Pflegehund

Nadi

Profi Knochen
Hey :)

Also ich bewunder immer die Leute hier im Forum die sich Pflegehunde nehmen! Ich bewunder euch wirklich!!!!!!!!!! Auch ich würde selbst einmal gerne einen Pflegehund aufnehmen (jetzt noch nicht! später einmal!)
Darum würde ich mich freuen wenn ihr mir ein bisschen was von eurer tollen Aufgabe erzählen würdet!
Wie geht es euch wenn der Hund dann ein zu Hause findet? Ist es emotional sehr anstrengend sich wieder vom Hund zu verabschieden? Man bindet sich ja so schnell an ein Tier!
Ich freu mich auf all eure Erzählungen und Berichte!
 
Auf der einen Seite ist es anstrengend, einen Pflegehund zu haben und wieder gehen zu lassen. Meistens brauchen die Pflegis erst mal mehr Zuwendung, Erziehung, Führung, Aufmerksamkeit, wobei es mich immer wieder überrasche, wie schnell sich Hunde an einen für sie völlig neuen Alltag gewöhnen.

Die Abgabe ist immer emotional - bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger.

Aber das Wissen, wieder einem Lebewesen in ein besseres Leben verholfen zu haben, ist toll und bereitet einem sehr viel Freude. Vor allem, wenn man nachher noch Kontakt zu seinen Ex-Pflegis halten kann (mit dem Frauchen von meinem letzten Pflegi bin ich mittlerweile gut befreundet, sie kommen uns regelmäßig besuchen).

Wenn ich nicht schon 3 Hunde hätte, würde ich immer wieder Pflegehunde aufnehmen, ich denke, wenn meine mal alle über der Regenbogenbrücke sind (also in 20 Jahren oder mehr *hoff*), werde ich wieder Pflegis aufnehmen.
 
Wie Nando schon sagte, beim einen tut's mehr weh, beim andren weniger...

Ich würd mir zB. eher Schäfer(mischlinge), kleinere/wuschelige Hunde nehmen, da diese nicht so meinem Beuteschema entsprechen und ich somit nicht in Versuchung fallen würde mir diesen zu behalten.

Und wenn man bei den neuen Besitzern ein gutes Gefühl hat, dann ist es auch nicht so schwer, den Hund ins neue Zuhause zu entlassen!

Ich hatte voriges Jahr meinen letzten Pflegling, da ich wirklich nur mehr Notfälle übernehme und nur mehr dann wenn's nicht mehr anders geht (meine eignen Viechal brauchen einfach zu viel Zeit und manches mal will ich dann meine Freunde auch noch sehen :D). Was ich eigentlich sagen will, mein letzter Pflegling war der Traumhund schlecht hin, war total brav, mit allem und jeden verträglich, ich konnte ihn überall mitnehmen usw. Es hat sich lange niemand gemeldet, hab ihn dann in die Krone Tierecke stellen lassen und sofort haben sich sicher an die 30 Leute gemeldet. Und man muss ein bisserl ein Gefühl haben beim "aussortieren". Getroffen hab ich mich dann mit 3 verschiedenen und eigentlich hat mein Pflegling dann die Entscheidung getroffen, da er den beiden Damen sofort zugegangen und auch gleich mitgegangen wäre!

Du musst bedenken, dass du im "schlimmsten" Fall, den Hund Monate, vllt. sogar Jahre bei dir hast. Eventuell versteht er sich nicht mit deinen eignen Hunden, also brauchst du einen Plan B. Auch mit deinen Katzen brauchst nen Plan B.

Also man muss schon viel bedenken... aber wennst das alles gemacht hast, dann steht eigentlich nix mehr im Weg!

Ich hab mir grad aufgrund eines andren Threads die Seite von Ilatosut angesehen und mein Herz hat bei einem der Hunde grad ganz ganz viel geblutet... aber hier muss einfach der Verstand größer sein, da es im Moment einfach nicht geht, so weh es auch tut...
 
