Mein Hund hat gebissen!

simones

Neuer Knochen
Ich habe seit ca. 4 Jahren einen Terriermischling aus dem Tierheim. Damals war er schon 8 Jahre alt und mir wurde gesagt, dass er den vorigen Hundehalter gebissen hatte. Anfangs war´s schwer, weil er auf keinen Fall so wollte wie ich und das 2-3 Mal mit seinen Zähnen durchgesetzt hat. Sofort sind wir in die Hundeschule, haben noch die BH und die BGH1 gemacht. Das ist jetzt ca. 2 Jahre her und seitdem hat es keinen Vorfall mehr gegeben. Gestern war ich bei meinen Eltern in der Wohnung. Mein Vater ist rausgegangen und hat meinen Hund aus dem
Auto gelassen. Dieser hat sich neben meinen Vater gelegt. Als ein Rad-
fahrer vorbei kam wollte mein Vater den Hund zur Sicherheit am Halsband nehmen, damit er nicht nachläuft. Daraufhin hat sich mein Hund umgedreht und ihn massiv in die Hand gebissen, losgelassen und ist offensichtlich noch
weitere 3x auf Ihn losgegangen (2 große blaue Flecken an der Brust und
einer unter dem Arm). Die Hand hat stark geblutet und er hat nicht nur
gezwickt, sondern richtig gebissen.
Ich habe den Vorfall nicht gesehen und weiß nicht wie das alles gekommen ist. Ob er ihn erschreckt hat, zu fest "zugepackt" hat,...
Das soll keine Ausrede für den Hund sein,... Aber was soll ich tun. Ich kann
ihn nicht einschläfern lassen. Das bricht mir das Herz. Aber wenn er mal ein Kind beißen würden,... könnte ich mir das auch nicht verzeihen.... Hat jemand einen Rat...
 
Das tut mir sehr leid. Das ist eine wirklich schlimme Situation und ein Schock für Dich.

Ich würd jetzt einmal:

-Konsequent einen sicheren und gut passenden MK rauf, wenn andere Menschen in der Nähe sind.

-Zum Tierarzt gehen und den Hund gründlich durch untersuchen lassen. Er ist ja nicht mehr der "Jüngste". Vielleicht tut ihm etwas weh oder er hat andere gesundheitliche Probleme, die dazu führen, daß er sich nicht wohl fühlt - und ist dadurch "reizbarer". Oft kann man ja körperliche Beschwerden /Krankheiten auch bei älteren Tieren noch gut behandeln.

- Bei einem wirklich guten Trainer Einzelstunden nehmen, wo man wirklich ganz auf Dich, Deinen Hund und Euer Problem eingehen kann.

Viel Kraft für die Lösung dieses schwierigen Problems wünsch ich Dir, Conny
 
Aber wenn er mal ein Kind beißen würden,... könnte ich mir das auch nicht verzeihen.... Hat jemand einen Rat...

So wie du es schilderst hat der Hund vorerst unter "umgelenkter Aggressivität" gebissen. Ob und welcher Auslöser für die weiteren Angriffe (möglicherweise Selbstverteidigung oder aber auch Dominanzaggression) kann nur vermutet werden.

BEIDE Auslöser stehen in der Regel in KEINEM Zusammenhang mit Kindern. Ergo ist die Fragestellung "Kinder beißen" nicht relevant.

Darf ich fragen wo du zu Hause bist? Wenn in der Nähe von Wien, dann kannst gerne bei mir vorbeischauen, damit ich mir den Hund anschauen kann um dir Ratschläge zu geben.

In der näheren Zukunft solltet ihr mal bedenken, dass DU offensichtlich der HF bist, und ein 12 jähriger Hund kann auch schon mal Schmerzen haben. Daher ist ein "robustes angreifen" möglicherweise als Angriff gewertet worden.

mfg
 
Zuerst einmal gesundheitlich abklären das der Hund keine Schmerzen hat! Es gibt einige Gründe weshalb aus einem ruhigen Hund ein "Beißer" wird wenn er unter medizinischen Problemen leidet.
Halsband ergreifen muss auch bei dem Junghund gelernt werden damit er nicht in eine Ablehnungsposition geht oder sich angegriffen fühlt (ist ja ein Angriff auf den Nacken).
Ich hatte vor 17 Jahren eine misshandelte Pithündin die Angst aggressiv war und sofort attackierte. Man kann dieses Verhalten sehr wohl ausmerzen und muss anfangs viel Geduld und Training investieren. Einschläfern sollte man nur wenn der Hund absolut nicht rehabilitiert werden kann da er bereits schwere pathologische Störrungen aufweist.
Nachdem dein Hund gesundheitlich ein ok bekommt kontaktiere bitte einen Trainer der Erfahrung mit "aggressiven" Hunden hat. Euch kann definitiv geholfen werden.
 
