Mein Hund passt zu mir!

Wenn ich ein Hund wäre, wäre ich wohl ein kleingeratener aber größenwahnsinniger, nervöser Misanthrop mit Hang zum Rumzicken, irrationalen Ängsten und einem enormen Dickschädel...Oh Wunder, mein Hund und ich sind ein und die selbe Persönlichkeit :p. ABER: Obwohl (oder gerade weil) Herr James und ich uns in vielen Bereichen ähnlich sind, kann und darf ich das nicht als Ausrede für Fehlverhalten und Erziehungsmängel benutzen! Ganz im Gegenteil: Ich stelle mir oft die Frage, wie wäre mein Hund, wenn er bei anderen Menschen leben würde? Wieviele von seinen Macken sind eigentlich nur meine Macken? Wie kann ich lernen, meinen Wahnsinn nicht an ihn weiterzugeben, meine eigene Nervosität und Unsicherheit zu kontrollieren, eine souveräne "Chefin" in brenzligen Situationen zu sein? Ich bemühe mich jeden Tag aufs Neue zu verhindern, dass das arme Tier am Ende genau so doof wird, wie sein Frauli! Und ich muss sagen, ich habe so einiges über mich selbst dazugelernt, indem ich eben NICHT nur sage "mein Hund ist eben so wie ich".
 
:) DANKE!
mal kurz o.t.: ich kenne genug hh, die nicht erkennen können/wollen, dass ihr hund ein "rüpel" ist. von, na der is halt so wie ich, oder, ich mag eh kein luschi, oder, ich bin eh froh, dass er mich verteidigt, etc., etc.
allesamt unterstelle ich, dass sie entweder hund als partnerersatz sehen (bewusst oder unbewusst), oder dass sie gescheitert sind mit ihrer verm. erziehung. nur, dass aufgeben, bzw. der hund is halt ein ebenbild von mir, ich rühr mich ja auch, wenn was net passt, ist schlicht und einfach selbstbetrug, wenn auch nicht bewusst und erkannt.
irgendwann wird hund zur gefahr, weil ja bestärkt durch hh. :o
ich seh´s täglich. und freu mich immer, wenn hh zur einsicht kommt, dass zwar er so sein kann, hund aber nicht! menschliche und hündische verhaltensregeln sind nun mal anders.
 
Ich habe ein paar lyrische Zeilen von einem unbekannten Verfasser gefunden, die mir in diesem Zusammenhang gut gefallen:

Ich wollte einen Hund.
Ich bat um Stärke,um ihn perfekt zu erziehen!
Doch ich wurde schwach und verwöhnte ihn mit Leckerchen.

Ich wollte Gehorsam
um überlegen zu sein.
Er wurde ein Clown, der mich zum Lachen brachte.

Ich hoffte auf einen Begleiter
gegen meine Einsamkeit.
Ich bekam den besten Freund,
den ich mir wünschen konnte.

Ich bekam nichts, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte!
 
1) Ich kenne keine einzigen "selbsterziehenden" Hund - ehrlich. Ich kenne welche, die es dem Besitzer leichter machen und welche, die schlechte Erfahrungen haben und schwieriger sind - aber KEIN EINZIGER Hund, der gut erzogen, gesittet, folgsam und angenehm ist, hat sich das selbst beigebracht. Der hat "zufällig" immer Leuten gehört, die ruhig und vernünftig waren und jeden Tag ihrem Hund klar gezeigt haben, was sie von ihm erwarten, im richtigen Moment belohnen etc.
Auch mir hat es meine erste Hündin sehr leicht gemacht sie zu erziehen - weil sie immer an mir geklebt ist und sich bemüht hat, Lob von mir zu bekommen. Aber ich musste ihr dennoch zeigen, was richtig war, immer im genau richtigen Moment loben und ihr mühsam alle versteckten Ängste in Kleinstarbeit nehmen - "selbsterziehend" war das nicht. Und auch mit Naomi ärgere ich mich immer wieder über die Leute, die sie sehen und sagen - mei, so ein braver Hund - ich wünschte meiner wäre auch so ein braver, aber leider ist meiner so schlimm - Glauben die, ich hab die irgendwo so von einem Baum gepflückt und hurra - der Hund ist perfekt und lieb und brav und kann alles????? Dass so eine Erziehung lange dauert und jeden Tag bestärkt und erhalten sein will - nö, das sieht keiner. :cool:

2) Wenn du doch deinen Hund gefunden hast, der so super zu dir passt - dann müsstest du doch happy und zufrieden sein - WARUM gibts dann dauernd warum/wieso und wie mach ichs bloß besser Threads????? Warum liest du hundertausend schlaue Bücher und verstehst ihn dann doch nicht besser? Warum musst du dann Aggressivität dir gegenüber mit dem Blutbild und Unwohlsein entschudigen???? :confused:


:)JA.

