KleinE
Medium Knochen
Vor einiger Zeit habe ich den Entschluss gefasst, meine ersten Schritte im Tierschutz zu wagen und mich entschlossen meine Hilfe in Piestany anzubieten. Der Kontakt zu den das Tierheim betreuuenden Tierschützern war schnell aufgenommen, und so begann ich Ende August meine Spendensammlung bei einigen auserwählten Freunden/Bekannten. Auserwählt deswegen, weil viele Leute auf Spam-Spenden-Aufrufe nicht mehr reagieren, und ich die Spender "betreuen" und ihnen zeigen wollte, dass ihre Spenden auch wirklich ankommen.
Nachdem ich alles gesammelt und genau heute vor einer Woche meinen "ersten Tag in Piestany" verbracht hatte, hab ich folgendes Mail + folgende Pics an meine Bekannten geschickt. Ich erhielt viele betroffene Reaktionen, und die Spendenfreude ist nach diesen Zeilen nicht abgebrochen, sie hat vielmehr zugenommen. Das Mail, welches ich vor einer Woche, noch ganz benommen von den Eindrücken in Piestany, an meine Freunde versandt habe, möchte ich heute hier reinstellen. Vielleicht berührt es auch euch. Vielleicht wollt auch ihr helfen ...
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(Mailanfang)
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"Hallo.
Seit einiger Zeit sitze ich vor meinem Pc, versuche niederzuschreiben wie er war, gestern, der "Ausflug" ins Tierheim Piestany. Du errinnerst dich noch, ich war am 23.8.2005 an dich herangetreten, um dich zu bitten etwas für Tiere in Not zu spenden. Ich hatte dich informiert über das "Warum?" und "Wohin?" und "Was?". Versuchte dich zu berühren ... nun bin ich berührt. Seit etwas mehr als 24h bin ich zurück, zurück vom Anblick des Leides, der Not, der Qual. Seit gut 24h versuche ich auszublenden was ich gesehen hab, auszublenden um nicht ständig den Tränen zu erliegen, um nicht zu versinken in Trauer, um nicht ständig meine Hunde zu drücken, und ihnen und anderen zu vermitteln wie sehr ich sie liebe und wie gut es ihnen doch eigentlich in Wirklichkeit geht ...
Seit 1h sitze ich hier vor meinem Laptop und versuche meine Gefühle in Worte zu fassen, und es gelingt mir nicht, gelingt MIR nicht. Ich bin leer, noch zu rational in meinem Denken. Bei der Fahrt nach Piestany hatte ich meine Emotionen abgedreht, auf Eis gelegt, wissentlich das mich Eindrücke erwarten werden, die mich ohnedies so nie wieder los lassen werden. Ich hatte mich abgedreht um mich zu schützen. Und das Abdrehen hat genützt. Ein wenig. Manchmal ...
Ich möchte dich hier nicht lange mit Schilderungen jedes Arbeitsschrittes überhäufen, Details über den Tag in Piestany und vor allem die zugehörigen Emotionen vermittle ich dir gerne persönlich. Damit du weisst und auch mitfühlst wies war. Doch einen kleinen Einblick möchte ich dir doch gleich geben, ein paar Eckdaten. Präszise und rational formulier ... serviert ... wie auf einem Silbertablett. Eines von dem manche Leute essen, während andere leiden, und frieren, seelisch verkümmern ...
Spendenaufruf: 23.8.2005
Spendentransport: 24.9.2005
Spenden für: Tierheim in Piestany (www.FreiheitfuerTiere.at)
Spenden zusammengetragen aus: Neusiedl/See, Parndorf, Ollersbach (Nö), Mayerling (Nö), Wien & Tenneck (Sbg)
Gespendet wurden:
1 Katzenkratzbaum (2 weitere hab ich angeboten bekommen, passten aber nicht mehr in mein Auto)
1 Katzentoilette
1 Katzenhöhle (eigentlich Tunnel)
2 Sackerl mit Spielzeug für Hunde und Katzen
2 Teppiche (davon ein riesengrosser, ca. 15 m² gross, im Ganzen!)
2 Maulkörbe
2 grosse Knochen
5 Leinen
9 Halsbänder
5 Sets (Halsband + Leine passen zusammen)
14 Schüsseln
45 kg Futter!!!!!!!!!!! (exkl. Keksi wie z.B. Schmackos)
70 uro in bar (weitere Spenden direkt auf das Konto des Tierheimes)
unzählige Decken, Bettüberzüge, Pölster, Hand- und Geschirrtücher, Unterlagen
Kleidung für die Tierpfleger bzw. den Flohmarkt
Ich war, und bin nach wie vor, von der Spendenfreue überwältigt. DANKE für dein Tun! In der nachfolgenden Fotoshow wirst du sicher das eine oder andere Stück erkennen das gerade DU gespendet hast.
