfahrungen, wenn der hund zwischen tür und rollstuhl, über den rollstuhl drüber oder unten durch zur tür rasen wollte. sie dürfen nicht ohne kommando zum futternapf - aus den gleichen gründen wie oben. sie dürfen auch nicht ohne dem frei-kommando aus der haustür raus, oder sich selbstständig vom rollstuhl (ohne leine) entfernen, ohne erlaubnis aus der hundebox springen usw.

ICH hätte keine chance, da nachzulaufen oder mangel im gehorsam auszubügeln. daher müssen solche kleinigkeiten sitzen. wenn sie das tun, haben sie alle freiheiten der welt. freilauf beim spazierengehen und unbedarftes rumschnüffeln ist damit kein problem. ich brauch nicht tausend mal den hund rufen oder ihn mit kommandos zuschütten, wenn ich weiß, er kennt die regeln.

solche dinge finde ich grad mit handicaps noch 10x wichtiger. ein gesunder mensch rennt dem hund halt mal nach. unabhängig davon, ob das hundepädagogisch wertvoll ist, oder nicht. ein behinderter mensch muß warten und schlimmstenfalls nur hoffen.

training ist also bei jedem mensch-hunde-gespann das a-und-o ... bei menschen mit handicaps sieht man die auswirkungen dann gleich noch deutlicher.

und was die generelle frage angeht: was, wenn man nicht allein unterwegs sein kann. joah.. dann kann man halt nicht allein unterwegs sein. auch mit hund schaffe ich es nicht, die schneeberge, riesige gatschlaken oder enorme schlaglöcher wegzuzaubern. damit muß ich mich arrangieren. ich habe zum glück familie und freunde, die mich notfalls unterstützen. muß aber dazusagen, dass ich mich mehr und mehr um selbstständigkeit bemüh, wie wohl jeder hier. das heißt aber nicht, dass ich dem hund zuliebe plötzlich laufen kann. was bei organisation und training (in jedem bereich.. sowohl hund als auch mensch für sich) jedoch nicht viel unterschied macht.

zumindest nicht, wenn ich sämtliche unfähige "normalos" betrachte, die "die sache hund" trotz all ihrer besseren körperlichen möglichkeiten nicht in den griff bekommen (wollen). ;)

lg
nice
 
@nice
danke, dass Du Dich auch eingeschalten hast.
Ich hatte schon Bedenken, dass Menschen ohne Handycap mir vorwerfen würden, dass ein Behinderter keinen Hund halten soll.

Und was die "Normalos" da draussen, nicht hier, angeht muss ich Dir recht geben. Ich habe zum Glück einen gefährlich aussehenden Schmuser und so machen die HB's, die uns nicht kennen, einen grossen Bogen um mich und ich erspar mir dadurch sicher jede Menge Ärger.

 
@nice
danke, dass Du Dich auch eingeschalten hast.
Ich hatte schon Bedenken, dass Menschen ohne Handycap mir vorwerfen würden, dass ein Behinderter keinen Hund halten soll.

Und was die "Normalos" da draussen, nicht hier, angeht muss ich Dir recht geben. Ich habe zum Glück einen gefährlich aussehenden Schmuser und so machen die HB's, die uns nicht kennen, einen grossen Bogen um mich und ich erspar mir dadurch sicher jede Menge Ärger.


das beste sind eh die "normalos" die einem "armen nichtskönnenden krüppel" noch dämliche weisheiten nachschmeißen :rolleyes:

