Mit Federn Haut und Haar

MichlS

Gesperrt
Super Knochen
Mit Federn, Haut und Haar: Quälbehütet: arme Hunde

KURT KOTRSCHAL (Die Presse)

Die kleinen Prinzen gibt es nicht nur in China, sondern auch bei uns, diese durch übergroße Liebe gequälten, überbehüteten, und -versorgten, daher sozial unterbelichteten und fettleibigen Einzelkinder. Zunehmend gibt sie aber hierzulande auch in Hundegestalt.

Immer mehr wohlmeinende Hundefreunde werden durch maßlose Übertreibung zu Hundequälern wider Willen. Erst unlängst drückte ein in Sachen Hunde führender heimischer Journalist seine Besorgnis in folgender Liste der Einstellungen des modernen Hundebesitzers aus: hat Mischlingshund(e) aus dem Tierheim (Rassehunde sind bekanntlich alle krank); Welpen/Junghunde werden bis zum Alter von mindestens einem Jahr über Stufen getragen; verwendet nur Brustgeschirr, möglichst mit Gel-Pads gegen Scheuern; kein Hundesport, das ist Zwang; kein Mitlaufen beim Joggen, das überfordert; hat immer Wasser dabei, denn wenn der Flocki nicht alle drei Minuten etwas bekommt, fällt er tot um; weist den Hund nie zurecht, denn das provoziert Frust und Aggression; glaubt, dass alle Hunde immer miteinander spielen müssen.
Noch nicht genug: Wenn Hund (aus Unterbeschäftigung oder wegen Überforderung durch permanentes Knuddeln) verhaltensauffällig wird, gibt's Bachblüten; nutzen diese nichts, geht man/frau zu fünf verschiedenen Hundeflüsterern, bis einer genau das sagt, was man selber hören will. Und so weiter und so fort.
Dieses liebesmotivierte Hundequälsyndrom breitet sich aus. In den heimischen Internethundeforen vertritt mindestens die Hälfte der Nutzer bzw. Nutzerinnen, über 90 Prozent sind weiblich und unter 20 solche aus der Sicht einer hundegerechten Haltung abwegigen Meinungen. Dazu passt, dass etwa 80Prozent aller Hunde übergewichtig sind.

Der bekannte Mechanismus der Projektion der eigenen Wünsche und Einstellungen auf den Sozialpartner Hund treibt seltsame Blüten. Man wird in Wien schon gemobbt, wenn der eigene Hund ein Halsband trägt anstatt des blöden, weil belastenderen Dauerbrustgeschirrs. Man zeigt, welch großer Hundefreund man doch ist (und wie hundeunfreundlich die anderen sind). Es geht um Selbstdarstellung auf Kosten des Hundes. Diese quälerische Sanft-und-lieb-Eskalation wird von manchen TierärztInnen und HundeflüsterInnen aus Eigeninteresse oder aus bloßer Gschaftlhuberei nach Kräften gefördert. Dabei ist es ganz einfach, einem Hund ein guter Partner zu sein. Dazu gehören wechselseitige Aufmerksamkeit vom Welpenalter an, gute Erziehung durch liebevolle Konsequenz, genügend Zeit, Bewegung und eine gesunde Ernährung.
Bereits in den späten 1950er-Jahren zeigte etwa Dan Freedman, dass Hunde, die nur immer freundlich behandelt werden und ohne Grenzen aufwachsen, als Erwachsene Schwierigkeiten mit ihrer Impulskontrolle haben, weil wie man heute weiß ihre Gehirnentwicklung durch diese Art der sozialen Vernachlässigung leidet. Ähnliches gilt ja auch für Kinder. Dass meine Suada etwas nützen wird, glaube ich kaum, denn die (überwiegend) jungen Damen in den Foren werden es wahrscheinlich besser wissen. Arme Hunde (und Kinder)!
Kurt Kotrschal ist Zoologe an der Uni Wien und Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle in Grünau.

kultur@diepresse.com ("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.09.2008)

Interessanter Artikel

Lg Michl
 
Ja, man kanns natürlich auch übertreiben. Kann mir aber nicht vorstellen, dass im Wuff 80% der Hunde fettleibig und gequält sind :rolleyes:
 
also hier sollte man schon genauer differenzieren, nur weil er einige richtige punkte anführt sind, die manche vielleicht emotional ansprechen, ist der artikel noch nicht gut.