Die Decken, mein halbes Auto war damit vollgeräumt, liegen nun großteils in Hundehütten und wärmen die Hunde in der Nacht, wenn es kalt wird, und sie von Wärmeisolierung und einem eigenen Heim träumen in dem sie geliebt werden ... Kleinere Decken und Bettüberzüge laden nun die Katzen in ihren Körben zum Kuscheln ein. Halsbänder und Leinen liegen bereit und Spielzeug hat die Herzen erfreut: in der Präsentation seht ihr ein Foto eines braunen Staff-Mixes, mit einem blauen Quietsche-Ball. Der Bub hat sich soo sehr darüber gefreut, das er den Ball gut und gern 15 Minuten am Stück maltretiert hat, gequietscht hat bis zum geht-nicht-mehr. Vor lauter Freude, vor lauter Glück! Sein Zwinger ist in der letzten Ecke des Tierheimes, aber das Quietschen konnte man fast bis ganz vor zum Eingang hören ... und sein "Grinsen" bis tief ins Herz spüren ...
In der Präsentation siehst du auch Fotos der neuen Hütten, die Tierschützer am Samstag für die Hunde gebaut haben. Du siehst auch das Katzenhaus, welches wir generalgereinigt haben, alles säubern, alle alten und vor allem schmutzigen Decken raus und durch die Gespendeten ersetzen - damit waren 3 Personen den ganzen Tag beschäftigt!
Was man in der Präsentation nicht sieht, sieht Emotionen. Man sieht nicht die Minuten die ich hinten bei den Zwingern verbrachte und Hunde fütterte, ihnen Trockenfisch und Schweineohren brachte. Man sieht nicht meine Hilflosigkeit als ich vor einem Zwinger stand der mit Kot und Urin übersäht war. Nur wenige cm² waren frei von Fäkalien, quasi "rein". Einige kleinere Hunde waren darin untergebracht ... Die ganze Autofahrt nach Piestany über, und auch die Tage und Wochen zuvor, hatte ich mir immer wieder gesagt Egal was passiert: du nimmst KEIN Tier mit! Dies ist rein logistisch zu Hause nicht mehr durchführbar! KEIN TIER GEHT AN DIESEM TAG MIT!!!. Ich versuchte mich emotional zu distanzieren, mich abzukapseln, keine Gefühle zuzulassen um rational denken zu können. Eben um kein Tier mitzunehmen. Weil dies momentan nicht machbar ist. Mit dieser rational sachlichen Einstellung, unter Ausblendung sämtlicher Emotionen, oder zumindest des Versuches des Ausschaltens, betrat ich gemeinsam mit den anderen Helfern das Gelände des Tierheims ... Doch nun, vor dem Zwinger stehend, aus dem mich lauter verzweifelte Hundeaugen anblickten, hielt ich meine Hand doch hin, baute Kontakt auf. Emotionalen. Und Körperlichen. Ich versuchte rational zu denken "Einfach nur streicheln. Wie 1000 Hunde zuvor. Nur streicheln..." 'Doch der kleine braune Hund, der sich gross machte, so gross er nur konnte, sich am Gitter aufstützte um mir möglichst nah zu sein, legte seinen kleinen Kopf in meine Hand. Und begann zu wimmern. Leise, kaum hörbar. Ich versuchte mich zu fassen. "Emotional abgrenzen lautete die Devise!" sagte ich mir immer wieder. Ich streichelte die kleine Maus, fühlte ihre Wärme auf meiner Haut und ihre Angst und Verzweiflung in meinem Herzen. Ich wollte weg, davon. Einfach gehn. Nein, besser noch rennen, soweit meine Füsse mich tragen ... "Ich kann dich nicht mitnehmen mein Schatz! Es tut mir leid! So unsagbar leid!" flüsterte ich kaum hörbar. "Ich muss dich zurücklassen!". Ich stand auf und drehte mich weg. Doch ich hörte es wimmern, dass kleine Ding. Voller Angst und Schmerz. Schritt für Schritt kämpfte ich mich vorwärts, zurück Richtung Eingang, und spürte in meinem Rücken ihre Blicke, wie sie ihre Schnauze durch die dreckigen Gitterstäbe hindurchdrückte ... und hörte ihr Winseln und Flehen ... sie wimmerte immer lauter ... und je lauter es wurde um so schneller wurde mein Schritt ... und umso mehr schnürte es mir die Luft ab ... die Seele zu ... und als ich abends heimkam, und mich in mein wohlig warmes Bettchen legte, da hörte ich sie noch immer wimmern ... und schreien ... in ihrem kalten verdreckten Käfig ... einsam und allein ... verlassen von allen ... allen ...