am handelskai war ich mal mit aris an kurzer leine unterwegs. am selben gehsteig kommt uns eine frau mit großem schäfer entgegen. sicher ein lieber hund... aber es war die denkbar ungünstigste stelle, um die hunde "spielen" zu lassen. ich hab's mit normalen worten versucht, ihr zu sagen, dass aris hier NICHT spielen DARF! dass ich das nicht möchte usw. sie ließ den hund trotzdem her, in kürzester zeit hatten wir nen wickel in der leine.. loslassen hab ich mich nicht getraut, wegen der gut-befahrenen straße.. erst fremde (!!) passanten mußten die frau nahezu weiterbefördern, damit sie mit dem hund ihrer wege geht, ständig mit den kommentaren "der arbeitet, der darf das nicht" ... hab mir dann noch nachsagen lassen müssen, dass mein hund arm sei, weil er nicht mal spielen darf :rolleyes:

hab aber gemerkt, dass viele leute auf das k9-diensthundegeschirr reagieren. in solchen situationen hat er das auch an. eben weil irgendein passant dann sofort drauf reagiert, dass dieser hund im dienst ist. und mich so zwangsbeglücker eher in ruhe lassen :eek:
 
Was mich interessieren würde: übernehmen Eure Hunde auch Jobs, die Euch das Leben im Rollstuhl erleichtern? Ich denke da an so Sachen, wie runtergefallene Dinge aufheben, Zeitung, Handy etc. bringen. Wäre es auch denkbar, dass sie beim Spaziergang etwas machen, was praktischen Nutzen bringt?

lg
Gerda
 
Was mich interessieren würde: übernehmen Eure Hunde auch Jobs, die Euch das Leben im Rollstuhl erleichtern? Ich denke da an so Sachen, wie runtergefallene Dinge aufheben, Zeitung, Handy etc. bringen. Wäre es auch denkbar, dass sie beim Spaziergang etwas machen, was praktischen Nutzen bringt?

lg
Gerda

Aris schon :D Und Soah lernt es gerade.

Ergab sich aber aus Zufall, da ich durch den Rollstuhl eine zeitlang hundesportuntauglich geworden bin, und mir Alternativen einfallen lassen mußte.

Siehe hier zusammengefasst: http://www.youtube.com/watch?v=HUVfglZB0QQ :D

Mehr auf unserer HP.
 
Warum sollten Menschen mit Behinderungen keinen Hund halten dürfen?

Es gibt hundesporttechnisch gesehen sogar Veranstaltungen, die auf genau solche Teams abgestimmt sind.

Die Pionierin auf den Gebiet, Susan Rekveld sitzt selber im Rollstuhl: http://para-agility.nl/

ParAgility WM ist heuer übrigens in Györ, in Ungarn: http://imca-pawc-2009.fw.hu/

Und in Österreich gibt´s auch einen Verein: Hundesport mit Handicap - http://www.hmh.hier.at/
(auch wenn ich die Seite dringendst mal überarbeiten müsste ... *peinlich*)
 
Hab mich jetzt erst wieder an den PC setzen können (Heimhilfestress)
Super links, danke an alle

LG Christine
 
Meiner derzeit noch nicht, aber wir sind am arbeiten. Tor aufmachen habe ich z.B. noch nicht gewagt, weil der Bursche am Anfang unserer Beziehung nämlich auch so geschaut hat, was es denn bei den Nachbarn neues gibt, und ob er vielleicht ein paar Hundefreunde am Feld trifft. Aber ich denken wenn die Bindung zwischen ihm und mir noch besser wird, was die gemeinsamen Ausfahrten ja bewirkt haben, wird noch viel mehr möglich sein. Und ich freue mich auf die Arbeit mit meinem Hund.
 
@sweetsun
Also was die verschiedenen Modelle für E-Scooter betrifft empfehle ich Dir zu googeln. Ich habe meinen von der Krankenkasse zur Verfügung gestellt bekommen und hatte daher nicht die grosse Auswahlmoglichkeit.


Ok, also von der Kasse krieg ich sowas vermutlich nicht da mein "Zustand" chronisch ist und konstant - müsste mich zwar umhören aber bezweifle es. Wie schauts mit Kostenpunkt aus bei diesen Dingern? (Tante Google konsultier ich noch, versprochen :D )

Auf Feldwegen ist es so gut wie nicht möglich damit zu fahren (mit meine). Auf unasphaltierten Radwegen ist es kein Problem, wenn sie breit genug sind.

