Nachdem mein Posting wieder mal verschwunden ist, bevor ich es wegschicken konnte, noch Mal das Ganze in Kürze:
Ich habe schon öfters Hunde erlebt, die nie gelernt hatten zu spielen. Ich denke aber, dass es gerade bei einem Dalmatiner nicht allzu schwierig sein dürfte, ihm das beizubringen. Zum Glück nimmt er ja Futterbelohnung. Ich würde an deiner Stelle, wie oben beschrieben, mit Stimmungsübertragung arbeiten oder aber auch mit dem Klicker.
Der Klicker bietet Dir die Möglichkeit gewünschtes Verhalten
schon im Ansatz zeitgerecht zu bestärken und ist das ideale Hilfsmittel, um Hunden, die - aus welchen Gründen auch immer - verlernt haben, Eigeninitiative zu entwickeln, ihnen diese Schritt für Schritt wieder zurück zu geben.
Sobald sich Euer Hund eingewöhnt hat und Ihr die Sache mit dem Durchfall im Griff habt, würde ich damit beginnen. Wenn Du den Klicker eingeführt hast (ich empfehle Dir dazu das Buch von Birgit Laser) legst Du irgend einen Gegenstand (zB ein Kong, mit Futter gefüllt, oder ein Stofftier.. Du kannst am Besten abschätzen, was ihn interessieren könnte) vor ihm auf den Boden und wartest, was er von sich aus anbietet.
Jedes Verhalten (auch zB nur hinschauen) wird geklickt (ausser er geht weg). Wen er nichts zeigt, kannst Du ihn animieren, indem Du den Gegenstand mit dem Fuß antippst und ein wenig bewegst. Wichtig ist es, den Hund nicht anzustarren, sich zu ihm hinunter zu beugen etc... Du kannst Dich selbst ein wenig bewegen, damit er nicht unter Druck gesetzt fühlt. Dalmatiner sind äußerst sensible Tiere (ich habe selbst einen Dalmi-Mix) und kann ein Leid (pardon Lied) davon singen.
Erlernen der Hundesprache: es ist durchaus wahrscheinlich, dass er die Hundesprache nur schlecht beherrscht. Darüber hinaus hat er nicht gelernt, wie man sich anderen Hunden nähert etc.. Dringend rate ich Dir zu dem Buch von Turid Rugaas "Beschwichtigungssignale der Hunde".
Ideal wäre es, wenn ihr eine Spaziergeh-Partnerin für ihn finden würdet, die sicher im Umgang mit anderen Hunden ist, die Hundesprache perfekt beherrscht, ausgeglichen ist und mit einem temperamentvollen "unerzogenen" Hund gut zurecht kommt. Von ihr könnte er am meisten lernen.
Aber so einen Hund zu finden ist sicherlich nicht leicht.
Die andere Möglichkeit besteht darin, erwünschtes Verhalten im Umgang mit anderen Hunden zu bestärken, d.h. immer zu loben und mit Futter belohnen (Futter aber nicht dann, wenn andere in unmittelbarer Nähe sind, das könnte zu Konflikten führen). Um zu wissen, was Du bestärken sollst, ist es aber nötig, das Buch von Turid zu kennen. Erst dann siehst Du die vielen kleinen Signale, die Dein Hund möglicherweise aussendet und weisst, was Du bestätigen sollst. Knurrt er andere an, dann ist das keine Tragik, ich würde ihn dann aber vorsichtig aus der Situation herausholen (zB ihn zum Weitergehen animieren - ist in einer HoZo auch nicht so gut möglich). Auf keinen Fall dafür schimpfen oder bestrafen! Ich schreibe das hier nur, weil hier im Forum immer wieder von "unterbinden" die Rede war.
Wenn Du irgend welche speziellen Fragen hast, kannst Du Dich ja gerne per p.n an mich wenden.
Ich wünsche Euch jeden Fall alles Gute
Dalabi