Selbsterziehend-was für ein zutiesft dummes und falsches Wort.

Klar kann man es verwenden weils so schön kurz ist, aber nur wenn das vis a vis sehr genau weiß, was damit gemeint ist. Nämlich das, was Du geschrieben hast. Gibt Hunde die so einfach zu erziehen sind, gibt Hunde wos mehr Aufwand ist.

Nur wenn eine Botschaft rüberkommt die quasi lautet: alle gut erzogenen Hunde, die ihren HH keine Probleme machen, sind fad, temperamentlos etc. etc.,

denn unter "Lotsch" wird in diesem Land ein "einfältiger, recht einfach gestrickter Mensch verstanden, mit dem alle, die ihm überlegen sind - und das sind eben die meisten - machen können was sie wollen...., der dies aber nicht durchschaut, nicht begreift...

ist das nicht grad die feine Art.

Für mich persönlich ist das ein weiterer Versuch, sich eine Situation, die sicher nicht einfach ist, die sicher enttäuschend ist, schönzureden.

Aber halt" auf Kosten";) von vielen vielen Hunden, die tolle, kluge und temperamentvolle Wegbegleiter sind, tolle Arbeit leisten etc etc und ganz sicher ist keiner -im Vergleich zu Calimeros Hund - ein "Lotsch", wenn man das Wort schon auf den Hund umlegt.
 
Ich habe ein paar lyrische Zeilen von einem unbekannten Verfasser gefunden, die mir in diesem Zusammenhang gut gefallen:

Ich wollte einen Hund.
Ich bat um Stärke,um ihn perfekt zu erziehen!
Doch ich wurde schwach und verwöhnte ihn mit Leckerchen.

Ich wollte Gehorsam
um überlegen zu sein.
Er wurde ein Clown, der mich zum Lachen brachte.

Ich hoffte auf einen Begleiter
gegen meine Einsamkeit.
Ich bekam den besten Freund,
den ich mir wünschen konnte.

Ich bekam nichts, was ich wollte, aber alles, was ich brauchte!


Alelrdings:

Zu glauben, man könne perfekt sein...?

Einen Hund zu verwöhnen ist keine Schwäche, wenns das richtige Verwöhnen ist.

Wer Gehorsam fordert um überlegen zu sein, sollte wahrlich NIEMALS einen Hund halten.

Ich persönlich lehne dieses "Hund ist mein bester Freund" absolut ab. Der Begriff "Freundschaft" hat für mich eine Bedeutung.

Ich liebe meinen Hund sehr, aber er ist absolut nicht mein Freund.

Er ist das Tier, an dem mein ganzes Herz hängt, er ist mein Hund.
 
Wenn ich ein Hund wäre, wäre ich wohl ein kleingeratener aber größenwahnsinniger, nervöser Misanthrop mit Hang zum Rumzicken, irrationalen Ängsten und einem enormen Dickschädel...Oh Wunder, mein Hund und ich sind ein und die selbe Persönlichkeit :p. ABER: Obwohl (oder gerade weil) Herr James und ich uns in vielen Bereichen ähnlich sind, kann und darf ich das nicht als Ausrede für Fehlverhalten und Erziehungsmängel benutzen! Ganz im Gegenteil: Ich stelle mir oft die Frage, wie wäre mein Hund, wenn er bei anderen Menschen leben würde? Wieviele von seinen Macken sind eigentlich nur meine Macken? Wie kann ich lernen, meinen Wahnsinn nicht an ihn weiterzugeben, meine eigene Nervosität und Unsicherheit zu kontrollieren, eine souveräne "Chefin" in brenzligen Situationen zu sein? Ich bemühe mich jeden Tag aufs Neue zu verhindern, dass das arme Tier am Ende genau so doof wird, wie sein Frauli! Und ich muss sagen, ich habe so einiges über mich selbst dazugelernt, indem ich eben NICHT nur sage "mein Hund ist eben so wie ich".

