Professionelle Hilfe gesucht

Sabine&Sammy

Medium Knochen
Sammy lebt seit 3 Monaten bei uns. Er stammt aus Nitra, war dort mit einer gebrochenen Pfote. Er ist ein sehr kleiner (6 Kilo) Sheltiemischling, ca 16 Monate alt, kastriert.

Ein Monat lange dachte ich in meiner Naivität, dass wir einen absolut problemfreien Hund haben. Dann ging es los ... Er wird absolut wild, agressiv und würde auch beissen, wenn andere Hunde, Kinder, manche Männer, einige Frauen, Fahrräder, Jogger, Pferde an uns vorbeigehen.

Mit der Trainerin seiner Hundeschule habe ich gelernt, ihn mit Leckerlies abzulenken. Das machen wir jetzt seit über einem Monat und es funktioniert noch immer nicht sehr oft.

Die Verhaltenstherapeutin an der Vet. Klinik sagte, dass wir an unserer Bindung arbeiten und Sammy aus den Hundezonen (wo es kaum Probleme gab) halten müssen.

Der Alltag ist jetzt: Eine sehr gestresste Frau maschiert mit ihrem Hund am liebsten dort, wo kein anderer Mensch gehen mag, kommt wer entgegen, weichen wir auf Wiesen aus und versuchen, den Hund abzulenken. Bei Menschen reicht der Abstand meistens, bei Hunden muss ich ihn wortlos hinter mir herziehen.

Ich weiß nicht weiter, brauche dringend Hilfe, habe aber keine Ahnung wie ich zu dieser komme. Hat jemand selbst Erfahrung mit einem Therapeuten/Trainer in Wien, vielleicht mit einem ähnlichen Problem????
 
über welchen verein hast du den hund bekommen ?
der verein hilft dir auch bei problemen und die meisten vereine haben erfahrene trainer zur hand.
ich weiss nicht, ob normale hundeschule ausreicht, wenn ihr solche probleme habt.
seltsam finde ich, dass die probleme erst nach einem monat aufgetreten sind, hast du schon mal drüber nachgedacht ??

ich kenne nur eine trainerin, die ich für problemfälle empfehlen würde - andrea dite, http://www.dite.at/ .
 
Gute Idee, werde mich an den Verein wenden. Hast Du mit Frau Dite selbst Erfahrungen? Ich bin ja gerne bereit Geld auszugeben, möchte mich nur nachher nicht wieder so alleine fühlen ....

Achja, Hundeschule müssen wir machen, weil Sammy, als er zu uns kam, außer Männchen machen nichts konnte.
 
Hallo!

Meiner Meinung nach hast du eine gute Methode.

Ich weiß nicht, ob du vorher schon Hunde hattest. Aber nach einem Monat Training, das ist klar,kann sich nicht all zu viel geändert haben.

Du hast eine große Aufgabe vor dir und es wird jahrelanges Training sein mit großen Fortschritten. Aber du wirst immer wieder Rückfälle dabei haben.
Ich finde es toll, wenn du dich dieser Herausforderung stellst.

Einer unserer Hunde ist (würde ich sagen) recht gut erzogen. Jedoch versteht er sich nur mit bestimmten Hunden.
Wir haben das Training genauso gestaltet wie du es beschreibst.
Zusätzliche arbeiten wir mit dem Clicker und wir haben deutlich gemerkt, dass es unserem Hund leichter fällt mit Clicker als ohne.
Nach mehr als 1,5 Jahren Training sind wir mittlerweile so weit, dass wir an einem anderen Hund (mit Leine) normal (mit Bestätigung) vorbei gehen können (ist aber auch immer vom anderen Hund abhängig).
Wir haben in dieser Zeit desöfteren unsere Trainingsmethode in Frage gestellt...sind aber immer wieder darauf zurück gekommen!

