Neues Hundehaltegesetz in NÖ

Natürlich gefällt mir das Gesetz nicht. Aber es ist ein Kompromiss, der fast ausschliesslich auf jene abzielt, die bewusst bestimmte Rassen halten und scharf machen, um ihre Komplexe zu kompensieren. Ich schätze allerdings, dass ca. 200-300 Hundebesitzer (von knapp 300.000 in NÖ) von diesem Gesetz ungerechtfretigt getroffen werden.

Was mir am Gesetz gefällt (und dafür bin ich auch eingetreten): Dass man manchen Leuten rascher einen Hund wegnehmen kann. Ich kenne einige Leute, denen ich lieber heute als morgen den Hund wegnehmen möchte, weil die Hundebesitzer unfähig, besoffen, aggressiv, etc. sind. Genau solche Leute sollten mit einem strikten Hundehalteverbot belegt werden, um nicht den 99% der unauffälligen Hundebesitzer zu schaden.

Sorry, aber das Gesetz trifft letzendlich jeden Hundebesitzer, egal was für eine Rasse.

"Auffällig ist ein Hund, bei dem auf Grund folgender Tatsachen von einer Gefährlichkeit auszugehen ist:

1. Der Hund hat einen Menschen oder ein Tier durch Biss schwer verletzt oder durch sonstige Verhalten gefährdet, oder

2. der Hund wurde zum ausschließlichen oder überwiegenden Zweck der Steigerung seiner Aggressivität gezüchter oder abgerichtet."

Wenn ich alleine nur diese drei Absätze lese, sehe ich schon, dass hier der Willkür Tür und Tor offen stehen. Hier sind mit Sicherheit nicht nur Staff, Pit und Co gemeint, sondern auch "Omas Liebling" der den Nachbarn von nebenan anbellt oder alle Hundebesitzer die mit Ihren Hunden Schutz machen...
 
... aber "die Politik" wolle ein neues Gesetz.

Allein diese Aussage is für mich mehr als kennzeichnend für die Sinnhaftigkeit mancher Paragraphen des neuen Gesetzes!

Was mir am Gesetz gefällt (und dafür bin ich auch eingetreten): Dass man manchen Leuten rascher einen Hund wegnehmen kann. Ich kenne einige Leute, denen ich lieber heute als morgen den Hund wegnehmen möchte, weil die Hundebesitzer unfähig, besoffen, aggressiv, etc. sind. Genau solche Leute sollten mit einem strikten Hundehalteverbot belegt werden, um nicht den 99% der unauffälligen Hundebesitzer zu schaden.

Generelle Zustimmung, §6 ist wahrlich eine Bereicherung, auch wenn es immer noch zuviele Schlupflöcher gibt.

Ohne diese Rasseliste wäre es ja ganz ok...

Sorry, aber das Gesetz trifft letzendlich jeden Hundebesitzer, egal was für eine Rasse.

Zum Glück!
 
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Also ich habe mir heute die Mühe gemacht und bei der ÖVP angerufen: Tel. 02742/9005 DW13546

Der Mann am Telefon war sehr freundlich. Ich habe ihn ebenso freundlich darauf hingewiesen, dass dieser Gesetzesentwurf die Problematik nicht einzudämmen vermag und die Rasse keine geeignete Kategorie darstellt, um die Gefährlichkeit eines Hundes einzuschätzen. Bezugnehmend auf meine Frage, aufgrund welcher Erkenntnisse die entsprechenden Rassen ausgewählt wurden, antwortete er, dass man sich auf das deutsche Modell und jenes in Vorarlberg gestützt hätte. Dr. Irene Sommerfeld-Stur wurde diesbezüglich nicht kontaktiert. Auf meinen Vorschlag hin, diese zu dieser Thematik zu befragen, wurde ich gefragt, ob diese denn Dozentin an der Vetmed sei, was ich bejaht habe. Darüberhinaus wurde mir gesagt, dass bei der Erstellung des Konzepts Amtstierärzte, Biologen und Vertreter des Hundeverbandes (ich nehme an des ÖKV) hinzugezogen wurden. Meinem Hinweis, dass in einer solchen Rasseliste auch der Deutsche Schäfer nicht fehlen dürfte, wenn man sich auf Beißstatistiken beruft, wurde mit der Begründung begegnet, dass dieser weitaus häufiger gehalten würde und es demnach auch häufiger zu Vorfällen käme. Ausserdem wären die 6 Rassen, welche die auf der Liste stehen, bei sozialschwachen Personen besonders beliebt, so dass dieses Gesetz auch an der richtigen Stelle greifen könne.

Am Ende des Gesprächs war ich in meiner Einschätzung bestärkt, dass dieses Gesetz lediglich dazu dient, den Eindruck zu erwecken, man habe Etwas getan - nur was genau wirklich damit bewirkt wird, interessiert im Moment niemanden.
 