Das ist ein Beitrag, welcher mir sehr gut gefällt! Und dem ich sehr gut zustimmen kann.
Was täte ich mit einem "Der-tut-nix-Hund"? Ich würde ihn weiterhin zu jedem anderen Hund hinlassen, er wär allerhöchstens an der Flexileine oder gar freilaufend. Ich hätt nie so viele Hundebücher gelesen, hätt mich über die verschiedensten Erziehungsmethoden schlau gemacht.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich DEN Hund bekommen habe, den ich verdiene und den ich wollte. Ich bin ein Mensch, der lernen will.
Der der Ansicht ist, dass Leben Lernen bedeutet. Lebenslang. Dass das die Aufgabe und der Sinn des persönlichen Lebens ist.
Ich bin kein fehlerfreier Mensch, ich habe meine Schwächen und ich mache Fehler. Mein Hund zwingt mich durch sein Verhalten, auch an mir etwas zu ändern. Oder - überhaupt an mir.
Ich bin ein Mensch, der eigentlich immer nur nachgibt. Das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Nun bin ich gezwungen, nicht mehr so nachgiebig zu sein. Durch meinen Hund. Ich bin gezwungen, energischer zu sein, mich mehr durchzusetzen.
Ich als Einzelkind hatte es nie nötig, mich irgendwo durchzusetzen. Dieses Manko begleitet mich durch mein ganzes Leben.
Aber jetzt ist mein Aaron da und er zwingt mich durch sein Verhalten, das jetzt endlich zu lernen.
Und - siehe da - es geht ja!:)
Ich habe gelernt, Aaron zu führen, mich durchzusetzen. Ich merke selbst, wie ich mich verändere. Wie ich energischer werde. Und das ist das Schöne.
 
nur, weshalb dann die vielen threads, die von einigen problemen zeugen?

Die Probleme sind ja da. Ich hab immer um Ratschläge gefragt, wie man damit umgehen kann. Und dann die für uns passenden nach etlichen Fehlversuchen gefunden. (Markus, danke!)
Dass sich die Probleme nicht von Heut auf Morgen auflösen, ist mir klar. Dass es immer wieder Rückschläge geben wird, auch.
 
in diesem Thread und so wie c&a es wohl meint meint, wünsche ich mir das ALLE Hunde "Lotsche" sind. Dann hätten wir nicht so viele negative Schlagzeilen, keine Diskussion über Rasseliste und Aggressionsproblematik, die Hunde könnten so wie früher (halbwegs artgerecht) laufen und sich austobenl Keiner würde nach permanetem Leinen- und Maukorbzwang schreien, keine Kinder müssten permanent vorm allein sein mit Hunden geschützt werden, usw. usw.

Gott gebe uns nur noch so gute Lotsch!!!!!!!!!

Mein Osterwunsch :D
 
Was täte ich mit einem "Der-tut-nix-Hund"? Ich würde ihn weiterhin zu jedem anderen Hund hinlassen, er wär allerhöchstens an der Flexileine oder gar freilaufend. Ich hätt nie so viele Hundebücher gelesen, hätt mich über die verschiedensten Erziehungsmethoden schlau gemacht.

also ein sogenannter "Tut nix Hund" hindert Dich aber nicht daran zu lernen! Auch einen gut erzogenen Hund kann man mit guten Büchern noch mehr Lebensqualität bieten. Kein HH, und hat er auch noch so einen gut erzogenen Hund, ist perfekt. Jeder kann noch was lernen.

Lieber einen "Tut- Nix" und Bücher über Clickertraining, Agility oder was weiß ich was, als einen Hund, der nicht umgänglich ist und zig tausend Erziehungsbücher mit denen man nix anfangen kann, weil sie alles was anderes vermitteln
 
in diesem Thread und so wie c&a es wohl meint meint, wünsche ich mir das ALLE Hunde "Lotsche" sind. Dann hätten wir nicht so viele negative Schlagzeilen, keine Diskussion über Rasseliste und Aggressionsproblematik, die Hunde könnten so wie früher (halbwegs artgerecht) laufen und sich austobenl Keiner würde nach permanetem Leinen- und Maukorbzwang schreien, keine Kinder müssten permanent vorm allein sein mit Hunden geschützt werden, usw. usw.

Gott gebe uns nur noch so gute Lotsch!!!!!!!!!

Mein Osterwunsch :D

Dem schließe ich mich vollinhaltlich an *daumenhoch*
 
Ich las dazu grad einen tollen Spruch, der passt nicht nur zu meinem Hund sondern auch zu mir :D

Ein "Hund" hört den Befehl seines Herrn und führt ihn aus.

Ein Neufi hört den Befehl seines Herrn, denkt darüber nach und wenn erihm sinnvoll erscheint, kommt er darauf zurück.
 
