Mehrhundehaltung - Gruppendynamik

Cato

Super Knochen
Weil ich das Thema interessant finde, unnötige Spekulationen im Thread zu dem schrecklichen Unglücksfall aber vermeiden möchte, eröffne ich hier.

Was könnte zB ein Beweggrund sein, mit 2 untereinander nicht immer verträglichen Hündinnen und dann noch einem Rüden zu gehen?
Der Rüde könnte durchaus auch positiven Einfluss nehmen, indem er splittet. So abwegig wäre das nicht.
(Wie gesagt, ich würde nicht mit 3 kräftigen Hunden an der Leine gehen, höchstens mit 2, wenn mindestens einer davon ausgenommen gut erzogen ist)

Ganz allgemein habe ich persönlich großen Respekt vor der teilweise unberechenbaren Dynamik, die mit mehreren Hunden entstehen kann.

Eigentlich wäre es da sogar besser, sie im Freilauf zu führen, damit sie sich so bewegen können, wie es für sie angenehm ist.
Die erzwungene Nähe durch das Führen an der Leine kann zusätzlich Stress bedeuten, und gestresste Hunde verhalten sich in Konfliktsituationen besonders unberechenbar. Das mit dem Freilauf funktioniert aber auch nur wirklich in der Praxis, wenn es sich um für die Umwelt mehr oder weniger harmlose Kleinhunde handelt, und die müssen auch noch gut erzogen sprich abrufbar sein. Oder man hat Hunde, die absolut zuverlässig nicht jagen und befindet sich zusätzlich in einer besonders einsamen Gegend.

In den allermeisten Fällen also: leider nicht praktikabel.

Kurze Zeit hatte ich 3 Hunde, mit denen ich in der Natur in bekannter Umgebung ohne Leine gehen konnte.
Ein Rüde, 14 kg, sehr gutes Sozialverhalten, war immer freundlich zu allen oder ist in weitem Bogen ausgewichen, kein Jäger.
Eine Schäferhündin mit ÖPO3, mit der ich die Unterordnung überall trainiert hatte, in der Hundezone, im Wald, in der Stadt, die also auch überall zuverlässig gefolgt hat und nicht nur am Hundeplatz.
Und ihre jugendliche Tochter dazu, die ganz auf Mama und mich konzentriert war und jederzeit mit Balli oder Futter abrufbar war.

Das war aber wirklich eine Ausnahmezeit, die dann auch bald wieder vorbei war.
Den Rest der Zeit konnte ich je nach individuellem Charakter und Erziehungsstand entweder zwei oder nur jeweils einen Hund führen.
 
Zwei Hündinnen, die sich nicht vertragen?

Entweder vollständig getrennte Haltung oder sich von einem Tier trennen. Schlimmste Kombi, die man haben kann. Habe da kein Verständnis mehr dafür und sage das auch jedem Kunden. Die wo zunächst nur kleinere Löcher im Pelz sind glauben es dann leider oft nicht und werden schnell wieder vorstellig - dann sind die Opfer aber in der Regel Intensivpatienten.
 
Zwei Hündinnen, die sich nicht vertragen?

Entweder vollständig getrennte Haltung oder sich von einem Tier trennen. Schlimmste Kombi, die man haben kann. Habe da kein Verständnis mehr dafür und sage das auch jedem Kunden. Die wo zunächst nur kleinere Löcher im Pelz sind glauben es dann leider oft nicht und werden schnell wieder vorstellig - dann sind die Opfer aber in der Regel Intensivpatienten.
Ich hatte zwei Schwestern, die sich leider nicht vertragen haben. Wir haben sie dann getrennt, noch bevor es zu ernsthaften Verletzungen kam. War einfacher als es klingt (eine im Haus, eine im Garten, Schleusensystem,….). Eine war ganz besonders toll, die andere eher schwierig aber mir dadurch erst recht ans Herz gewachsen - von keiner konnte ich mich trennen.
Natürlich haben wir unsere Lehren daraus gezogen, nie wieder so eine Konstellation.
Ich kann mir aber vorstellen, wenn man unbedingt züchten will (was auch immer man davon halten mag), dann nimmt man das vielleicht bewusst in Kauf. Gut finde ich es nicht, gerade Zuchthündinnen sollten ja eigentlich auch durch besondere Sozialverträglichkeit glänzen.

