Rat gesucht...

Nisi

Super Knochen
Hallo zusammen!

Suche mal wieder einen Rat bei euch ;)

Thyson hat seit ca. 3 Monaten eine neue besorgniserregende Verhaltensweise...

Und zwar hat er seit neuestem Angst vor Männern... ??? :confused:

Ich möchte anmerken, dass er NIE ein negatives Erlebnis mit einem Mann hatte... im Gegenteil meinen Großvater liebt er heiß und innig, meinen Bruder auch...

Es ist allerdings so, wenn wir spazieren gehen und wir einen Mann treffen, fängt er an zu kläffen (so richtig hysterisch) und (wenn er nicht angeleint ist Huzo) umrundet ihn in einer Tour... er lässt sich zwar abrufen und kommt dann angedackelt, aber unangenehm ist es trotzdem. An der Leine ist es noch eine Spur schlimmer, da dürfte er sich stärker fühlen und knurrt da auch schon mal dazu und stellt den Pelz am Nacken auf, was er im Freilauf nicht tut.

In der Hundeschule haben wir auch nur männliche Hundetrainer mit diesen hat er keinerlei Probleme.. kein Bellen, kein Knurren, kein nichts... ??? :confused:

Es sind aber nicht alle Männer die er so angeht, nur vereinzelt ein paar... Ich konnte allerdings noch keinen Typ erkennen... egal ob blond, schwarzhaarig, mit/ohne Kapperl, mit/ohne Sonnebrille, kräftiger oder schwächer... ganz egal... mir scheint das sehr willkürlich zu sein...

Allerdings muss ich leider beobachten, dass sich diese Anfangs nur sehr selten gezeigte Verhalten (das erste Mal vor ca. 3 Monaten) nun erheblich (!!) steigert...

Bis jetzt habe ich es immer nur ignoriert...

Ich würde das Verhalten jetzt auch nicht als böse interpretieren sondern eher als Angstreaktion, so nach dem Motto: dich verbell ich jetzt gleich mal... oder eher als Unsicherheit einstufen...

Ich kann nur wirklich nicht sagen, woher das Verhalten auf einmal so plötzlich auftritt? :confused:

Oder kann es auch eine Flegelphase sein? Er ist jetzt 1 Jahr und 3 Monate alt (bereits kastriert).

Kann mir jemand einen Tipp geben?

:o
 
Oder kann es auch eine Flegelphase sein? Er ist jetzt 1 Jahr und 3 Monate alt (bereits kastriert).
Liegt im Bereich des Möglichen.
Ich schätze, das Verhalten, wird durch Ignorieren mit der Zeit sehr viel schlimmer werden.

Meiner Hündin mußte ich das auch angewöhnen (war zwar nicht auf Männer beschränkt, aber egal):
Den Spaziergang hab ich in dieser oft recht schnell abgebrochen, wenn sie dieses Verhalten gezeigt hat.
Sie hat es auch gemacht, wenn ihr langweilig war - als mußte ich sie beschäftigen.
Ansonsten würde ich den Hund auf jeden Fall kurz und auf die andere Seite nehmen. Der Fremde soll an Dir vorbei müssen, NICHT am Hund! Wenn er an der Leine ist, würde ich Imponiergehabe (knurren) nicht dulden.

Das abrufen lassen in solchen Situationen kannst Du gezielt belohnen - meine kommt inzwischen automatisch her, wenn ihr etwas unmheimlich ist. - Mußt halt darauf achten, dass er wirklich das Zurückkommen mit der Belohnung verknüpft, nicht das Anbellen.
 
Hab leider keinen Rat, aber mein DSH hatte das immer bei Männern gemacht die Alkohol getrunken hatten, dass hat er gehasst wie die Pest.
Hab dann mal genauer aufgepasst und mitbekommen dass ihn einer aus der Strasse immer am Gartentor "angequatscht" hat, der Mann hatte ein Alkohlproblem. Er hat auch mit der Aktentasche aufs Türl geschlagen und hat so Rambo zum "Fremdmännerhasser" gemacht.

LG Exilim
 
Also ich hab bis jetzt nochmal sehr intensiv über das "Problem" nachgedacht... :o

Mir ist ein Erlebnis eingefallen, dass vielleicht ein Auslöser hat sein können...

