nachwehen von silvester - oder fehlendes vertrauen zu mir?

also das erschrecken vor geräuschen ist wirklich erst seit dem vorfall von silvester!

ich habe irgendwie angenommen, dass jessie nichts aus der ruhe bringen kann, sie reagiert weder auf heranbrausende züge (dieses geräusch kennt sie durch die naheliegende hundezone), noch zeigt sie beim vorbeidüsen eines LKW's, motrorädern oder bei den fahrzeugen der müllabfuhr irgendwie unsicherheiten, ein tief fliegender hubschrauber ist zwar kurzfristig interessant, aber angst und schrecken löst der absolut nicht aus. flugzeuggeräusche sind nicht mal einen bilck wert, weil wir nahe beim flughafen wohnen.

aber seit silvester zuckt sie zusammen, wenn wo unerwartet ein geräusch zu hören ist.
tja, und feuerwerksgeräusche versetzen sie in panik - obwohl sie wirklich nur gedämpft zu hören waren.


diesen stecker bekommen wir am mittwoch vom hundetrainer, weil den habe ich heute natürlich auch von dem vorfall erzählt.
 
bmn schrieb:
und wenn wem noch was einfällt bitte schreiben - wir werden/müssen wirklich alles versuchen!!!
Lobenswert - solltest Du Dich tatsächlich für die Desensibilisierung beim Schießlplatz entschließen, wird das eh anstrengend genug für Dich ;)
Wie andere schon geschrieben haben, dauert das eine Weile - zuviel Pausen darfst Du Dir zwischen den Trainings auch nicht gönnen, sonst ist der Effekt wieder weg -
und wenn Du zu nahe herangehst (und Deine Hündin verfällt in Panik) müßt ihr wieder die Entfernung vergrößern und von dort weitermachen.
Wenn Du das Pech hast, dass jemand während der Zeit des Desensibilsierungstrainings einen Kracher neben den Hund wirft - kannst Du wieder von vorne anfangen.
Will Dich nicht demotivieren - im Gegenteil das ist schon eine Herausforderung.

man kann einen Hund unmöglich an alles gewöhnen.
Richtig, deshalb lege ich Wert darauf, dass mein Hund zu mir kommt, wenn sie Angst hat.
 
Lobenswert - solltest Du Dich tatsächlich für die Desensibilisierung beim Schießlplatz entschließen, wird das eh anstrengend genug für Dich ;)

danke fürs lob! aber wenn ich ganz ehrlich bin, meine größte motivation ist die angst, dass mal ein feuerwerk gedämpft zu hören ist und sie da gerade nicht an der leine sein sollte -- lieber jetzt ne menge nachholen auch wenns anstrengend ist, als nachher die angst um den hund wenn sie in panik davonläuft!



Wie andere schon geschrieben haben, dauert das eine Weile - zuviel Pausen darfst Du Dir zwischen den Trainings auch nicht gönnen, sonst ist der Effekt wieder weg - und wenn Du zu nahe herangehst (und Deine Hündin verfällt in Panik) müßt ihr wieder die Entfernung vergrößern und von dort weitermachen.
Wenn Du das Pech hast, dass jemand während der Zeit des Desensibilsierungstrainings einen Kracher neben den Hund wirft - kannst Du wieder von vorne anfangen.
Will Dich nicht demotivieren - im Gegenteil das ist schon eine Herausforderung.

glaubst wären in etwa zweimal in der woche zu viel oder zu wenig??!


Richtig, deshalb lege ich Wert darauf, dass mein Hund zu mir kommt, wenn sie Angst hat.

DAS allerdings ist das beste ziel aller ziele!!
 
bmn schrieb:
glaubst wären in etwa zweimal in der woche zu viel oder zu wenig??!
Weiß ich ehrlich gesagt nicht. Klingt jedoch vernünftig. Probier´s mal.
Du mußt die Trainings ja über einen längeren Zeitraum auch wirklich "durchziehen" können - da erscheint mir 2 x pro Woche ganz gut.
Du wirst ja dann sehen, ob ihr in - sagen wir 1 Monat - schon näher an den Platz herankommt, ohne dass sie beunruhigt ist, oder nicht.
 
Richtig, deshalb lege ich Wert darauf, dass mein Hund zu mir kommt, wenn sie Angst hat.

Stimmt - jeder Hund sollte wissen, dass sein Mensch ihm in Gefahrensituationen hilft. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das Abhauen in Panik wirklich auf mangelnde Bindung hinweist..... Ich weiss nur, dass meine Hunde immer zu mir flüchten, wenn sie Angst haben. Aber vielleicht waren sie noch nie in absoluter Panik?