Ich hätte mit keiner meiner beiden weiterzüchten wollen, obwohl ursprünglich schon angedacht. Aus mehreren Gründen, und wie sich im Nachhinein herausstellte, gut war es. (Magendrehungen und bösartige Mamma-Tumore deutlich gehäuft in der Linie)
 
Weil ich das Thema interessant finde, unnötige Spekulationen im Thread zu dem schrecklichen Unglücksfall aber vermeiden möchte, eröffne ich hier.
Danke!
Zwei Hündinnen, die sich nicht vertragen?

Entweder vollständig getrennte Haltung oder sich von einem Tier trennen.
Wir mussten unsere beiden Mädchen trennen. Der Tierarzt sagte, wenn sich Hündinnen beißen, geht es bis zuletzt, bei Rüden sei es anders, wenn feststeht, wer der Sieger ist. Ist das richtig?
 
Eine war ganz besonders toll, die andere eher schwierig aber mir dadurch erst recht ans Herz gewachsen - von keiner konnte ich mich trennen.
So war es bei meiner schwierigen Hündin auch. Wir wussten ja vorher nicht, was sie für eine schreckliche Vergangenheit hatte. Wie du ja schreibst, du hattest die räumliche Möglichkeit die Hündinnen zu trennen und wir auch. Es hat danach super geplappt.
 
Ich bin die letzten 7 Jahre eigentlich immer mit zwei Hunden gegangen, aber wäre nie nie nie auf die Idee gekommen, dass dadurch von den beiden eine größere Gefahr für die Allgemeinheit ausgehen könnte, wie von einem alleine. Beide haben nicht ganz 20kg und sind ca. 55cm hoch, also keine kleinen Hunde. Die Hündin (Ella, 12,5) findet Fremde (Menschen wie Hunde) grundsätzlich mal doof und möchte Ihre Ruhe haben, solange keiner Aufdringlich ist bzw. wir ausweichen können ist sie entspannt. Der Rüde (Frankie, 8) findet alle (insbesondere Hunde) toll und muss halt damit zurechtkommen, dass wir (Aufgrund der Hündin) nicht jeden Begrüßen können.
Wir sind viele Jahre 1-2 Mal wöchentlich mit den Öffis (Bus und Sbahn) quer durch die Stadt gefahren, beide natürlich immer mit Maulkorb - das würde man vielleicht als Stressituation einschätzen, aber sie waren auch in der vollsten Stroßzeit-Bahn immer entspannt und ich hatte NIE Stress mit irgendwem, ganz im Gegenteil: Komplimente wie brav sie nicht sind, angebotene Sitzplätze, und etliche getröstete Kinder ("schau mal die Hundis!" hiflt gut gegen Kindergartenheimweg-Meltdowns).
Die beiden "funktionieren" und harmonieren halt auch einfach sehr gut, ich habe den Eindruck, dass sie sich eher gegenseitig "absichern" als sich gemeinsam in was reinsteigern. z.B. Frankie erschreckt sich - Ella bleibt entspannt und Frankie kommt so schnell wieder runter. Oder es pöbelt ein Hund hinterm Zaun, Ella möchte zurückpöbeln aber Frankie spaziert locker weiter. Im Wald sind sie auch teilweise beide ohne Leine, da der Bube ein Jägersmann wäre müssen wir bei ihm aber sowieso immer schauen ob/wo man ihn ableinen kann, bzw. dann extra aufmerksam sein und uns mit ihm beschäftigen.