Also ich habe mir heute die Mühe gemacht und bei der ÖVP angerufen: Tel. 02742/9005 DW13546

Der Mann am Telefon war sehr freundlich. Ich habe ihn ebenso freundlich darauf hingewiesen, dass dieser Gesetzesentwurf die Problematik nicht einzudämmen vermag und die Rasse keine geeignete Kategorie darstellt, um die Gefährlichkeit eines Hundes einzuschätzen. Bezugnehmend auf meine Frage, aufgrund welcher Erkenntnisse die entsprechenden Rassen ausgewählt wurden, antwortete er, dass man sich auf das deutsche Modell und jenes in Vorarlberg gestützt hätte. Dr. Irene Sommerfeld-Stur wurde diesbezüglich nicht kontaktiert. Auf meinen Vorschlag hin, diese zu dieser Thematik zu befragen, wurde ich gefragt, ob diese denn Dozentin an der Vetmed sei, was ich bejaht habe. Darüberhinaus wurde mir gesagt, dass bei der Erstellung des Konzepts Amtstierärzte, Biologen und Vertreter des Hundeverbandes (ich nehme an des ÖKV) hinzugezogen wurden. Meinem Hinweis, dass in einer solchen Rasseliste auch der Deutsche Schäfer nicht fehlen dürfte, wenn man sich auf Beißstatistiken beruft, wurde mit der Begründung begegnet, dass dieser weitaus häufiger gehalten würde und es demnach auch häufiger zu Vorfällen käme. Ausserdem wären die 6 Rassen, welche die auf der Liste stehen, bei sozialschwachen Personen besonders beliebt, so dass dieses Gesetz auch an der richtigen Stelle greifen könne.

Am Ende des Gesprächs war ich in meiner Einschätzung bestärkt, dass dieses Gesetz lediglich dazu dient, den Eindruck zu erwecken, man habe Etwas getan - nur was genau wirklich damit bewirkt wird, interessiert im Moment niemanden.

'Hinzugezogen'-aber wurde ihnen auch zugehört oder wurden sie gar ernst genommen...wohl eher nicht. :( Kann mir nicht vorstellen dass das alle samt "altbackene, medien-beeinflußte Pseudo-Fachleute" waren... Wie schon gesagt wurde will man anscheinend lediglich "den Eindruck erwecken als würde die Politik etwas unternehmen"...


:mad:..."bei sozialschwachen Personen"...wenn ich das schon höre! :mad: Also ich hab in meinem Leben schon einige "sozialschwache Personen" mit DSH, Mali und Co. kennen gelernt-na und? :confused: Wäre es da nicht angebracht bei "sozialschwachen HH" allgemein anzusetzen, egal welche Rasse sie bevorzugen, als dass man den Hunden das Leben schwer macht...:mad: Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass es sehr viel mehr "sozialschwache Personen" unter Pit & Co. Haltern gibt als z.B. beim DSH.
Würde mich aber interessieren-vielleicht könnte man mal diesbezüglich eine Statistik aufstellen...;):rolleyes:

Da sieht man wieder für was unsere Steuergelder verwendet werden! :rolleyes:
 
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Also es wurde wirklich ein Kompromiss. Alleine, wenn ich an die erste, geplante Rasseliste denke, wo auch z.B. Rhodesian Ridgbacks angedacht waren...

Ob das Gesetz "alle" Hundebesitzer treffen kann? Ich weiss es nicht, glaube es nicht.

Es wird nicht so sein, dass ein Hund weggenommen wird, nur weil eine hysterische Mutti aufschreit, weil ein Hund ihr Kind angebellt hat. Dagegen und gegen nachbarschaftliche Vernaderungen wird es (glaubhafte) "Filter" geben.
Das Problem ist - vorerst - allerdings: Wer überprüft den Hund neutral?

Es gibt in Ö sog. Hundesachvertändige. Einige auf der Liste kenne ich persönlich. Den "Sachverstand" zweifle ich manchmal an. Sagte das auch bei der NÖ Landesregierung.
Man überlegt, einige Amtstierärzte besonders schlen zu lassen.

Wirklich glaubhaftest wurde mir versichert, dass unser System in Tattendorf bei Baden ein Vorbild sei. (siehe auch WUFF-Artikel: http://www.wuff.at/artikel.php?artikel_id=170)

Miteinander reden.... Ansprechpartner haben. Keine Anzeigen bei Polizei.
Als ich dort noch wohnte, war ich Ansprechpartner für junge Muttis, die sich und ihre Kinder von freilaufenden Hunden (tws. sehr berechtigt!) gefährdet fühlten. Der Bürgermeister fragte mich/uns auch oft: "Ist dieser oder jener Hund OK?"
Wenn z.B. ein solcher Hund durch ein Loch im Zaun abhaute, meine Hunde angriff, mich durch Winter-Handschuhe blutig biss, gab es auch keine Anzeige, sondern ein Gespräch vom Bürgermeister. Der Zaun wurde dicht gemacht. Das war's.

