Meerschweinchen: tot nach Kastration

jambalaika

Medium Knochen
Hallo;

ich würde gerne eure Erfahrungen und Meinungen hören.
Vor einigen Tagen sind zwei Meerschweinchen tot im Gehege gelegen- eines im Gehege der Weibchen, eines im Gehege der Männchen.
Sie waren gut genährt, hatten vorher keinerlei Anzeichen einer schwerwiegenden Erkrankung gezeigt- allerdings waren sie von Milben befallen- müsste sehr plötzlich passiert sein, weil wir erst vor kurzem das Einstreu gewechselt haben.
Nachdem nun ein Männchen alleine im Gehege war, haben wir uns überlegt ihn in die Weibchen-Gruppe zu integrieren und eine Kastration durchzuführen.
Ich habe telefonisch vorab mit dem Tierarzt gesprochen und gefragt, ob dieser Eingriff riskant sei? - Ansonsten hätten wir ihm lieber einen Artgenossen dazu gegeben....
Tierarzt lachte, meinte- seine Frau (auch TA) würde das quasi täglich machen, kein Problem. Das Böckchen müsse nur nüchtern sein.
Morgens war die TÄ noch nicht da, als wir ihn bei der Assistentin abgaben. Wir machten sie auf seinen Milbenbefall aufmerksam - und dass er bereits 3 Jahre alt sei.
Tja- alles kein Problem .... angeblich.
Nach zwei Stunden holten wir ihn: sie sagte, er hätte gegen die Milben Stronghold bekommen und man müsse damit weiterbehandeln- sonst nichts.
Er war sehr apathisch- noch von der Narkose, konnte nicht sitzen (lag nur auf der Seite), fiepste manchmal leise, war eindeutig stark geschwächt.
Ich habe ihn im Beutel vor meiner Brust getragen, um ihm möglichst viel Körperwärme zu geben- und das tat ich nur instinktiv, weil er mir dermaßen kalt erschien.
Kurz: nach 4 Stunden setzte die Schnappatmung ein, wir rasten zum Nottierarzt-(eine andere Tierklinik)- die TÄ machte mir keine Hoffnung, nach dem Setzen der Cortisonspritze starb er.
Sie erklärte mir, dass eine Kastration von Meerschweinchen nur in besonderen Fällen durchgeführt werden sollte, aufgrund des hohen Stoffwechsels und der damit verbundenen Risiken. Zudem sei sein Allgemeinzustand sehr geschwächt gewesen (der Milbenbefall sei nur ein Symptom einer anderen Grunderkrankung)- so dass die Tierärztin gar nicht kastrieren hätte dürfen unter diesen Umständen.
Außerdem wäre der AUfenthalt in einem Sauerstoff-Wärmezelt für die nächsten zwei Tage im postoperativen Zustand ganz wichtig gewesen.
All das wussten wir nicht- ich bin absolut sauer.
Wir hätten die 50 EURO Kastrationskosten gerne in die Genesung gesteckt- und nicht damit seinen Tod finanziert!
Es geht mir hier auch nicht ums Geld alleine- sondern in erster Linie um Schuldgefühle. Meine Güte- wenn ich nur annähernd gewusst hätte wie es um ihn steht, dann wäre die Gesundung und in weiterer Folge die Anschaffung eines kleinen Artgenossen vorrangig gewesen.

Welche Erfahrungen habt ihr mit der Kastration von Meerschweinchen?
Wie wurden sie postoperativ behandelt und vorallem: wie gut wurdet ihr informiert?
Ich würde die TÄ gerne darauf ansprechen und Erfahrungsberichte könnten mir hier helfen.
Danke, lg Michaela
 
vorerst einmal mein herzliches beileid!

bei kaninchen und meerschweinchen ist jede narkose gefährlich, darum bestehe ich darauf, dass ausschließlich mit inhalationsnarkose gearbeitet wird. seit ich beim TA der kaninchenhilfe bin, habe ich kein tier mehr wegen narkose verloren, was vorher durch die injizierte narkose sehr oft der fall war. auch darf das tier vorher nicht nüchtern sein!!!
 
