Nova Scotia Duck Tolling Retriever

nannibon

Anfänger Knochen
Vor 7 Jahren bekam ich meinen ersten Retriever , ein schokobrauner Labrador. Habe davor noch nie einen gutmütigeren Hund kennengelernt. Leider ist mein Kleiner an einem plötzlichen Herztod gestorben. Weil wir es nicht lange ohne Hund ausgehalten haben, hat mir mein Freund vom gleichen Züchter wieder einen braunen Labradorrüden geholt. Der kleine hat sich schon perfekt eingelebt und ist jetzt fast 8 Monate alt. Wir unternehmen sehr viel mit ihm, gehen viel spatzieren und Hundeschule. Wir möchten aber gerne noch einen zweiten Hund. Besonders in ihren Pann gezogen, haben mich die Duck Tollers. Leider ist diese Rasse bei uns nicht weit verbreitet und es gibt nur einige wenige Züchter.Deshalb wollte ich fragen, ob jemand Erfahrung mit dieser Rasse hat, einen Züchter kennt und mir sagen kann, ob es überhaupt richtig ist,uns jetzt schon einen 2ten Hund ins Haus zu holen
 
Hallo!

In Österreich gibt es mittlerweile ein paar Züchter dieser Rasse. Am besten du schaust auf die Homepage des ÖRC. Eine tolle Rasse, mit der aber gearbeitet werden muss. Sie sind zwar die kleinen Vertreter der Retriever, aber man darf sie keinesewegs unterschätzten. Man sagt ihnen nach, sie wären die Borders unter den Retrievern. Ich kenne eine, die züchtet selber diese Rasse www.tollar-towar.at Super Hunde und alle auch super erzogen. Hätte ich mich nicht in den Kelpie verliebt, würde ich mir doch glatt einen Toller zulegen.

Aber bist du dir sicher, dass du dir jetzt schon einen zweiten Hund zulegen möchtest? Denn deiner ist ja gerade mal 8 Monate alt. Was machst du denn so mit deinem Labrador?

lg claudia
 
Leider kenn ich nur wenige dieser Hunde, aber die ich kenne sind toll und seeehr arbeitsfreudig. Für meinen Geschmack aber ein bissl zu "nervös". Über den ÖRC findest du alle Züchter (in Österreich, sowie auch dem Ausland). Was ich so am Rande mitbekommen hab, sind viele dieser Hunde krank (wenn ich mich nicht irre, war da erst mal wo ein Artikel drüber).

Viel mehr kann ich dir zum Thema Zweithund zum "jungen Hund" erzählen. Ich habe meinen ersten Hund Fido im August 2009 zu mir geholt (ehemaliger Straßenhund, 4 Monate). Im November 2010 zog bereits mein 2. Hund Nanouk ein (vom Züchter, 9 Wochen). Dh. da war Fido ca. 1,5 Jahre alt...

Ich wurde oft gefragt warum schon jetzt. Der Hauptgrund war Fido. Für mich war von Anfang an klar, dass ich einen Zweithund will, geplant war aber erst, wenn Fido so 3-4 Jahre alt ist. Nun ja, Fido fühlte sich nicht unbedingt wohl, so allein unter den vielen Menschen. Er ist bis heute lieber mit Hunden zusammen, als mit menschlichen Wesen. Und so zog schon früher der zweite Wauzl ein. Beides sind Rüden, beide unkastriert. Die Anfangszeit war noch recht okay, beide haben sich gut verstanden. Als Nanouk dann ca. ein halbes Jahr alt war war's nicht mehr soo spaßig. Fido ist leidenschaftlicher Jäger, dh. er ging damals viel an der Leine, Nanouk war noch nicht wirklich folgsam und somit auch an der Leine. Ich ging meistens getrennt spazieren, übte einzeln, dh. ich hab immer doppelt so viel Zeit gebraucht. War der Zweite müde, war der Erste schon wieder munter. Als Nanouk dann 9/10 Monate alt war, hats auch zwischen den beiden ein bissl gekriselt, aber nix Dramatisches, der eine in der Pubertät, der andre am Weg zum Erwachsenwerden. Es gab in dieser Zeit einige Regeln (kein Spielen im Haus drin, keine Kausachen im Haus drin, Fressen in verschiedenen Räumen). Im Großen und Ganzen aber halb so schlimm :D