Ich bräucht n Quad (oder Squad?) - würd so gern im Wald herumhirschen. :cool: Allerdings kann das dann heissen: "Quadfahrerin überholte Reh mit 100 Sachen - zum Abschuss frei gegeben" :p:cool::D;);)
Nein ernsthaft, wäre wahrscheinlich eh nicht erlaubt, aber fein wäre so ein Ding, mit dem man auf den unasphaltierten Wegen gut fahren kann solang die net zu schmal sind. Hmmmm... mei, wann is wieder Weihnachten? ;)

Das mit den Hindernissen hab ich folgender Maßen hingebracht:
Zuerst hab ich es ihm mit verkürzter Leine gezeigt, was ich von ihm will und dann hab ich gewartet, bis er von selbst die richtige Seite genommen hat und dann viel gelobt. Hat beim vorigen auch so funktioniert, wenn auch noch auf zwei Beinen
LG Christine

Ja, so mach ichs mittlerweile auch wenn ich "Muse" hab - ansonsten lotse ich sie vorbei und sie hat das mittlerweile auch gut heraussen.

Nice schrieb:
der hund - der vorher schon da war - passt sich mit mir an.

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass sie sich immer anpassen, egal welches Alter oder ab welchem Zeitpunkt. Mein Münsterländer war ein sehr stürmischer Geselle, aber bei mir die Vorsicht in Person. Besonders weil meine Krankheit aus schnellen (oft spontanen) Knochenbrüchen "besteht" war das sehr von Vorteil. Jilly passt sich dieser Sachlage nun auch an - sie will halt auf mir herumturnen mit ihren jetzt über 22 kg und wenn ich sie dann sanft etwas auf Distanz halte busslt sie mich ab und schmiegt sich halt an den Oberkörper anstatt auf den Beinen herumzuhüpfen.

Knochenspiele (Stoffknochen zum Zerren) haben wir immer schon gemacht, das liebt sie. Aber spielt sie mit wem, der steht ist sie Furie, springt und zieht, dass es einen fast umhaut, bei mir wartet sie sogar, dass ich hinterher komm und den Knochen in die Hand nehme. Dann zieht sie - die Kraft dabei ist aber grad mal die Hälfte von dem was sie anwenden KÖNNTE wenn sie wollte, ich bin immer wieder fasziniert wie sie darauf eingeht. Und das ohne wirklich zu "wissen" was Sache ist.

klar KANN es sein, dass der hund anreißt. vor allem unser jungrüde soah ist da noch sehr wild - allerdings bin ich da schon automatisch in lauerstellung.. d.h. wenn er anreißt, hab ich mein gewicht schon so verlagert, dass ich dem standhalten kann. alles übungssache.

Ja, das kann ich unterschreiben. Bin in meinem "jüngeren" Jahren mehrmals abgestiegen/rausgeflogen - nicht Eigenverschulden sondern wegen dem Hund - und hatte dann halt Brüche wenn ich Pech hatte. Aber - ehrlich - so what? Is halt scheisse, aber wenn ich nen Hund haben will.... ich leb damit, is halt so. Und die Liebe vom Hund zu mir wiegt alles wieder auf.

Über die Jahre entwickelt man ein ganz spezielles Auge fürs Verhalten vom Hund. Ich merke das oft, wenn ich mich mit meiner Mutter unterhalte. Sie sieht manche Sachen sehr viel später als ich, und wenn ich prophezeie jetzt kommts so und so, dann bezweifelt sie das noch aber ich bin meistens im Recht. Aus der Notwendigkeit heraus, Zug etc. austarieren zu müssen entwickelt man für das Verhalten vom Hand ein ganz anderes Gespür, das ist zumindest meine Erfahrung.