Seit 3 Wochen haben wir jetzt Nr. 3, eine kleine Hündin (Billie) mit jetzt 12 Wochen. Also gehe ich jetzt teilweise mit 3en, und das ist schon was anderes. Die Gruppendynamik macht mir allerdings auch keine Sorgen, die zwei Großen sind zwar nicht so begeistert, dass das Baby jetzt da ist, aber draussen läuft es eigentlich sehr gut, sie läuft halt mit und orientiert sich stark am Frankie. Was schon schwieriger ist ist einfach das "handling" mit 3 Leinen und dass das keine Zappelding sich halt noch ganz und gar nicht so gut und entspannt führen lässt, wie die Großen. Und dann Gacksi aufheben während die Alte im Weg steht, der Bube irgendwo hin zieht und das Baby das Gacksi inspizieren möchte...
Ich denke aber, dass sich das mit Leinenführigkeitstraining und vielen Einzelspaziergängen mit der Kleinen ganz sicher bessern wird und wir dann auch zu viert entspannt gemeinsam gehen können werden. Wie sich die Dynamik zwischen den Hunden entwickelt ist natürlich spannend und wird sich herausstellen wenn sich die Persönlichkeit der Kleinen entfaltet.
 
Es gibt durchaus auch Paarungen, die sich gegenseitig positiv beeinflussen! Hatte ich zB mit meiner Alison, die ÖPO3 Hündin, und Cato, dem Fundrüden aus dem Tierheim. Er hat alle Fremdhundekontakte übernommen, sie hat dann höchstens ein paar vorsortierte, besonders nette auch begrüßt. Wir hatten 6 Jahre kein Problem mit Hundebegegnungen…
Dann ist er plötzlich verstorben und übrig blieb sie mit ihren 2 Töchtern (1x Welpe, 1 x Junghund).
Vorbei war es mit den unkomplizierten Treffen, aus Unsicherheit, sie hatte sich ja nie darum gekümmert, ging sie erst mal schäferhundtypisch (und zwar jetzt im negativen Sinn gemeint) auf alles los, was sich uns zu sehr näherte.(„nur“ drüber Fahren, nicht Beißen, aber trotzdem…)
Wir haben beide erst neu lernen müssen, wie wir uns da verhalten. Und man hat auch später noch einen sehr deutlichen Unterschied gemerkt zwischen der Hündin, die den braven Rüden in ihren ersten 14 Lebensmonaten erlebt hat, und der jüngeren Schwester, die ihn nicht mehr kennen lernte, dafür aber ihre etwas verunsicherte Mutter🤷🏼‍♀️
 
Ich gehe mit einem 35kg Hund, 2x3kg und es nen 1,4kg Hund spazieren aber auch auf anspruchsvolle Touren.
Meistens alle frei. Gruppendynamik ist auf jeden Fall gegeben. Wenn der eine Mal ne Maus jagd, hüpft der andere gleich mit.

Wenn der Ridgeback Wild sieht, zeigt er es an somit kann ich reagieren. Denn wenn meine Hündin rennen würde bzw jagen, wäre dien RT Hündin sofort mit dabei..
Kenaji und Sumsum nicht .

Bei Menschen oder Hunde Begegnungen kommen alle 4 an die Leine oder zumindestens zurück zu mir, bis diese an uns vorbei gegangen sind, danach dürfen sie wieder laufen ...

Ich lebe seit knapp 15 Jahre mit einem gemischten Rudel und würde es nie wieder anderst haben wollen.

Natürlich ist eine Rudel Haltung immer auch an viele Faktoren gebunden
Rasse, Umfeld, Kinderstunde, seine Geschichte, Sozialisieung ect....

Ich würde zb keine 3 oder mehrere Ridgebacks *haben wollen auch nicht von anderen großen Rassen
 
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Das mit dem Freilauf funktioniert aber auch nur wirklich in der Praxis, wenn es sich um für die Umwelt mehr oder weniger harmlose Kleinhunde handelt, und die müssen auch noch gut erzogen sprich abrufbar sein. Oder man hat Hunde, die absolut zuverlässig nicht jagen und befindet sich zusätzlich in einer besonders einsamen Gegend.

In den allermeisten Fällen also: leider nicht praktikabel.

Kurze Zeit hatte ich 3 Hunde, mit denen ich in der Natur in bekannter Umgebung ohne Leine gehen konnte.

Willkommen in der Großstadt, Cato.