Also Kopf hoch! Ich wünsch dir auf jeden Fall alles alles Gute und wenn du noch Fragen hast meld dich einfach!

lg Nadine
 
ja, ich hab mit andrea dite persönliche erfahrung in echten problemfällen, und sie arbeitet auch mit den schwierigen hunden im WTH.
sie ist die einzige, die überhaupt wusste, wovon ich rede und von der ich je brauchbare und umsetzbare tips bekam.

eine frage, hast du hundeerfahrung ??
weil ich finde es verwunderlich, dass die probleme erst nach einem monat auftraten und anfangs nicht da waren (?). da würde ich noch mal anknüpfen....
 
seltsam finde ich, dass die probleme erst nach einem monat aufgetreten sind, hast du schon mal drüber nachgedacht ??

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Das war bei einer Freundin von mir auch so. Die hat auch einen Hund aus Nitra und anfangs war der total brav und jetzt ist er ziemlich viel Abreit. Ich glaub das dauert einfach, bis der Hund sich eingelebt hat.
 
ja, ich hab mit andrea dite persönliche erfahrung in echten problemfällen, und sie arbeitet auch mit den schwierigen hunden im WTH.
sie ist die einzige, die überhaupt wusste, wovon ich rede und von der ich je brauchbare und umsetzbare tips bekam.

eine frage, hast du hundeerfahrung ??
weil ich finde es verwunderlich, dass die probleme erst nach einem monat auftraten und anfangs nicht da waren (?). da würde ich noch mal anknüpfen....

das ist gar nicht so selten, das Macken erst nach einiger Zeit auftreten, sobald der Hund sich daheim fühlt..das dauert je nach Hund unterschiedlich lange, manche zeigen erst nach 2 oder 3 Monaten Auffälligkeiten wie Resourcen verteidigen etc...

Auf den Fall bezogen auf alle Fälle Maulkorb bitte...
 
weil ich finde es verwunderlich, dass die probleme erst nach einem monat auftraten und anfangs nicht da waren (?). da würde ich noch mal anknüpfen....
Das ist keinesfalls verwunderlich, sondern eher die Regel, daß Verhaltensauffälligkeiten bei Tierschutzhunden erst nach einer gewissen Zeit im neuen Heim auftreten. Und dann aus dem süßen Tierschutzhund ein verhaltenskreatives Nervenbündel geworden ist.

Ablenken ist als Strategie zur Verhaltensänderung nicht geeignet, Ablenkung kann immer nur eine kurzfristige Maßnahme sein, quasi als Krücke für einen gewissen Zeitraum, bis (meist) ein ganzes Paket an verschiedenen Maßnahmen (z.B. Streßreduktion, besseres Verstehen des Hundeverhaltens durch den Hundehalter, Training usw.) umgesetzt werden konnte.

Die sogenannte Verhaltenstherapeutin sollte sich lieber einen neuen Job suchen, denn diese Tips sind derartig banal (und nur wenig hilfreich), daß ich das kaum in Worte fassen kann. Schlagworte von Bindungsverbesserung helfen keinem Hundehalter. Klarerweise hat ein erst kürzlich ins Haus gekommener Tierschutzhund erst nur wenig Bindung zu seinen neuen Sozialpartnern. Diese kann sich allerdings erst mit zunehmenden Vertrauen in seine neuen Menschen und die neue Umgebung entwickeln.

LG, Andy :)
 
naja, das kenne ich schon, dass die hunde erst nach einer weile aufblühen und ihre eigenheiten so richtig zeigen.
aber manche verhaltensweisen haben sie vom ersten tag an oder sie haben sie nicht, einige grundsätzliche dinge merkt man schon gleich.
ich hatte schon viele nitrahunde, und ich hatte/habe ängstliche, verschreckte, hysterische hunde und auch angstbeisser, aber ich hatte noch nie grobe probleme, und alle haben sich sehr schnell positiv entwickelt. entweder hab ich einfach glück, oder ich weiss nicht.
ich finde, die nitrahunde sind die sozialsten hunde, die ich kenne.
wenn ich da an meine spanischen giftzwerge denke, die waren ganz anders.
aber ich schweife ab, sorry. ;)

ich würde trotzdem meinen, ihr braucht einzeltraining.
 
Ja, wir brauchen Hilfe/Training, deshalb wende ich mich hierher. Am liebsten wäre mir wohl eine Antwort ala: "Ich hatte dasselbe Problem und Trainer XY hat geholfen ..."

