wie gehts dem hübschen manolo?
Tja, also, wie soll ich sagen.....
Manolo ist leider etwas irre.
Er war ja ein sehr braver, kranker Kater, jetzt ist er kaum mehr krank, zumindest äußerlich nicht mehr soviel, die Wunde ist verheilt, die Haare wachsen nach, dafür weiß man halt nicht, wie es innerlich aussieht. Sind die Knochen schon zusammengewachsen, hält die Platte und so? Vier Wochen ist es genau her, dass er operiert wurde. Er ist schon lange nicht mehr im Käfig, sondern hat ein kleines Zimmer bekommen und natürlich hab ich mir auch schon gedacht, der arme Kater, so allein im Zimmer, der muss doch ein bisserl raus.
So schnell konnte ich gar nicht schauen, hing er bereits beim ersten Mal rauslassen innerhalb von 5 Sekunden am Kratzbaum, aber nicht unten, nöööö, ganz oben an der Decke. Hab ich ihn halt runtergepflückt, mir den Schweiß von der Stirn gewischt und ihn sicherheitshalber wieder in sein Zimmer gesetzt.
Doch, nächster Tag, nächster Versuch: innerhalb von Sekunden hing er nicht nur am Kratzbaum oben, nein, er befand sich bereits ganz oben am Schrank. Wieder runtergefummelt, wieder ins Zimmer.
Nun ist halt das Problem, dass wenn er draußen ist, die Ohren anlegt und abzischt, wenn er mich nur kommen hört, weil er dann ja nicht mehr daran denkt, wer ihn da hegt und pflegt, sondern nur, dass ich böses Weib ihm jedes Mal die Freude raube und ihn wieder ins Zimmer sperre.
Nun ja, irgendwie werde ich diese eine Woche noch durchstehen, auch wenn das Gejammer und Miauen in seinem Zimmer schon kaum mehr erträglich ist. Auf jeden Fall bringt dieses entzückende Mistvieh einen irren Schwung in die Bude und mischt meine zwar junge, aber doch etwas träge Katzengesellschaft ganz schön auf. Er ist genau so, wie man sich einen jungen Kater vorstellt: unheimlich frech, unheimlich wild, aber auch unheimlich verschmust, mit einem Wort: ein Traumkater!