manches hat durchaus sinn, zb. welpen über stiegen tragen. diese korrekten punkte sind bunt gemischt mit schrägem schwachsinn und damit auf die gleiche stufe gestellt. somit meine ich auch, dass dies eher aus frust entstanden ist, als auf korrekter recherche basiert.
lg
 
Da dieser Artikel in einigen Foren herumgeistert kann man in einem Forum auch nachlesen, wie es zu diesem Artikel kam. :cool:

Und wahrscheinlich ist es, wie Michl sagt, viele erkennen sich darin wieder und deshalb wird der Artikel als nicht gut dargestellt.

Gegen Welpen über die Stufen tragen sagt niemand was, aber ein einjähriger Hund ist kein Welpe mehr. Und mit den Punkten von die Hunde müssen miteinander spielen und noch vielen anderen, hat er absolut recht.

Natürlich ist ein Teil davon überspitzt ausgedrückt, aber hat doch sehr viel Wahrheitsgehalt und vielleicht sollte der Artikel auch so klingen, damit die Leute wieder einmal wachgerüttelt werden.
 
Ich weiß nicht - ich kann mich nicht damit identifizieren. Ja, ich gehör auch zu den Wattebäuschchen und schau dass meinen Hunden an nix fehlt. Seh sie aber weder als Kinderersatz noch als Accessoir. Sie sind Hunde, aus fertig.
Dennoch hab ich sie über die Stiegen getragen, steh eher aufs Brustgeschirr und hab meistens Wasser dabei - sinds deswegen arm, gequält und arm? Nö..
Der einzig richtige Satz:
Dazu gehören wechselseitige Aufmerksamkeit vom Welpenalter an, gute Erziehung durch liebevolle Konsequenz, genügend Zeit, Bewegung und eine gesunde Ernährung

Und ich denk, die meisten im Wuff handeln nach dem.
 
Ich finde, dieser Autor hat gar nicht so unrecht, mit dem was er schreibt. :cool::)

LG
Uni


Dem schließ ich mich an . ! Auch wenn es andere User/innen nicht

so Sehen .

Das mit " alternden Mann " versteh ich auch nicht . Ist seine Meinung

deshalb falsch , weil er " Alt " ist . ? Oder trifft er damit , bei manchen

den Wunden Punkt . :D

LG . Josef
 
Hi,
also teilweise hat er schon recht, diese ganzen tollen Tussis die sich genauso wie diese ganzen "Stars" kleiden und deswegen auch so einen kleinen Hund in ihren Handtaschen als accessoirs rumtragen gehen mir langsam auf den Keks. Die stellen es ja als überlenswichtig dar immer Stylisch rumzurennen und dem Hundepüppchen eine neue Garderobe vom Designer zu kaufen, mein gott wie konnten Hunde nur früher ohne das ganze tam tam überleben (achtung Ironie:p). Oder die tollen Pseudo-Tierschützer die sich damit rühmen, was für ein armes Würmchen sie doch aufgenommen haben und wie selbstlos sie doch sind.:rolleyes:
Andererseits verstehe ich nicht, was er an Brustgeschirren, Wasser für den Hund oder Bachblüten schlimm findet. Ich nehm im Sommer auch Wasser für die Hunde mit, das finde ich immer noch besser als wenn die Hunde nach dem spaziergang halb verdurstet sind (ja ist etwas übertrieben). Meine Hunde haben auch Brustgeschirre für den Hundesport, na und, Halsbänder haben sie genau so und zwar nur eins und nicht tausend verschiedene. Meine Hunde haben auch schon Bachblüten bekommen und es hat geholfen, hatte aber auch nix mit Erziehung zu tun(und außerdem auch wenn sie nicht geholfen hätten, schaden tun sie auch nicht). Achso und Kida bekommt im Winter auch ein von mir selbst genähtes Mäntelchen an, weil sie trotz ihres langen Fells friert und das hat für mich nix mit verweichlicht zu tun, die friert einfach weil sie kaum Unterwolle hat (liegt nicht am Mantel, sie hatte auch vorher nie richtig dicke Unterwolle), ich mein ich zieh mir dann ja auch ne Winterjacke an. Achso meine Hunde sind auch Mischlinge, allerdings nicht aus dem Tierheim.