gewisse regeln müssen die hunde bei mir z.b. einhalten, die bei anderen entweder lockerer gesehen werden, oder die man mir als "kadavergehorsam" vorwirft... :rolleyes:

Jaein, bei mir ist das nicht sooooooooo streng. Um die Sache mit dem Gedränge in der Tür zu vermeiden - ich wohn am Land mit eigenem Grundstück, da is das nicht so haarig wie bei einer Wohnung oder halt in der Stadt mit Strasse davor - lass ich den Hund immer zuerst gehen. Sie ist jetzt mit 6 Monaten so weit, dass sie dann vor der Türe von selbst hinsitzt und auf mich wartet oder zumindest noch vor der Rampe stehen bleibt und schaut ob ich eh nach komm.
Futter kriegt sie indem sie sich vor mir hinsetzt und ich stell die Schüssel auf ihren Futterplatz. War ein Angebot von ihr selber - Futter ist das Zauberwort und DIE Erfindung des Jahrhunderts für sie, dafür würd sie sich aus eigener Motivation sogar noch in den Handstand begeben *lol*

Was sie keinesfalls darf und was wir täglich mehrmals (eben durch den Alltag) üben ist: Spring mich niemals an. Da sie ja jung und ungestüm ist hätten wir schon fast 2x nen Abstieg nach hinten gemacht indem ich stand, sie in vollem Tempo auf mich zu und mit den Vorderpfoten voraus an die Brust. Bei meinen net ganz 1,50m mit knappen 45 kg ist das so ne Wucht, dass ich sowas nur schwer ausbalancieren kann. Wir üben üben üben und es klappt mittlerweile fast einwandfrei, nur noch selten springt sie mich an - mittlerweile weiss sie bei der Begrüssung mit mir, dass es viel netter ist wenn sie vor mir steht und sich den Rücken und die Ohren kraulen lässt. Haben wir beide mehr davon.
Gehende Leute springt sie IMMER an, da üben wir wie besesssen, noch fruchtet nix wirklich. Nur bei mir macht sie einen Unterschied, wobei ich nicht erkenn, obs an mir oder an der Situation selber liegt.

Ich dreh ihr halt konsequent den Rücken zu, sieht aus als würd ich tanzen. Sie rennt im Kreis, ich dreh mich entgegengesetzt, damit sie von vorne keine Angriffsfläche hat. Macht das jemand der steht kriegens den Drehwurm und sie springt überall rauf wo sie nur dran kommt und jault noch dazu und wuselt sich selber hoch... aber naja. Wie gesagt, wir üben *g*

ICH hätte keine chance, da nachzulaufen oder mangel im gehorsam auszubügeln.

Yop, is hier eh das Selbe.
Ich hab Abrufen und den Gehorsam für diese Situationen erst monatelang im Garten trainiert bis sie es wirklich konnte. Erst seit dem darf sie draussen laufen. Einzig bei Hundebegegnungen und Fussgängern - wir treffen zum Glück eh meistens nur jemanden wenn sie an der Leine ist, unangeleint hatten wir erst 1x - ist sie nicht abrufbar. Aber auch hier trainieren wir eben, ich hab wie gesagt ja auch Begleitung mit - total allein im Gelände ginge nicht, dafür wäre mittlerweile auch meine Kondition viel zu schlecht. So bergauf und ab auf Feldwegen is heute nicht mehr denkbar obwohl ich früher schon wesentlich besser beieinander war aber das is meine eigene Schuld. Und Spaziergang zu zweit is eh netter als immer alleine, nur im Sommer hätt ich halt schon gern, dass zumindest kurze Strecken funktionieren. Bis dahin is aber ja noch Zeit. Ich hoff ich hab ihr Randalieren an der Leine dann im Griff.

training ist also bei jedem mensch-hunde-gespann das a-und-o ... bei menschen mit handicaps sieht man die auswirkungen dann gleich noch deutlicher.