Ich finde, das ist ein interessantes Thema. Vielleicht sollte man einen neuen Thread darüber eröffnen.

lg
Gerda
 
Meiner Meinung nach nicht, da das normale klare Denken in Panik völlig ausgeschaltet ist. Da ist "rationales Handeln" einfach unmöglich.

LG, Andy

Das glaube ich eigentlich auch.;) Wie gesagt, bei meinen Hunden habe ich es noch nicht erlebt und ich könnte es mir auch nicht vorstellen. Ich frage mich, ob es durch Training möglich wäre, dass der Hund auch in Panik quasi reflexartig (also ohne Gehirn zu benötigen) zum Besitzer kommt. Mir fällt dazu eigentlich nichts ein.:o

lg
Gerda
 
aber wenn dem so ist, frage ich mich, wenn die bindung wirklich passt, verfällt der wuff dann überhaupt so in panik?

Ja - ich kenne einen ganz ähnlichen Fall (ebenfalls ein Goldie). Super Bindung, toller Hund, tolles Frauchen. Trotzdem panische Flucht bei lauten Geräuschen. Es war die Schilddrüse.;)

lg
Gerda
 
Ja - ich kenne einen ganz ähnlichen Fall (ebenfalls ein Goldie). Super Bindung, toller Hund, tolles Frauchen. Trotzdem panische Flucht bei lauten Geräuschen. Es war die Schilddrüse.;)

schilddrüse wird auf jeden fall angesehen, herrli weiß schon bescheid!

Angst hat nichts mit Bindung zu tun.

auch wenn es die situation nicht ändert, aber irgendwie erleichtert mich das doch ein klein wenig :o da ich ja nur jessies reservefrauli bin.
 
Zu den Reflexen:

Andreas Mayer schrieb:
Meiner Meinung nach nicht, da das normale klare Denken in Panik völlig ausgeschaltet ist. Da ist "rationales Handeln" einfach unmöglich.
Stimmt, in Panik übernehmen Reflexe die Kontrolle.

bmn schrieb:
aber wenn dem so ist, frage ich mich, wenn die bindung wirklich passt, verfällt der wuff dann überhaupt so in panik?
DASS der Hund in Panik gerät hat nichts mit Dir zu tun, das seh ich auch so. Der Hund lernt von selbst, welche Eindrücke er mit Gefahr verbindet, und welche er als harmlos einstuft. Das kann man über Desensibilisierung (oder im anderen Fall Schreckmomente) trainieren, hat aber nichts mit der Bindung zu tun.

Reflexe sind einerseits angeboren, bzw. haben imho viel mit der Prägung zu tun. Andererseits kann man auch Reflexe trainieren. (hörst Du in jedem Selbstverteidigungskurs) Ein Verhalten wird solange eingeübt, bis es so automatisiert wird, dass es im Notfall unwillkürlich ausgeführt wird. z.B. Autofahrer sieht Kind - steigt auf Kupplung und Bremse. oder Ausweichen, wenn man mit einer Waffe bedroht wird

Von daher glaube ich, dass es für Dich Sinn macht, Deinen Hund zu Dir zu rufen, wenn ihm etwas seltsam vorkommt. Irgendwann kommt er von selbst.
In Situationen, wo Dein Hund mäßig Angst hat, kann er lernen, wohin er rennen soll. In der Panik wird er tun, was für ihn am naheliegendsten ist (Reflex).

Ist beim Menschen genauso. (Ziel der Selbstverteidigungskurse ist ja, die Refelexe dahingehend zu trainieren, in die richtige Richtung auszuweichen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, meiner verfällt ziemlich oft in Panik und will nurnoch weg, weg, weg nie was passiert oder sonstiges, trotzdem is das da...

Komischerweise stören ihm Gewitter oder auch Silvester etc. garnicht,er war leicht irritiert, aber nciht ängstlich un Gewitter schaut er sich immer fasziniert am Balkon an xD

hmm..kein Mensch konnte mir noch erklärn wovon diese Panikattacken direkt kommen (die war von Anfang an da), denn Bindung hat er, alleine würde er nicht draußen bleiben..und er geht ja auch nur mit mir halbweg normal zeitweise..ist aber zielich schnell überfordert und verfällt in Panik....
 
Von daher glaube ich, dass es für Dich Sinn macht, Deinen Hund zu Dir zu rufen, wenn ihm etwas seltsam vorkommt. Irgendwann kommt er von selbst.
In Situationen, wo Dein Hund mäßig Angst hat, kann er lernen, wohin er rennen soll. In der Panik wird er tun, was für ihn am naheliegendsten ist (Refelex).

