Rassehunde - Gedanken zur Anschaffung

pinkSogg

Super Knochen
Dieser Text ist jetzt zwar auf den Aussie bezogen, aber ich finde, er kann auch auf jeden andren Rassehund gemünzt werden.





Wenn ich mich nun für einen Australian Shepherd entscheide, sollte ich mir im Klaren darüber sein, dass ich mich für einen Rassehund entschieden habe.
Das soll jetzt nicht abwertend gegenüber einem Mischlingshund sein ich möchte nur ein wenig klar machen warum die nächsten Punkte dann so wichtig sind.
Wenn ich mich für einen Rassehund entschieden haben (egal welcher Rasse) dann gehört zu diesem Hund ein Papier.
Auch wenn ich keine Zuchtambitionen habe oder jemals eine Ausstellung besuchen möchte. Mit diesem Abstammungsnachweis habe ich als Welpenkäufer die Garantie einen Rassehund gekauft zu haben, ansonsten kann man mir ja viel erzählen, wer garantiert mir denn, das der Deckrüde nicht vielleicht doch ein Bordercollie oder Nachbars Schäferhund war?

Reden können viele Züchter /Vermehrer nämlich wirklich gut und wer glaubt das nicht alles beim Anblick von so süßen kleinen Fellknäueln?
Der zweite Punkt weshalb ich auf Papiere achten sollte ist der, das es in jeder Rasse vererbte Krankheiten gibt. Beim Aussie ist es oft Katarakt, zuweilen CEA, manchmal HD und selten Epilepsie.
Ein gewissenhafter Züchter der nicht einfach so zwei Hunde aufeinander lässt, wägt anhand der Abstammung die Risiken auf Krankheiten und/oder Charakterschwächen ab. Ein guter Züchter kennt die Linien mit denen er/sie züchtet und wird selbstverständlich nicht wissentlich kranke Tiere produzieren.
Schliesslich möchten wir alle gesunde Tiere mit denen wir viele Jahre verbringen können.
Also entweder ich entscheide mich für einen Rassehund, welcher dann auch selbstverständlich einen Stammbaum/Papier haben muss oder ich entscheide mich bewusst für einen Mischling. Einen Rassehund ohne Papier gibt es nicht.


Der Welpenkauf

Leider boomt der Markt für Aussies zur Zeit in Deutschland ganz gewaltig. Alles was intakt ist mit oder ohne Abstammungsnachweis wird vermehrt, weil es Geld bringt. Die Sache mit dem Papier hatten wir ja nun schon. Heisst aber nicht im Umkehrschluss, das alles was mit einem Papier züchtet seriös ist.
In Deutschland können Aussies unter dem VDH oder unter dem ASCA gezüchtet werden. Der VDH ist der deutsche Dachverband für die Zucht unter dem CASD, der ASCA ist eine Registrierungsstelle in den USA dem Herkunftsland des Aussies.

Die Wahl eines Züchters hat viel mit Symphatie und Vertrauen zu tun, dennoch sollten einige wichtige Punkte grundsätzlich gegeben sein.
- die Elterntiere sind HD geröngt und ausgewertet
- sie haben eine gültige Augenuntersuchung
- die Welpen werden zwischen der 6ten und 7ten Lebenswoche ebenfalls Augenuntersucht.
Lassen sie sich auf jeden Fall die Untersuchungsergebnisse zeigen und kaufen sie keinen Welpen ohne eine Kopie dieser Untersuchungsberichte mit bekommen zu haben.
- die Hündin ist min. 24 Monate alt
- der Rüde min. 18 Monate.

Am Besten schaut man sich die Zuchtstätten an bevor Welpen geboren wurden. Welchen Eindruck hinterlassen die Hunde des Züchters? Wie leben die Hunde?
Sind die Zuchthunde ängstlich oder gar aggressiv fahren sie am Besten gleich wieder nach Hause.
Ein guter Züchter wird sich über Ihren frühen Besuch freuen und sie jede Menge Dinge fragen, denn er/sie möchte seine Babys ja in guten Händen wissen.
Im Gegenzug sollten sie den Züchter fragen was er sich von dieser Verpaarung verspricht, ein guter Züchter sollte schon ein anderes Ziel als hübsche Welpen oder sein eigenes Portomonaie haben.