Piestany 24.9.2005
Ohne deine Spende
Spenden
Dank dir: voll bis oben hin!
Tierheim in Piestany
Katzenhaus
UNSERE Futterspenden ...
Einlagerung im Container
Katzen- und Hundefutter
Säckeweise Decken & Tücher ...
... und Teppiche und Unterlagen
Nachdem ich alles gesammelt und genau heute vor einer Woche meinen "ersten Tag in Piestany" verbracht hatte, hab ich folgendes Mail + folgende Pics an meine Bekannten geschickt. Ich erhielt viele betroffene Reaktionen, und die Spendenfreude ist nach diesen Zeilen nicht abgebrochen, sie hat vielmehr zugenommen. Das Mail, welches ich vor einer Woche, noch ganz benommen von den Eindrücken in Piestany, an meine Freunde versandt habe, möchte ich heute hier reinstellen. Vielleicht berührt es auch euch. Vielleicht wollt auch ihr helfen ...
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(Mailanfang)
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"Hallo.
Seit einiger Zeit sitze ich vor meinem Pc, versuche niederzuschreiben wie er war, gestern, der "Ausflug" ins Tierheim Piestany. Du errinnerst dich noch, ich war am 23.8.2005 an dich herangetreten, um dich zu bitten etwas für Tiere in Not zu spenden. Ich hatte dich informiert über das "Warum?" und "Wohin?" und "Was?". Versuchte dich zu berühren ... nun bin ich berührt. Seit etwas mehr als 24h bin ich zurück, zurück vom Anblick des Leides, der Not, der Qual. Seit gut 24h versuche ich auszublenden was ich gesehen hab, auszublenden um nicht ständig den Tränen zu erliegen, um nicht zu versinken in Trauer, um nicht ständig meine Hunde zu drücken, und ihnen und anderen zu vermitteln wie sehr ich sie liebe und wie gut es ihnen doch eigentlich in Wirklichkeit geht ...
Seit 1h sitze ich hier vor meinem Laptop und versuche meine Gefühle in Worte zu fassen, und es gelingt mir nicht, gelingt MIR nicht. Ich bin leer, noch zu rational in meinem Denken. Bei der Fahrt nach Piestany hatte ich meine Emotionen abgedreht, auf Eis gelegt, wissentlich das mich Eindrücke erwarten werden, die mich ohnedies so nie wieder los lassen werden. Ich hatte mich abgedreht um mich zu schützen. Und das Abdrehen hat genützt. Ein wenig. Manchmal ...
Ich möchte dich hier nicht lange mit Schilderungen jedes Arbeitsschrittes überhäufen, Details über den Tag in Piestany und vor allem die zugehörigen Emotionen vermittle ich dir gerne persönlich. Damit du weisst und auch mitfühlst wies war. Doch einen kleinen Einblick möchte ich dir doch gleich geben, ein paar Eckdaten. Präszise und rational formulier ... serviert ... wie auf einem Silbertablett. Eines von dem manche Leute essen, während andere leiden, und frieren, seelisch verkümmern ...
Spendenaufruf: 23.8.2005
Spendentransport: 24.9.2005
Spenden für: Tierheim in Piestany (www.FreiheitfuerTiere.at)
Spenden zusammengetragen aus: Neusiedl/See, Parndorf, Ollersbach (Nö), Mayerling (Nö), Wien & Tenneck (Sbg)
Gespendet wurden:
1 Katzenkratzbaum (2 weitere hab ich angeboten bekommen, passten aber nicht mehr in mein Auto)
1 Katzentoilette
1 Katzenhöhle (eigentlich Tunnel)
2 Sackerl mit Spielzeug für Hunde und Katzen
2 Teppiche (davon ein riesengrosser, ca. 15 m² gross, im Ganzen!)
2 Maulkörbe
2 grosse Knochen
5 Leinen
9 Halsbänder
5 Sets (Halsband + Leine passen zusammen)
14 Schüsseln
45 kg Futter!!!!!!!!!!! (exkl. Keksi wie z.B. Schmackos)
70 uro in bar (weitere Spenden direkt auf das Konto des Tierheimes)
unzählige Decken, Bettüberzüge, Pölster, Hand- und Geschirrtücher, Unterlagen
Kleidung für die Tierpfleger bzw. den Flohmarkt
Ich war, und bin nach wie vor, von der Spendenfreue überwältigt. DANKE für dein Tun! In der nachfolgenden Fotoshow wirst du sicher das eine oder andere Stück erkennen das gerade DU gespendet hast.