Ist beim Menschen genauso. (Ziel der Selbstverteidigungskurse ist ja, die Refelexe dahingehend zu trainieren, in die richtige Richtung auszuweichen)

Genau daran dachte ich auch: es könnte doch möglich sein, das reflexartige Kommen zu trainieren, dass es auch in Paniksituationen funktioniert. Wenn man das so aufbaut, dass der Hund lernt, gleich zu kommen, wenn er sich bedroht fühlt wird es wahrscheinlich in Ausnahmesituationen auch funktionieren.
Der Vergleich mit den Selbstverteidigungskursen leuchtet mir ein.;)

lg
Gerda
 
Bin stolz auf mich. :)
Ich hab das auch von meinem SV- Lehrer.

:)

jetzt fehlt mir nur noch eine zündende Idee, wie man solche Übungssituationen herbeiführen kann (wie in den SV-Kursen) um das reflexartige Kommen ausreichend zu trainieren. Mir fällt dazu momentan nicht viel ein. Ist aber wahrscheinlich auch schon ein bisschen spät nach einem heissen Tag.;)

lg
Gerda
 
jetzt fehlt mir nur noch eine zündende Idee, wie man solche Übungssituationen herbeiführen kann (wie in den SV-Kursen) um das reflexartige Kommen ausreichend zu trainieren. Gerda
Das Training muß man in "statischen" Situationen beginnen. Man setzt den Hund langsam stärker werdenden - ihn beunruhigende bzw. ängstigende - Reizen aus. Durch Körperkontakt zum Hundebesitzer (den er selber sucht, man darf ihn nicht umarmen und festhalten, der Hund darf aber auch nicht wegrennen können, muß also an der Leine sein und sollte ruhig sitzen oder liegen, also einigermaßen im Gehorsam stehen) lernt er langsam, daß ihm zusammen mit seinem Menscchen nichts geschehen kann. Die Reize dürfen natürlich nicht abrupt über ihn hereinbrechen, sondern müssen in kleinen Schritten gesteigert und angenähert werden, wobei es anfänglich völlig andere Reize sein können, als diejenigen, die den Hund am meisten ängstigen.

Der Hund lernt also zuerst, daß es beim Hundehalter (unabhängig von der Qualität der ihn ängstigenden Reize) sicher ist - und nur dort. Erst dann besteht eine gewisse Chance, daß er später auch - im Fall der Fälle - dessen Nähe sucht.

Das ist jetzt die kURZFORM eines Wochen und Monate dauernden Prozesses und das sollte nur von erfahrenen Trainern angeleitet werden. Ist nix für den Selbstversuch und sicher auch nichts, woran man einen 08/15-Trainer herumwurschteln läßt.

LG, Andy :)
 
Der Hund lernt also zuerst, daß es beim Hundehalter (unabhängig von der Qualität der ihn ängstigenden Reize) sicher ist - und nur dort. Erst dann besteht eine gewisse Chance, daß er später auch - im Fall der Fälle - dessen Nähe sucht.

funktioniert das auch in unserem fall? ich meine, wenn jessie sozusagen zwei familien hat?
abgesehen davon, haben viele hunde zwei bezugspersonen, die leben halt in einem gemeinsamen haushalt und nicht so wie bei uns in zwei verschiedenen ... muss man das mit den gesamten personen üben, die mit dem hund gassie gehen?


Das ist jetzt die kURZFORM eines Wochen und Monate dauernden Prozesses und das sollte nur von erfahrenen Trainern angeleitet werden. Ist nix für den Selbstversuch und sicher auch nichts, woran man einen 08/15-Trainer herumwurschteln läßt.

möchtest du gleich meinen gesamten gehalt von meinem dienstgeber überwiesen haben, oder reicht es, wenn ich dir diesen zizerlweise bringe?!:cool:;):)
 
Der Hund lernt also zuerst, daß es beim Hundehalter (unabhängig von der Qualität der ihn ängstigenden Reize) sicher ist - und nur dort. Erst dann besteht eine gewisse Chance, daß er später auch - im Fall der Fälle - dessen Nähe sucht.

Naja - dafür bietet sich das Schiessplatztraining ja optimal an!

Ich hätte halt gerne eine Idee, wie man das ganze auch ohne ängstigende Reize trainieren kann. Das wird aber wahrscheinlich nur über ein gut trainiertes Signal (so wie Turids Aufmerksamkeitssignal nur lauter) funktionieren.

lg
Gerda
 
funktioniert das auch in unserem fall? ich meine, wenn jessie sozusagen zwei familien hat?
abgesehen davon, haben viele hunde zwei bezugspersonen, die leben halt in einem gemeinsamen haushalt und nicht so wie bei uns in zwei verschiedenen ... muss man das mit den gesamten personen üben, die mit dem hund gassie gehen?
Über Jessies Training unterhalten wir uns dann morgen. Hab den Hund ja erst 2mal gesehen. Wichtig ist zuerst mal, eine Basis zu legen, auf die man aufbauen kann. :)

LG, Andy
 
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