Ich gehe seit 24 Jahren mit freilaufenden Hunden durch Wien. Die Hunde wogen/wiegen 23, 22, 27 und 11kg.

13 Jahre lang waren es zwei Hunde, insgesamt 55kg. Mein Tierarzt hat öfter mal 3 große Hunde dabei. Der Tierarzt nahm während des ersten Lockdowns dankenswerterweise auch meinen Rüden mit. Macht zwei eigene, große Hunde und ein fremder. Die drei haben niemanden zerfleischt. Mein Hund wäre nie auf die Idee gekommen, der heißgeliebten Spritzentante weniger gut zu folgen als mir.

Es ist völlig normal, sich mit 2 großen, kurz angeleinten Hunden in dichtem Gedränge zu bewegen. Das geht hier gar nicht anders.

Es ist auch völlig normal, dass freilaufende Hunde und der Rest der Welt in Auslaufgebieten Nahkontakte haben. Hier sportelt öfter mal ein Gymnasium durch den Hundeauslauf, etliche schreiende Sportlehrer und geschätzt 200 Kinder am Orientierungslauf zwischen Hunden jeglicher Größe.

😬😬😬Wenn man sicheren Rückruf, Wildreinheit und eigenständiges "Fuß" (ohne Kommando!) als High-end der Erziehung oder "nur für 3kg-Hunde" ansieht..... wäre es wirklich besser, auf Hundehaltung zu verzichten.

Eigentlich ist das ja eigentlich basalste Grunderziehung.

Die Leine und der Maulkorb können, wie spätestens via "Elmo" bewiesen, kraft Masse x Beschleunigung keine schweren Verletzungen verhindern. Der Amstaff hätte ein Kleinkind auch mit perfekt sitzendem Maulkorb töten können. So ein Schädel, Brustkorb, Bauchraum ist schnell eingedrückt. Ist so.

Das Ziel der RASSEWAHL und der Erziehung ist daher immer der sichere Freilauf in jeder Lebenslage.

Der Witz ist, dass sich manche Leute ausdrücklich für Rassen/Mischungen mit geringer Aggressionstendenz und sehr guter Erziehbarkeit entscheiden, auf Genetik/ Herkunft/Sozialisierung achten und intensivst Grunderziehung statt Sport machen. Per se ist das ja nicht kompliziert. Auch wenn ich ganz spontan einen Hund mit heim nehme, kann ich auf die Rasse und die Sozialisierung achten. Dieser Check dauert ja nur Sekunden. Was ist das für ein Hund und hat er vor der 16. Woche eine Umwelt ähnlich meinem Wohnumfeld gesehen?

Andere Leute entscheiden sich aufgrund innerer Schwäche bewusst für eine bellende Waffe oder halbbewusst für rein emotionale "Attribute" des Hundes: So cool, so stark, so exotisch-mondän, moi so arm....

Gruppe A kann man überreden, auf eine vernünftigere Wahl umzuschwenken. Ok, keine Französische Bulldogge, sondern ein Gardshund. Ok, kein Bardino, sondern ein Labrador.

Gruppe B wird jeder Vernunft völlig unzugänglich sein und sich den Köter der Träume schönreden. Die FB hat keine Gesundheitsprobleme, nur rassetypische Besonderheiten, darunter den Termin zur Atemwegs-OP. Der Pitbull ist ein Nanny Dog. Der Deutsche Schäferhund ist ja gerade, man könnte jeden Hund so hinstellen, dass X-Beine und ein Rückenknick auftreten. Der gerettete Straßenhund aus Moldawien hat keine Sozialisierungsdefizite und ist hier sehr glücklich. - "Ich mach mir die Welt, wide wide wie sie mir gefällt....."

Würde ich heute nochmals DSH x Husky wählen? Oder Malinois x Husky, um besserer Gesundheit willen? Nein. Ich hatte Glück, dass er nur mäßig aggressiv war. Er war rassebedingt der schärfste meiner Hunde, aber im Vergleich mit einem reinrassigen DSH sehr gemütlich. Ich würde heute genau das wählen, was ja bei mir lebt: Eine KLEINE und äußerst verträgliche Schäferhundrasse, in deren Zuchtselektion der Schutzdienst keine Rolle spielt. Schäferhunde sollen Schafe hüten, nicht hart an den Ärmel gehen. Schafe dürfen nicht verletzt werden, daher spielt gesteigerte Angriffslust bei der Selektion der Hunde keine Rolle. Ein Schäferhund, der für Schutzdienst taugt, ist eine züchterische Schande. Zerstörte Rassen, nutzlos und gefährlich gemacht ...

