Das Problem ist, dass alle Trainer plausibel begründen können warum sie so und nicht anders arbeiten. Für den Laien ist es schwer zu erkennen was jetzt für einen selber passt oder nicht.
Nun müsste man wissen aus welchem Grund ich persönlich ManTrailing betreibe. Ich bin seit vielen Jahren im Diensthundwesen tätig gewesen und MT war der Part, der uns gefehlt hat. Gerade in Vermisstensachen und Strafverfahren kann ein fachlich ausgebildeter Hund mit einem erfahrenen HF einiges an Ermittlungen vereinfachen.
So arbeite ich auch mit sehr motivierten Hunden, die ich aufgrund der Ausbildungsstruktur noch weiter auf ihren Job fokussiere. Über Jahre habe ich belgische Schäferhunde trainiert für den Streifendienst und die Spürarbeit. Der Bloodhound ist der Favorit im Bereich des MT, da er einige Vorteile mit sich bringt.
In unseren Seminaren, gemeinsamen Trainings, Workshops oder sonstigen Treffen treffen wir auch die ein oder anderen mit erheblichen Problemen im sozialen Umfeld, dem Umgang und Kontakt mit dem Menschen, auch ängstliche und aggressive Zeitgenossen.
Der Hund selber ist weniger das Problem, vielmehr ist es das Ende der Leine. Durch die Verhaltensweisen des Menschen zeigen recht viele Hunde Probleme auf, die in einer fachlichen Ausbildung und der Wahl des passenden Rabbits weit weniger ein Problem sind, als anhand der Methodendiskussion über das Für und Wider passender Techniken und/ oder geeigneter Übungen geregelt werden kann.
Schema F kannst du gerne denken, nur hat eine Ausbildung gewisse Strukturen. Das was Du in einer Kreuzung beschreibst, kennen wir von unseren Hunden nicht. Eher geht es in einem recht schnellen Tempo durch die Kreuzung in die passende Richtung.
Dazu sollte man wissen, dass das Fokussieren auf den Scent ein wichtiger Grundsatz in der Basisarbeit ist. Wenn ein Hund alles abtastet, hat er seinen Job durch die Ausbildungsvorgehensweise nicht verständlich gemacht bekommen.
„Es ist nicht schwierig. Es ist nicht hart. Verwendet den Intensity, um Mantrailing zum größten Spass zu machen, die der Hund tun kann.“ K. Kocher
Definition - der Intensity(Motivationsübung) ist eine kurze, fokussierte Übung, die das Interesse des Hundes kontrolliert auf eine vorgegebene Spur bringen und einen hohen Spassfaktor vermittelt.
Der Intensity unterliegt Regeln, die aufgeschlüsselt folgendes besagen.
kurz: 2-10min. für jede Übung
fokussierte Übung: erlaubt es dem HF den Spurverlauf zu isolieren und kritische Verhaltensweisen zu korrigieren
konzipieren: mit Zweck und gewünschten Ergebnis, das gemessen werden kann. Deshalb muss jede Übung seitens Instruktor/ HF geplant werden
unterrichten: neue Varianten und Komponenten dem Hund vermitteln
üben: da Hunde durch Wiederholung lernen, ist es zu wichtig Übungen unter kontrollierten Bedingungen zu wiederholt, um ein Verhalten fest zu etablieren.
natürliche Verhaltensweisen des Hundes: aufgrund der Übungen werden nur bestimmte natürliche Verhaltensweisen des Hundes herausgearbeitet, die für die Sucharbeit benötigt werden
Übungsgelände: wichtig ist auf großen Flächen zu trainieren, um das Verhalten des Hundes bei der Ausarbeitung eines Spurverlaufs kontrollieren zu können.
unmittelbares Feedback: Lob, wenn das Verhalten korrekt war. eine Korrektur (Line-Check und Unmutslaut ) wenn es falsch war. Unmittelbares Feed-back ist der kritischste Teil für Lernen- und Verhaltensänderungen.
mit hohem Spassfaktor für den Hund: es ist ein Spiel und es muss dem Hund Spass bereiten, dann will er dieses Spiel immer spielen. Dann macht er seinen Job auch gut.
Gerade bei der Vermittlung von Regeln und dem Komponententraining hapert es gewaltig. Mal davon abgesehen ist mein Ansinnen nicht die Beschäftigung meines Hundes.
Jeder kann gerne je nach seiner Fasson mit seinem Hund sich beschäftigen. Gerne auch die Hunde, die problembelastet sind. Die Frage, die sich für mich nicht stellt, ist die Verwendung im Rettungsdienst um Menschenleben zu retten. Da gehört ein wenig mehr zu, als den Hund an die Leine zu nehmen um von A nach B zu kommen.
Den Hund in seiner Art zu verstehen ein ganz wichtiger Punkt. Gerade bei überlagernden Spuren muss der Hund auf der frischesten Spur bleiben. Wenn man es nicht ständig in kleinen Übungseinheiten wiederholt, dann funktioniert es auch in keinem Einsatz. Sich auf den Hund verlassen können, erfordert eine Menge an Trainingseinheiten in klarer Form. Vom DogTraining, dem Vermitteln von Regeln und dem Teamtraining ist das Training facettenreich.
Bevor wir an Kreuzungen uns heranwagen, fokussieren wir den Hund auf den Spurverlauf. Schnelle Arbeit, ähnlich wie beim Jagen, bringen den Hund mit vielen Emotionen auf die Spur. Für den HF hat es den Vorteil, dass er die natürlichen Verhaltensweisen gut erkennen kann. Dafür muss er sich ein wenig mehr bewegen.
Den Hund lesen
Aber die dürfen nicht, weil man anders auf sie eingehen müsste?
na ja, da müsste man sich ja zeit nehmen, da macht man wahrscheinlich zu wenig profit
Man muss auf solche Hunde nicht anders eingehen. Fataler Trugschluss. Zeit muss man sich nehmen um den passenden Gehaltsscheck, sprich Belohnung versus Rabbit, zu finden. Hat man diesen Einstieg geschafft, dann geht vieles von ganz alleine. Einzig und allein der Mensch am anderen Ende ist der bremsende Klotz, der seinem Hund im Weg steht und ihn nicht gewähren lässt. Auch zeigt es sich immer wieder, dass gerade durch die Vielzahl an Interpretationen über das Verhalten beim Trailen viele Fehlentscheidungen erfolgen, dem Hund in ganz vielen Fällen unrecht getan wird, weil Mensch ihn nicht versteht. Der Trainer nicht in der Lage ist, passende Übungen zu finden um das Team arbeiten zu lassen. Der uns eigene Kontrollzwang und die kontraproduktive uns eigene Körpersprache von fast keinem korrigiert wird. Vielmehr wird sie durch Leinenhandling, angepasstes Tempo und einer eher lustlosen, motivationsarmen Trainingsweise weiter verstärkt.
Profit steht ganz hinten an. Vielmehr wird das eingenommene Geld bei uns dazu verwendet versierte amerikanische Instruktoren nach Deutschland zu holen um MT verständlicher zu machen.