Zum Kastrieren sind wir in eine Ordination gefahren...

bis zu dem Zeitpunkt kam meine Tierärztin immer zu mir nach Hause, er war nie in einer Ordination... ich halte nichts von vollen Wartezimmern, Terminvereinbarungen und sterilen Behandlungsräumen... Stress für Mensch und Tier meiner Meinung nach... Impfen, Entwurmen, Krallen schneiden, usw. kann der Tierarzt auch gut zu Hause machen... vor allem da ich auch 3 Katzen habe und mit denen auch nur ungern durch die Gegend fahren möchte (klar bei Notfällen gehts net anders - aber bei Routine Kontrollen lehne ich es ab)..

Egal jedenfalls hab ich eine TA die nach Hause kommt... die Kastra war aber klar muss in einer Ordi durchgeführt werden (:p), weil Thyson auch einen großen Nabelbruch hatte und ich den gleich mitoperieren lassen wollte, hat meine Tierärztin noch ihren Kollegen dazugeholt, damit sie zu zweit operieren und die Narkose nicht so lange andauern muss...

Jedenfalls hat er auf den männl. Tierarzt mit ziemlicher Angst reagiert (klar ungewohnte Umgebung, neue Gerüche und ein Bär von einem Mann - sehr nett und freundlich - für Thyson aber anscheinend nicht).... er hat ihm auch das Narkosemittel gespritzt....

Eventuell könnte dies das Schlüsselerlebnis sein... Mann - Angst - Schmerz (wenn auch gering - aber doch)... :confused:

Denkt ihr das dies wirklich DAS Erlebnis sein kann...? Die Kastra war im März...

Zusätzlich hab ich Thyson mit 6 Wochen aus der Tötung geholt, vielleicht war er Männern gegenüber schon immer vorsichtiger (durch eventuelle negative Vergangenheit - Prägungsphase) und durch das Erlebnis hat sich das so verstärkt?

Oder denk ich zu kompliziert?

Ich hab mir heute schon 3 Meinungen von Hundetrainern geholt - einmal in der HuSchu in der wir trainieren, dann von einem sehr guten Freund von mir, der leider sehr weit weg wohnt - aber ein phantastischer und liebevoller Trainer ist und von einer privaten Hundetrainerin...

Natürlich sagt jeder was anderes und jeder hat andere Trainingsvorschläge...

Ich bin aber gerade bei diesem Verhalten sehr vorsichtig und möchte hier NIX, aber gar NIX falsch machen... weil ich Angst habe das sich das Verhalten vielleicht noch verschlimmern könnte, wenn ich den falschen Ansatz probiere...

Daher hole ich erst mal einige Ratschläge und Tipps ein und versuche dann, dass beste für MEINEN Hund und SEINEN Charakter zu finden...

Ich hoffe, dass war einigermaßen verständlich, was ich damit meine?

Und nun, hoffe ich hier auch noch auf ein paar Tipps.... :p
 
Na ja, ich würde dir aber schon empfehlen, einmal den Rat oder die Methode von EINEM Trainer zu berücksichtigen, weil wennst von überall irgendwas hörst und irgendwie machst, kann das m. M. ganz schön daneben gehen :rolleyes:
Such dir besser EINEN kompetenten Trainer, der sich gut auskennt und arbeite mit ihm an dem Problemchen - bevor es zum Problem mutiert! Es gibt doch z. B. auch hier im Forum Trainer, die sich mit Problemhunden auskennen und sicher viel Erfahrung haben *keinewerbungmach*:) (vielleicht kann er sich deinen Hund einmal anschaun)
Alles gute dabei ;)
 
Nisi schrieb:
Denkt ihr das dies wirklich DAS Erlebnis sein kann...? Die Kastra war im März......
Oder denk ich zu kompliziert?
Das Erlebnis bei der Kastration kann schon der Auslöser sein, das ist gar nicht kompliziert gedacht.

Wie Biggi schon sagt, welche Methode Du letztendlich auswählst, bleib bei einer oder zumindest einem Mix, der für Dich eine sinnvolle Methode ergibt.

Jedenfalls würde ich den Hund aus der Situation herausnehmen - mit welcher Methode auch immer - und ihm vermitteln, dass er sich nicht verteidigen muß/ er keine Angst haben braucht.

imho wäre weiteres ignorieren das Falscheste von allen. Wäre interessant zu erfahren, wie´s dann geklappt hat.
 