Würde ich nochmal Labrador x Setter aus dem urbanen Hinterhof wählen? Ohhh jaaaa. Hier kommen gutmütigste Anlagen mit idealer Sozialisierung auf den modernen Lebensstil zusammen. Einzig das Gewicht stört, mit 60 will ich keine klapprigen 30kg mehr heben/stützen müssen.

R.I.P, mein Loki. Er ist am 5.10. im Alter von 13 Jahren 5 Monaten fortgegangen. 13 Jahre ständiger Freilauf in Wien. Noch immer weiß nicht sein kompletter, riesiger Fanclub, dass er nicht mehr da ist.

Hier hat jemand den älteren Freund und die Aufgabe verloren und ist völlig durch den Wind. Es gibt die Option "Krampus". Vielleicht. Vielleicht im Frühling. Was denkst du, Tierarzt, erster Ansprechpartner?

Die Rasse ja, ist für Randbezirke und Speckgürtel geeignet, wenn auch nicht für Anfänger. Kann man leicht heben, vernünftiger Körperbau, geht nicht nach vorne, verträglich, gut erziehbar. Zwei Stück werden kein Problem sein, auch nicht in 10 Jahren.

Die Sozialisierung, IMMENS wichtig bei dieser genetisch fixierten Erregbarkeit. Import mit viereinhalb Monaten viel zu spät, also das geht gar nicht, das schafft nur Probleme. Deppenregelung. Es wird irgendeinen Weg geben.

Würde ich einen 2jährigen Tornjakmix vom Balkan "retten"? No fuckin' way. Da passt dann gar nichts. Völlig ungeeignete Rasse, nicht sozialisiert, womöglich noch fließbandkastriert. Das darf man den Nachbarn nicht zumuten.

Würde ich einen Amstaff vom FCI-Züchter holen? No fuckin' way. Viel zu inzüchtig. Die Rasse ist aggressiv, war immer aggressiv und wird immer aggressiv sein. Einfach kein Begleithund. Ein Parson mausert auch nicht zur Zwerghasen-Nanny, nur weil man ihn mit Stammbaum versieht und als *awww Knutschkugel* deklariert.

Mehrhundehaltung ist nicht das Problem. Freilauf ist nicht das Problem.

Falsche RASSE, das ist das Problem. Und hier muss der Gesetzgeber mit Rasselisten und Genehmigungspflichten regulierend in die Selbstenfaltung der werten Mitmenschen eingreifen.

Die Frage muss lauten: "Welchen berechtigten Grund haben Sie, gerade diese Züchtung zu wählen?"

Das würde ich für meinen Mudi so beantworten: Ich werde älter und kann große Rassen nicht mehr so leicht heben. Ich möchte einen kontinentalen Schäferhund, aber ohne Selektion für den Schutzdienst. Das wäre mir zu riskant, ich brauche einen sehr verträglichen Hund. Der Klimawandel ist für mich erschreckend in seinem Tempo, ich möchte daher eine heimische Rasse mit Wurzeln in der K&K-Monarchie, die hoffentlich das pannonische Klima noch erträgt, selbst wenn es sich verstärkt. Die von mir angepeilte Rasse weist (wenn ich merle/dilute meide) keine Qualzuchtmerkmale auf. Die von mir angepeilte Rasse wird in der bekannten Bannasch-Studie als ausreichend heterozygot beurteilt, daher darf ich auf besser kalkulierbare Tierarztkosten hoffen. Die von mir angepeilte Rasse war in ihrer gesamten Geschichte in kleinbäuerlichem Umfeld und als Begleithund zu finden.