DAS ist auch der Hintergrund dieses NÖ Gesetzes... der Wunsch der Politik... mit einem leider recht komischen Gesetz.

Ich versuche den Hintergrund trotzdem positiv zu sehen.
 
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Also es wurde wirklich ein Kompromiss. Alleine, wenn ich an die erste, geplante Rasseliste denke, wo auch z.B. Rhodesian Ridgbacks angedacht waren...

womit wird dieser Kompromiss allerdings begründet, weil wie gesagt von den 5 Hunden auf der Liste wurden 3 noch nie auffällig :confused:

ein Kompromiss ist ja schön und gut, aber so einer ist irgendwie sehr eigenartig :cool: - das erweckt dann doch den Eindruck, dass da "echte Spezialisten" am Werk waren und halt was geschaffen wird, damit keiner sagen kann "es wird nix gemacht" :rolleyes:
 
ein Kompromiss ist ja schön und gut, aber so einer ist irgendwie sehr eigenartig :cool: - das erweckt dann doch den Eindruck, dass da "echte Spezialisten" am Werk waren und halt was geschaffen wird, damit keiner sagen kann "es wird nix gemacht" :rolleyes:

So schauts aus - Alibi-Handlung

Stehen irgend welche Wahlen an :confused:

Josef
 
womit wird dieser Kompromiss allerdings begründet, weil wie gesagt von den 5 Hunden auf der Liste wurden 3 noch nie auffällig

Ich befürchte der Kompromiss besteht darin, dass NUR 5 Rassen auf der Liste stehen :mad:

Es gibt in Ö sog. Hundesachvertändige. Einige auf der Liste kenne ich persönlich. Den "Sachverstand" zweifle ich manchmal an. Sagte das auch bei der NÖ Landesregierung.
Man überlegt, einige Amtstierärzte besonders schlen zu lassen.

Diese Aussage lässt mich noch mehr erschaudern!
 
Ja-eigenartiger Kompromiss...und spätestens nach der nächsten "nicht-einer-der-5-niederösterreichischen-SOKAs"-Attacke nicht mehr sehr glaubwürdig...und dann wird die Liste wahrscheinlich wieder fleißig erweitert...:(
 
Die Herrschaften sollten das Problem an der Wurzel fassen und bitte bitte endlich diesen verdammten Hinterhofzüchtern die es in Österreich gibt einen Riegel vorschieben.
:mad:

In Wien gibts es leider bereits unzählige Idioten die Pitbulls und Co in der Wohnung züchten und 5 Wochen alte Welpen an Menschen ohne Hirn verkaufen.:mad:
 
J...und dann wird die Liste wahrscheinlich wieder fleißig erweitert...:(

Wohl zu befürchten, da es sogar im Gesetzt unter §2 (3) so festgehalten ist...

In Wien gibts es leider bereits unzählige Idioten die Pitbulls und Co in der Wohnung züchten und 5 Wochen alte Welpen an Menschen ohne Hirn verkaufen.:mad:

Wie war das in der Schweiz:
Einer der Experten des Kynologischen-Vereins meinte dazu nur salopp:
"Der Pitbull ist keine von uns vertretene Rasse"

Auf gut deutsch: Interessiert uns nicht!
 
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Die Herrschaften sollten das Problem an der Wurzel fassen und bitte bitte endlich diesen verdammten Hinterhofzüchtern die es in Österreich gibt einen Riegel vorschieben.
:mad:

In Wien gibts es leider bereits unzählige Idioten die Pitbulls und Co in der Wohnung züchten und 5 Wochen alte Welpen an Menschen ohne Hirn verkaufen.:mad:

Na joo, deiner Argumentation folgend, wäre das NÖ Gesetz dann ja fast so was wie ein Schritt in die richtige Richtung.
Wenn Menschen ohne Hirn Pitbull und Co nicht mehr so einfach halten dürfen, dann gäbs über kurz oder lang ja auch keinen Markt mehr für die Hinterhofzüchter....
lg
 
Ich frage mich, welcher Spezialist diese Liste gut geheißen hat. Es mag schon sein, dass sich sozial schwache Personen Hunde nehmen, die in der Anschaffung günstig sind. Aber das sind nicht Hunde einer bestimmten Rasse, sondern Hunde aus "Fabriken" oder von Vermehrern, die schlecht sozialisiert verkauft werden. Dass es mit solchen Hunden vermehrt zu Problemen kommt ist logisch. Es würde wesentlich mehr Sinn machen diese Hundefabriken zu schließen, als Rassen den Stempel "BÖSE" aufzudrücken.
 