Na ja, ich würde dir aber schon empfehlen, einmal den Rat oder die Methode von EINEM Trainer zu berücksichtigen

Ich hatte nicht vor irgendwas zu tun... aber ich möchte mir zuerst alle "Trainingsmodelle/methoden" anschauen, bevor ich was entscheide... :)

Wie Biggi schon sagt, welche Methode Du letztendlich auswählst, bleib bei einer oder zumindest einem Mix, der für Dich eine sinnvolle Methode ergibt.

Das hab ich auch vor... :)

imho wäre weiteres ignorieren das Falscheste von allen. Wäre interessant zu erfahren, wie´s dann geklappt hat.

Sobald ich mal eine Trainingsidee/vorstellung/methode zusammen hab, kann ich ja hier berichten...

:o
 
Hallo Nisi!

Also unser Hund ist jetzt 1 Jahr und 8 Monate. Wir haben ihn mit 1 Jahr kastrieren lassen. Er hat unseren TA immer schon geliebt, der ist ja auch ein ganz Lieber (hat selbst Labis). Nach der Kastration hatte unser Hund Angst in die Ordination zu gehen. Außerhalb der Ordi ist er zum TA hin und hat Leckerli genommen, in der Ordi wollte er wieder nicht.
Mit viel Geduld von uns und dem TA, sowie einer Menge Leckerlis:p, hat er wieder Vertrauen gefaßt. Im Frühjahr zum Impfen ist er wieder freudig in die Ordi gegangen und ist gleich einmal vor der Lade mit Hundekeksi sitzen geblieben.
Vielleicht könntest Du Übungen (natürlich vorher abgesprochen) mit Fremden machen, die ihn einfach nicht anschauen, demonstrativ wegdrehen von ihm usw. Wenn Du ihn dann belohnst, wenn er keinen Zirkus macht, dann kommt er viell. drauf, daß diese Männer ja gar nicht gefährlich sind.
Ich denke auch, wenn Du ihn kurz und auf die andere Seite nimmst, wenn Männer daherkommen, dann verbindet er doch damit: Mein Frauli hat auch Angst, ich muß sie beschützen!

Ich bin auch kein Profi, aber das ist mir als Erstes dazu eingefallen!
Viel Glück und Durchhaltevermögen!:)
 
Vielleicht könntest Du Übungen (natürlich vorher abgesprochen) mit Fremden machen, die ihn einfach nicht anschauen, demonstrativ wegdrehen von ihm usw. Wenn Du ihn dann belohnst, wenn er keinen Zirkus macht, dann kommt er viell. drauf, daß diese Männer ja gar nicht gefährlich sind.

Ja... diesen Gedankengang hatte ich auch schon... nur wo findet man "fremde" Männer die dann auch wirklich keinerlei Angst haben? Denn wenn Wuffl merkt, dass sich der fürchtet wirds natürlich noch schlimmer... er soll ja kein "Erfolgserlebnis" haben...
Viele Männer sagen sie fürchten sich nicht... die Wahrheit ist aber eine andere... :rolleyes:

Ich denke auch, wenn Du ihn kurz und auf die andere Seite nimmst, wenn Männer daherkommen, dann verbindet er doch damit: Mein Frauli hat auch Angst, ich muß sie beschützen!

Davor hab ich ehrlich gesagt auch Angst... :o
 
Weißt Du was wir nehmen, damit wir ihn von speziellen Sachen ablenken können: ein Schnüfferl (keineWerbungmachenwill):o

Das Schnüfferl riecht nach Schaf und er ist total fixiert darauf. Wenn wir also eine brenzlige Situation vor uns haben, halte ich ihm das Schnüfferl hin, er darf darauf herumkauen und wir spielen einfach damit. Ich kann ihn damit sogar ablenken, wenn eine Hase wegläuft.
Vielleicht versuchst Du es mal damit.:)
 
Ken&Barbie schrieb:
Ich denke auch, wenn Du ihn kurz und auf die andere Seite nimmst, wenn Männer daherkommen, dann verbindet er doch damit: Mein Frauli hat auch Angst, ich muß sie beschützen!
Nein.
Wie kommst Du auf diese Idee? Würde mich interessieren.

Ich nehm den Hund nicht auf die andere Seite, weil ich Angst hab. Ganz im Gegenteil, ich nehm den Hund weg von der Gefahr, damit ich mich darum kümmere (andernfalls müßte das der Hund selber tun).