Wie könnte ich eine Begründung für einen Amstaff oder Kangal - oder auch einen Anglo-Francais - als Begleithund abgeben? Es gibt keinen Grund, diese Rassen als Begleithund zu halten. Dutzende andere Rassen sind besser geeignet.

Willst du einen großen, gelben Hund, dann nimmst du den Broholmer - und nicht den Kangal. Den Kangal darfst dir nur halten, wenn du Schafbauer mit Wolfsproblem bist. Aus. 15 Huskies haben im Zeitalter alpiner Gletscherschmelze keine Berechtigung, somit braucht auch niemand eine (verwahrloste) Zucht im Waldviertel betreiben....

"Berechtigtes Interesse" muss der Schlüssel zu gesetzlichen Regelungen sein. "Berechtigtes Interesse" sowohl hinsicht Rasse als auch hinsichtlich Dritthund. Du willst mehr als zwei carnivore Kuscheltiere, trotz Klimawandel? Wie begründest du das sinnvoll? Hast du ein Zuchtpaar und ein mickriger Welpe muss notgedrungen daheim bleiben? Ok soll sein. Du hast zwei Chis und übernimmst den Peke deiner verstorbenen Nachbarin? Mach das, Danke dafür. Oder sammelst du seltene Hunderassen/Fellfarben/Störungen? Dann reichen dir 2 Stück, aus, Ende. Du brauchst definitiv keinen Bordeaux/Pitmix + Galgo + Pinscher zzgl. zwei Maine Coons. Nein.

Ohne die Rasse sonderlich gut zu kennen bin ich mir völlig sicher, dass ich einen Strakac-Welpen binnen 18 Monaten zum sicheren Begleiter erziehen kann. Natürlich ohne Leine. Und ich bin mir ebenso sicher, dass ich es bei einer Yakutischen Laika (in extrem schicker Farbe, eh klar) nicht hinbekomme.

Die Rasse macht den Hund.
 
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Andere Leute entscheiden sich aufgrund innerer Schwäche bewusst für eine bellende Waffe oder halbbewusst für rein emotionale "Attribute" des Hundes: So cool, so stark, so exotisch-mondän, moi so arm....
Ich habe keine innere, aber eine Schwäche für große Hunde und bellen dürfen sie auch, gehört ja auch zum Hund, vom Dauerkläffer mal abgesehen..

Und meine Hunde, bis auf einen, kamen alle bereits ausgewachsen zu mir, ohne Kenntnis ihrer Vergangenheit bzw Vorgeschichte… alle wurden in ein bestehendes Rudel integriert, weil ich ein Leben lang schon immer 4-5 Hunde geführt habe… und ja, manche so arm..

Falsche RASSE, das ist das Problem. Und hier muss der Gesetzgeber mit Rasselisten und Genehmigungspflichten regulierend in die Selbstenfaltung der werten Mitmenschen eingreifen.

Die "Vernünftigen" kaufen dann nur noch deine Rasse... hüstl... von deinem Bauern aus Ungarn.. Den würde die erhöhte Nachfrage seiner Welpen sicher freuen, wenn er für sein planloses vermehren, weil jeder freilaufende Straßen-/Bauernhofhund seine unkastrierte Hündin belegen darf, diese dann auch alle verkaufen könnte… so müsste er die übrigen Welpen nicht mehr ertränken, auf die Straße jagen oder in der Tötung abgeben.. moi, so arm…

Die Frage muss lauten: "Welchen berechtigten Grund haben Sie, gerade diese Züchtung zu wählen?"

Ein berechtigter Grund, dass es nicht nur passen, sondern auch gefallen muss..

Willst du einen großen, gelben Hund, dann nimmst du den Broholmer - und nicht den Kangal. Den Kangal darfst dir nur halten, wenn du Schafbauer mit Wolfsproblem bist.
wide... wide…😀

Der Broholmer zählt zu den Molossern und hat somit wie viele Molosser Rassen, große Anwesen beschützt, wurde im Mittelalter zur Großwildjagd eingesetzt und war auch Kriegshund, als Kampfhund im Krieg eingesetzt..