Ich hab mir jetzt zwar nicht alles durchgelesen, finde das thema jedoch sehr spannend. Ich schreibe gerade an meiner diplomarbeit über tiergestützte pädagogik und hab da ein spannendes kapitel, das gut zu diesem thema passt.
Es geht um das "spiegeln" des hundes. Hunde spiegeln das verhalten ihrer besitzer. Selbst unterdrückte gefühle nehmen sie war und reagieren darauf. Therapeuten nutzen diese fähigkeiten des Hundes, da sie dadurch die gefühlswelt ihrer klienten besser erkennen und verstehen können.
Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass hund und herrl sich oft sehr ähnlich sind und ich kann auch nur jedem empfehlen, das verhalten seines hundes genau zu beobachten, da man sich dadurch vielleich auch ein stück weit selbst finden kann ;)
 
Gerda, ja, das stimmt. Was kann ein Hund dafür, wenn ihn sein Hundehalter schlägt oder sonstwie mißhandelt? :(

Zum "Spiegeln"...heut grad wieder gesehen...:o
Mein Mann und ich waren in der Au in der Nähe von Linz. Aaron war schon hektisch, nervös. (ich noch nicht) Es ist zwar immer bewölkter geworden, ich hab mir aber dabei noch nichts gedacht. Mein Mann meinte zwar, dass ein Gewitter kommen könnte, ich hab's jedoch verdrängt und so sind wir weitergegangen. Irgendwann kam aber dann doch ein leichtes Donnern von Oben. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich Gewitter im Freien fürchte wie der Teufel das Weihwasser! :o
Also husch den Heimweg angetreten. Mein Mann hat Aaron genommen (normal geh meistens ich mit ihm an der Leine), der Aaron ist schon immer schneller geworden. Ich auch. Dann ein ordentlicher Blitz und ein Kracher...Ich hab den Kopf eingezogen, der Aaron den Schwanz und ist immer flacher geworden. Nichts wie hin zum Auto! Aaron hat an der Leine gezogen wie nur was, ich bin auch immer schneller geworden.
Als die Kofferraumtür offen war, ist der Aaron blitzartig in die Box gesprungen - und ich hinein ins Auto.
Wir hatten Glück, erst dann begann es zu schütten.
Aber das ist mir schon klar, dass mein Unbehaben gegenüber Gewittern auch den Aaron beeinflusst.
 
Bei dir ist ein Gewitter? Jöööö - bitte schick es zu mir, schön aufgeladen und wild. Ich LIEBE Gewitter.
Mich stört der Regen nicht. Alle meine Hunde waren bei Gewittern unbeeindruckt außerhalb des Hauses, aber ein trockener Unterschlupf musste sein.

Jedes meiner Tiere hat eine andere Seite von mir gespiegelt, die mit Grundzügen seiner eigenen Persönlichkeit harmoniert hat. Ein Mensch hat nun mal mehr Facetten als ein Tier.

Ja, sie passen zu mir. So etwas spürt man, wenn man sich entschließt, sie langfristig zu behalten. Ich halte das für eine chemische Sache. Z.B. reagiere ich auf meine Tiere nur schwach allergisch. Fremde Tiere der gleichen Art machen mir u.U. arge Probleme.
 
Interessant wär natürlich auch, dass in einer Familie ja mehrere Familienmitglieder sind, die ebenfalls eine Beziehung zum Hund haben.
Bei uns ist es mein Mann - also sollte Aaron auch ihn in einer gewissen Art und Weise widerspiegeln. Und dann noch das Verhältnis zwischen meinem Mann und mir. (Lykaon, das ist mir eingefallen, als du geschrieben hast, dass jedes deiner Tiere eine andere Seite von dir gespiegelt hätte.)
Wär schön zu wissen, welche Seite von mir und welche Seite von meinem Mann von Aaron gespiegelt wird.:)

Ach ja...Gewitter war schon. In der Nähe von Steyregg, hier in Linz war noch nichts. Aber ich hab grad versucht, Aaron zu einem letzten Abendlackerl zu überreden - es hat kurz gedonnert und er war flach wie eine Flunder und -nichts wie ab nach Haus! Nix mit Lacki!
 
Ich glaube in den bücher die ich gelesen hab hat der hund immer das verhalten der menschen gespiegelt, die gerade am meisten zeit mit ihm verbracht haben, auch wenn er diese erst seit kurzem kannte.
Es hätte mich ja sehr interessiert wirklich mit einem therapeuten zu reden, der mit hunden arbeitet. Aber leider gibts da noch nicht wirklich viele...
 
Oben