Auch mein Herzlichstes Beileid :(
armes Meeri!!

Kenn das vnur von unseren Chinchillas!!!
Da versicherte mir auch der TA kein problem,nur wie jeder weiß wenn man die Tiere kennt, unter Stress aussetzt das mit dem Tot zu rechnen ist!!
Ich hab jetzt meine Jungs sep und meine Mädels sep, von kastration rat ich AB !!!!!!!:eek:
 
Mein Beileid :( . Mach dir keine Vorwürfe, du hast es nur gut gemeint und dich auf deinen Ta verlassen. Das dieser vielleicht nicht gar soviel Erfahrung mit Meerikastrationen hat zeigt sich vielleicht hier:

Das Böckchen müsse nur nüchtern sein.

Meerschweinchen darf man nicht ausnüchtern lassen. Hier Zitat von diebrain: "Meerschweinchen können nicht erbrechen und sollten auf keinen Fall vor der OP ausgenüchtert werden, das würde zu einer fatalen Verdauungsstörung führen."

Meine Meeriböcke sind auch kastriert worden, allerdings mit Inhalationsnarkose (ist schonender). Allerdings ist bei uns trotz der Kompetenz des Ta und der schonenden Behandlung ein älterer Meeribock nach der OP gestorben weil die Wunde aufgebrochen ist.

Eine Op ist immer ein Risiko, aber leider musste ich die Erfahrung machen, dass unkastrierte Meeriböcke (und selbst auch noch kastrierte) eine Kombination sind die selten super funktioniert. (Ausnahme event. noch bei Brüdern die beiden vertragen sich bei mir ganz gut)

Bei meinen ging es einige Zeit gut, bis eines Tages dann der totale Streit ausbrach und ein Böckchen von den anderen massivst attakiert wurde, trotzdem sie viel Platz hatten. (Abszesse und ein Zerissenes Ohr waren die Folge)

Du siehst auch das mit dem dazuvergesellschaften eines anderen Männchens hätte schief gehen können.

Du wolltest das Beste für dein Tier, also mach dir keine Vorwürfe, leider sind wir manchmal machtlos :(

Liebe Grüße Kathi
 
ja da wollte ich auch gerade darauf hinweisen...
weil ich erschrocken bin, dass ein TA sagt ein meeri soll nüchtern kommen zur OP....zeigt mir schon, dass da nicht viel ahnung dahinter steckt.

ich selber kann dir nur kaninchenerfahrungen berichten.
die männchen waren noch nie ein problem.
bei den weibchen gab es von 4 weibchen 2, die ich zwangsernähren musste (die eine 3 tage lang, die andere fast eine woche)
ich lasse jetzt aber trotzdem mein 5tes weibchen kastrieren im februar
(stelle mich persönlich auf zwangsernähren ein, wenn nicht dann umso besser;))

einen guten erfahrenen TA suchen und du wirst sehen eine männchenkastra sollte keine probleme darstellen. jetzt weißt du eh schon..sobald einer sagt nüchtern kommen, die finger von lassen.

es tut mir sehr leid, dass du diese erfahrung machen hast müssen.
 
Auch von mir mein herzliches Beileid! :(

Meine Meeriböcke sind auch kastriert worden, allerdings mit Inhalationsnarkose (ist schonender).
Auch ein paar von meinen Meerschweinchen-Böcken waren kastriert, weil auch ich die Erfahrung machen musste,
...dass unkastrierte Meeriböcke (und selbst auch noch kastrierte) eine Kombination sind die selten super funktioniert.

Ich hatte jedoch das Glück, dass es nie Probleme gab (auch bei den Kaninchen nicht), was wohl daran liegt dass mein TA, wie oben erwähnt, auch mit der Inhalationsnarkose arbeitet, die den Tieren einfach nicht so viel abverlang. Sie werden da auch relativ schnell wieder munter und die Dosierung ist für die Tierärzte auch viel leichter! (wurde mir zumindest erklärt!)