Achso ja also ich bin auch erst 21 und trotzdem dürfen mir weder die Hunde noch die Pferde auf der Nase rumtanzen, was nicht heißt das ich sie mit Gewalt erziehe.

Hätte ich ja fast vergessen, meine Hunde sind auch keinesfalls zu dick, sie sind schön schlank und athletisch, ich finde Leute die ihre Tiere wissentlich fett Füttern echt dämlich.
 
Dr. Kotrschal ist der Präsident des Eurasierklubs uund Nachfolger des Verhaltensforschers Konrad Lorenz in dessen Forschungsstelle in Grünau im Almtal

Dr. Kurt Kotrschal ist außerdem Univ. Prof. am Institut für Zoologie der Uni Wien, ein weltweit anerkannter Verhaltensforscher und Wissenschafter, der sich auch sehr mit der Wiederansiedlung der in Europa ausgestorbenen Waldrappen (gab Universumfilme darüber) bemüht. Er ist 1953 geboren und hat sicher keine Midlife Crisis. Derzeit findet im Forschungszentrum Grünau im Almtal auch die Forschung an Wölfen statt.
 
Dr. Kurt Kotrschal ist außerdem Univ. Prof. am Institut für Zoologie der Uni Wien, ein weltweit anerkannter Verhaltensforscher und Wissenschafter, der sich auch sehr mit der Wiederansiedlung der in Europa ausgestorbenen Waldrappen (gab Universumfilme darüber) bemüht. Er ist 1953 geboren und hat sicher keine Midlife Crisis. Derzeit findet im Forschungszentrum Grünau im Almtal auch die Forschung an Wölfen statt.


Aber geh, das ist doch nur ein alter Mann der Probleme hat:rolleyes:

Der Artikel mag vielleicht ein bißchen übertrieben sein, aber im Prinzip hat er recht. Zumindest einige treaths und Post mancher User hier, geben den Artikel recht;)
 
Dr. Kurt Kotrschal ist außerdem Univ. Prof. am Institut für Zoologie der Uni Wien, ein weltweit anerkannter Verhaltensforscher und Wissenschafter, der sich auch sehr mit der Wiederansiedlung der in Europa ausgestorbenen Waldrappen (gab Universumfilme darüber) bemüht. Er ist 1953 geboren und hat sicher keine Midlife Crisis. Derzeit findet im Forschungszentrum Grünau im Almtal auch die Forschung an Wölfen statt.

Und das ist auch genau DER, der in der Unser Hund (Zeitung des ÖKV) geschrieben hat, dass man Hunde ruhig beim zurückkommen bestrafen soll, wenn sie abgehaut sind :mad: Und der 2005 negative Presse hatte, weil er lebenden Gänsen chirurgisch Sender einpflanzen lassen wollte :mad: was von Tierschützern gerade noch verhindert werden konnte. Und der immer wieder in seinen Presseartikeln von Dominanz & Co schwafelt und das Brustgeschirr und alle sanften Hundeerzieher verdammt :(
Nur weil ein Ehrgeizler sich einen Namen gemacht mit Waldrappen oder Graugänsen, heißt das noch lange ned, dass er gut mit Hunden und Wölfen umgehen kann. Ein Mann aus seinem Eurasierverein ist mein Nachbar und von dem habe ich schon einiges vom negativen Umgang des ehrenwerten Professors mit den eigenen Hunden gehört und auch seine Artikel aus deren Vereinszeitung gelesen - nein danke :eek:
 
...und Vertreter der "Mensch-muss-immer-Chef-sein"-Fraktion:rolleyes:

lg
Gerda

danke ;)
(und der den Wölfen Pfote geben beibringen lässt und der es schafft, dass er das zahme Wolfsbaby vorm anleinen so am Halsband festhält, dass er von dem Kleinen gebissen wird :rolleyes: und das dann auch noch als normal betrachtet, weil er es von den Eurasiern auch kennt :eek: (der Eurasier von meinem Nachbarn beißt ned, der ist superlieb!) :o siehe seinen Eintrag im Tagebuch auf der Wolfsseite )
 
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