Damit der Hund das "auf die sichere Seite bringen" mit Angst (des Menschen) verknüpft muß man schon sehr - wie sag ichs höflich? - ungeschickt sein.
Mit ein ganz klein wenig Souveränität halte ich diese Methode für eine der wirkungsvollsten überhaupt - und löst sehr viel Probleme.
 
Erstens, solange er sich so aufregt, würde ich solche Situationen, wenn es leicht geht, meiden bzw eben ausweichen. Dass er im Freilauf kläffend jemanden umrundet, musst Du unbedingt vermeiden! Das darf nicht sein!

Wenn ein Ausweichen nicht möglich ist, dann kommt Unterordnung ins Spiel, freundlich, aber bestimmt, zB wie schon erwähnt, bei Fuß gehen mit dem Hund auf der anderen Seite. Mit Futterhand oder wie auch immer ihr das gelernt habt, jedenfalls in solchen Situationen immer ein bis zwei Stufen zurück in der Ausbildung, damit es leichter wird, wenn schon die Ablenkung größer ist.
Oder ablegen, oder absetzen, kommt auf Hund und Halter an, was eben besser funktioniert.

Wenn Du ihm zeigst, dass dieses aufgeregte Verhalten völlig unerwünscht ist, anderes, ruhiges Verhalten aber belohnt wird, und Du dabei selber sehr ruhig bleibst, dann kommt sicher nicht die Verknüpfung "Frauli hat auch Angst, ich muss sie beschützen"

Später dann, wenn schon gewisse Fortschritte gemacht worden sind und der Hund sich zumindest in einer gewissen Entfernung nicht mehr so besonders aufregt, und daher ansprechbar/aufnahemfähig ist, dann rede ich mit meinen auch in solchen Situationen, ich sage dann so was wie, ja, da drüben ist ein XXX ( was auch immer die Aufregung verursacht ), aber das ist schon OK, das macht nix, du kannst ganz ruhig bleiben.
 
wie reagiert er denn auf ein leises aber bestimmtes "nein"?

sancho mag zB keine leut mit kapuzen, kapperln, helmen, was auch immer. ob sie aus unsicherheit oder unsympatie heraus agiert, weiß ich nicht, ABER sie kläfft und springt wie ein känguruh, stellt die nackenhaare auf etc.

sobald ich merke, dass sancho sich anspannt (sprich, wenn ich zu langsam war und nicht vorausgeschaut habe) reicht ein, wie schon geschrieben, leises aber bestimmtes "nein" aus und sie kommt wieder runter, beblinzelt zwar die kapperlgestalt argwöhnisch, gibt aber keinen mucks von sich.
und schön langsam merkt sie, dass so ein kapperlmensch ihr nichts anhaben kann.
 
Wie lange ist er kastriert? Edit - OK seit März.

Da die Hormonumstellung im "vollen Gang ist", kommen eben die allseits bekannten Erscheinungen mitunter stärker heraus. Lt. Studien der Vet.Med Wien und Hannover können sich bei 57% aller Rüden die negativen schon vorhanden gewesenen Erscheinungen nach der Kastration verstärken.

Komm vorbei, und ich schau mir deinen Hund an.

Sticha
 
Zuletzt bearbeitet:
die negativen schon vorhanden gewesenen Erscheinungen verstärken.

Das ist es ja... :o

Es gab vorher kein Problem mit Männern... :(

Er hat gern mit ihnen gespielt, ist freudig auf sie zugelaufen und hat nie gekläfft oder Leute umrundet...

Er ist auch gewiss nicht "böse" ... ich würd gern in ihn hineinschauen, damit ich weiß warum er Männer auf einmal schlecht findet... Wie gesagt mir fällt nur das TA Erlebnis ein... Ob das allerdings sowas auslösen kann, finde ich nirgends dokumentiert... ich würde meinen Hund jetzt nicht als sensibel beschreiben eigentlich... :cool:

Ich finds traurig... es hat ihm doch nie jemand was böses gewollt... :o
 
Nisi schrieb:
Er ist auch gewiss nicht "böse" ... ich würd gern in ihn hineinschauen, damit ich weiß warum er Männer auf einmal schlecht findet

Ich weiß nicht, ob Dich das tröstet: Wenn Dein Hund gerade in der Pubertät ist, ist es absolut normal, von einem Tag auf den anderen völlig anders zu reagieren als sonst. Ohne besonderen Grund. Da ist weder der Hund böse noch schlecht erzogen, allein Hormone. Ist einfach so.
 
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