Ja, einen Monat lang war alles bestens und dann gings los. Zuerst hat er einen Betrunkenen angebellt, da denk ich mir noch, er hat wohl schlechte Erfahrungen mit Rauschkugeln. Dann wars mein Augustinverkäufer und ich frag mich, ob Hunde auch Rassisten sein könnten, aber es wurden immer mehr.

Beisskorb trägt er immer, wenn wir nicht wo sind, wo man den wenigen Menschen ausweichen kann.

Angeblich - das weiss ich jetzt - schauen sich Hunde erstmal einen Monat lang ihre Umgebung an, bevor sie solche Verhaltensprobleme zeigen. Vielleicht liegts auch an mir ... deshalb sag ich auch "Ich" brauch professionelle Hilfe.
 
Hallo Sabine!
Alles Wichtige ist ohnehin schon gesagt und ich bin auch überzeugt davon, daß Du das mit Hilfe einer guten Trainerin wirklich hinbekommst und noch viel Freude mit Deinem Hund haben wirst.
Ich wollte nur Folgendes sagen: Ich hatte vor längerer Zeit einmal für ca. 2 Monate eine Hündin zur Pflege. Und habe mit ihr eigentlich exakt das erlebt, was Du hier beschreibst. Die ersten ca. 3 Wochen gab es überhaupt keine Probleme und dann begann sie alles und jeden der uns begegnet ist "fressen zu wollen". Was dabei auffallend war, war daß diese Verhaltensänderung zu der Zeit begann, als sie angefangen hat, mir gegenüber zutraulich zu werden (zu Beginn hatte sie mich wohl eher als "Futterautomat" betrachtet). Je mehr Interesse sie an mir hatte, desto aggressiver, wurde sie anderen gegenüber. Ich glaube einfach, wenn ein Hund ein "schlechtes" Vorleben hatte, und nicht gelernt hat, daß es "sein Mensch" ist, der für Schutz und Sicherheit sorgt, dann kann es u.U. passieren, daß der Hund den Menschen wie eine "Rssource" zu verteidigen beginnt - gegen alles und jeden. Ob das bei Euch der Fall sein könnte, muß ohnehin eine gute Trainerin herausfinden, da kann man in einem Forum nichts dazu sagen. Aber mir fiel diese Hündin eben wieder ein, als ich Deinen Beitrag gelesen habe.
Liebe Grüße und alles Gute für Dich und Deinen Hund, Conny
 
So ähnlich hat uns das die Verhaltenstherapeutin erklärt. Sammy glaubt wohl, dass wir ihn nicht verteidigen, deshalb muss er alleine "in den Kampf" - sie meinte aber, das würde sich mit unserer Bindung bessern. Also üben wir jetzt noch mehr den sogenannten "Grundgehorsam", spielen zuhause viele ruhige Spiele (Essen suchen, Essen verfolgen) und belohnen ihn für jeden Blickkontakt an der Leine ... Das Problem ist trotzdem, dass er total vergißt, dass es uns gibt, wenn ein "Feind" kommt und er steigt wieder in die Leine.

Was wurde aus dem Pflegehund, Conny?
 
Ich finde, was Du da schreibt klingt ohnehin sehr gut - die Spiele, das Üben, Blickkontakt belohnen etc.
Daß ein Hund wirklich Vertrauen aufbauen kann, wenn er zuvor "keinen Grund" dazu hatte, das braucht sehr viel Zeit - aber es geht. Du machst ja genau das Richtige, indem Du professionelle Hilfe suchst und Dir viel Zeit nimmst für den Hund.
Wie es der Hündin heute geht, weiß ich leider nicht; sie war nur kurz da, weil sie aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend einen Einzelplatz brauchte und in ihrem eigentlichen Zuhause noch andere Hunde gelebt haben (und ich hatte damals gerade keinen eigenen Hund). Ich hatte damals nicht nur das Gefühl, daß sie glaubte "alleine in den Kampf" zu müssen, sondern daß sie mich "verteidigen" wollte. Ich weiß es nicht genau, aber soweit ich damals informiert war, dürfte es bei ihr zu Hause so gewesen sein, daß sie sich sehr an dem ebenfalls dort lebenden Rüden orientiert hat - also möglicherweise das Gefühl hatte, er würde die "Sache mit der Sicherheit" schon regeln. Das ist alles schon eine Weile her, aber ich hab eben noch so genau in Erinnerung, daß ich mir damals gedacht habe "Schau, solange ich ihr egal war, hat sie sich super benommen und seit sie mir zeigt, daß sie mich mag, wird es von Tag zu Tag ärger mit ihr"
Wäre es meine eigene Hündin gewesen hätte ich natürlich auf schnellstem Weg eine gute Trainerin gesucht, aber bei einem fremden Hund, der nur kurz zu Gast ist, hätte das wohl nichts gebracht.