Bei mir isses auch so, dass ich ziemlich unterschiedliche Rassen hab. Fido ist ein Galgomix, der steht mehr auf körperliche Auslastung (= laufen, laufen, laufen, scootern, schwimmen) und ein bissl geistige Auslastung (= bissl UO, bissl Agility). Nanouk ist ein Dalmatiner, er braucht unbedingt seine Arbeit, der is erst glücklich wenn sein Kopferl raucht - Dummyarbeit, apportieren, schwimmen, UO, Suchspiele usw. Beide brauchen ihre Zeit wo sie auch allein was mit mir machen können/dürfen. Vor allem Nanouk... (zu Bedenken wär hier auch, dass du jmd. hast, der da ist, wenn du mit dem einen unterwegs bist). Bei mir war's auch so, dass Fido Angst vor fremden Menschen hat, da musste ich immer aufpassen, dass Nanouk sich das nicht abschaut. Nanouk war immer etwas grantlert bei fremden Hunden (und an der Leine, zu zweit, jaaa da sind's stark und sich immer einig!). Also auch ne gewisse Standhaftigkeit sollte man mitbringen.

Mittlerweile ist Fido fast 3 Jahre alt und Nanouk 1,5 Jahre alt. Beide sind an und für sich sehr brav und verstehen sich sehr gut, sind ein richtiges Dreamteam geworden. Sie haben sich fast nur die guten Dinge abg'schaut voneinander - zu Frauli's Glück!

Auf die Frage ob ich's wieder so machen würd - jain! Hätte ich wieder so einen Hund wie Fido als Ersthund, definitiv ja! Wäre Nanouk mein Ersthund gewesen, definitiv nein! Also das würd ich mir wirklich sehr gut überlegen, denn ein Junghund (der noch nicht verlässlich folgt, evt. auch eine "Macke" hat) und ein Welpe (der noch gar nicht folgt, evt. "Macken" entwickelt) können einem wirklich die Nerven rauben und später mit zwei Junghunden erst recht, vor allem wenn's mal knatscht zwischen den beiden. Also Hundeerfahrung und im "schlimmsten" Fall eine Möglichkeit die Hunde zu trennen (und damit meine ich verschiedene Zimmer und nicht die Rückgabe zum Züchter/Tierheim) würd ich da schon voraussetzen...

Ich hoffe, ich konnte dir mit meiner Erfahrung einen kleinen Einblick in das Leben mit zwei Jungspunden geben! Es ist wahnsinnig toll, aber eben auch nicht immer einfach!
 
Danke für die Infos. Mit meinem Labrador mache ich zur Zeit Junghundetraining und Gehorsamkeit.Möchte mich aber vll später in agility versuchen ;)
ja eben er ist erst 8 Monate als, deshalb werden wir wohl noch etwas warten. Obwohl der kleine sicher gerne Gesellschaft hätte ;)
 
Ich persönlich würde mir einen Zweihund erst dann nehmen, wenn der Ersthund halbwegs "fertig" - im Sinne von gut erzogen - ist.

Das am Alter fest zu machen ist schwer, weil manche Hunde bereits mit einem Jahr halbwegs gefestigt sind, andere erst mit drei Jahren.

Kenn allerdings auch einige, die relativ gleich altrige Hunde haben und diese beide jung bekommen haben. Die meisten würden es nicht wieder so machen, einige jederzeit wieder.

Zum Toller. Sind supernette Hunde mit denen man sehr gut arbeiten kann und sollte. Wobei sie hier - wie viele Retriever - natürlich in der Dummyarbeit aufgehen.
Geringer Genpool wurde eh schon angesprochen. Wobei die beiden Toller, welche ich besser kannte, keine nennenswerten Probleme hatten.
 
Das heißt es kommt öfter zu Erbkrankheiten als bei anderen Rassen oder?
Habe aber mal gelesen, dass diese Rasse ziemlich alt werden kann, weil sie nicht so überzüchtet ist, wie zB Labrador und Golden ....
 