hi,

das tut mir sehr leid und ich hoffe dein vater erholt sich gut.
leider ist es immer sehr schwer ( oder gott sei dank) über ein forum
eine analyse zu bekommen.

ich kann dir auch nur raten, geh zum G. sticha - er ist einer der besten was das thema hunde angeht ,die wir hier in österreich haben :)

ans einschläfern würde ich überhaupt keine gedanken verschwenden.
lass es so schnell wie möglich abklären..

viel erfolg und alles gute -
 
Vielen Dank für Eure "Unterstützung"!
Als ich den Hund damals aus dem Tierheim holte und er eben auch mich 2-3x gebissen hatte, konnte ich im nachhinein schon erkennen, dass es eher Angst war. Aber da eben der letzte Vorfall schon zwei Jahre zurück liegt habe ich gedacht wir hätten das Ganze überstanden und alle haben mich und meinen Hund gelobt, wie wir uns doch zum Guten verändert hätten. Mit so einem Rückschlag hab ich nicht mehr gerechnet....
Heute werd ich erst mal in der Hundeschule beichten, dann zum Tierarzt sausen, anschließend meinen Vater zur "Rekonstruktion" bitten.
Leider komme aus dem Salzkammergut. Aber wenn wir auf keinen grünen Zweig kommen, werde ich mich bei Ihnen melden - Hr. Sticha (Ihr Ruf eilt Ihnen auch bei uns in Oberösterreich voraus - im positivem Sinne!).
Also Danke nochmal an alle!:)
 
Vielen Dank für Eure "Unterstützung"!
Als ich den Hund damals aus dem Tierheim holte und er eben auch mich 2-3x gebissen hatte, konnte ich im nachhinein schon erkennen, dass es eher Angst war. Aber da eben der letzte Vorfall schon zwei Jahre zurück liegt habe ich gedacht wir hätten das Ganze überstanden und alle haben mich und meinen Hund gelobt, wie wir uns doch zum Guten verändert hätten. Mit so einem Rückschlag hab ich nicht mehr gerechnet....
Heute werd ich erst mal in der Hundeschule beichten, dann zum Tierarzt sausen, anschließend meinen Vater zur "Rekonstruktion" bitten.
Leider komme aus dem Salzkammergut. Aber wenn wir auf keinen grünen Zweig kommen, werde ich mich bei Ihnen melden - Hr. Sticha (Ihr Ruf eilt Ihnen auch bei uns in Oberösterreich voraus - im positivem Sinne!).
Also Danke nochmal an alle!:)

Sehr gut - ich richte dieses Wochenende im ÖGV Fischlham das 40 Jahre Turnier. Wenn sie wollen können wir uns gerne "einen schnellen Termin" ausmachen.

Einfach PN schreiben .................
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es unverantwortlich eine Verhaltenstherapie zu beginnen ohne einen Tierarzt konsultiert zu haben.
1) Besteht die Gefahr, dass es dabei zu weiteren Vorfällen kommt, die durch eine Diagnose/Behandlung vermeidbar gewesen wären
2) Investiert man Geld (mitunter gar nicht wenig) für etwas, dass womöglich medizinisch gar nicht möglich ist.

Gesundheitliche Abklärung muss immer der erste Schritt sein!
Schon alleine um zu wissen, was man von einem Hund verlangen kann und was nicht.

Conny hat schon die richtige Reihenfolge gepostet:
1. Sichern
2. Medizinisch abklären
3. am Verhalten arbeiten
 
Halsband ergreifen muss auch bei dem Junghund gelernt werden damit er nicht in eine Ablehnungsposition geht oder sich angegriffen fühlt (ist ja ein Angriff auf den Nacken).

WILDTIERE fühlen sich angegriffen, wenn man sie am Nacken hält oder Schnürlwerk an ihnen befestigt. Bei ihnen muss man mit Bissen rechnen, auch nach Jahren noch.

DOMESTIZIERTE HAUSTIERE sollten mit dem Konzept "Halsband" oder "Halfter" in so frühem Alter Bekanntschaft machen, dass ein Anfassen dieses Hilfsmittels NICHT als Angriff gewertet wird - sondern als alltägliche NORMALITÄT.
(Straßenhunde/-katzen mögen eine Ausnahme darstellen.)