Das unterschreibe ich Wort für Wort.

auch mit hund schaffe ich es nicht, die schneeberge, riesige gatschlaken oder enorme schlaglöcher wegzuzaubern. damit muß ich mich arrangieren.

Ist bei mir genauso.
 
das beste sind eh die "normalos" die einem "armen nichtskönnenden krüppel" noch dämliche weisheiten nachschmeißen :rolleyes:


*hihi* Ja, kenn ich auch. Und dann so nach dem Motto: Mei, jetzt sitzt eh schon im Rollstuhl, wofür brauchst du dann SO EINEN GROSSEN HUND?????
Grade wegen solcher blöden Sprüche ists wichtig den Hund im Gehorsam zu schulen. Es bleibt garnix anderes. Nix schneller als man blöde Nachrede oder aber sogar schlimmere Sachen am Hals hat.

Sowas würd sich zu mir keiner trauen wirklich wortwörtlich zu sagen, der bekäme eine Antwort die sich gewaschen hat. :) Ich hab mir eine gewisse Skrupellosigkeit zugelegt, nicht immer muss man höflich sein.

Giacomo schrieb:
übernehmen Eure Hunde auch Jobs, die Euch das Leben im Rollstuhl erleichtern?

Nein bei mir nicht. Ich bin da etwas stolz, ich bin so frei und beweglich, dass ich das alles selber kann, würde mir der Hund da was abnehmen würd ich faul werden befürchte ich. Oder sagen wir so: es war bisher meine Befürchtung.

Ich spiele aber mittlerweile mit dem Gedanken es Jilly beizubringen - grade haben wir mit "mach die Tür zu" angefangen. Da hat aber den einzigen Grund, dass ich sie sinnvoll beschäftigen möchte damit sie das Gefühl hat sie "wird gebraucht". Und ich denke, dass es viele Hunde gibt, die grade darum solche Dinge gerne machen.
Bei Jilly ists halt so, dass sie täglich vollkommen fasziniert bei mir im Bad sitzt wenn ich mich anziehe etc. Ich bin schon davon überzeugt, dass sie erkennen würde, dass es mir eine Hilfe ist wenn sie zB an den Socken zieht oder sowas.
Beim Spaziergang... hm... bei mir eher nicht, ausser, dass ich ihr von Haus aus beigebracht hab, bei Bordsteinen muss sie stehen bleiben bis ich sag sie kann losgehen, wenn wir Autos vorbeifahren lassen müssen am Zebrastreifen lass ich sie sogar absitzen und hinterherschauen damit sie net auf die Idee kommt einfach los zu rasen. Zebrastreifen erkennt sie schon gut und machts schon oft ohne Komando von selber. Einerseits ists praktisch wegen der Autos und andererseits weil hier am Land so viele Bordsteine nicht abgeflacht sind und man da erst mal runterholpern muss - wenn sie sich da reinhängen und losrennen würde, danke und gute Nacht.
Sachen die man unterwegs verliert aufheben wäre natürlich auch nett.

Da ich keine Schafe habe und mir erst mal jemanden suchen muss, der mir zeigt wie ich mit Agility machen könnte (und wo auch die Gegebenheiten passen, HuPla mit Wiese ist für mich einfach halt Tortur) und ich auch glaub, dass sie mit DD alleine nicht zufrieden ist muss ich mir grad bei ihrer agilen Kombination was suchen, das sie zufrieden macht. Ist ja nicht nur für sie, macht mir ja auch Freude wenn ich seh, sie hat an was Spaß und tuts gern.

@MrSpoc
Wow, DANKE für die Links, da werd ich mich durchblättern.
 
@sweetsun
bin Dir noch eine Antwort schuldig. So ein Scooter kostet zwisch €2000,- und €8000,- . Es gibt sie aber zum Teil auch gebraucht. Habe auch im ebay schon welche gesehen. In einem Geschäft in der Neubaugasse (Wien) gibt es auch gelegentlich welche.
 
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