Das Problem ist, da diese Rasse noch nicht soo oft vertreten ist, dass es vorkommen kann dass fast jeder miteinander verwandt ist. Ist aber bei anderen Rassen leider auch so, z.B. Kelpie. Deswegen achte besonders drauf, dass die Elterntiere nicht miteinander verwandt sind. Gute Züchter fahren für einen passenden Deckrüden kilometerweit, eben auch die von mir oben genannte Züchterin.

lg claudia
 
Hier ist eine Doku dazu, da erfährst Du sehr viel über die Toller:
http://www.youtube.com/watch?v=Zg_u-kxikqo

Sind halt leider wirklich sehr stark ingezüchtet und der Züchter im Video fordert sogar ein Zuchtverbot wenn sich nix ändert aufgrund immer wieder auftretender Krankheiten.
Nichtsdestotrotz tolle Hunde, nur leider wär mir das Risiko zu hoch... :(
 
Nur frage ich mich dann, wie man eine Rasse erhalten möchte, wenn man ein Zuchtverbot aushändigt? Da bin ich eher dafür, dass man als Zuchtverband drauf achtet, dass die Elterntiere nicht miteiander verwandt sind und das über mehrere Linien und "frisches Blut" aus dem Ausland importiert und das vor allem auch nicht immer der selbe Rüde verwendet wird. Würde man nach dem gehen, dürften bestimmt viele andere Rassen auch nicht gezüchtet werden, weil es noch nicht sooo viele Vertreter dieser Rasse gibt, oder?

lg claudia
 
Tja, das ist leider das Problem - Elterntiere sind immer irgendwie miteinander verwandt - so lässt sich das Problem vielleicht aufschieben, aber verschwinden tuts in der Linienzucht nie.
Dazu kommt das heutzutage fast nicht mehr auf Leistung selektiert wird, sondern auf "Schönheit" - noch weniger natürliche Selektion und noch mehr Krankheiten die sich einschleichen.
Superrüden, sogenannte Champions, die viel zu oft verwendet werden und wo sich nach Jahren rausstellt, daß sie neben ihrer Typhaftigkeit vielleicht auch das ein oder andere Leiden mitvererbten - blöd, leider zu spät gemerkt...

Die Frage ist nicht "dürfen" sie nicht mehr gezüchet werden sondern eher ob man es soll? Was bringen mir schöne Hunde (die irgendwann aufgrund der Homozygotie vielleicht aussehen wie Klone) wenn sie krank sind - sowohl körperlich als auch vom Wesen her?
Schwieriges Thema... aber ich lege jedem den es interessiert das Buch "Hundezucht 2000" von Hellmuth Wachtel ans Herz.
 
Für den toller wird seitens mancher Züchter Blutauffrischung mit Rassehunde gefordert, der VDH ist im Prinzip nicht dagegen stellt aber unmögliche Ansprüche. in Skandinavien sieht das anders aus, dort laufen bereits die ersten Zuchtversuche.

Die Art des "Eingriffs" in Hunderassen ist nichts besonderes, bei vielen wurde das in der Vergangenheit gemacht, z.B. um zu einem bestimmten AUssehen zu kommen
 
Danke fuer die vielen Infos. Wieso ist eig der toller keine verbreitete Rasse? Mich wunderst eig sowieso, dass von den Retrievern eig nur labi und Golden so verbreitet sind. Flat coaded Retriever sieht man ja auch kaum
 
Vielleicht weil der Goldi und der Labrador als die Familienhunde verkauft werden und nur mit den wenigsten davon wirklich gearbeitet wird. Der Toller aber braucht eine Aufgabe. Ist glaub ich leider ungefähr so wie beim Aussie und beim Border Collie. Der Aussie wird teilweise leider als der Familienhund, etc. beschrieben, quasi als Lightversion vom Border Collie. Die Rassen, die man sich am wenigsten zutraut bzw. noch für ihren Ursprung gezüchtet werden, sind nun mal am wenigsten verbreitet. Gott sei Dank!!

lg claudia
 
Bei borderpreis Collies Heißt es ja auch immer, dass die so leicht zu erziehen wären, was ja eig auch nicht stimmt oda? Ich kann zb aus eigener Erfahrung sagen, dass meine 2 Labradore eha schwierige Hunde sind. Weil sie einfach alles (so blöd wie es klingt) ins lächerliche ziehen
 
Wie jetzt? Wieso plötzlich 2? :confused:

Und stimmt - Labradore (v.a. aus Showzucht) sind wirklich seeehr schwierige Hunde... :D
 
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