Ich hatte bisher 2 Pflegis von einem Verein und heute hab ich privat einen Pflegewelpi übernommen.
Der erste Pflegi war ein Bullimix und er war sooo süss *schnief* da war ich seeehr traurig als er einen Platz gefunden hat (den hatten wir aber auch einige Monate lang)
Als wir ihn bekommen haben kannte er nicht mal seinen Namen und am ende konnte er sitz, platz, hier und kleine Tricks.
Ich hab mich aber auch auch irgendwo sehr für ihn gefreut da er leider gar nicht allein bleiben konnte (maximal ein paar minuten dann hat er geheult wie ein wolf)
und er hat eine Grossfamilie gefunden wo immer wer zuhause ist :)
Bei der zweiten Hündin (eine Strassenhündin) war ich seeehr überrascht. Sie war am ersten Tag sooo ängstlich und am zweiten Tag ist sie mit den anderen mitgelaufen als
wär sie schon eeeewig bei uns. Sie war vom ersten Tag an stubenrein hat total schnell auf ihren namen ghört und ist von anfang an immer bei uns geblieben (auch im Freilauf) sie war das genaue gegenteil vom ersten Pflegi.
Es war mir schon leid um die Hunde aber es war von anfang an klar das sie nicht ewig bleiben werden.
Da ich aber 5 eigene Hunde hab hab ich dann keinen Pflegi mehr genommen da wir beide auch berufstätig sind.
Jetzt kam wieder ein Notwelpi zu uns. Da er sonst keine gute zukunft gehabt hätte.
Naja ich hab halt ein Helfersyndrom :D aber ich bin mir sicher der ist nicht lang bei uns - kleinbleibende Welpen haben gute vermittlungschancen.

Wenn du die Zeit und die Nerven dafür hast kannst du es wagen. Aber bedenke wenn es zb einer aus dem Ausland sein soll das es sein kann
das dieser nicht stubenrein, unverträglich oder sonst was sein kann. Vor allem das mit der verträglichkeit muss man bedenken wenn man schon Hunde hat.
Bei uns ist das kein Problem wir können von unseren Hunden her JEDEN Hund ins rudel integrieren.
 
Hi,

ich kann meinen Vorpostern nur zustimmen. Es ist nicht leicht den Hund wieder her zu geben. Wenn man sich aber von Anfang an dessen bewusst ist, dass man nur vorübergehend das Herrchen oder Frauchen ist, dann ist es am Ende zwar sehr traurig, aber keine Tragödie. Und wenn man die Menschen, bei denen der Hund dann leben wird auch mag und als geeignet erlebt ist es schon fast wieder schön. Vor allem dann, wenn man Fotos bekommt, oder einfach Nachricht, dass es den Wauzis gut geht. Ich habe dann eigentlich immer gemerkt, dass ich den Hund mehr vermisse, als der Hund mich - und ab dem Zeitpunkt überwiegt einfach die Freude, dass der Hund ein neues Zuhause gefunden hat :)

Vom Charakter her waren unsere Pflegis alle verschieden, der eine ist ängstlich, der andere übermütig, und man braucht wohl zwei - drei Tage um den Hund kennen zu lernen und besser zu verstehn. Man braucht auf jeden Fall Geduld - gemischt mit sanfter Konsequenz - wobei ich von Haus aus weder das eine, noch das andere bin :o - der Hund mir das aber einfach immer beigebracht hat.

Da wir keinen eigenen Hund haben, war das mit der Verträglichkeit nie ein Thema, ist aber sicherlich nicht zu unterschätzen. Im Vornhinein weiß man es klarerweise natürlich nie, ob sich die sonst mit jedem verträglichen Hunde dann nicht doch unsymphathisch sind - da ist es vielleicht ganz gut im Notfall eine Ersatzpflegestelle zu haben. - Da kann ich Nightwalkerin nur Recht geben, bei Hunden aus dem Tierheim im Ausland, die man selbst noch nicht kennt muss man sich in Punkto Infos auf andere Leute verlassen - was ich durchaus kann, weil ich superlieb betreut werde/wurde - aber das muss nicht immer so zu sein.

Wegen der Stubenreinheit ist das so eine Geschichte, manche Hunde - kommt natürlich auch darauf an woher sie kommen - waren vielleicht noch nie in einer Wohnung, oder in einem Haus, weil sie nur im Hof gehalten wurden, oder gar Straßenhunde waren, das ist dann total neu. Wobei bei unseren in den ersten Wochen ab und zu mal was daneben gegangen ist. Mit Geduld und vor allem Lob draußen hat sich das aber dann komplett erledigt gehabt. :cool: Also sie waren tendenziell alle stubenrein, nur scheinbar nicht an fixe Gassi Zeiten gewöhnt, und hatten verständlicherweise wahrscheinlich Schwierigkeiten im Park zu pinkeln - weil es so neu war und sie skeptisch waren.

Alles in Allem Erfahrungen - ich bereue nie sie gemacht zu haben!
 
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