Vorwürfe brauchst du dir aber in keinem Fall machen, denn du wolltest das Beste für den kleinen Meeri-Mann!
 
ich habe mal ein Böckchen kastrieren lassen, da hat mich der TA vorher genau aufgeklärt, das es bei Meeris riskant ist und viele die Narkose nicht gut vertragen und das ich auch damit rechnen muss, dass es das Böckchen nicht schafft....und nüchtern musste es auch nicht sein...
Unserer war noch recht jung damals so um die 3 Monate und hat es völlig problemlos überstanden.
Ein Meeri zu kastrieren, dass Milbenbefall hat, finde ich unverantwortlich vom Ta. den das Tierchen ist dadurch eh schon geschwächt.
Dann noch Gift rauf zu tun und eine Narkose zu geben, unglaublich :(
Das belastet den Kreislauf von 2 Seiten...

tut mir leid um dein Meeri...:(
 
Hallo
Also ich hab auch nur gute Erfahrungen gemacht beim Kastrieren unserer Merris. Meine Ta sagte sogar das er nach der Narkose ganz schnell wieder ans fressen kommen muss weil der Darm von Merris ja immer was zu tun haben muss.

glg
 
Danke für eure Erfahrungsberichte.
Inhalationsnarkose bieten die TA hier nicht an- soweit ich weiß.
Aber wie auch immer: wir hätten über die Risiken aufgeklärt werden müssen und vorallem hätte sie - nachdem wir schon den Gesundheitszustand des Meerschweinchens unterschätzt haben- als Fachfrau die Kastration gar nicht einleiten dürfen.
Zudem weiß ich mittlerweile dass Meerschweinchen (bzw. alle Kleintiere) nach Operationen warm gehalten werden müssen.
Als wir ihn abholten, lag er auf dem blanken Boden eines Käfigs ...ohne Wärmelampe...
Auch hat sie uns nicht erklärt, was wir tun müssen um den Kreislauf zu stabilisieren.
Es ist zu spät- aber wütend bin ich immer noch.

LG Michaela
 
Als wir ihn abholten, lag er auf dem blanken Boden eines Käfigs ...ohne Wärmelampe...


Das ist einfach entsetzlich! :eek: Dieser TA scheint überhaupt keine Ahnung zu haben - noch mehr falsch machen kann man ja fast nicht mehr!:confused::mad:

Ich habe hier insgesamt 7 Meeriböcke, die allesamt kastriert wurden - drei von meiner Tierärztin. Sie hat penibelst darauf geachtet, dass die Kleinen ja nicht auskühlen, hat ihnen sofort nach der OP Wärmeflaschen und Decken in den Transporter gelegt. Zusätzlich wurde mit der geringstmöglichen Narkosedosis operiert und nie im Leben wäre ihr eingefallen gleichzeitig mit solchen Hammermittelchen wie Stronghold zu behandeln - das ist fahrlässig, nichts weiter! :mad:
 
Find das total schlimm. Ich hatte früher auch ein Meeri und Zwergkaninchen. Die TÄ damals rieten mir immer ab von einer Kastra und ich habs Gsd auch nie gemacht.

Tut mir total leid, dass du an so ahnungslose Tierärzte, in Bezug auf die Meeris, gekommen bist. Schlimm was da passiert ist.

LG Sylvia
 
Hallo!

Ich würde mich auf jeden Fall bei diesem Tierarzt beschweren! Jedes Tier muss nach einer Operation gewärmt werden (mit Wärmekisse und/oder Wärmelampe). Ich finde die Ärztin extrem unverantwortlich und unwissend. Für mich sind das keine tierliebenden Menschen.

Bitte tu etwas gegen diese Ärztin!

Lg

edit: dort könntest du dich beschweren bzw. es melden: http://www.tieraerztekammer.at/
 
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