Somit der Broholmer in Dänemark das, was Mastiff und Bullmastiff in England, Deutsche Dogge in Deutschland und Schweizer Sennenhunde in der Schweiz etc.. somit macht es keinen Unterschied, ob Broholmer, Cane Corso, Appenzeller Sennenhund, Mastino, Tosa Inu oder Mastiff etc, weil alle die gleiche Vorgeschichte.. und nur weil in der Rassebeschreibung ruhiges Wesen steht, heißt das nicht, dass der Broholmer kein großer wehrhafter Hund ist.. zudem diese Rassebeschreibung, ruhiges, freundliches Wesen, hohe Reizschwelle, findest übrigens bei allen Molossern..auch bei denen, die auf der Liste der sog. KH stehen… somit, wer einem Kangal nicht gerecht wird, versagt auch beim Broholmer.

Die Rasse macht den Hund.

Nein, gute, konsequente Erziehung und ein guter Hundeführer macht den Hund..
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Caro, auf den Punkt gebracht.
Sie ist ja sonst immer sehr genau - Somit sie hat keinen Mudi, sondern für viel Geld einen Mischling - im Ausland - beim einen Bauern gekauft 😄
Mich wundert es doch immer wieder, das Menschen mit ihrer Entwicklung noch so weit hinten sind gerade wenn es um Lebewesen geht..
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Caro, auf den Punkt gebracht.
Sie ist ja sonst immer sehr genau - Somit sie hat keinen Mudi, sondern für viel Geld einen Mischling - im Ausland - beim einen Bauern gekauft 😄
Mich wundert es doch immer wieder, das Menschen mit ihrer Entwicklung noch so weit hinten sind gerade wenn es um Lebewesen geht..
@jamie27, es steht dir frei, deine Meinung zu haben, aber es geht dich einfach nichts an, wie andere ihr Leben leben. Und wenn jemand 10 Hunde und mehr von einem ungarischen Bauernhof kauft oder nicht, ist das jedem selbst überlassen. Also höre bitte auf, es immer wieder auszugraben.
 
@jamie27, es steht dir frei, deine Meinung zu haben, aber es geht dich einfach nichts an, wie andere ihr Leben leben. Und wenn jemand 10 Hunde und mehr von einem ungarischen Bauernhof kauft oder nicht, ist das jedem selbst überlassen. Also höre bitte auf, es immer wieder auszugraben.

Es steht dir frei, deine Meinung zu haben , aber bitte höre auf, mich zu behlehren oder mir zu sagen, was ich schreiben bzw nicht schreiben darf . Du hast bei mir gar nichts zu melden 😄

Wenn's dir nicht passt, dann lösche dein Account, obwohl du dann wieder mit neuem Nick erscheinst 😅 oder ignoriere mich einfach ☺️
Danke - Ignor*
 
Ich habe keine innere, aber eine Schwäche für große Hunde und bellen dürfen sie auch, gehört ja auch zum Hund, vom Dauerkläffer mal abgesehen..

Und meine Hunde, bis auf einen, kamen alle bereits ausgewachsen zu mir, ohne Kenntnis ihrer Vergangenheit bzw Vorgeschichte… alle wurden in ein bestehendes Rudel integriert, weil ich ein Leben lang schon immer 4-5 Hunde geführt habe… und ja, manche so arm..



Die "Vernünftigen" kaufen dann nur noch deine Rasse... hüstl... von deinem Bauern aus Ungarn.. Den würde die erhöhte Nachfrage seiner Welpen sicher freuen, wenn er für sein planloses vermehren, weil jeder freilaufende Straßen-/Bauernhofhund seine unkastrierte Hündin belegen darf, diese dann auch alle verkaufen könnte… so müsste er die übrigen Welpen nicht mehr ertränken, auf die Straße jagen oder in der Tötung abgeben.. moi, so arm…



Ein berechtigter Grund, dass es nicht nur passen, sondern auch gefallen muss..


wide... wide…😀

Der Broholmer zählt zu den Molossern und hat somit wie viele Molosser Rassen, große Anwesen beschützt, wurde im Mittelalter zur Großwildjagd eingesetzt und war auch Kriegshund, als Kampfhund im Krieg eingesetzt..