Als ein Radfahrer vorbei kam wollte mein Vater den Hund zur Sicherheit am Halsband nehmen, damit er nicht nachläuft. Daraufhin hat sich mein Hund umgedreht und ihn massiv in die Hand gebissen, losgelassen und ist offensichtlich noch
weitere 3x auf Ihn losgegangen (2 große blaue Flecken an der Brust und
einer unter dem Arm). Die Hand hat stark geblutet und er hat nicht nur
gezwickt, sondern richtig gebissen.
Ich habe den Vorfall nicht gesehen und weiß nicht wie das alles gekommen ist. Ob er ihn erschreckt hat, zu fest "zugepackt" hat,...

Und wie steht denn der Vater zu dem Vorfall?

Ich muss ganz ehrlich sagen, sollte meine 11jährige Second-Hand-Hündin wiederholt auf meinen Vater losgehen und ihn ernstlich verletzen, dann würde sie nach Diagnosestellung durch den Tierarzt eingeschläfert.

Der Vater steht mir näher als der Hund.

Ein Abwehrschnappen, weil ein Tier ungeschickt angefasst wurde, ist was anderes als wiederholtes Attackieren.

Hätte ich den Verdacht, dass meine Tiere eine Gefahr für meine Eltern darstellen und sie möglicherweise anfallen, würde ich ihnen nie, nimmer, nicht Sitterdienste zumuten.

Nimmt man sich einen älteren Hund, der bereits Menschen gebissen hat, sollte man diesen dann auch selbst führen und nicht andere bitten.

Noch dazu frage ich mich, warum der Hund trotz früherer Beißvorfälle mit Menschen ohne Maulkorb in der Öffentlichkeit war? Es soll auch Zeitgenossen geben, die mal so im Vorbeigehen fremde Hunde streicheln wollen, es soll Kinder geben, und, und, und...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich frag mich weniger warum der Hund keinen Beisskorb hatte, sondern mehr warum er nicht an der Leine war, wenn er erstens nicht mit seinem HF unterwegs war und er offenbar Radfahrern nachläuft.

Ein eventuell notwendiger Zugriff auf einen schwierigen Hund wäre mit Brustgeschirr leichter als mit Halsband.
 
Wenn der Junghund nicht lernt das das Ergreifen des Nackens durch das Halsband ok ist wird er es später auch nicht wollen. So ich verstehe die Aussage da nicht ganz. Das ist eine der Lektionen einer guten Welpenschule. Die wenigsten TH mit denen ich arbeitete waren ok mit schnellem Ergreifen. Da waren sogar zwei Hunde die in totaler Hysterie schrien und schnappend zurück wichen.
Meine letzte Anschaffung, eine 3 jährige Boston Terrier Hündin ist nicht ok wenn man schnell auf sie zu geht. Die läuft dann halt weg. Sie kannte weder Halsband noch Leine.
 
@Lykaon

Da wir ALLE nicht beim Vorfall dabei waren, ist die Aussage mit "einschläfern" m.M. nach "to much". :cool:

Ein Abwehrschnappen, weil ein Tier ungeschickt angefasst wurde, ist was anderes als wiederholtes Attackieren.

Und was wenn der Vater nach dem ersten "Abwehrschnapper im Rahmen der umgelenkten Aggression" nun den Hund maßregeln wollte?

Muss sich ein Hund von "Fremden" maßregeln lassen, oder hat der Hund das "Recht der Selbstverteidigung"?

Selbst mein Odin, welcher zu ALLEN Menschen freundlich ist, würde sich KEINE Maßregelung (außer von seinen Bezugspersonen) von "Fremden" gefallen lassen.

Wenn man allerdings der Schilderung der HH folgt (und sollte es auch so gewesen sein) - Vater holt Hund aus dem Auto - Hund muss sich zu ihm legen - und dann korrigiert Vater den Hund - dann haben "viele Väter/Mütter schuld an diesem Vorfall" ;)

Egal ......................... ich hoffe die HHin erkennt den Handlungsbedarf.
 
Herr Sticha! Das mit Fischlham ist super, weil wir von der HS dort am Sonntag "aufschlagen" wollten. Melde mich morgen per Mail und wenn Sie mir dann Ihre TN geben meld ich mich. Mein Trainer kennt Sie und war angetan von der Idee. Danke und bis moren!
 
Aber was soll ich tun. Ich kann
ihn nicht einschläfern lassen. Das bricht mir das Herz. Aber wenn er mal ein Kind beißen würden,... könnte ich mir das auch nicht verzeihen.... Hat jemand einen Rat...

Da ich gestern die Besitzerin und ihren Hund kennenlernen durfte, sei mitgeteilt das der Gedanke an Einschläferung beiseite gelegt werden konnte. :cool:
 
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