da ich immer einen großen rudel führe, und das schon seit fast 30 jahren, zur zeit 6 hunde (2 rüden, 4 hündinnen), kann ich ein lied davon singen :-(
ich kann nur aus meiner eigenen erfahrung erzählen, und ich kann nur sagen, eine allgemeinrezept gibt es nicht. meine erfahrung ist, dass unkastrierte hündinnen ein ziemliches zickenverhalten zeigen können, wenn eine 2. hündin dazukommt :-( da wurde meine unkastrierte auf einmal scheinträchtig und zeigte ein sehr aggressives verhalten meinen anderen hündinnen gegenüber. da ging es auf einmal um futter, um schlafplatz usw. usw. meine unkastrierte hündin zeigte auf einmal ein verhalten, dass ich meinen eigenen hund nicht mehr erkannte :-( grundgehorsam haben ja alle intus, aber gegen "natur" zu arbeiten, das funktioniert sehr schwer :-( also war die letzte chance eine kastration, denn ich wusste, wenn ich ihr den hormonellen stress nehme, vielleicht sieht sie dann alles ein wenig gelassener. und das experement gelang gsd! denn die hündin ging wirklich so massiv im rudel vor, dass sie eine gefahr für die restlichen hunde war :-( heute ist sie ein schatz, hat absolut keine probleme mehr mit meinen hunden und mit fremden hunden. nur im bereich futter, da muss ich noch ein auge auf sie haben, aber absolut händelbar.
dann meine beiden rüden. der eine 3 jahre alt, seit 2 jahren kastriert, der andere ein jungspund nun 1,5 jahre, nun seit 2 monaten kastriert. absolut kein problem mit den beiden. der ältere zeigte dem jüngeren seine grenzen, und der jüngere akzeptierte. bis zu dem zeitpunkt, bis er halt sagte, so und jetzt nicht mehr :-( dazu muss ich aber sagen, dass der ältere rüde den bogen wirklich überspannte, und die gesetzten grenzen dem jüngeren gegenüber immer enger wurden. wenn ich dabei war, kein problem, denn die beiden kennen "meine" gesetzen grenzen sehr wohl! aber leider kommt dann schon eines ins spiel, nämlich die "natur" :-( dass es einfach lebewesen mit 4 beinchen sind, und nicht lebewesen mit 2. und da geht es halt auch mal um rang und um hormone. und dann knallten dobermann und galgo zusammen :-( und das ordentlich :-( also heute ist der dobermann kastriert, verliert seinen extemen rüdengeruch und der galgo kann damit gelassener umgehen. räumliche abgrenzung und einfach das tolerieren der "hündischen gesetze" ist auch in meinem fall sehr sehr wichtig. den hunden den raum gewähren, den sie brauchen. und so funktioniert es wieder in meinem rudel, freilauf und hundeplatz sind wieder einwandfrei möglich, im haus ist es noch ein thema, denn da geht es eben um terretorium.
kastration ist für mich kein allheilmittel!! denn es kommt immer auf den einzelnen hund an. und dann spielt natütlich die "erziehung" eine große rolle, denn wenn ich einen rabauken zu hause habe, dann kann ich nicht einfach sagen, kastration und alles ist wieder gut. leider denken viele menschen so :-( so wie es bei mir war, war es der kastrierte rüde, der angefangen hat :-(
aber ok, ich habe einen großen rudel, alles verschiedene charaktere und verhalten. das ist ein anderes thema
wenn ich vor der entscheidung stehen würde, mir einen zweithund zu zulegen, wenn ich eine unkastrierte hündin hätte, steht es für mich ausser zweifel, dass es ein rüde werden würde. wenn es eine hündin sein sollte, dann würde ich die ersthündin kastrieren lassen, um mal diesen hormonellen stress auszuschalten. wie sich das ganze dann entwickelt, da heisst es dann sowieso abwarten und mal schauen. es gibt hunde, da klappt es ob sie kastriert sind oder nicht, aber ich habe eines in den vielen jahren "hunde"
gelernt, bzw. meine hunde zeigten mir, ich kann das thema "natur", einfach dieses ganz normale hündische verhalten, nicht total ausschalten. und wenn die hunde eine gewisse größe haben, können dann solche übergriffe böse ausgehen :-( ich saß dann auch mit meinem galgo um 22 h in der tierklinik und er wurde zusammengeflickt :-( meine erfahrung ist aber auch, dass wenn die "weiber" zusammenkrachen, es ganz schön zur sache geht :-( da lobe ich mir meine rüden
denn wenn mein dobi gewollt hätte, wäre alles viel übler für meinen galgo ausgegangen.
wie gesagt, kastration ist für mich kein allheilmittel, einen rudel zu führen, heisst auch wirklich konsequente erziehung, denn die "natur" ist immer ein risikofaktor, aber leichter zu händeln, wenn das rudel weiß was gehorsam ist
für mich gilt aber auch das motto, 1000x berührt, 1000x nix passiert
und beim 1001. mal knallt es. aber in deinem fall würde ich persönlich zu einem rüden tendieren.