Wissenswertes
" Kryptorchismus" Hodenmangel"
Da Kryptorchismus. hochgradig erblich ist, sind Merkmalträger von der Zucht auszuschliessen.
Die kosmetische Operation des inguinalen Kryptorchismus ist möglich, jedoch bei thermisch und mechanisch geschädigten Hoden ohnehin ohne besonderen Wert.
Population, in dem man auch mit den nahen Verwanten des Kryptorchiden nicht züchtet, wie es in einigen Ländern( z.B. Grossbritanien ) Vorschrift ist.
Die Häufigkeit liegt bei einigen Rassen sehr hoch, so dass Zuchtausschluss der Rüden, in deren
Nachkommenschft Merkmalträger aufgetreten sind, unmöglich erscheint. Andererseits vermutet man auch Überdominazeffekte. Die Hormontherapie des Kryptorchismus bei Hunden führt selten zum Erfolg. sie sollte auch der genetischen Ätiologie wegen nicht popuralisiert werden.
Kryptorchismus: ( grch.) angeborene Missbildung, bei der ein oder beide Hoden in der Bauchhöhle oder im Leisetnkanal verblieben sind.
Kryptorchismus: Zurückbleiben eines oder beider Hoden in der Bauchhöhle oder im Leistenkanal (anstelle der normalen Verlagerung in den Hodensack wärend der Embryonalentwicklung.
Kryptorchismus: ( Verborgenheit ) geht auf einen uni-oder bilateralen unterbliebenen Decencustesticularum zurück.
Die Hoden befinden sich nicht im Skroptum (Hodensack), sondern in der Bauchhöhle abdominaler Reteniotestis,
oder im Leistenkanal (inguinaler).
Hodenmangel: Die Hoden des Hundes liegen während ihrer frühen Entwicklung in der Nierengegend des Neugeborene,
steigen dann im Laufe der ersten Lebensmonate in die Bauchhöhle ab und treten durch den Leistenkanal in den
Hodensack ein, um sich hier weiter zu funktionstüchtigen Organen auszuwachsen. Dieser "Hodenabstieg" wird durch
Hormone der Hypophyse und durch andere männliche Geschlechtshormone eingeleitet und gesteuert. Er läuft leider
nicht immer ungestört ab.Es kommt nämlich nicht selten vor, dass nur ein Hoden oder gar keiner in den Hodensack
absteigt und sich hier nicht weiter entwickelt. Man spricht in solchen Fällen von "Einhodern" bezw. "Nullhoder",
jenachdem, wieviel Hoden sich im Hodensack befinden. Der wissentschaftliche Name für Tiere mit Hodenmangel
lautet: "Kryptochide
Binnenhodigkeit ( Kryptorchismus )
"Ein Leitfaden für Hundehalter und Züchter"
Die Bezeichnung "Binnenhodigkeit" für den Fachausdruck "Kryptorchismus" ist nicht ganz zutreffend. Kryptorchismus leitet sich
von den griechischen Worten = verborgen und orchis = Hoden ab. Beim Kryptorchismus liegen die Hoden nicht, wie dies normalerweis
beim erwachsenen Rüden der Fall ist, im Hodensack, sondern verborgen in der Bauchhöhle. Je nachdem ein oder beide Hoden fehlen,
bezeichnet der Züchter derartig missgebildete Tiere kurzweg als "Einhodig" oder als "Hodenlos".
Auch bei der heranwachsenden Frucht im Mutterleib, dem Fötus, befinden sich die Hoden noch nicht in der dafür vorgesehenen Hauttasche in der Bauchwand, dem Hodensack
Ursprünglich liegen sie unterhalb der Wirbelsäule in der Nähe der Nieren. Beim Hund verlassen sie diesen Platz erst unmittelbar vor, oder
in den ersten Tagen nach der Geburt, wandern durch die Bauchhöhle und gelangen durch eine enge Durchtrittstelle in der Bauchwand,
dem Leistenkanal, in den Hodensack. Ist dieser Abstieg nach der 10. Lebenswoche nicht vollendet, so liegt eine Entwicklungsstörung vor.
Die Ursache für diese komplizierte Wanderung sind teils in der Einwirkung bestimmter Hormone zu suchen, teils spielen die anatomischen
Verhältnisse eine Rolle, in dem die Hoden durch ein sog. Leitband gewissermaßen in den Hodensack hineingezogen werden.
Nicht selten kommt es zu einem unvollständigen Ablauf dieses Vorganges. Der Hoden wandert nur ein kurzes Stück, bleibt aber dann in der
Bauchhöhle oder im Leistenkanal liegen. Hiervon können sowohl ein als auch beide Hoden betroffen sein. Ist nur ein Hoden verlagert, so
kann der Rüde dennoch befruchtungsfähig sein. Der verborgene Hoden ist allerdings nicht in der Lage, reife Samenzellen zu erzeugen; die
Samenbildung geht von normal entwickelten Hoden aus.
Da Kryptorchismus vererbbar ist, sind derartige Rüden in jedem Fall von der Zucht auszuschließen.
Die Anlage zum Kryptorchismus kann auch von Hündinnen vererbt werden. Das Zuchtverbot müßte sich somit auch auf die Muttertiere
und deren belastete Nachkommen erstrecken. Eine derartige Maßnahme ist jedoch bei den besonders betroffenen Rassen gegenwärtig
kaum durchführbar, die hierdurch die weitere Zucht in Frage gestellt werden könnte.
Ernste Beschwerden ergeben sich aus den Binnenhoden für den Hund nicht. Es wurden jedoch im Zusammenhang mit Hodenverlagerungen
Störungen der Psyche, wie Unruhe, Nervosität, ja, sogar Bissigkeit und Bösartigkeit beobachtet. Man führt diese Erscheinungen darauf
zurück, daß die Binnenhoden noch eine hormonelle Wirksamkeit entfaltet und ihre Wirkstoffe das Wesen des Tieres verändern.
Auch Hautkrankheiten, Juckreiz und Haarausfälle können hierdurch ausgelöst werden.
Im höheren Lebensalter neigen die verborgenen Hoden oftmals zu einer geschwulstmäßigen Entartung.
Kryptorchismus kann sowohl bei allen Rassen als auch bei Mischlingen vorkommen. Eine Häufung läßt sich bei Boxern feststellen.
Da es sich beim Kryptorchismus um einen Erbfehler handelt, läßt sich eine Behandlung vom züchterischen Standpunkt aus nicht vertreten.
Sie ist zudem nur wenig erfolgversprechend.
Hat sich der verborgene Hoden zu einer Geschwulst entwickelt oder ist auf ihn eine Hauterkrankung zurückzuführen, so besteht natürlich
die Möglichkeit, ihn durch einen Bauchhöhleneingriff vom Tierarzt entfernen zu lassen.
Aus dem Verkauf von Junghunden, deren Hoden noch nicht im Hodensack vorliegen, ergeben sich häufig Rechtsstreitigkeiten. Erfolgt
der Verkauf mit der Zusicherung, daß der Rüde später zur Zucht verwendbar sei, so hat der Käufer das Recht, eine Herabsetzung des
Kaufpreises zu verlangen oder den Kauf rückgängig zu machen, wenn der Abstieg der Hoden nicht erwartungsgemäß zustande kommt.
Legt der Käufer aber keinen Wert auf die Zuchttauglichkeit und bringt die dem Züchter gegenüber beim Kauf des Hundes zum Ausdruck, so enfällt jeder Anspruch.
S.Hirzel Verlag Leipzig 1974 v.Dr.med.vet.Peter Teichmann Leiter der Staatlichen Tierklinik Leipzig - Mitte