Liebe Grüße, Conny
 
Leider kann ich dir keinen Trainer empfehlen, da er nicht mehr "unterrichtet". :/

Ich habe/hatte auch zwei alles-aufresser aus nitra ... ^^
Der eine fraß jedoch alles aus dominanz auf und der andere aus unsicherheit.

Je nach dem ob dein Hund sensibler ist oder ein "trampel" wird die harte (trainings)zeit die auf euch zukommt kürzer oder länger.
Halte euch auf jedenfall die daumen!
 
Also nach einem Monat Training kann man noch gar nichts sagen. Klar jetzt ist es stressig für dich.
Ich habe auch so einen Hund aus Nitra. Als ich ihn bekam konnte er sich schlecht an mir orientieren. Er hatte nicht soviel Kontakt zu Menschen. Die wenigen waren wohl wenig genug um den Menschen in den verschiedensten Situationen zu vertrauen. Ich habe ihn jetzt bald 2 Jahre und erst in den letzten Monaten hat sich das viele Training und immer wieder diesselben Ablenkungsstrategien ausgezahlt. Du brauchst jetzt vor allem viel, viel Geduld und verwerfe den Gedanken daß dein Hund von sich aus normal wird. Suche dir einen wirklich guten Trainer und du wirst sehen es wird besser. Zwar nicht von Monat zu Monat, aber die Fortschritte siehst du.

Wenn ich so zurückdenke wie mein Hund war als ich ihn bekommen habe, habe ich eigentlich in einer relativ schnellen Zeit einen fast normalen Hund aus ihn gemacht.
Ich wünsch dir alles gute und wünsche dir viel Nervenkraft.;)
 
einen tierschutzhund zu übernehmen, heißt vorerst mal, viel, wenig, gar nichts über seine vorgeschichte zu wissen, ich habe es selbst bei den meinigen erlebt, dass sie so ca. nach einem monat eingewöhnungszeit in die, ich nenne sie ausprobierphase kommen....

allerdings muss ich auch dazu sagen, wenn ich mir einen hund aus dem tierschutz nehme, dann habe ich vorher mit den pflegerinnen ausführlich geredet, bei meiner langzeitinsassin mit der trainerin (war vorher mein patenhund), bzw. habe ich die hunde meinem hundetrainer "vorgestellt", und ich habe mittlerweile selbst ein "wenig" erfahrung, dh ich kann ca. einschätzen, was auf mich zukommt, sicher ein paar eigenheiten, haben sich dann erst nach der eingewöhnungszeit herausgestellt, aber im großen und ganzen, haben die ganzen "einschätzungen" von den leuten gestimmt:) (und diese haben allesamt schon viel erfahrung im hundebereich;))

nur eines kann ich dir auch sagen, VERGISS das ablenken, wie oben schon geschrieben wurde, das funktioniert vielleicht bei kleinen macken, aber nicht bei größeren "problemchen/problemen", va. nicht auf dauer!!!!

guten hundetrainer suchen ist das allerwichtigste!!!!
drück dir die daumen!
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo habe auch einen hund aus nitra. der hat sich immer vor den menschen gesetzt und sich streicheln lassen. je mehr stress der hatte,desto mehr ist er vor einem geklebt. wenn mann weggehen wollte hat er geblockt und wenn das nicht reichte gebissen. je länger ich ihn habe,desto ruhiger wird er. je besser die beziehung wurde,desto einfacher war er zu händeln. versuche dich beim verein zu erkundigen,was er für eine geschichte hat. geh aber davon aus,dass er nix kennt. alles was er trifft setzt ihn unter stress. dann wird er beissen. jedenfalls brauchst du viel geduld.
 
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