Ich frage mich, welcher Spezialist diese Liste gut geheißen hat. Es mag schon sein, dass sich sozial schwache Personen Hunde nehmen, die in der Anschaffung günstig sind. Aber das sind nicht Hunde einer bestimmten Rasse, sondern Hunde aus "Fabriken" oder von Vermehrern, die schlecht sozialisiert verkauft werden. Dass es mit solchen Hunden vermehrt zu Problemen kommt ist logisch. Es würde wesentlich mehr Sinn machen diese Hundefabriken zu schließen, als Rassen den Stempel "BÖSE" aufzudrücken.

Da aber diese Tierfabriken oft nicht in Ö sind, ist es für den NÖ Landtag halt einfacher, das Pferd beim Schwanz aufzuzäumen.
Und ehrlich gesagt glaube ich, dass der Ausdruck "sozial Schwache" eher der mißglückte Versuch einer political Correctness ist. Ich denke wohl, dass dabei eher jene gemeint sind, die meine Oma als "Gsi.dl" bezeichnet hätte. An die arme alleinerziehende Billakassiererin werden sie vermutlich dabei nicht gedacht haben.
lg
 
Ich frage mich, welcher Spezialist diese Liste gut geheißen hat.

Keiner, soviel ich weiss... und dass ich 100% dagegen war, ist eh klar.

Als Besitzer u.a. eines kupierten Dobermanns (ist mir einst "zugewachsen") meinte ich sogar, dass Dobermänner relativ häufiger auffällig wären (nach Mixen), als diese sog. "Kampfhunde-Rassen"... aber das war schlussendlich offenbar egal.
Ich wollte Dobermänner nicht vernadern (zumal ich ja selbst einen habe), aber damit nur auf die Schwachsinnigkeit der Listen hinweisen.

Im Gegenteil: Ich habe auch auf mögliche Sozialisierung hingewiesen.
Mein Dobermann hatte eine "blutige" Vergangenheit, bis ich ihn übernahm. Nun lässt er sich von Kindern abschmusen...
DAS wurde sehr interessiert aufgenommen... was man alles mit Hunden machen kann...
 
Huch! Soviele schnelle Antworten!

Also es wurde wirklich ein Kompromiss. Alleine, wenn ich an die erste, geplante Rasseliste denke, wo auch z.B. Rhodesian Ridgbacks angedacht waren...

Ob das Gesetz "alle" Hundebesitzer treffen kann? Ich weiss es nicht, glaube es nicht.

Es wird nicht so sein, dass ein Hund weggenommen wird, nur weil eine hysterische Mutti aufschreit, weil ein Hund ihr Kind angebellt hat. Dagegen und gegen nachbarschaftliche Vernaderungen wird es (glaubhafte) "Filter" geben.
Das Problem ist - vorerst - allerdings: Wer überprüft den Hund neutral?

Es gibt in Ö sog. Hundesachvertändige. Einige auf der Liste kenne ich persönlich. Den "Sachverstand" zweifle ich manchmal an. Sagte das auch bei der NÖ Landesregierung.
Man überlegt, einige Amtstierärzte besonders schlen zu lassen.

Wirklich glaubhaftest wurde mir versichert, dass unser System in Tattendorf bei Baden ein Vorbild sei. (siehe auch WUFF-Artikel: http://www.wuff.at/artikel.php?artikel_id=170)

Miteinander reden.... Ansprechpartner haben. Keine Anzeigen bei Polizei.
Als ich dort noch wohnte, war ich Ansprechpartner für junge Muttis, die sich und ihre Kinder von freilaufenden Hunden (tws. sehr berechtigt!) gefährdet fühlten. Der Bürgermeister fragte mich/uns auch oft: "Ist dieser oder jener Hund OK?"
Wenn z.B. ein solcher Hund durch ein Loch im Zaun abhaute, meine Hunde angriff, mich durch Winter-Handschuhe blutig biss, gab es auch keine Anzeige, sondern ein Gespräch vom Bürgermeister. Der Zaun wurde dicht gemacht. Das war's.

DAS ist auch der Hintergrund dieses NÖ Gesetzes... der Wunsch der Politik... mit einem leider recht komischen Gesetz.

Ich versuche den Hintergrund trotzdem positiv zu sehen.
 
Wenn sich jetzt keine große Gegeninitiative bildet, dann haben bald alle SoKa-Halter in Österreich "ausgschissen" :(:mad:

Wo sind die Leute, die gegen so etwas protestieren? Wie man schon aktuell sieht, gehen Leute auch wegen viel realitätsfremderen Dingen auf die Straße.
 
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