Somit der Broholmer in Dänemark das, was Mastiff und Bullmastiff in England, Deutsche Dogge in Deutschland und Schweizer Sennenhunde in der Schweiz etc.. somit macht es keinen Unterschied, ob Broholmer, Cane Corso, Appenzeller Sennenhund, Mastino, Tosa Inu oder Mastiff etc, weil alle die gleiche Vorgeschichte.. und nur weil in der Rassebeschreibung ruhiges Wesen steht, heißt das nicht, dass der Broholmer kein großer wehrhafter Hund ist.. zudem diese Rassebeschreibung, ruhiges, freundliches Wesen, hohe Reizschwelle, findest übrigens bei allen Molossern..auch bei denen, die auf der Liste der sog. KH stehen… somit, wer einem Kangal nicht gerecht wird, versagt auch beim Broholmer.



Nein, gute, konsequente Erziehung und ein guter Hundeführer macht den Hund..
 
Ausnahmsweise macht sehr wohl die Rasse den hund
Wenn du einen Erwachsenen herdi in die Finger bekommst, egal ob Kaukase, kuvasz oder Moskauer Wachhund, dann kannst du die gottseidank nicht verbiegen , maximal bei gutem Futter und Behandlung manche verhalten abschwächen, den wachinstinkt wird er trotzdem immer haben
Das kann man nicht aberziehen, das sind die gene und das ist auch gut so
Wobei ich dazusagen muss, dass es manchmal Ausreißer gibt, ich habe 4 alte kuvasz in der Gruppe, die dürfen von diesen Genen noch nichts gehört haben
 
Ich finde, es kommt auf den Hundeführer an, dass ein Hund verantwortungsbewusst geführt und konsequent erzogen wird, unabhängig der Rasse…

Deshalb wäre eine Eignung oder Art Hundeführerschein gar nicht schlecht, ob ein HF überhaupt geeignet, einem Tier gerecht zu werden.. Ein Beispiel sind die Nachbarn meiner Mutter, die schon immer Dackel hatten, aber von allen ihren Hunden gebissen wurden.. Wirklich nette Leute, aber ihre Dackel absolut nicht im Griff, somit hat auch eine langjährige Hundehaltung nichts mit Erfahrung zu tun, weil man es auch ein Leben lang falsch machen kann…

….somit macht für mich nicht die Rasse den Hund, sondern der Hundeführer, was auch absolut nichts mit verbiegen zu tun hat.. Kein Tier sollte verbogen werden…
 
Es war ein Beispiel, was Hundeerfahrung betrifft und somit allgemein gehalten...

Aber ich kann dir auch gerne von meinen eigenen Hunden berichten, weil auch drei HSH aus spanischer und portugiesischer Tötung mit unbekannter Vorgeschichte.. Aber auch Mastiff/Mix und Bullmastiffs, Bullterrier, alle ohne Vorgeschichte im alter von 3-5 Jahren, so genau weiß man das nicht, in mein bestehendes Rudel, auch mit kleinen Hunden, integriert..
Wir fahren in Urlaub mit den Hunden und alle, bis auf einen, aus unbekannter Herkunft mit unbekannter Vorgeschichte.. mein Rudel bestand immer aus 4-5 (auch mal 6) Hunden und die Kleinste im jetzigen Rudel war meine Fiby, eine Cane Corso, ca. 4-6 Jahre alt, ausgediente Zuchthündin aus einem italienischem Tierheim, von der Straße aufgesammelt..

Somit, net böse sein, aber meine Hundehaltung kann ich wirklich nicht als normale, allgemeine HH bezeichnen, weil so viele unterschiedliche Hunde zusammen, sicher nicht alltäglich sind.. und natürlich alle gut und konsequent erzogen, ohne ihre Eigenschaften und Wesenszüge zu unterdrücken oder zu verbiegen, weil das für mich an Tierquälerei grenzen würde..
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant, dass hier ja doch enorme Rasseunterschiede zugestanden werden. Also sind doch nicht alle Hunde/Rassen gleich?
 
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