Die Decken, mein halbes Auto war damit vollgeräumt, liegen nun großteils in Hundehütten und wärmen die Hunde in der Nacht, wenn es kalt wird, und sie von Wärmeisolierung und einem eigenen Heim träumen in dem sie geliebt werden ... Kleinere Decken und Bettüberzüge laden nun die Katzen in ihren Körben zum Kuscheln ein. Halsbänder und Leinen liegen bereit und Spielzeug hat die Herzen erfreut: in der Präsentation seht ihr ein Foto eines braunen Staff-Mixes, mit einem blauen Quietsche-Ball. Der Bub hat sich soo sehr darüber gefreut, das er den Ball gut und gern 15 Minuten am Stück maltretiert hat, gequietscht hat bis zum geht-nicht-mehr. Vor lauter Freude, vor lauter Glück! Sein Zwinger ist in der letzten Ecke des Tierheimes, aber das Quietschen konnte man fast bis ganz vor zum Eingang hören ... und sein "Grinsen" bis tief ins Herz spüren ...
In der Präsentation siehst du auch Fotos der neuen Hütten, die Tierschützer am Samstag für die Hunde gebaut haben. Du siehst auch das Katzenhaus, welches wir generalgereinigt haben, alles säubern, alle alten und vor allem schmutzigen Decken raus und durch die Gespendeten ersetzen - damit waren 3 Personen den ganzen Tag beschäftigt!
Was man in der Präsentation nicht sieht, sieht Emotionen. Man sieht nicht die Minuten die ich hinten bei den Zwingern verbrachte und Hunde fütterte, ihnen Trockenfisch und Schweineohren brachte. Man sieht nicht meine Hilflosigkeit als ich vor einem Zwinger stand der mit Kot und Urin übersäht war. Nur wenige cm² waren frei von Fäkalien, quasi "rein". Einige kleinere Hunde waren darin untergebracht ... Die ganze Autofahrt nach Piestany über, und auch die Tage und Wochen zuvor, hatte ich mir immer wieder gesagt Egal was passiert: du nimmst KEIN Tier mit! Dies ist rein logistisch zu Hause nicht mehr durchführbar! KEIN TIER GEHT AN DIESEM TAG MIT!!!. Ich versuchte mich emotional zu distanzieren, mich abzukapseln, keine Gefühle zuzulassen um rational denken zu können. Eben um kein Tier mitzunehmen. Weil dies momentan nicht machbar ist. Mit dieser rational sachlichen Einstellung, unter Ausblendung sämtlicher Emotionen, oder zumindest des Versuches des Ausschaltens, betrat ich gemeinsam mit den anderen Helfern das Gelände des Tierheims ... Doch nun, vor dem Zwinger stehend, aus dem mich lauter verzweifelte Hundeaugen anblickten, hielt ich meine Hand doch hin, baute Kontakt auf. Emotionalen. Und Körperlichen. Ich versuchte rational zu denken "Einfach nur streicheln. Wie 1000 Hunde zuvor. Nur streicheln..." 'Doch der kleine braune Hund, der sich gross machte, so gross er nur konnte, sich am Gitter aufstützte um mir möglichst nah zu sein, legte seinen kleinen Kopf in meine Hand. Und begann zu wimmern. Leise, kaum hörbar. Ich versuchte mich zu fassen. "Emotional abgrenzen lautete die Devise!" sagte ich mir immer wieder. Ich streichelte die kleine Maus, fühlte ihre Wärme auf meiner Haut und ihre Angst und Verzweiflung in meinem Herzen. Ich wollte weg, davon. Einfach gehn. Nein, besser noch rennen, soweit meine Füsse mich tragen ... "Ich kann dich nicht mitnehmen mein Schatz! Es tut mir leid! So unsagbar leid!" flüsterte ich kaum hörbar. "Ich muss dich zurücklassen!". Ich stand auf und drehte mich weg. Doch ich hörte es wimmern, dass kleine Ding. Voller Angst und Schmerz. Schritt für Schritt kämpfte ich mich vorwärts, zurück Richtung Eingang, und spürte in meinem Rücken ihre Blicke, wie sie ihre Schnauze durch die dreckigen Gitterstäbe hindurchdrückte ... und hörte ihr Winseln und Flehen ... sie wimmerte immer lauter ... und je lauter es wurde um so schneller wurde mein Schritt ... und umso mehr schnürte es mir die Luft ab ... die Seele zu ... und als ich abends heimkam, und mich in mein wohlig warmes Bettchen legte, da hörte ich sie noch immer wimmern ... und schreien ... in ihrem kalten verdreckten Käfig ... einsam und allein ... verlassen von allen ... allen ...
Piestany 24.9.2005
Ohne deine Spende

Spenden

Dank dir: voll bis oben hin!

Tierheim in Piestany

Katzenhaus

UNSERE Futterspenden ...

Einlagerung im Container

Katzen- und Hundefutter

Säckeweise Decken & Tücher ...

... und Teppiche und Unterlagen

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