Vielleicht spricht es ja - so wie mir - dem ein oder andren aus der Seele.
 
hi,

Was hier jedenfalls fehlt:
papiere bekomme ich für einen hund an jeder ecke. somit ist es wichtig auf die 'richtigen' papiere zu achten-
ausser jemand entscheidet sich bewußt für einen anderen 'verein'


Symbol FCI
(auszug)

Die Fédération Cynologique Internationale ist die Weltorganisation der Kynologie. Sie umfasst zur Zeit 84 Mitglieds- und Partnerländer (nur ein Verband pro Land), welche ihrerseits eigene Ahnentafeln ausstellen und die Richter ausbilden. Die F.C.I. garantiert innerhalb ihrer Organisation die gegenseitige Anerkennung der Abstammungsurkunden (Pedigrees) der Länder, wie auch der Richter.


lg
 
Naja wenn ein Dissidenzzüchter wirklich all diese Kriterien erfüllt, gestehe ich es dem auch zu, zu züchten. Ist aber natürlich die Frage, wer das kontrollieren soll und warum er dann nicht doch unter einem Verein züchtet...
 
Moin,

wenn ich mir einen Rassehund anschaffe, habe ich mich außerdem über die Rasse vorher gründlich zu informieren und mir gründlich Gedanken zu machen, wie ich den Hund artgerecht beschäftigen kann.

Etwas, was übrigens auch für Mischlinge gilt. Wenn da z.B. zur Hälfte ein Labbi drin ist, sollte man sich auch Gedanken über Appoertiersport machen.


Zum Dissidenzzüchter: Mir ist tatsächlich schon einmal eine gute Züchterin begegnet, die auf Grund von Streitigkeiten nicht im örtlichen FCI-Verein sein wollte, die sich einen anderen nicht-FCI-Verein gesuicht hat und eine sehr gute Labbi-Zucht (Arbeitshunde, im speziellen vor allem Rettungshunde) hat.

In der Regel würde ich aber immer einen FCI-Züchter nehmen (wobei FCI nicht heißt, dass der Züchter wirklich gut ist. Auch da gibt's reichlich schwarze Schafe)

Tschüss

Jörg
 
In der Regel würde ich aber immer einen FCI-Züchter nehmen (wobei FCI nicht heißt, dass der Züchter wirklich gut ist. Auch da gibt's reichlich schwarze Schafe)

Allerdings. *unterschreib*

Also es gibt FCI-Züchter, da würd ich Dissen-Anhänger eher empfehlen.

Grundsätzlich gibt es aber genügend FCI (bzw. gleichwertige, wie AKC usw.) - Zuchtstätten, auch wenn die Recherche da umfassender sein kann, als beim Nachbars-Rassenhoppala :rolleyes:
 
Dieser Text ist jetzt zwar auf den Aussie bezogen, aber ich finde, er kann auch auf jeden andren Rassehund gemünzt werden.

- die Hündin ist min. 24 Monate alt
- der Rüde min. 18 Monate.



Vielleicht spricht es ja - so wie mir - dem ein oder andren aus der Seele.

Hi,

schade, dass sich leider nur nicht alle Aussie-Züchter (selbst ASA-Züchter) in Österreich daran halten...

Lg
Susanne
 
Ja schade ist es allerdings, dennoch denke ich, dass die Qualität der Zucht immernoch besser überprüft, verglichen und bewertet werden kann, als wenn es sich um einen Dissidenzzüchter handelt (Ausnahmen, usw...). Desweiteren sind alle mir bekannten Asa-Züchter (ok, es sind nur 5 )absolut bereit, Stellung zu beziehen und ihr handeln zu erklären. Und zumeist ist es auch nachvollziehbar.

Da, finde ich, sollte man auch den Punkt mit dem Zuchtziel und der sinnhaftigkeit mancher Verpaarungen nicht außer acht lassen. Auch bei genügend ASA-Züchtern leuchtet ein großes Fragezeichen über meinem Kopf, wenn ich mir manche Verpaarung anschaue.

Aber wie gesagt, ich bin dennoch ein Fan des Vereins, denn ich denke, es ist schon eine gute Basis, die jeder Züchter bietet. Und wie gesagt, es hat noch jeder seinen Standpunkt erörtert, wenn man ihn gefragt hat.
 
Grundsäztlich stimme ich dir absolut zu...aber diese Aussage trifft zwar auf die meisten Züchter zu, aber leider nicht auf alle

Ein guter Züchter kennt die Linien mit denen er/sie züchtet und wird selbstverständlich nicht wissentlich kranke Tiere produzieren.

Das beste Beispiel für diese Aussage sind so manche DSH-Züchter. Aber es kommt auch in andere Zuchtverbände von Rassen vor...

 
Du, überall wird mehr oder weniger Schindluder getrieben. Die Frage, denke ich, ist nur: Was kann ich [im Sinne des Tieres] noch vertreten bzw. wo muss ich weniger drauf achten.

Gesundheit, Wesen und Leistungsbereitschaft sollte - nach meiner Meinung - am meisten zählen. Optik wäre natürlich auch eine feine Sache.
 
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